Friseur Gehalt
Was verdient ein Friseur?
Wenn die Ausbildung in schulischer Form erfolgt, zum Beispiel an einer Berufsfachschule, wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Bei einer dualen Ausbildung variiert die Ausbildungsvergütung je nach Größe sowie Tarifbindung des Betriebes und Bundesland. Im Friseurhandwerk können Auszubildende mit folgenden Bruttozahlungen rechnen:
- Ausbildungsjahr 1: 540 bis 610 €
- Ausbildungsjahr 2: 660 bis 720 €
- Ausbildungsjahr 3: 760 bis 815 €
Das monatliche Einstiegsgehalt von Friseur/innen liegt häufig zwischen 1.400 bis 1.600 € brutto. Je nach Zusatzqualifikationen und Vorkenntnissen kann der Lohn höher ausfallen. Bei größeren Betrieben ist ein höheres Einkommen durchaus denkbar.
Mit zunehmender Berufserfahrung und Expertise steigt das monatliche Gehalt auf einen durchschnittlichen Bruttobetrag zwischen 1.700 und 2.200 €. Zusätzliche Qualifikationen wirken sich positiv auf die Höhe der Vergütung aus. Die Leitung eines Friseursalons mit Verantwortung für Beschäftigte kann ein monatliches Gehalt von über 2.500 € brutto ermöglichen. Diese Marke kann deutlich überschritten werden, wenn sich die Verantwortung sogar auf ein Filialnetz erstreckt.
Wo verdient ein Friseur am meisten?
Der Verdienst hängt von der Berufserfahrung, der Verantwortlichkeit und den in Anspruch genommenen Aus- sowie Fortbildungen ab. Auch die Anforderungen des Betriebes und die Region spielen eine Rolle. Friseur/innen werden nicht nur in Fachbetrieben des Friseurhandwerks eingesetzt, sondern auch in Wellnesshotels, auf Kreuzfahrtschiffen und bei Film- sowie Theaterproduktionen. Mitunter hochklassige Wellnesshotels zahlen tendenziell ein höheres Gehalt.
Die Höhe der Vergütung ist unter anderem eine Frage des Bundeslandes. Während Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen einen höheren Lohn zahlen, gehören Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu den Ländern mit einem geringeren Gehalt.
Auch die Größe des Betriebes wirkt sich auf den Verdienst aus. Kleine Friseurläden in Gemeinden zahlen tendenziell ein geringeres Gehalt als Friseursalons an exponierter Stelle in Großstädten.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Friseure?
Friseur/innen können über eine Anpassungsweiterbildung das Wissen aktuell halten und neue Aufgabenbereiche mit einem höheren Lohn übernehmen. Unter anderem die folgenden Themenfelder bieten ein ansprechendes Weiterbildungspotenzial:
- Friseurhandwerk
- Kosmetik
- Visagistik
- Farb-, Stil- und Typberatung
- Hand- und Nagelpflege
- Nageldesign und Nagelmodellage
Mit einer Aufstiegsweiterbildung können die beruflichen Perspektiven erweitert und die Chancen auf ein höheres Einkommen verbessert werden. Die Prüfung als Friseurmeister/in oder als Meisterassistent/in für Kosmetik im Friseurhandwerk können dabei helfen, in eine Führungsposition zu gelangen.
Weitere Berufs- und Karrierechancen können mit einem Studium eröffnet werden. Infrage kommt ein Bachelorabschluss im Studienfach Maskenbild oder das grundständige Studienfach Lehramt an berufsbildenden/beruflichen Schulen/Berufskollegs.
Karriere als Friseur in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Friseure?
Während Frisurentrends so schnell gehen, wie sie gekommen sind, ist das Friseurhandwerk schon seit mehreren Jahrtausenden am Bestehen und damit eine feste Konstante in der Menschheitsgeschichte. Die ältesten Frisiergeräte kamen bereits 3000 vor Christus mit der Bronzezeit auf. Das Schneiden, Pflegen und Stylen von Haaren, das Formen von Augenbrauen und der Verkauf von Haarpflegeprodukten werden auch in Zukunft stark nachgefragt.
Die Digitalisierung wirkt sich vorrangig auf die Rahmenbedingungen aus, nicht aber auf das Handwerk als solches. Digitale Terminvereinbarungen und Typberatungen scheinen ein Zukunftstrend zu sein. Auch nutzen immer mehr Kund/innen Apps und Webseiten, um vor dem Besuch des Friseursalons ein digitales Abbild von der Wunschfrisur zu erhalten.
Ein gewisser Mangel an Fachkräften führt dazu, dass Friseur/innen in der Regel zwischen mehreren Stellenangeboten wählen können. Bei der Auswahl des Betriebes sollten neben dem Gehalt noch andere Aspekte berücksichtigt werden. Wohnortnähe, Arbeitszeiten und Wochenendarbeit sind Faktoren, die in einem ausreichenden Maße bedacht werden sollten.