Ergotherapeut Gehalt
Was verdient ein Ergotherapeut?
Der Tätigkeit als Ergotherapeut/in geht eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung voraus. Die dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule für Ergotherapie ist im Regelfall mit keiner Ausbildungsvergütung verbunden. Bei Einrichtungen des öffentlichen Dienstes sowie Betrieben von Trägern, die sich an die tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes anlehnen, wird üblicherweise die folgende monatliche Ausbildungsvergütung in brutto gezahlt:
- Ausbildungsjahr 1: rund 1.070 €
- Ausbildungsjahr 2: rund 1.130 €
- Ausbildungsjahr 3: rund 1.220 €
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung liegt das monatliche Einstiegsgehalt von Ergotherapeut/innen zwischen 1.800 und 2.200 € brutto. Die tatsächliche Höhe der Vergütung hängt unter anderem von der Art des Arbeitgebers ab. Auch besondere Kenntnisse und Fähigkeiten können sich auf das Gehalt auswirken.
Mit den Jahren der Berufsausübung steigt der Lohn auf durchschnittlich 3.000 € brutto pro Monat. Demnach kommt der Berufserfahrung eine besondere Bedeutung zu. Manche Ergotherapeut/innen erzielen ein monatliches Einkommen von über 3.500 € brutto.
Wo verdient ein Ergotherapeut am meisten?
Der Verdienst von Ergotherapeut/innen ist unter anderem eine Frage des Betriebssitzes. In Hamburg, Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz ist ein monatliches Gehalt von über 3.000 € brutto keine Seltenheit. Demgegenüber wird in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt in der Regel ein etwas niedrigeres Gehalt gezahlt.
Ergotherapeut/innen werden in Krankenhäusern und Kliniken, sozialen Einrichtungen und Heimen, Gesundheitszentren, Praxen für Ergotherapie sowie pädagogischen Einrichtungen wie Sonderschulen und Frühförderzentren beschäftigt. Staatliche oder kirchliche Einrichtungen mit Tarifbindung zahlen im Vergleich zu privaten Institutionen oftmals ein höheres Gehalt.
Bei Unternehmen ohne staatlichen Bezug ist die Größe des Betriebes ein weiterer Faktor, der sich auf das Einkommen auswirkt. Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeiter/innen zahlen oftmals ein höheres Gehalt als kleinere Unternehmen.
Ergotherapeut/innen können über Weiterbildungen das Gehalt auf ein höheres Niveau befördern. Zusatzqualifikationen ermöglichen die Übernahme von verantwortungsvolleren Stellen, die mit einer größeren Abwechslung verbunden sind.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Ergotherapeuten?
Im Bereich der Ergotherapie lassen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Weiterentwicklungen eine Anpassung des beruflichen Wissens erforderlich werden. Unter anderem in den folgenden Themenfeldern werden entsprechende Anpassungsweiterbildungen angeboten:
- Ergotherapie
- Gesundheitsförderung, -training
- Musik, Rhythmus und Bewegung
- Arbeit mit Menschen mit körperlicher, Seh-, Hör- und Sprachbehinderung
- Gesundheitsmanagement, Case Management
- Mitarbeiterführung, Teamarbeit, -führung
- Kommunikative Kompetenzen
Je nach beruflicher Vorbildung kommen verschiedene Aufstiegsweiterbildungen in Betracht, um die Berufs- und Karrierechancen auszubauen. Mitunter die folgenden Weiterbildungen können dabei helfen, ein höheres Gehalt zu erhalten:
- Fachwirt/in - Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in – Management im Gesundheitswesen
- Qualitätsbeauftragte/r - Gesundheits-/Sozialwesen
Ein grundständiges oder weiterführendes Studium erweitert die Einsatzmöglichkeiten und kann die Chancen auf einen höheren Lohn deutlich verbessern. Unter anderem die folgenden Studienfächer kommen in Betracht:
- Ergotherapie
- Therapiewissenschaft
- Medizinische Assistenz
- Bibliotheks-, Informationswissenschaft
- Erziehungs-, Bildungswissenschaft
- Heilpädagogik
- Rehabilitations-, Sonderpädagogik
- Motologie
Karriere als Ergotherapeut in Deutschland: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Ergotherapeuten?
Ergotherapeut/innen beraten, fördern und behandeln Patient/innen jeden Alters, die durch eine Behinderung, eine Entwicklungsverzögerung oder eine Erkrankung in ihrer Selbstständigkeit sowie Handlungsfähigkeit beeinträchtigt sind. Die Erarbeitung von individuellen Behandlungsplänen gehört zu den Aufgabenschwerpunkten. Ergotherapeut/innen führen verschiedene Therapien und Maßnahmen der Prävention durch. Sämtliche Leistungen werden stark nachgefragt und verleihen dem Beruf eine sichere Perspektive. Wer eine Ausbildung zur/zum Ergotherapeut/in durchläuft, setzt auf einen Beruf mit Zukunft und hoher Beschäftigung.
Verschiedene Erhebungen deuten darauf hin, dass der Bedarf an Ergotherapeut/innen weiter zunimmt. Immer mehr Menschen leiden unter physischen oder psychologischen Erkrankungen und sind auf eine professionelle Unterstützung angewiesen. Dementsprechend positiv entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Ergotherapeut/innen.