Fremdgeschäftsführer Gehalt
Was verdient ein Fremdgeschäftsführer?
Fremdgeschäftsführer/innen besitzen selbst keine Anteile an dem Unternehmen, für das sie tätig sind. Ihre Anstellung erfolgt auf der Grundlage eines Geschäftsführerdienstvertrags. In der Regel führt ihr Weg an die Spitze über ein Studium der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre mit anschließendem Master an einer Business School. Alternativ können auch eine kaufmännische, technische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung mit entsprechender Ausbildungsvergütung sowie langjährige Berufserfahrung als Basis für eine Stelle in der Assistenz der Geschäftsführung dienen.
Generell gilt, dass Sie als Fremdgeschäftsführer/in viel Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft und Zeit mitbringen müssen – mit Studium bzw. Ausbildung und Berufserfahrung immerhin rund zehn Jahre. Belohnt wird der Einsatz mit einem überdurchschnittlich guten Gehalt. Abhängig von diversen Faktoren kann dieses aber stark schwanken. So beginnen Jahresgehälter bei 70.000 € brutto und enden bei Einkommen von einer Million und mehr. Auch wenn dies auf den ersten Blick sehr verlockend erscheinen mag, überschreiten nur wenige Fremdgeschäftsführer/innen die Schwelle von 500.000 €. Im deutschen Durchschnitt liegt die Vergütung bei 84.000 € pro Jahr.
Wo verdient ein Fremdgeschäftsführer am meisten?
Wie hoch die Vergütung von Fremdgeschäftsführer/innen ausfällt, ist von mehreren Aspekten wie der Unternehmensgröße, der Berufserfahrung, der Branche und dem Bundesland abhängig.
- Unternehmensgröße – Generell gilt: Je kleiner die Firma, desto geringer fällt die Vergütung aus. So zahlen kleine Unternehmen in der Regel deutlich unter 100.000 € brutto im Jahr, während sich in mittelständischen und großen Unternehmen mit Gehältern um die 200.000 € bereits das Doppelte erzielen lässt.
- Berufserfahrung – Mit zunehmender beruflicher Praxis steigt das Gehalt. Bis zu drei Jahre Berufserfahrung werden mit rund 126.000 € entlohnt, nach um die zehn Jahren sind es bereits 174.000 €.
- Branche – Besonders attraktive Jahresgehälter werden traditionell in der Automobil-, der Chemie-, der Pharma- und der Bauindustrie bezahlt.
- Bundesland – Im statistischen Vergleich fällt der Lohn in Hessen mit rund 189.000 € am höchsten aus, während Fremdgeschäftsführer/innen in Mecklenburg-Vorpommern mit Jahresgehältern um die 133.000 € deutlich weniger verdienen.
Auch zusätzliche Leistungen wie Boni und Gewinnausschüttungen wirken sich auf die Höhe des Verdienstes aus. Sie werden vorab vertraglich festgehalten, schließlich besitzen Fremdgeschäftsführer/innen keine eigenen Anteile am Unternehmen. Manch ein/e Fremdgeschäftsführer/in erhält als Prämie einen schicken Dienstwagen, andere müssen sich unter Umständen mit einem Zuschuss zum Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr begnügen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Fremdgeschäftsführer?
Fremdgeschäftsführer/in zu sein bedeutet, sich in den verschiedensten Bereichen auszukennen und über aktuelle Neuerungen immer informiert zu sein. Die oberste Sprosse der Karriereleiter ist erreicht und bringt ein großes Maß an Verantwortung und Erfolgsdruck mit sich. Fremdgeschäftsführer/innen bilden oft das Bindeglied zwischen Mitarbeitenden und Vorstand, in der Kommunikation den politisch richtigen Ton zu treffen, gilt als A und O.
Um diesen Ansprüchen im Top-Management gerecht zu werden, können Fremdgeschäftsführer/innen zu Beginn an einem Coaching teilnehmen. Dieses vermittelt das notwendige Handwerks- und Rüstzeug für die Vorstandsebene und ermöglicht zudem ein aktives Gestalten der neuen Führungsrolle. Schließlich gilt es, sich in einer von Strategie, Taktik und Politik geprägten Welt zu behaupten und dabei dennoch dem eigenen Führungsstil und den eigenen Werten treu zu bleiben.
Karriere als Fremdgeschäftsführer in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Fremdgeschäftsführer?
Fremdgeschäftsführer/innen kommen immer dann zum Einsatz, wenn Veränderungen in der Führungsetage anstehen. Als Interims-Manager/in sind Sie beispielsweise dann gefragt, wenn die bisherige Geschäftsführung in den Ruhestand geht und noch kein passender Nachfolger gefunden wurde bzw. der Nachwuchs noch nicht ausreichend auf die neue Führungsrolle vorbereitet ist.
Da der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich von der Person des/r Geschäftsführer/in abhängt, werden gut ausgebildete Fachkräfte auch in Zukunft gefragt sein. Ihre Aufgaben werden von komplexen Entscheidungssituationen gelenkt, weshalb Fremdgeschäftsführer/innen auch nicht befürchten müssen, in der Zukunft von Computern ersetzt zu werden.