Welche Ausbildung passt zu mir?
Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen - Wie finde ich die passende Ausbildung?
Die Wahl der Ausbildung gehört zu den wegweisenden Entscheidungen im Leben. Eine Ausbildung öffnet die Türen zum Arbeitsmarkt und im Idealfall zu einer erfüllenden Karriere und einem gut bezahlten Job. Fast immer dauert eine Ausbildung mindestens drei Jahre. Die Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung lässt sich deshalb nicht leichtfertig treffen. Oft schwingen auch Ängste und Unsicherheit bei der Entscheidung mit, schließlich werden durch eine Ausbildung wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.
Den richtigen Ausbildungsplatz finden, das ist aber gar nicht so schwierig, wie viele denken. Wer sich selbst, seine Stärken und Interessen, aber auch seine Schwächen, kennt, hat gute Chancen, die passende Ausbildung zu finden und Spaß am Beruf zu entwickeln. Ausgebildet wird in ganz verschiedenen Bereichen, vom Sozialwesen über das Handwerk bis hin zu kaufmännischen Berufen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Durch das weitgefächerte Angebot, hat jeder die Chance, die passende Ausbildung zu finden
Welche Ausbildungsformen gibt es?
Wer an eine Ausbildung denkt, denkt fast immer zuerst an eine dreijährige Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb. Richtig ist, dass viele der staatlich anerkannten Ausbildungen diesem Muster folgen, aber es gibt auch andere Ausbildungsmöglichkeiten.
Unterschieden wird zwischen folgenden Ausbildungsformen:
- Betriebliche, duale Ausbildung
- Überbetriebliche Ausbildung
- Duales Studium
- Schulische Ausbildung
- Assistierte Ausbildung
Was erwartet mich bei den verschiedenen Ausbildungswegen?
Die betriebliche duale Ausbildung, ist die klassische Ausbildung, wie sie die meisten von uns kennen. Dabei erwerben Auszubildende praktische Kenntnisse und Arbeitserfahrung in ihrem Ausbildungsbetrieb und besuchen parallel dazu eine Berufsschule. In der Berufsschule erhalten die Auszubildenden fachtheoretischen Unterricht, der sich auf ihre Ausbildung bezieht, aber auch allgemeinbildenden Unterricht. Eine betriebliche Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, manchmal auch etwas länger, und wird mit Ausbildungsgehalt vergütet.
Eine überbetriebliche Ausbildung ist eine Ausbildung, die von den Auszubildenden in verschiedenen Betrieben absolviert, statt wie sonst üblich in nur einem festen Ausbildungsbetrieb. Der Grund dafür kann unter anderem sein, dass ein Ausbildungsbetrieb allein nicht in der Lage ist, seinen Auszubildenden alle nötigen Fachkenntnisse zu vermitteln. Der Vorteil einer überbetrieblichen Ausbildung liegt in ihrer Vielseitigkeit. Die Auszubildenden lernen nicht nur eine Arbeitsweise im immer gleichen Betrieb kennen, sondern bekommen Einblick in verschiedene Unternehmen und deren Arbeitskultur. Das ist später auf dem Arbeitsmarkt von Vorteil.
Das duale Studium wird immer beliebter. Kein Wunder, denn bei einem dualen Studium werden Ausbildung und Studium miteinander verbunden. Im dualen Studium können die Auszubildenden sowohl einen Ausbildungsabschluss als auch einen akademischen Grad, den Bachelor in ihrem Fachbereich, erwerben. Im Anschluss, sofern sich die Auszubildenden dafür entscheiden, können sie einen Masterstudiengang belegen. Doch Achtung: Bei einem dualen Studium ist nicht immer der Ausbildungsabschluss eingeschlossen. Unterschieden wird zwischen einem ausbildungsintegrierendem und praxisintegrierendem dualen Studium. Ein ausbildungsintegrierendes Studium schließt den Ausbildungsabschluss mit ein, während bei einem praxisintegrierendem dualen Studium nur Berufspraxis im Betrieb gesammelt wird.
Schulische Ausbildungen sind ebenfalls eine Möglichkeit, um eine staatlich anerkannte Ausbildung abzuschließen. Seriöse schulische Ausbildungen dauern mindestens zwei Jahre und führen auf eine staatliche Abschlussprüfung hin. Anders als betriebliche Ausbildungen wird eine schulische Ausbildung nicht vergütet, stattdessen fallen oftmals monatliche oder jährliche Kosten an. Von Vorteil sind die verkürzte Ausbildungszeit und der Zugang zu Berufen, für die es kaum oder gar keine Ausbildungsbetriebe gibt, wie Übersetzer/innen und Fremdsprachenkorrespondent/innen.
Assistiere Ausbildung sind ein Angebot vom Jobcenter, um Menschen zu unterstützen, die Schwierigkeiten dabei haben eine Ausbildung zu finden, oder sie abzuschließen. Die Auszubildenden bekommen eine/n Betreuer/in, der oder die ihr direkter Ansprechpartner ist und zwischen Betrieb und Auszubildendem vermittelt. Assistierte Ausbildungen sind förderungsfähig und eine gute Möglichkeit für alle, die von zusätzlicher Unterstützung profitieren.
Welche Ausbildung passt zu mir?
Wenn Sie herausfinden möchten, welche Ausbildung am besten zu Ihrer eigenen Persönlichkeit passt und die besten Chancen auf Erfolg verspricht, müssen Sie sich selbst die richtigen Fragen stellen. Wenn Sie sich die richtigen Fragen stellen, werden Sie schnell merken, welche Ausbildung Ihnen liegt und welche berufliche Richtung Sie einschlagen möchten. Stellen Sie sich zu Beginn die folgenden Fragen:
- Arbeite ich gerne im Team und mit anderen Menschen zusammen?
- Lege ich bei der Arbeit wert auf Planung und Organisation, oder möchte ich lieber flexibel und frei arbeiten?
- Welche Arbeitsumgebung möchte ich (unter freiem Himmel, im Büro, im Atelier, im Labor etc.)?
- Wofür interessiere ich mich?
- Was sind meine persönlichen Stärken, die für den Beruf relevant sind?
- Welche Arbeitsfelder möchte ich lieber vermeiden?
Wie setze ich meine Persönlichkeit bei der Ausbildungswahl ein?
Ob Sie ein Teamplayer sind, oder lieber alleine arbeiten, ist wichtig für die Wahl der Ausbildung. Menschen, die lieber alleine arbeiten, werden durch die stetige Zusammenarbeit mit anderen häufig überfordert. Auf der anderen Seite stehen Menschen, die sich bei der Arbeit lieber mit anderen austauschen und ohne den Kontakt zu anderen keine Erfüllung im Job finden.
Für Menschen, die den Kontakt zu anderen Menschen suchen, eignen sich oftmals Ausbildungsberufe im sozialen oder medizinischen Bereich. Auch im Vertrieb, Gastro- und Hotelgewerbe, Eventmanagement oder Marketing kann eine kontaktfreudige Person Erfüllung finden und einen Vorteil aus diesem Charakterzug ziehen.
Individualisten hingegen sollten Ausbildungen anstreben, in denen sie ausreichend Zeit für sich selbst haben und bei der Arbeit nicht konstant darauf angewiesen sind mit anderen zu kommunizieren. IT-Berufe eignen sich gut, aber auch kreative oder handwerkliche Berufe, wie Mediengestalter/in, Autor/in und Gärtner/in.
Menschen haben unterschiedliche Herangehensweisen an die Arbeit. Während die einen Wert auf Planung und Organisation legen, möchten die anderen viel individuelle Freiheit und Spontanität. Kein Arbeitsansatz ist dabei besser oder schlechter, bei der Ausbildungswahl müssen Auszubildende aber beachten, was ihnen mehr liegt, um Frustration und Stress zu vermeiden.
Wir verbringen einen Großteil unseres Lebens auf der Arbeit. Das gilt bereits bei der Ausbildung. Welche Umgebung wir uns wünschen, ist deshalb für die Berufsentscheidung von zentraler Bedeutung. Menschen, die gerne im Freien bei Wind und Wetter arbeiten, werden in einem Büro kaum glücklich. Das Gleiche gilt auch andersherum.
Unsere Interessen sollten natürlich maßgeblich ausschlaggebend für unsere Ausbildungs- und Berufswahl sein. Nur wer sich in seinem Interessengebiet bewegt, ist auch über lange Zeit in der Lage gute Arbeit abzuliefern und dabei glücklich zu werden. Leider lassen sich nicht alle Interessen einfach und schnell zum Beruf machen, auch nicht mit jedem persönlichen Interessengebiet kann Geld verdient werden. Eine Lösungsmöglichkeit ist es, eine Ausbildung zu wählen, die die eigenen Interessen bestmöglich reflektiert und die die größten Übereinstimmungen mit den persönlichen Neigungen bietet.
Neben den eigenen Interessen muss sich jeder Auszubildende und jede Auszubildende auch über die eigenen Stärken und Schwächen bewusst sein. Interesse alleine reicht nicht aus, um im Beruf erfolgreich zu werden. Stattdessen ist es ratsam eine Ausbildung zu wählen, die sich mit den Talenten und Stärken deckt.
Bei Unsicherheit, was die Zukunftsplanung und Ausbildungswahl betrifft, ist es zudem hilfreich, daran zu denken, was man nicht machen möchte. Abneigungen und Schwächen sind ein starker Indikator, ob eine Ausbildung die richtige für uns ist. Nur aus praktischen Beweggründen oder auf das Drängen von anderen hin eine Ausbildung zu beginnen geht häufig nach hinten los. Was uns nicht liegt oder nicht anspricht, sollten wir im Beruf vermeiden.
Grundsätzlich gilt: Unsere Ausbildung sollte mit unserer Persönlichkeit und unseren Stärken im Einklang stehen. Ist das der Fall, sind die Aussichten Karriere zu machen und berufliche Erfüllung zu finden besonders gut.