Staatsanwalt Gehalt
Was verdient ein Staatsanwalt?
Die Berufsausübung, auch das Führen der Berufsbezeichnung, ist nur nach Erfüllen bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Tätigkeit setzt die Befähigung zum Richteramt voraus. Dazu muss ein rechtswissenschaftliches Studium an einer Universität mit der ersten juristischen Staatsprüfung abgeschossen werden. Außerdem wird die Zweite juristische Staatsprüfung benötigt. Im Regelfall ist zusätzlich ein mehrjähriger Probedienst abzuleisten. Eine klassische Ausbildungsvergütung ist nicht vorgesehen.
Das anfängliche Gehalt von Staatsanwälten/Staatsanwältinnen hängt von dem Dienstherrn und den dort geltenden Besoldungstabellen ab. In den meisten Bundesländern ist zu Beginn der Karriere ein monatlicher Lohn von ungefähr 4.500 € brutto üblich.
Bei dem Einkommen von Staatsanwälten/Staatsanwältinnen spielt Berufserfahrung keine unwesentliche Rolle. Mit den Jahren steigt die monatliche Vergütung auf durchschnittlich 6.300 € brutto. Je nach Bundesland ist ein Verdienst von über 6.700 € brutto pro Monat möglich. Staatsanwälte/Staatsanwältinnen, die beim Bundesgerichtshof tätig sind, erzielen unter bestimmten Voraussetzungen ein monatliches Einkommen von über 10.000 € brutto.
Es ist zu berücksichtigen, dass Staatsanwälte/Staatsanwältinnen keine Sozialabgaben zahlen müssen. Demnach werden keine Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung fällig. Im Alter erhalten die Staatsdiener eine Pension. Die Altersversorgung wird demnach über den Staatshaushalt sichergestellt. Staatsanwälte/Staatsanwältinnen können sich grundsätzlich zwischen einer privaten Krankenversicherung und den gesetzlichen Krankenkassen entscheiden. Da der Staat eine sogenannte Beihilfe zahlt, eine finanzielle Unterstützung in Krankheits-, Geburts-, Pflege- und Todesfällen, sind die Versicherungsbeiträge vergleichsweise niedrig. Im Ergebnis erhalten Staatsanwälte/Staatsanwältinnen ein höheres Nettoeinkommen als Personen in einem regulären Arbeitsverhältnis.
Wo verdient ein Staatsanwalt am meisten?
Das Gehalt hängt in erster Linie von dem Dienstherrn und der einschlägigen Besoldungstabelle ab. Nach verschiedenen Erhebungen liegt der Verdienst in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin höher als in Rheinland-Pfalz, Sachsen und im Saarland. Ein monatliches Gehalt von über 7.100 € brutto ist in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Köln und München üblich.
Auch die berufliche Position wirkt sich auf den Verdienst von Staatsanwälten/Staatsanwältinnen aus. Leitende Oberstaatsanwälte/Oberstaatsanwältinnen erzielen ein höheres Einkommen als Oberstaatsanwälte/Oberstaatsanwältinnen. Generalstaatsanwälte/Generalstaatsanwältinnen erhalten je nach Bundesland ein Gehalt von über 10.000 € brutto pro Monat.
Wer als Staatsanwalt/Staatsanwältin auf Bundesebene tätig ist, erhält im Regelfall ein höheres Gehalt als bei Gerichten der Bundesländer. Oberstaatsanwälte/Oberstaatsanwältinnen beim Bundesgerichtshof erhalten ein monatliches Gehalt von rund 8.700 € brutto. Wer Generalbundesanwalt/Generalbundesanwältin beim Bundesgerichtshof ist, erzielt ein Einkommen von über 12.200 € brutto pro Monat.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Staatsanwälte?
Für Staatsanwälte/Staatsanwältinnen ist es äußerst wichtig, das berufliche Wissen an die neusten Entwicklungen und Gesetzesänderungen anzupassen. Unter anderem die folgenden Themenfelder bieten ein vielseitiges Weiterbildungsangebot:
- Arbeitsrecht
- Verwaltungsrecht
- Wirtschaftsrecht
- Öffentliche Verwaltung
- Baurecht
- Europarecht, Internationales Recht
- IT-, Internetrecht
- Lebensmittelrecht
- Sozialrecht
- Steuerrecht
- Umweltrecht
Durch ein weiterführendes Studium können Absolvent/innen der Zweiten juristischen Staatsprüfung ihre Berufs- und Karrierechancen ausbauen. Infrage kommen die folgenden Studienfächer:
- Öffentliches Recht
- Rechtswissenschaft
- Wirtschaftsrecht
Karriere als Staatsanwalt in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Staatsanwälte?
Staatsanwälte/Staatsanwältinnen leiten bei ausreichendem Verdacht einer strafbaren Handlung ein Ermittlungsverfahren ein. Sie sorgen für deren gesetzesmäßige und sachgerechte Durchführung. Dem Abschluss der Ermittlungen schließt sich die Prüfung an, ob eine Anklage erhoben, ein Strafbefehlsantrag gestellt oder das Verfahren eingestellt wird. Im Fall einer öffentlichen Anklage reichen Staatsanwälte/Staatsanwältinnen einen Antrag auf Strafbefehl oder eine Anklageschrift ein. Sodann vertreten sie die Anklage in der anschließenden Hauptverhandlung. Auch in Begnadigungsverfahren und bei der Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen wirken sie entscheidend mit. Staatsanwälte/Staatsanwältinnen kommt im deutschen Rechtssystem eine wichtige Bedeutung zu. Sie sind ein elementarer Bestandteil des Gerichtsapparates und blicken daher in eine sichere Zukunft. Es besteht eine hohe Nachfrage, die unter anderem auf die hohen Zugangsvoraussetzungen zurückzuführen ist.