Psychiater Gehalt
Was verdient ein Psychiater?
Psychiater/innen sind Fachärzt/innen für Psychiatrie und Psychotherapie, die ihre Fähigkeiten und Kenntnisse nicht im Rahmen einer klassischen Ausbildung erlangen. Daher erhalten sie auch keine Ausbildungsvergütung wie in anderen Berufen. Die Tätigkeit setzt eine berufliche Weiterbildung an einer Universitäts- oder Hochschulklinik oder einer anderen Einrichtung der ärztlichen Versorgung voraus. Die Weiterbildung nimmt in der Regel 5 Jahre in Anspruch und mündet in einer entsprechenden Facharztprüfung. Entweder eine Approbation als Ärztin/Arzt oder eine erteilte Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufes wird benötigt, um für die berufliche Weiterbildung zugelassen zu werden.
Je nach Beschäftigungsverhältnis, Tarifbindung und Bundesland liegt das anfängliche Gehalt von Psychiater/innen zwischen 4.900 € und 6.300 € brutto pro Monat. Ein höheres Einkommen ist denkbar, wenn direkt zu Beginn eine Führungsverantwortung übernommen wird.
Berufliche Erfahrung wird mit einem höheren Verdienst belohnt. Auch der Grad der Verantwortung wirkt sich positiv auf das Gehalt aus. Psychiater/innen erhalten durchschnittlich einen Lohn von 6.700 € brutto im Monat. In Kliniken ist je nach Position ein monatliches Bruttogehalt von über 9.400 € möglich.
Wo verdient ein Psychiater am meisten?
Unterschiedliche Faktoren wie Berufserfahrung, Region, Betriebsgröße und Art des Arbeitgebers wirken sich auf die Höhe der Vergütung aus. Fachärzt/innen für Psychiatrie und Psychotherapie werden nicht nur in Hochschulkliniken, Krankenhäusern und Facharztpraxen beschäftigt, sondern auch in der medizinischen Forschung und Lehre eingesetzt. Einige Psychiater/innen entscheiden sich für die Gründung einer eigenen Facharztpraxis. Der genaue Verdienst eines selbstständigen Psychiaters lässt sich nicht pauschal einschätzen, da Faktoren wie Kosten für die Einrichtung sowie die Nachfrage in der jeweiligen Region eine Rolle spielen. Tendenziell erhalten Psychiater/innen in Hochschulkliniken und Krankenhäusern oft ein etwas höheres Gehalt.
In Kliniken entscheidet regelmäßig die Position über das Einkommen. Die monatlichen Bruttobezüge gestalten sich durchschnittlich wie folgt:
- Assistenzärzt/innen: 4.000 € bis 6.300 €
- Fachärzt/innen: 6.400 € bis 8.100 €
- Oberärzt/innen: 8.000 € bis 9.300 €
- Leitende Oberärzt/innen: 9.400 € bis 10.800 €
Auch der Sitz des Krankenhauses, der Forschungseinrichtung oder der Praxis wirkt sich auf die Höhe der Vergütung aus. Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern gehören zu den Ländern, in denen im Regelfall ein höheres Gehalt gezahlt wird.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Psychiater?
Für Psychiater/innen ist es von elementarer Bedeutung, über Anpassungsweiterbildungen das erworbene Wissen an neue Entwicklungen anzupassen. Nach den gesetzlichen Vorgaben sind Weiterbildungen zur fachbezogenen beruflichen Anpassung zwingend in Anspruch zu nehmen. In den nachfolgenden Bereichen können einige Weiterbildungsangebote genutzt werden:
- Psychiatrie
- Psychotherapie
- Soziale Beratungsarbeit
- Gesundheitsmanagement
Über eine zweijährige Schwerpunktweiterbildung kann eine Spezialisierung im Bereich Forensische Psychiatrie erlangt werden. Dies kann bei dem weiteren Karriereverlauf von Vorteil sein. Allerdings gibt es noch weitere Zusatzweiterbildungen, die die Qualifikation erhöhen und dabei helfen können, ein besseres Einkommen zu erzielen. Ärztliches Qualitätsmanagement, Psychoanalyse und Schlafmedizin sind als Bereiche zu nennen.
Mit einem weiterführenden Studium, welches auf vorhandenen Qualifikationen aufbaut, können die Berufs- und Karrierechancen weiter verbessert werden. Unter anderem die folgenden Studienfächer kommen in Betracht:
- Psychosoziale Beratung und Therapie
- Gesundheitsmanagement, -ökonomie
- Medizin-, Pflegepädagogik
- Medizinische Informatik
Eine Promotion ist in der Regel erforderlich, um eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule einzuschlagen oder eine gehobene Position in einer Klinik zu erlangen. Die Habilitation ermöglicht die Berufung zur/zum Hochschulprofessor/in.
Karriere als Psychiater in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Psychiater?
Psychiater/innen erkennen und behandeln psychische, neurologische, entwicklungsbedingte und psychosomatische Erkrankungen. Zu dem Aufgabengebiet gehören auch psychische und soziale Verhaltensauffälligkeiten. Nach verschiedenen Erhebungen erkranken pro Jahr ungefähr 6 % aller Erwachsenen an einer Depression. Dementsprechend hoch in die Nachfrage nach psychiatrischer und psychotherapeutischer Hilfe. Vor diesem Hintergrund blicken Psychiater/innen auf eine berufliche Zukunft mit hoher Beschäftigung.
Nach der Facharztweiterbildung sind Psychiater/innen sehr flexibel und können in Kliniken, Krankenhäusern, Psychiatrien oder einer eigenen Praxis arbeiten. Abseits von Ballungszentren herrscht ein Mangel, der nahezu als Beschäftigungsgarantie angesehen werden kann.