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Beruf Vermessungstechniker

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Zur Berufsorientierung als Vermessungstechniker
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Beruf Vermessungstechniker

Beruf Vermessungstechniker

Welche Ausbildung benötigt man als Vermessungstechniker?

Die Ausbildung zum Vermessungstechniker/ zur Vermessungstechnikerin ist eine dreijährige duale Ausbildung, für die Sie keinen bestimmten Schulabschluss benötigen. Die meisten Bewerber haben allerdings die Mittlere Reife oder das Abitur. Sie verbringen abwechselnd Zeit in der Berufsschule und im Betrieb. Häufig handelt es sich dabei um ein Vermessungs- oder Ingenieurbüro.

Vermessungstechniker/innen können in der Ausbildung zwischen zwei Spezialisierungen wählen: Vermessung und Bergvermessung. In der Vermessung beschäftigen Sie sich hauptsächlich mit Straßen und Grundstücken, während Sie in der Bergvermessung mit Bergbau und Rohstoffvorkommen zu tun haben.

Welche Fähigkeiten braucht man als Vermessungstechniker?

Ein/e Vermessungstechniker/in braucht auf jeden Fall ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und eine sorgfältige und detaillierte Arbeitsweise. Sie sollten Spaß daran haben, Daten zu analysieren und ein Interesse an modernen Instrumenten wie GPS und Drohnen haben. Da Sie für diesen Beruf viel draußen sein werden, müssen Sie wetterfest und körperlich belastbar sein.

Meist arbeiten Sie im Team und sollten daher gut mit Ihren Mitmenschen auskommen und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Ein guter Orientierungssinn, zeichnerische Fähigkeiten und sehr gute mathematische Kenntnisse sind ebenfalls von Vorteil. Wenn Sie zusätzlich noch gut in den Fächern Erdkunde / Geografie, Physik und Technik / Werken sind und gut mit Computern umgehen können, haben Sie alle für diesen Job notwendigen Kompetenzen.

Wie viel verdient ein Vermessungstechniker?

Das Gehalt eines Vermessungstechnikers/ einer Vermessungstechnikerin hängt von verschiedenen Faktoren ab, doch durchschnittlich liegt es zwischen 28.000 € und 41.000 € brutto pro Jahr.

Während der Ausbildung: Im ersten Lehrjahr erhalten Sie etwa 650 € bis 990 € brutto pro Monat an Ausbildungsvergütung. Dieser Betrag steigt im zweiten Jahr auf 820 € bis 1.050 € brutto und im dritten Ausbildungsjahr bekommen Sie etwa 980 € bis 1.100 € monatlich. Der tatsächliche Betrag kann je nach Ausbildungsbetrieb, Region und Jahr unterschiedlich hoch ausfallen und es hängt davon ab, ob die Firma an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Als Berufseinsteiger: Nach dem Abschluss Ihrer Ausbildung können Sie mit einem Einstiegsgehalt von 2.100 € bis 2.500 € brutto pro Monat rechnen. Unterschiede ergeben sich auch hier und es kommt darauf an, ob Sie im öffentlichen Dienst angestellt sind oder in der freien Wirtschaft arbeiten.

Mit Berufserfahrung: Im öffentlichen Dienst können Sie mit genügend Berufserfahrung auf bis zu 3.600 € brutto im Monat aufsteigen. In einem Architektur- oder Ingenieurbüro verdienen Sie etwa 1.600 € bis 2.400 € brutto monatlich. Mithilfe von Weiterbildungen oder eines Studiums können Sie Ihr Gehalt in beiden Bereichen steigern.

Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle dabei, wie viel Sie für Ihre Tätigkeiten verdienen. In einem großen Betrieb ist es wahrscheinlicher, bis zu 3.000 € brutto im Monat zu erhalten. In den verschiedenen Bundesländern herrschen außerdem immer noch Gehaltsunterschiede und Sie sollten Verdienst und Lebenshaltungskosten gegeneinander abwägen.

Im Vergleich (durchschnittliches Bruttojahresgehalt):

  • Baden-Württemberg: 33.400 €
  • Hamburg: 32.700 €
  • Berlin: 29.200 €
  • Schleswig-Holstein: 27.300 €
  • Mecklenburg-Vorpommern: 23.800 €

Welche Aufgaben hat man als Vermessungstechniker?

Ein/e Vermessungstechniker/in misst Bauwerksmaße, Straßenverläufe und Grundstücksgrenzen aus und ist ein Experte für sogenannte Geodaten. Dabei führen Sie Lage- und Höhenvermessungen durch und erstellen Karten, Pläne und Kataster.

Während der Ausbildung: Die Berufsschule bringt Ihnen die theoretischen Grundlagen des Berufsbildes näher und in der Praxis können Sie das Gelernte direkt anwenden. Wenn Sie sich für die Fachrichtung Vermessung entschieden haben, führen Sie Lage- und Höhenvermessungen im Gelände durch. Im Bereich Bergvermessung lernen Sie, Geodaten für den Bergbau zu erfassen und zum Beispiel Rohstoffvorkommen zu vermessen und die gewonnenen Daten zu visualisieren.

In der Berufsschule haben Sie Fächer wie Mathematik, wo Sie lernen Berechnungen anzustellen und Erdkunde, um Koordinationssysteme verstehen und Luftbilder interpretieren zu lernen. Sie erfahren mehr über die rechtlichen Grundlagen des Berufs und behandeln Themen wie Geoinformationstechnologie, das Bewerten und Unterscheiden von Geodaten und wie Sie Geoinformationssysteme verstehen, richten und einrichten.

Ihnen wird erklärt, wie Sie Referenzpunkte bestimmen, Flächen- und Höhenberechnungen durchführen und wie Sie Software zur Erstellung von Plänen und Karten richtig nutzen. Dazu kommt Bebauungs- und Grundstückspläne anzufertigen, technische Zeichnungen zu erstellen und wo Sie alte Vermessungsunterlagen finden.

In Ihrem Ausbildungsbetrieb schauen Sie vor Ort bei Vermessungen zu und erfassen und bearbeiten unter Anleitung selbst Daten. Bald dürfen Sie dann unter Aufsicht auch das erste Grundstück ausmessen. Sie lernen, das zuvor theoretisch Erlernte praktisch umzusetzen und mit den Gerätschaften umzugehen. Dabei prüfen Sie zum Beispiel Vermessungsunterlagen auf Richtigkeit, stecken Flächen für Vermessungen ab und filmen Grundstücke mit Drohnen. Im Büro fertigen Sie Karten an und vergleichen alte und neue Messwerte.

Im Berufsleben: Das Berufsbild des Vermessungstechnikers/ der Vermessungstechnikerin beinhaltet drei Hauptaufgaben: das Messen, das Auswerten und das Erstellen von Plänen. All diese Tätigkeiten finden entweder draußen oder im Büro statt oder wenn Sie im Bereich Bergvermessung tätig sind unter und über Tage.

Messdaten sammeln: Zuerst sehen Sie sich Informationen des zu vermessenden Geländes an und überprüfen frühere Messdaten. Vor Ort messen Sie schließlich Lage, Neigung und Höhe aus und protokollieren diese Daten. Dabei verwenden Sie Geräte für die Richtungs-, Höhen- und Winkelmessung, wie GPS, Laser und Satelliten und eventuell sogar Drohnen. Diese Daten werden zum Beispiel für Bauvorhaben oder das Verlegen von Bahnschienen und ähnlichem benötigt.

Messdaten auswerten: Nachdem Sie alles vermessen haben, werten Sie die Messdaten am Computer aus und vergleichen sie mit eventuell vorliegenden alten Daten. Sie geben dann die neuen weiter und erweitern und erneuern gegebenenfalls alte Pläne.

Pläne erstellen: Wenn Sie neue Karten erstellen müssen, nutzen Sie Grafik- und Drucktechniken, um die Pläne, die als Grundlage für Baustellen und Landkarten dienen, anzufertigen. Teilweise nutzen Sie hierbei auch Luftbilder von Drohnen.

Wo arbeitet ein Vermessungstechniker?

Als Vermessungstechniker/in können Sie bei staatlichen Arbeitgebern und in der Privatwirtschaft arbeiten. Mögliche Arbeitgeber sind:

  • Baubetriebe
  • Vermessungs– und Ingenieurbüros
  • Bauwirtschaftliche Unternehmen
  • Behörden für Geoinformation und Landentwicklung
  • Landesvermessungsämter oder kommunale Kataster- und Vermessungsämter

In der Regel arbeiten Sie 40 Stunden pro Woche von Montag bis Freitag. Es kann sein, dass Sie im Sommer länger arbeiten, um das Tageslicht zu nutzen und dafür im Winter eher freihaben oder an manchen Tagen sogar gar nicht arbeiten. Da Sie viel im Außendienst unterwegs sind, benötigen Sie wetterfeste Kleidung und tragen auf Straßen Warnwesten und auf Baustellen andere Schutzkleidung. Zusätzlich verbringen Sie Ihre Zeit im Büro und am Computer, wenn Sie Daten auswerten und Karten erstellen.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Vermessungstechniker?

Weiterbildungen helfen Ihnen, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Sie können zum Beispiel mehr über den Einsatz von Drohnen für Vermessungen lernen und Seminare zu anderen relevanten Themen besuchen, wie Lehrgänge zur Vermessungstechnik, zu Computer Aided Design (CAD) und Geowissenschaften und Geoinformationssystemen.

Wenn Sie eine Aufstiegsweiterbildung machen wollen, bietet sich der Techniker – Vermessungstechnik an. Nach zwei Jahren sind Sie staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Vermessung und können eigenverantwortlich arbeiten und Messtruppen leiten. Der Techniker – Bergbau dauert ebenfalls zwei Jahre und erlaubt es Ihnen als staatlich geprüfter Techniker der Bergvermessung die Prozesse zur Rohstoffgewinnung in Tief- und Tagebau zu planen und zu überwachen.

Wenn Sie ein (Fach-) Abitur haben, können Sie auch ein weiterführendes Studium anstreben. Interessant sind Studiengänge wie Geografie, Geowissenschaften, Geodäsie und Messtechnik, Geoinformatik oder Kartografie/Geoinformatik. Die Bachelorstudiengänge dauern in der Regel drei Jahre.