Wirtschaftsinformatiker Gehalt
Was verdient ein Wirtschaftsinformatiker?
Die Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker/in setzt im Regelfall ein Studium voraus. Der Berufszugang kann über eine Weiterbildung an einer staatlichen Fachschule oder ein grundständiges Studium im Bereich Wirtschaftsinformatik erfolgen. Grundsätzlich kann zwischen einem Vollstudium oder einem Teilzeitstudium gewählt werden. Ein Quereinstieg ist nur in seltenen Fällen möglich. Während des Studiums wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
Wirtschaftsinformatiker/innen werden in der öffentlichen Verwaltung und in nahezu sämtlichen Betrieben eingesetzt, die IT-Systeme zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse verwenden. Auch Unternehmen, die IT-gestützte betriebliche Kommunikations- und Informationssysteme entwickeln, greifen auf das Fachwissen von Wirtschaftsinformatiker/innen zurück. Das anfängliche Gehalt bestimmt sich unter anderem nach der Art des Betriebes und der Branche. Zu Beginn der Karriere ist ein durchschnittliches Einkommen von rund 3.000 € brutto pro Monat üblich.
Mit den Fähigkeiten, der Verantwortung und der Berufserfahrung wächst der Verdienst. Wirtschaftsinformatiker/innen erhalten im Durchschnitt ein monatliches Gehalt von 5.000 € brutto. Je nach Branche und Aufgabenbereich sind Bruttogehälter von über 6.400 € pro Monat möglich.
Wo verdient ein Wirtschaftsinformatiker am meisten?
Verschiedene Faktoren wirken sich auf die Höhe der Vergütung aus. Tarifbindung des Betriebes, Berufserfahrung, Unternehmensgröße, Aufgabenbereich sowie Bundesland sind als Einflussfaktoren zu nennen. Während Betriebe bis 500 Mitarbeiter/innen tendenziell ein durchschnittliches Entgelt von rund 4.000 € brutto zahlen, sind es bei Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten teilweise sogar über 7.000 € brutto im Monat.
Zu den Branchen, die ein höheres Gehalt zahlen, zählen die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Luft- und Raumfahrt, die Pharmaindustrie, die Energiewirtschaft und der Fahrzeugbau. Zusätzlich wirkt sich das Berufsfeld auf die Höhe der Vergütung aus. Wirtschaftsinformatiker/innen mit dem Schwerpunkt Datenbankentwicklung, Mobile Development, SAP-Entwicklung und Softwareentwicklung erhalten im Regelfall einen höheren Lohn. Die Aufgabenbereiche Webentwicklung, Systemadministration und Hardwareentwicklung sind häufig mit einem niedrigeren Einkommen verbunden.
Der Verdienst hängt auch vom Standort des Unternehmens ab. Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zählen zu den Bundesländern mit den höheren Bruttogehältern. Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen sind im unteren Lohnbereich angesiedelt.
Wirtschaftsinformatiker/innen mit einem Master-Abschluss verdienen im Durchschnitt 10 % mehr als Wirtschaftsinformatiker/innen mit einem Bachelor-Abschluss. Auch Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen können sich auf den Lohn auswirken.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Wirtschaftsinformatiker?
Wirtschaftsinformatiker/innen stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl. Unter anderem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, IT-Projektmanagement, Informationsmanagement und Betriebswirtschaftslehre kann über eine Anpassungsweiterbildung das berufliche Wissen aktuell gehalten und an neue Entwicklungen angepasst werden. Als wichtige Weiterbildungsthemen gelten der Einsatz von AIOps-Technologien und die Konzeption sowie Pflege smarter IT-Systeme mit Blick auf die Industrie 4.0. Neue Potenziale ergeben sich durch das Quantencomputing sowie das Edge Computing.
Wirtschaftsinformatiker/innen, die über eine Fachschule in den Beruf eingestiegen sind, können auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Mitunter die folgenden grundständigen Studienfächer erhöhen die Chancen auf ein höheres Einkommen:
- Business Administration
- Informatik
- IT-Management
- Informationsmanagement
Bachelorabsolvent/innen können ihre Karriere- und Berufschancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen. Unter anderem die folgenden Studienfächer kommen in Betracht:
- Informatik
- IT-Management
- Informationsmanagement
- Innovationsmanagement
- Data Science
Karriere als Wirtschaftsinformatiker in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Wirtschaftsinformatiker?
In Zeiten einer fortschreitenden Digitalisierung gewinnen IT-Berufe rasant an Bedeutung. Dementsprechend positiv sehen die Zukunftsaussichten für Wirtschaftsinformatiker/innen aus. Unter anderem die Verbesserung von IT-Strukturen, die Beratung zu computergestützten Lösungen für betriebswirtschaftliche Fragestellungen, die Planung und Entwicklung von betrieblichen Informations- und Kommunikationssystemen, das Aufsetzen von Geschäftsprozessen sowie IT-Architekturen, Controlling und Reportings zählen zu den typischen Aufgaben, die von Unternehmen der unterschiedlichsten Größe aus verschiedenen Branchen abgefragt werden.
Wer Wirtschaftsinformatik studiert, kennt sich nicht nur mit den wichtigsten IT-Handlungsfeldern aus, sondern ist auch mit betriebswirtschaftlichen Themen wie Marketing, Logistik, Controlling und Rechnungswesen vertraut. Aus diesem Grunde werden Wirtschaftsinformatiker/innen häufig an der Schnittstelle zwischen Business und IT eingesetzt. Gerade in diesem Bereich gibt es eine hohe Nachfrage, da die digitale Transformation noch lange nicht abgeschlossen ist und auch künftig entsprechendes Fachpersonal voraussetzt.