Beruf Technischer Systemplaner
Welche Ausbildung benötigt man als Technischer Systemplaner?
Das Berufsbild Technische/r Systemplaner/in ist in drei Fachrichtungen unterteilt:
- Technische/r Systemplaner/in für elektrotechnische Systeme
- Technische/r Systemplaner/in für Stahl- und Metallbautechnik
- Technische/r Systemplaner/in für Versorgungs- u. Ausrüstungstechnik
Für alle Fachrichtungen beträgt die Ausbildungszeit 3 ½ Jahre. Der Beruf ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Die theoretischen Aufgabeninhalte erlernen Sie in der Berufsschule. Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, besuchen Sie die Berufsschule einmal pro Woche. Unter bestimmten Umständen sind die theoretischen Tätigkeiten auch als Blockunterricht organisiert.
Alle praktischen Tätigkeiten erlernen Sie in einem Ausbildungsbetrieb. Die Art des Ausbildungsbetriebes ist von der Fachrichtung abhängig:
Ausbildungsbetriebe für Technische/r Systemplaner/in für elektrotechnische Systeme:
- Ingenieurbüros
- Planungsbüros
- Konstruktionsabteilungen in Unternehmen
- Konstruktionsbüros von Energieversorgungsunternehmen
- Konstruktionsbüros
- Unternehmen für Kommunikationstechnik
- Unternehmen für Maschinentechnik
- Unternehmen für Anlagebau
- Unternehmen für Motorenbau oder Motorentechnik
- Unternehmen in der Automatisierungstechnik
- Unternehmen im Fahrzeugbau
Ausbildungsbetriebe für Technische/r Systemplaner/in für Stahl- und Metallbautechnik:
- Unternehmen in der Metallbautechnik
- Unternehmen in der Stahlbautechnik
- Stahlbaubetriebe
- Metallbaubetriebe
- Konstruktionsbüros
- Planungsbüros
- Unternehmen im Fassadenbau
- Unternehmen im Fahrzeugbau
Ausbildungsbetriebe für Technische/r Systemplaner/in für Versorgungs- u. Ausrüstungstechnik:
- Ingenieurbüros
- Unternehmen für Ausrüstungstechnik
- Konstruktionsabteilungen in Unternehmen für Gebäudetechnik
- Konstruktionsabteilungen in Unternehmen für Anlagetechnik
- Planungsbüros
- Technische Abteilung innerhalb der öffentlichen Verwaltung
- Konstruktionsabteilungen in Unternehmen für Heizungstechnik
- Konstruktionsabteilungen in Unternehmen für Klimatechnik
Die Ausbildungsbetriebe stellen für den Zugang zur Berufsausbildung eigene Richtlinien auf. Rechtlich gibt es dazu keine Vorschriften. In der Regel erfolgt der Zugang aber mit der fachgebundenen und allgemeinen Hochschulreife oder dem Schulabschluss der Mittleren Reife.
Welche Fähigkeiten braucht man als Technischer Systemplaner?
Ohne technisches Verständnis kommen Sie in diesem Beruf nicht weiter. Sie müssen Kenntnisse in den Fächern Werken oder Technik vorlegen. Alternativ werden auch technische Praktika akzeptiert.
Das technische Verständnis muss eine räumliche Vorstellungskraft beinhalten. Sie müssen sich Dinge in perspektivischen Darstellungen vorstellen können. Auch die schematische Darstellung und das schematische Verstehen müssen vorhanden sein.
Sie benötigen hervorragende Noten im Fach Mathematik. Erfolgt der Zugang über den mittleren Bildungsabschluss, dann müssen die Noten im Einser- oder Zweierbereich liegen. Im Idealfall haben Sie auf dem Gymnasium mindestens einen Leistungskurs in einem MINT-Fach belegt.
Ausgezeichnete Noten und Kenntnisse in Fachbereich der Geometrie sind unerlässlich. Sie müssen sämtliche Maßangaben und Maßformeln kennen und die Maßeinheiten problemlos umrechnen können.
Die meisten Ausbildungsbetriebe erwarten zudem noch sehr gute Noten im Fach Physik. Je nach Fachbereich müssen Sie die Einwirkung von physikalischen Kräften berücksichtigen. Sie sollten auch bauphysikalisches Wissen mitbringen.
Wie viel verdient ein Technischer Systemplaner?
Unabhängig von der Fachrichtung liegt der Tariflohn für technische Systemplaner/innen zwischen ca. 2.580 und 2.800 € brutto im Monat. Allerdings zahlen nur wenige Unternehmen nach den tariflichen Vereinbarungen. Realistisch ist ein Gehalt zwischen ca. 1.700 und 2.500 € brutto im Monat.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildungsvergütung ist nach den tariflichen Informationen des Bundes und der Länder geregelt. Sie sind eine Vorgabe. Trotzdem kann die Höhe unterschiedlich sein. Generell richtet sich die Höhe nach der Anzahl der Lehrjahre. Folgende Verdienste gelten für die einzelnen Fachbereiche
Vergütungen für Architekturbüros, Planungsbüros und Ingenieurbüros:
- Im ersten Ausbildungsjahr ca. 653 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr ca. 818 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 982 € brutto im Monat
Für das vierte Lehrjahr liegen keine verbindlichen Auskünfte vor. Alle Angaben basieren auf tariflichen Vereinbarungen und gelten für das gesamte Bundesgebiet.
Vergütungen im öffentlichen Dienst:
- Im ersten Ausbildungsjahr ca. 1.060 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr ca. 1.120 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr ca. 1.170 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr ca. 1.230 € brutto im Monat
Alle Angaben basieren auf tariflichen Vereinbarungen und gelten für das gesamte Bundesgebiet.
Vergütungen für Gebäudeausrüstung:
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 570 und 853 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 615 und 940 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 670 und 1.000 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr zwischen ca. 720 und 1.050 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen erzielen Bruttogehälter zwischen 1.700 und 2.200 € monatlich. Im Handwerk und im Fachbereich der Elektrotechnik sind die Anfangsgehälter oft höher als in allen anderen Bereichen. In Mecklenburg-Vorpommern können die Verdienste auch noch weit darunter liegen.
Mit Berufserfahrung:
Berufserfahrene Fachkräfte erzielen einen monatlichen Bruttoverdienst zwischen ca. 2.200 und 2.600 €. In Baden-Württemberg kann der monatliche Verdienst aber noch bis zu 300 € pro Monat höher sein.
Welche Aufgaben hat man als Technischer Systemplaner?
Die Aufgaben von technischen Systemplanern/innen hängen von der Fachrichtung ab. Allerdings sind die Basisaufgaben gleich.
Technische Systemplaner/innen der Fachrichtung elektrotechnische Systeme beschäftigen sich mit der Erstellung von technischen Unterlagen, die zur Herstellung und Montage benötigt werden.
Technische Systemplaner/innen der Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik fertigen technische Zeichnungen im Fachbereich Stahlbau und Metallbau. Zudem erstellen Sie Modelle.
Technische Systemplaner/innen der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik sind auch für die Erstellung von technischen Zeichnungen und angepassten Modellen zuständig. Der Fachbereich beinhaltet hier die gesamte Gebäudetechnik.
Während der Ausbildung:
Die Basisinhalte während der Ausbildung sind in allen drei Fachbereichen gleich. Als Erstes erlernen Sie die Erstellung von technischen Unterlagen, Dokumentationen und Zeichnungen. Je nach Fachrichtung erstellen Sie auch Modelle und Skizzen.
Alle Konstruktionen werden mithilfe von Computerprogrammen und Zeichenprogrammen erstellt. Sie beschäftigen sich im Laufe der Ausbildung mit den Programmen und erweitern Ihr Wissen.
Zudem beschäftigen Sie sich mit den unterschiedlichen Materialien und Baustoffen. Sie müssen entscheiden, welche Materialien passend sind. Dabei müssen Sie auch auf die Montagemöglichkeiten und die Fertigungstechniken achten.
Sie lernen, wie man den Korrosionsschutz unterscheidet und jedes Material darauf basierend beurteilt. Bei der Erstellung von Unterlagen müssen Sie auf jedes Detail achten. In der Berufsschule eignen Sie sich die technischen Kompetenzen dazu an.
Sie erstellen sogenannte Detailkonstruktionen. Hier müssen Sie auf zahlreiche Dinge achten und intensivieren Ihre Kenntnisse mit jedem Lehrjahr. Dazu fertigen Sie schematische und perspektivische Komponenten.
Im zweiten Drittel der Ausbildung führen Sie auch eigenständig technische Berechnungen durch. Zudem bekommen Sie eine Einweisung in den Umweltschutz und setzen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander.
Im Berufsleben:
Alle Ihre Aufgaben sind Teile innerhalb der Entwicklungsphasen. Sie beginnen zuerst mit der Planung. Dann fertigen Sie Zeichnungen und entwickeln ein Projekt. Zu guter Letzt müssen Sie sicherstellen, dass sich das Projekt auch umsetzen lässt.
In der Regel können Sie bei der Planung nicht alle Aspekte berücksichtigen. Das liegt daran, dass Probleme erst während der Entwicklung entstehen. Dann müssen Sie nach Lösungen suchen.
Sie müssen Zeichnungen anpassen und neue Berechnungen durchführen. Am Ende zählt nur noch, dass sich das Projekt umsetzen lässt. Nicht selten sind Projekte budgetiert. Bei der Lösung von Problemen müssen die Kosten im Rahmen bleiben. Verzögerungen kosten Geld.
Wo arbeitet ein Technischer Systemplaner?
Technische Systemplaner/innen arbeiten in erster Linie in einem Büro. Da Sie oftmals an Projekten arbeiten, kann es sich dabei auch um ein Großraumbüro oder ein Gemeinschaftsbüro handeln.
Zudem agieren Sie in Werkstätten, Werkhallen oder auf Baustellen. Hier arbeiten Sie eng mit Handwerker/innen zusammen und setzen Projekte gemeinsam um.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Technischer Systemplaner?
Das Berufsbild bieten Ihnen ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten in allen drei Fachbereichen. Sie können Ihren beruflichen Aufstieg durch Kurse und Schulungen unterstützen. Diese Kurse können Sie über die lokalen Kammern oder über Weiterbildungsinstitute absolvieren. Besonders beliebt sind technische und kaufmännische Schulungen:
- Konstrukteur/in
- Techniker/in für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik
- Techniker/in für Sanitärtechnik
- Techniker/in für Kältetechnik
- Technische/r Fachwirt/in
Sollten Sie im Besitz der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife sein, dann können Sie auch an der Fachhochschule oder an einer Universität studieren. Folgende Fächer sind empfehlenswert:
- Maschinenbau
- Konstruktionstechnik
- Versorgungstechnik
- Facility-Management
- Gebäudemanagement
- Gebäudetechnik
- Gebäudeenergietechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen