Rechtsanwaltsfachangestellte Gehalt
Was verdient eine Rechtsanwaltsfachangestellte?
Der Weg zum/r Rechtsanwaltsfachangestellten erstreckt sich über drei Jahre, Auszubildende erwartet dabei die folgende Ausbildungsvergütung:
- Erstes Ausbildungsjahr: ca. 585 bis 1.000 €
- Zweites Ausbildungsjahr: ca. 690 bis 1.100 €
- Drittes Ausbildungsjahr: ca. 790 bis 1.200 €
Nach erfolgreicher Lehre starten Rechtsanwaltsfachangestellte mit einem monatlichen Bruttoarbeitslohn von monatlich rund 1.500 bis 1.700 € in den Beruf. Sie sind in Kanzleien tätig, finden aber auch Beschäftigung bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, in Mahnabteilungen, bei Banken und Versicherungen. Im weiteren Verlauf des Berufslebens liegt das durchschnittliche Gehalt in brutto bei rund 2.300 € pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung, Verantwortung und Qualifikation sind in größeren Unternehmen auch Gehälter bis zu 3.000 € und darüber hinaus nicht ausgeschlossen. Die Verdienst- und Karrieremöglichkeiten in kleinen und mittelständischen Anwaltskanzleien gelten dagegen als beschränkt.
Wo verdient eine Rechtsanwaltsfachangestellte am meisten?
Auf die Höhe des Einkommens wirken sich folgende Faktoren unmittelbar aus:
- Unternehmensgröße: Kleine Unternehmen vergüten ihre Angestellten mit 1.800 bis 2.700 € brutto im Monat, mittelständische Unternehmen mit 2.800 bis 3.400 €, große Kanzleien und Firmen mit bis zu 4.500 €.
- Standort: Je nach Arbeitsort können sich Gehaltsunterschiede von bis zu einem Drittel ergeben, so verdienen Rechtsanwaltsfachangestellte in Bremen mit 3.200 € deutlich mehr als in Sachsen, wo Bruttogehälter um die 2.200 € bezahlt werden.
- Berufserfahrung: Die Höhe des Verdienstes steigt mit der berufspraktischen Erfahrung, nach zehn Jahren etwa dürfen Mitarbeitende mit Gehältern von bis zu 3.000 € rechnen.
- Qualifizierung: Durch Fort- und Weiterbildungen kann sich das Einkommen auf Durchschnittsgehälter zwischen 2.400 und 4.800 € brutto erhöhen.
Die Größe eines Unternehmens wirkt sich auch deshalb positiv auf die Vergütung aus, weil sich grundsätzlich mehr Karrierechancen bieten als in einer kleinen Anwaltskanzlei. Banken und Versicherungen haben stets Bedarf an gut ausgebildeten Rechtsanwaltsfachangestellten, dann sind bei entsprechender Qualifikation und (Personal-) Verantwortung Gehälter von bis zu 5.700 € und mehr möglich. Dabei ist zu berücksichtigen: Der Aufstieg in eine Führungsposition gilt als aufwendig, direkter ist der Weg über ein Studium.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Rechtsanwaltsfachangestellte?
Nach abgeschlossener Ausbildung bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Fachwissen auf dem aktuellen Stand zu halten bzw. entsprechend zu vertiefen. Hierzu gehören sogenannte Anpassungsfortbildungen, die Themen wie betriebliche Organisation, Buchführung, Bürokommunikation, Gebühren- und Kostenrechnung oder Zwangsvollstreckung zum Inhalt haben. Aufstiegsfortbildungen verfolgen dagegen das konkrete Ziel, Karriere zu machen und den Lohn zu erhöhen – folgende Profile sind typisch:
- Rechtsfachwirt/in: Hier übernehmen Sie organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben in leitender Position, inklusive Personalangelegenheiten.
- Betriebswirt/in Recht: Sie befassen sich mit rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen und stehen der Geschäftsleitung beratend zur Seite.
- Gerichtsvollzieher/in: In diesem Bereich setzen Sie gerichtliche Entscheidungen im wirtschaftlichen Bereich um. Nach erfolgreichem Abschluss winkt eine Beamtenstelle auf Lebenszeit.
- Fachwirt/in Büro- und Projektorganisation: Sie optimieren Arbeitsabläufe, übernehmen Projektarbeiten und wirken in der Personalplanung mit.
Alternativ ist bei entsprechenden schulischen Voraussetzungen auch ein Studium der Rechtswissenschaft, der Wirtschaftswissenschaft, des Wirtschaftsrechts oder der Betriebswirtschaftslehre denkbar. Berufsbegleitende Studiengänge ermöglichen dank Teilzeit-Präsenzstudium, Fernstudium oder Online-Studium eine Vereinbarkeit von Studium und Berufsleben. Wer nicht über ein Abitur verfügt, kann unter bestimmten Voraussetzungen dennoch ein Studium aufnehmen. Denn Ausbildung und Berufserfahrung lassen sich auf die Mittlere Reife anrechnen.
Karriere als Rechtsanwaltsfachangestellte in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Rechtsanwaltsfachangestellte?
Rechtsanwaltsfachangestellte können ihre Karriere durch die verschiedensten Weiterbildungsmöglichkeiten selbst aktiv gestalten und dadurch ihren „Marktwert“ gezielt erhöhen. In Rechtsanwaltskanzleien sind sie als Mitarbeitende absolut unverzichtbar, da sie ihren Chefs eine Fokussierung auf das Kerngeschäft ermöglichen. Gut ausgebildete Rechtsanwaltsfachangestellte sind auch bei Banken, Versicherungen und Wirtschaftsprüfern sehr gefragt, sodass sie zu den Berufsgruppen gehören, die positiv in die Zukunft blicken dürfen.