Beruf ZMF – Zahnmedizinische Fachassistentin
Welche Ausbildung benötigt man als ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
Die berufliche Tätigkeit als ZMF – zahnmedizinische/r Fachassistent/setzt eine Ausbildung als ZAH – Zahnarzthelferin oder ZFA – zahnmedizinische/r Fachangestellte/r mit anschließender Aufstiegsweiterbildung voraus. Um Zugang zur Weiterbildungsmaßnahme zu erhalten, benötigt die Person abhängig von der jeweiligen Landeszahnärztekammer:
- eine Berufspraxis von 1 oder 2 Jahren
- aktuellen Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs mit Herz-Lungen-Wiederbelebung von mindestens 16 Stunden Dauer
- Röntgenschein gemäß § 18a Abs. 3 RöV (Röntgenverordnung)
Die Weiterbildungsmaßnahme besuchen die Teilnehmer/innen in Vollzeit oder in Teilzeit. Wie lange ein solcher Lehrgang dauert und wie dieser aufgebaut ist, hängt vom Träger des Weiterbildungslehrgangs ab. Manche von ihnen verlangen eine zusätzliche Aufnahmeprüfung.
Die Gesamtstundenzahl von mindestens 700 Stunden umfasst etwa die folgenden Teile. Im ersten Kursteil lernen die Teilnehmer/-innen in ca. 70 Stunden die Gruppen- und Individualprophylaxe kennen. Der nächste Teil umfasst die Fissurenversiegelung von kariesfreien Zähnen. Dazu erhalten sie die Kompetenzen, Situationsabformungen und Provisorien zu fertigen. Dazu sind ca. 60 Stunden angesetzt.
100 Stunden Praxisverwaltung in Teil III bringt die angehenden ZMF – zahnmedizinischen Fachassistenten/-innen ein Stück näher zum Ziel. Bevor es so weit ist, steht ein 250-stündiges Betriebspraktikum an sowie ein Aufbaukurs ZMF von mindestens 220 Stunden. Die daran anschließende Prüfung besteht aus einem schriftlichen, einem praktischen und für manche Teilnehmer, abhängig von den Prüfungsergebnissen, aus einem mündlichen Teil.
Welche Fähigkeiten braucht man als ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
Von einem/einer ZMF – zahnmedizinische/r Fachassistent/in erwarten Arbeitgeber/innen selbstsicheres Auftreten, insbesondere im Gespräch mit Kunden. Denen treten die ZMF mit einem freundlich-gewinnenden Wesen gegenüber. Bei Angstpatienten/-innen etwa bei Kindern zeigen sie Einfühlungsvermögen und pädagogisches Geschick. Bei Konflikten bleiben sie beherrscht und beweisen die Fähigkeit der Selbstkontrolle. Eine gut ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit hilft beim Umgang mit den Patienten/-innen und dem Praxisteam.
ZMF wissen selbstständig sowie kunden- und serviceorientiert zu arbeiten, sind teamfähig sowie verschwiegen. Sie haben keine Berührungsängste beim körpernahen Kontakt zu den Patienten/-innen. Ihre Leistungs- und Einsatzbereitschaft lassen sie vornehmlich erkennen, wenn es sich um Risiko- oder schwierigen Patienten/-innen handelt. Bei all ihren Tätigkeiten arbeiten ZMF – zahnmedizinische Fachassistenten/-innen mit Sorgfalt und handeln verantwortungsbewusst. Letztere Fähigkeiten sind etwa bei der Sterilisation von Instrumenten und beim Röntgen gefragt.
Fachliche Kompetenzen zeigen sie bei der zahnmedizinischen Behandlungsassistenz sowie in der Praxisorganisation und Praxisverwaltung. Zudem verlangen Zahnärzte/Zahnärztinnen von ihren ZMF, dass sie die Fachterminologie verstehen. Sie zeigen zudem Kompetenzen in der:
- vorbeugenden Zahnheilkunde
- prophylaktischen Behandlung
- Abrechnung
Gefragte ZMF sind solche, die sich darüber hinaus weiterführende Kompetenzen aneigneten, beispielsweise in der Gesundheitsvorsorge und/oder in der Pflege und Assistenz bei der Kieferorthopädie. Die Fachkräfte sollten sich mit dem Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen ebenso auskennen, wie mit der Gebührenordnung für Zahnärzte/Zahnärztinnen. Besitzen sie Kompetenzen in der Zahnerhaltung, dem Strahlenschutz und im Bereich zahnmedizinischer Laborarbeiten, sind sie vielfältig einsetzbar. Diese Fähigkeiten ergänzen das Wissen um die Krankenhaus- und Praxishygiene sowie in der Patientenaufnahme und -verwaltung. Sie wissen, wie die professionelle Zahnreinigung vonstattengeht und kennen sich mit der Prothetik und dem Zahnersatz aus.
Wie viel verdient eine ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
Während der Ausbildung hat der/die angehende ZMF – zahnmedizinische Fachassistent/in keinen Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung.
Als Berufseinsteiger verdienen die ZMF, falls sich die Arbeitgeber/innen nach den Empfehlungen der Bundeszahnärztekammer Trier richten zwischen ca. 2012 und 2.878 € brutto pro Monat. In den Tarifverträgen sind die ZFA, die ZMF, die ZMP und die ZMV der Tätigkeitsgruppe IV zugeordnet. Das bedeutet, dass sie vom Gehalt her 25 % über der Grundvergütung eines/einer ZFA – zahnmedizinischen Fachangestellten liegen. Mehrfachqualifikationen übersteigen diese nochmals um 5 %.
Die Höhe der monatlichen Gehälter hängen insbesondere von der Erfahrung der ZMF – zahnmedizinischen Fachassistenten/-innen ab. Diese drückt sich in Tarifverträgen in Berufsjahren aus. Nach Tarif erhalten sie in den Einstiegsjahren 1 bis 3 ca. 2.631 € brutto pro Monat ausgezahlt.
Mit Berufserfahrung erhalten die ZMF zunehmend mehr Gehalt. Dies beträgt:
- in den Jahren 4 bis 6 brutto ca. 2.727 € im Monat
- in den Jahren 7 bis 9 brutto ca. 2.861 € im Monat
- in den Jahren 10 bis 12 brutto ca. 2.961 € im Monat
- in den Jahren 13 bis 15 brutto ca. 3.052 € im Monat
- in den Jahren 16 bis 18 brutto ca. 3.140 € im Monat
- in den Jahren 19 bis 21 brutto ca. 3.227 € im Monat
- in den Jahren 22 bis 24 brutto ca. 3.315 € im Monat
- in den Jahren 25 bis 27 brutto ca. 3.402 € im Monat
- mit 28 Jahren und mehr Berufserfahrung ca. 3.471 € im Monat
Welche Aufgaben hat man als ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
Während der Ausbildung eignen sich die ZMF – zahnmedizinischen Fachassistenten/-innen die für ihre späteren Tätigkeiten erforderlichen praktischen und theoretischen Kenntnisse an. Oberstes Ziel ist es, die Prüfung und damit die Aufstiegsweiterbildung erfolgreich abzuschließen.
Im Berufsleben sieht das Berufsbild vor, dass ZMF den Zahnarzt/die Zahnärztin bei der Stellung der Diagnose unterstützen, indem sie Röntgenbilder anfertigen. Zudem assistieren sie ihm/ihr bei Behandlungen im kieferorthopädischen und zahnmedizinischen Bereich. In ihren Aufgabenbereich liegt es, den Zahnarzt/die Zahnärztin mit selbstständig ausgeführten Parodontalmaßnahmen zu entlasten. Zudem führen sie auf deren Anordnung prophylaktische Arbeiten durch. Diese umfassen:
- das Entfernen von Belägen
- die Fissurenversiegelung
- das Polieren von Füllungen und Zähnen
- das Anfertigen von Gebissabdrücken sowie von Brücken und Kronen
- die Patientenberatung
Aufgrund der Fülle an Aufgaben, die Zahnärzte/Zahnärztinnen an ihre ZMF – zahnmedizinischen Fachassistenten/-innen delegieren, ist diese Aufzählung unvollständig. Je mehr Kompetenzen die Mitarbeiter/-innen erwerben, desto größer fallen ihr Aufgabengebiet und der Bereich ihrer Verantwortung aus.
Wo arbeitet eine ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
ZMF – zahnmedizinische Fachassistenten/-innen arbeiten in Innenräumen. Diese befinden sich in Praxen und Zahnkliniken sowie in Zentren für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an Universitäten. Dort arbeiten sie überwiegend in den Behandlungs- und Röntgenräumen sowie in den Labors. Weiter kommen die Büros und der Empfang in Betracht.
Während ihrer Arbeit tragen sie die typische Berufskleidung, die aus Gesundheitsschuhen, Kittel oder Kasack sowie aus T-Shirts besteht. Alternativ kommen Poloshirts infrage. Zu ihrem Schutz und dem der Patienten/-innen tragen sie bei vielen ihrer Tätigkeiten, beispielsweise bei Behandlungen und der Assistenz Handschuhe sowie Mundschutz. In den Röntgenräumen halten Bleischürzen schädliche Strahlen vom Körper fern.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es für ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin?
ZMF-zahnmedizinische Fachassistenten/-innen, die ihre Karriere voranzutreiben beabsichtigen, bauen auf ihr erworbenes Wissen mit einer weiteren Weiterbildung auf. Naheliegend ist die zum/zur Dentalhygieniker/in. Als solche/r erhält er/sie eine Vergütung von 1.856 bis 2.758 € brutto/Monat. Diese Werte entsprechen den Angaben im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Das Durchschnittsgehalt für Deutschland beträgt ca. 2.272 € brutto/Monat. In Bayern liegt es bei ca. 2.464 € brutto pro Monat und in Berlin bei ca. 2.427 € an monatlichem Bruttogehalt.
Geht das Interesse des/der ZMF in Richtung Management, empfiehlt sich die kaufmännische Weiterbildung zum/zur Betriebswirt/in (FH) – Management im Gesundheitswesen. Bei diesem Beruf ist laut Entgeltatlas ein Verdienst von ca. 2.576 bis 4.333 € brutto im Monat zu erwarten.
Mit einem Studium, etwa in den Studienfächern Gesundheitsmanagement, -ökonomie oder der Dentalhygiene, ergeben sich weitere Chancen auf eine Karriere im zahnmedizinischen Bereich. Mit der Weiterbildung zur ZMF – zahnmedizinische Fachassistentin und/oder der zum/zur Dentalhygieniker/in (FH) erwarben diese bedeutende Kompetenzen, die ihnen bei einem Studium der Zahnmedizin zugutekommen. Ein Zahnarzt/eine Zahnärztin verdient ca. 3.234 bis zu 6.218 € brutto im Monat. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt ca. 4.759 € brutto im Monat. In Baden-Württemberg liegt der Durchschnitt bei 5.057 € brutto an monatlichem Gehalt.