Medizinische Fachangestellte Gehalt
Was verdienen Medizinische Fachangestellte?
Ohne sie würde vermutlich in den meisten Arztpraxen das blanke Chaos herrschen: Medizinische Fachangestellte (MFA), früher Arzthelfer/innen genannt. Meistens bilden sie ein gut eingespieltes Team, das den reibungslosen Ablauf im Praxis-, Labor- oder Klinikalltag garantiert. Gefragt sind für den Job medizinisches Fachwissen, ein großes Organisationstalent, Empathie und geschicktes Assistieren bei ärztlichen Untersuchungen. Es ist die Vielseitigkeit, die diesen Beruf so beliebt macht.
In der Lehrzeit erwartet Medizinische Fachangestellte eine attraktive Ausbildungsvergütung. Bundesweit liegt das durchschnittliche monatliche Gehalt für MFA bei 2.500 € brutto. So sieht es im Einzelnen aus:
- Erstes Ausbildungsjahr: ca. 900 €
- Zweites Ausbildungsjahr: ca. 965 €
- Drittes Ausbildungsjahr: ca. 1.035 €
- Einstiegsgehalt: ca. 2.100 bis 2.800 €
- Nach drei Jahren Erfahrung: ca. 2.350 €
- Nach neun Jahren Erfahrung: ca. 2.800 €
- Praxismanager/in: ca. 2.900 €
- Tiermedizinische Fachangestellte: ca. 2.100 €
Wo verdienen Medizinische Fachangestellte am meisten?
Ihr Gehalt als MFA hängt neben der Berufserfahrung noch an anderen Faktoren. In der kleinen Landarztpraxis mag das Arbeitsklima warmherzig und familiär sein, Ihr Verdienst dort ist aber niedriger als in der großen fachärztlichen Praxis. Auch in tarifgebundenen Einrichtungen wie Kliniken oder Rehabilitationszentren, in denen der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst TVöD gilt, ist Ihr Lohn höher und steigert sich regelmäßig. Noch besser fällt Ihre Vergütung bei kirchlichen Einrichtungen aus.
Weiter spielt bei der Bezahlung Ihre Qualifikation eine Rolle. Wenn Sie Fachmann oder Fachfrau in einem Spezialgebiet sind, dürfen Sie sich das mit einem verbesserten Gehalt honorieren lassen. Nicht zuletzt hängt Ihr Einkommen als MFA am Bundesland, in dem Sie arbeiten. Am meisten verdienen Sie mit durchschnittlich 2.700 € brutto monatlich in Hamburg, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Den Anfang beim Verdienst machen Bundesländer wie Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit etwas über 2.100 € monatlichem Durchschnittsgehalt brutto.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Medizinische Fachangestellte?
Als MFA sollten Sie früher oder später eine Weiterbildung ins Auge fassen, wenn Sie ein deutlich gesteigertes Einkommen generieren wollen. Geeignet dafür ist eine Anpassungsweiterbildung, mit der Sie Ihr Wissen auf dem aktuellen Stand halten und Kompetenzen in speziellen Fachgebieten ausbauen. Das können Lehrgänge in Notfallmanagement, medizinischer Dokumentation, Hygiene oder Abrechnung und Buchführung sein. Auch eine Tätigkeit in einem verwandten Beruf wie Krankenpfleger/in ist möglich.
Sie möchten mehr Verantwortung, eine führende Position – und damit verbunden ein attraktiveres Gehalt? Dann können Sie mit einer Aufstiegsweiterbildung beruflich vorankommen. Das kann eine kaufmännische Weiterbildung als Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen oder Betriebswirt/in Management Gesundheitswesen sein.
Auch im Wundmanagement, in der Arbeitsmedizin, der Diabetesberatung oder der ambulanten Versorgung älterer Menschen können Sie sich fortbilden. Nicht zuletzt ist Ihre Ausbildung als Medizinische/r Fachangestellte/r eine ideale Basis für ein Hochschulstudium, sei es in Medizin, Medizinischer Assistenz, Pflegewissenschaft, Medizinpädagogik oder Gesundheitsmanagement.
Karriere als Medizinische Fachangestellte in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Medizinische Fachangestellte?
Fragen Sie einmal Medizinische Fachangestellte, was sie an ihrem Beruf am meisten mögen. Oftmals bekommen Sie zur Antwort: Es passiert einfach jeden Tag so viel Neues! Wenn Sie als MFA morgens die Praxis betreten, wissen Sie nicht, was auf Sie zukommt: Notfälle, Termine umorganisieren, Patienten trösten – und in stressigen Situationen müssen Sie stets der ruhende Fels in der Brandung bleiben. Es ist dieser menschliche Aspekt zwischen medizinischen Hochleistungsapparaten und fachlicher Routine, der diesen Beruf so unverzichtbar macht.
Seit Menschen auf der Erde leben, gibt es Heilberufe. Denn Kranken und Leidenden zu helfen, ist ein grundlegender menschlicher Instinkt. Das war in der Vergangenheit so und wird auch bleiben – darum üben Sie als MFA einen absolut krisen- und konjunkturunabhängigen Beruf aus. Ihnen stehen ein weiter Arbeitsmarkt und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten offen, durch die Sie erfolgreich die Karriereleiter hochklettern können.