Notarfachangestellte Gehalt
Was verdient eine Notarfachangestellte?
Wie hoch das Gehalt eines/r Notarfachangestellten ausfällt, ist weder vom Gesetz noch vom Tarifvertrag abhängig. Die Notarkammern sprechen zur Höhe der Vergütung der Fachangestellten Empfehlungen aus. Ihren Verdienst in diesem Beruf bestimmen insbesondere die folgenden Faktoren:
- die Region, in der sich Ihre Arbeitsstelle befindet
- der im Notariat oder der Kanzlei bestehende konkrete Bedarf an Notarfachangestellten
- die Größe der Kanzlei oder des Notariats
- Ihre Vorbildung und Ihre Fähigkeiten
- Ihr Verhandlungsgeschick
Beispielhafte Vergütungen in der Bundesrepublik Deutschland für eine/n Notarfachangestellte/n:
Ausbildungsvergütung:
- ca. 600 € bis 1.036 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
- ca. 650 € bis 1.090 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
- ca. 700 € bis 1.140 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr
Zum Einstieg:
- ca. 2.000 € bis 2.400 € brutto/Monat
Mit Berufserfahrung:
- ca. 2.220 € bis 3.530 € brutto/Monat
- mittleres Gehalt: ca. 2.780 € brutto/Monat
Unterschiede gibt es bei den Geschlechtern. Die Einkommen betragen im Mittel bei:
- weiblichen Notarfachangestellten ca. 2.730 € brutto/Monat
- männlichen Notarfachangestellten ca. 3.780 € brutto/Monat
Wo verdient eine Notarfachangestellte am meisten?
Am meisten verdient ein/e Notarfachangestellte/r in großen Städten, in denen große Notariate und Anwaltskanzleien ansässig sind. Finden Sie an einem solchen Arbeitsort eine Stelle und sind Sie zudem besonders qualifiziert, haben Sie gute Chancen auf ein Gehalt, das die Empfehlungen weit übersteigt. Hier einige Beispiele für Median-Verdienste in großen Städten:
- Düsseldorf: ca. 3.320 € brutto/Monat
- Stuttgart: ca. 3.581 € brutto/Monat
- Frankfurt: ca. 3.722 € brutto/Monat
- München: ca. 4.087 € brutto/Monat
Arbeiten Sie in den nördlichen und östlichen Bundesländern, rechnen Sie mit einem Lohn, der unterhalb dem der übrigen Regionen liegt. Beim Vergleich der Länder verdienen Sie im Mittel in:
- Bayern ca. 3.270 € brutto/Monat
- Hamburg ca. 3.190 € brutto/Monat
- Hessen ca. 3.050 € brutto/Monat
In Brandenburg betragen die mittleren Entgelte für Notarfachangestellte ca. 2.460 € brutto/Monat, in Thüringen ca. 2.170 € brutto/Monat. Bevor Sie sich entscheiden, in einem anderen Bundesland zu arbeiten, vergleichen Sie Ihre Lebenshaltungskosten und Ihre Einkünfte mit denen im von Ihnen anvisierten Bundesland.
Notariate und Rechtsanwaltskanzleien mit angeschlossenem Notariat sind auf der Suche nach gut ausgebildetem, zuverlässigem und verantwortungsvollem Personal. Erweitern Sie Ihr Wissen durch Weiterbildungen, sichern Sie sich Ihren Arbeitsplatz und Sie steigern Ihre Chancen für positive Gehaltsverhandlungen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Notarfachangestellte?
Besuchen Sie Anpassungsweiterbildungen, halten Sie sich beruflich auf dem aktuellen Stand und passen sich neuen Entwicklungen Ihres Fachbereiches an. An Bedeutung zu, nehmen Kenntnisse in Legal-RPA-Software, die teil- oder voll automatisiert Aufgaben von Notarfachangestellten übernehmen. Da diese die Effizienz von geschäftlichen Prozessen steigert, ist sie vorwiegend für Großnotariate relevant. Daneben nehmen Digitalisierungsthemen an Bedeutung zu, da die gesamte Korrespondenz mit Gerichten, Behörden und Rechtsanwälten ausschließlich digital erfolgt.
Ihre Fachkenntnisse erneuern Notarfachangestellte mit diesen Themenbereichen:
- Finanz- und Rechnungswesen
- Büro- und Sekretariat allgemein
- Bürokommunikation, -technik
- Speziallehrgänge für Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte und Juristen/Juristinnen
Ihre Karriere bringen Sie mit einer Aufstiegsweiterbildung voran. Mit diesen bilden Sie sich mit Ihrer Ausbildung zum/zur Notariatsfachangestellten etwa weiter zum/zur:
- Inspektor/in Notardienst
- Fachwirt/in Recht
- Fachwirt/in Notariat
- Fachwirt/in für Büro- und Projektorganisation
- Betriebswirt/in (Fachschule) Recht
Mit einer Hochschulzulassungsberechtigung eröffnen sich Ihnen Möglichkeiten, verantwortungsvolle Tätigkeiten auf der Führungsebene zu übernehmen. Dazu studieren Sie die grundständigen Fächer:
- Wirtschaftsrecht
- Rechtswissenschaft (ohne Erste juristische Prüfung)
- Rechtswissenschaft (Erste juristische Prüfung)
- Öffentliches Recht
Als Fachwirt/in Notariat rechnen Sie mit einem Einkommen von ca. 3.042 € bis 4.880 € brutto/Monat. Als Jurist/in für öffentliches Recht erzielen Sie einen mittleren Verdienst von ca. 6.250 € brutto/Monat.
Kommen die Aufstiegsweiterbildungen für Sie nicht in Betracht und fällt es Ihnen schwer, in erreichbarer Nähe eine Anstellung als Notarfachangestellte/r zu finden, bieten sich andere Berufe als Ausweichmöglichkeit an. Beispiele dafür sind:
Mit oder ohne Einarbeitung:
- Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r
- Notargehilfe/-gehilfin
- Rechtsanwalts- und Notargehilfe/-gehilfin
- Rechtsanwaltsgehilfe/-gehilfin
- Patentanwaltsgehilfe
- Justizfachangestellte/r
- Patentanwaltsfachangestellte/r
Angrenzende Berufe:
- Kaufmännische/r Assistent/in/Wirtschaftsassistent/in
- Bürokaufmann/-frau
- Kaufmann/-frau für Bürokommunikation
- Sekretär/in
Quereinsteiger legen einen Bachelorabschluss im Bereich Wirtschaftsrecht/Recht vor oder haben das Erste Staatsexamen abgelegt. Andere kommen aus dem Verwaltungsbereich oder besitzen einen Beruf mit rechtlichem Bezug.
Kommen Sie aus einer anderen Sparte und sehen für sich in dieser keine Zukunft, erhalten Sie mit einer Umschulung zum/zur Notarfachangestellten eine neue Perspektive. Diese ist mit hohen Kosten verbunden. Für eine mögliche finanzielle Förderung durch das Jobcenter oder die Rentenversicherung wenden Sie sich an die zuständigen Ämter.
Karriere als Notarfachangestellte in Deutschland. Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Notarfachangestellte?
Die Anzahl der Notare und die der auszubildenden Notarfachangestellten sank von 2017 bis 2022. Dennoch waren und sind viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Notarfachangestellten ist groß, sodass Auszubildende und in diesem Beruf ausgebildete Arbeitsuchende gute Chancen auf eine langfristige Anstellung haben. Durch den Mangel an Fachkräften ergeben sich für Quereinsteiger mit rechtlichen Kenntnissen und Umschülern gute Zukunftsaussichten.