Prokurist Gehalt
Was verdient ein Prokurist?
Prokurist/innen durchlaufen keine klassische Ausbildung, weshalb in dem Berufsfeld keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Auch gibt es keinen bestimmten Studiengang, der den Weg zu dem Beruf ebnet. Vielmehr die Tätigkeiten im Unternehmen, die Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein sind als wichtige Grundlage anzusehen. Im Regelfall wird eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich vorausgesetzt, die mit einer Ausbildungsvergütung verbunden ist. Auch ein Studium im Bereich Wirtschaft ist geeignet, um die Laufbahn als Prokurist/in einzuschlagen. Eine wichtige Komponente ist Berufserfahrung. Die folgenden Ausbildungen mit Ausbildungsvergütung sind für einen Einstieg in das Berufsfeld vorteilhaft:
- Automobilkaufmann/frau
- Bankkaufmann/frau
- Buchhalter/in
- Bürokaufmann/frau
- Finanzassistent/in
- Finanzberater/in
- Industriekaufmann/frau
- Unternehmensberater/in
Prokurist/innen verfügen über eine handelsrechtliche Vollmacht, die dazu berechtigt, sämtliche Rechtsgeschäfte im entsprechenden Unternehmen zu übernehmen. Es wird eine sogenannte Prokura erteilt, mit der im Namen der Geschäftsführung gehandelt werden darf. Das anfängliche Gehalt bestimmt sich unter anderem nach der Art der Prokura. Neben der Einzelprokura sind die Generalprokura, die Gesamtprokura und die Filialprokura zu nennen. Der monatliche Lohn beginnt häufig bei 4.500 € brutto.
Ein monatliches Gehalt von 4.000 bis 7.000 € brutto ist durchaus üblich. Je nach Aufgabenbereich und Verantwortung ist ein Einkommen von weit über 8.000 € brutto im Monat möglich.
Wo verdient ein Prokurist am meisten?
Zahlreiche Faktoren wie Berufserfahrung, Unternehmensgröße und Grad der Verantwortung wirken sich auf die Höhe der Vergütung aus. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Erteilung der Prokura nicht zwangsläufig mit einem höheren Einkommen verbunden ist. Wenn jemand zum Beispiel eine Prokura erhält, um im Namen der Geschäftsführung Unterschriften zu tätigen, wenn diese nicht im Unternehmen ist, ist selten ein höheres Gehalt vorgesehen. Sobald eine gewisse Verantwortung übernommen wird, kann ein entsprechender Lohn gefordert werden.
Der Grad der Verantwortung und die Art der Prokura wirken sich in einem besonderen Maße auf die Höhe der Vergütung aus. Während bei der Einzelprokura das Unternehmen als einzelne Person umfassend vertreten wird, beschränkt sich das Handeln bei der Filialprokura auf eine bestimmte Niederlassung oder Filiale. Wenn die Prokura für alle Filialen erteilt wird, wird von einer Generalprokura gesprochen. Bei der Gesamtprokura werden die Entscheidungen zusammen mit mindestens einer/einem weiteren Prokurist/in getroffen. Tendenziell wird bei der Einzelprokura ein höheres Gehalt gezahlt.
Zu den üblichen Aufgaben zählen die Steuerung von wirtschaftlichen Angelegenheiten, allgemeine rechtsgeschäftliche Handlungen für das Unternehmen und die Übertragung von Vollmachten an andere Mitarbeiter/innen. Manchmal wird auch zu dem Einstellen und Kündigen von Beschäftigten berechtigt. Je mehr Aufgaben mit großer Verantwortung und besonderen Konsequenzen übertragen werden, desto höher fällt der Verdienst aus.
Auch die Unternehmensgröße spielt eine wichtige Rolle. In kleinen Unternehmen erwartet Prokurist/innen häufig ein geringeres Gehalt ab 3.000 € brutto pro Monat. Mittelständische Unternehmen zahlen je nach Branche einen monatlichen Lohn von über 7.000 € brutto. In DAX-Konzernen ist ein monatliches Einkommen von über 8.500 € brutto durchaus möglich.
In Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen wird tendenziell ein höherer Lohn gezahlt. Demnach wirkt sich auch der Standort des Unternehmens auf die Gehaltshöhe aus.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Prokuristen?
Prokurist/innen können zahlreiche Fortbildungsangebote in Anspruch nehmen, um die Karrierechancen zu verbessern. Zum einen gibt es spezielle Seminare für Prokurist/innen, die auf Standardsituationen und Sonderfälle im Rahmen der Tätigkeit vorbereiten. Fallstricke im täglichen Umgang mit der Vollmacht sind bei solchen Weiterbildungen häufig ein Thema. Zum anderen gibt es unzählige Weiterbildungen, die nicht unmittelbar mit den Aufgaben zusammenhängen, aber die Chancen auf eine größere Verantwortung und damit auf ein höheres Gehalt steigern. Unter anderem in den folgenden Bereichen werden Anpassungsweiterbildungen angeboten:
- Controlling
- Marketing, Vertrieb, Werbung, PR
- Projektmanagement
- Personalwesen
Mit einem Studium im Bereich Wirtschaft können Prokurist/innen oft verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen. Unter anderem Wirtschaftsrecht kommt als Studiengang in Betracht
Karriere als Prokurist in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Prokurist?
Zahlreiche Unternehmen bedienen sich Prokurist/innen, um wichtige Unternehmensaufgaben zu übertragen. Oft sind es ausländische Unternehmen, die in der deutschen Niederlassung eine/einen Prokurist/in engagieren. Prokurist/innen blicken in eine sichere Zukunft und sind von einer relativ hohen Nachfrage betroffen.
Die Prokura ist im Handelsgesetzbuch normiert und bei vielen Unternehmen ein fester Bestandteil des Verantwortungsmanagements. Über die Erteilung von Prokuren werden teilweise die Geschäftsabläufe als solche organisiert und Strukturen definiert. Grundsätzlich entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Prokurist/innen positiv.