Beruf Systeminformatiker
Welche Ausbildung benötigt man als Systeminformatiker?
Das Berufsbild Systeminformatiker/in ist erst vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden. Es ist eine Anpassung an die alte Berufsbezeichnung Elektroniker/in für Informations- und Systemtechnik. Beide Bezeichnungen sind gängig, obwohl offiziell nur noch die Bezeichnung Systeminformatiker/in geführt wird.
Es handelt sich hierbei um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf in der Informationstechnologie. Sie erlernen den Beruf über eine duale Ausbildung. Die Ausbildungszeit dauert 3 ½ Jahre. Sie umfasst eine Zwischenprüfung nach zwei Jahren und die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildungszeit.
Die Berufsausbildung findet überwiegend in einem Ausbildungsbetrieb statt. Einmal in der Woche besuchen Sie eine Berufsschule. Hier lernen Sie alle theoretischen Ausbildungsinhalte.
Es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen für den Zugang zur Berufsausbildung. In der Regel erfolgt der Zugang aber über einen mittleren Bildungsabschluss oder der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife.
Welche Fähigkeiten braucht man als Systeminformatiker?
Das gesamte Berufsbild basiert auf den Fächern Mathematik und Informatik. Ausgezeichnete Schulnoten in diesen beiden Fächern sind eine Grundvoraussetzung. Generell sollte Ihr mathematisches Wissen stark ausgeprägt sein und Sie sollten ein ausgezeichnetes logisches Denkvermögen vorweisen können.
Auch technische Kompetenzen sind unabdingbar. Sie benötigen technisches Verständnis und sollten die Funktion von technischen Geräten nachvollziehen können. Zudem müssen Sie verstehen, wie technische Systeme arbeiten und konstruiert sind.
Ein allgemeines Interesse an Technik und Maschinen ist ein Vorteil. Sie kommen auch ohne handwerkliches Geschick nicht aus. Sie müssen handwerkliche Arbeitsweisen erkennen und nachvollziehen können. Ferner sollten Sie selbstverständlich mit Werkzeugen umgehen und auch im Umgang mit Maschinen und Geräten lernfähig sein.
Sie benötigen Geduld bei der Fehlersuche und müssen immer sorgfältig und pflichtbewusst arbeiten. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Kollegen/innen und haben häufig Kontakt zu Kunden/innen. Dafür brauchen Sie kommunikative Fähigkeiten.
Trotz der Überarbeitung des Berufsbildes ist der elektrotechnische Teil der Ausbildung vollständig erhalten geblieben und sogar noch erweitert worden. Sie müssen deshalb auch elektrotechnische Kompetenzen mitbringen.
Wie viel verdient ein Systeminformatiker?
Das Gehalt von Systeminformatiker/innen wird in erster Linie durch ihre Berufserfahrung bestimmt. Mit jedem Arbeitsjahr steigt der Verdienst an. Sie können mit einem monatlichen Bruttogehalt zwischen ca. 2.500 und 4.200 € rechnen.
Während der Ausbildung:
Sie erhalten während der Berufsausbildung eine Ausbildungsvergütung, die nach Lehrjahren gestaffelt ist und sich an folgenden Verdienstvorgaben orientiert:
- Im ersten Ausbildungsjahr ca. 900 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr ca. 1.000 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr ca. 1.050 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr ca. 1.100 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen bekommen ein Gehalt von ca. 2500 € brutto im Monat. Im Osten kann die Bezahlung noch darunter liegen. Auch die Branche nimmt Einfluss.
Mit Berufserfahrung:
Dieser Beruf hat stetig steigende Verdienste. Schon nach einigen Jahren sind monatliche Bruttolöhne zwischen ca. 2.900 und 3.600 € möglich. Wer länger als zehn Jahre in der Branche tätig ist oder Schulungs- und Führungsaufgaben übernimmt, der darf mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von mindestens 4.000 € rechnen.
Welche Aufgaben hat man als Systeminformatiker?
Systeminformatiker/innen suchen nach passenden IT-Lösungen und programmieren Software. Zudem führen Sie die Installation durch und konfigurieren die Programme.
Während der Ausbildung:
Die Berufsausbildung hat einen umfassenden Lehrplan und Sie müssen sich mit zahlreichen Aufgabengebieten befassen. Viele Grundlagen sind notwendig, um überhaupt die Berufsausbildung fortführen zu können.
Sie lernen während der Berufsausbildung, wie Sie die elektrischen Funktionen kontrollieren können. Dazu benötigen Sie Messgeräte und Betriebsmittel, die die elektrischen Werte analysieren. Auf Basis dieser Werte setzen Sie die Installation fort und konfigurieren.
Diese Arbeiten bauen auf theoretischem Wissen auf, das Sie in der Berufsschule erlernen. Hier erfahren Sie auch, in welche Situation Sie die verschiedenen Tätigkeiten anwenden müssen. Jede Situation erfordert den Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln.
Sie machen einzelne Systemtests und führen weitere Systemarbeiten durch, wenn diese erforderlich sind. Dazu gehört das Integrieren von Systemen. Die Tests zeigen auch, ob Sie die Systeme konfigurieren müssen.
Bei Neuinstallationen müssen Sie die Software entsprechend programmieren und dann jede einzelne Funktion testen. Sie analysieren die Steuerungen und müssen diese bei Bedarf anpassen.
Für zahlreiche Aufgaben müssen Sie sich erst theoretische Kompetenzen anlernen. Folgende Aufgabenbereiche basieren auf theoretischem Wissen:
- Integration von Hardwarekomponenten
- Entwicklung von einzelnen Softwaremodulen
- Schnittstellenanalyse in den verschiedenen Systemen
- Integration einzelner Softwarekomponenten
- Anpassung der Systeme nach einer Systemanalyse
- Dokumentationen von Entwicklungen und Installationen
- Herstellung der Elektroenergietischen-Systemversorgung
- Vernetzung der einzelnen Systeme
- Optimierung bestehender Systeme
- Kontrolle bestehender Systeme
Im Berufsleben:
Ihr Berufsalltag dreht sich nur um die Installation von Informationstechnologie. Sie beinhaltet sowohl die handwerklichen Arbeiten als auch die Programmierung und die Installation. Sie montieren Hardwarebestandteile und elektronische Bauteile.
Die Installation umfasst zahlreiche Komponenten, die Sie der Reihe nach abarbeiten. Am Ende steht eine optimale Informationstechnologie, die den individuellen Wünschen von Kunden/innen entspricht.
Nicht immer reicht die standardisierte Software aus, um die Wünsche von Kunden/innen gerecht zu werden. In diesem Fall müssen Sie eine Konfiguration durchführen. Sie kontrollieren und analysieren Testläufe, bis eine optimale Funktion erreicht ist.
Viele Systeme werden über den Zugang zu einem Netzwerk konfiguriert. Dann müssen Sie vorab die Verbindung zum Netzwerk herstellen und das Netzwerk konfigurieren.
Im Bereich der Informationstechnologie gibt es hohe Sicherheitsstandards und auch der Datenschutz muss bei all Ihren Arbeiten Berücksichtigung finden. Daher ist es wichtig, dass sie Sicherheitsmechanismen implementieren. Auch die Arbeit an den Nutzeroberflächen muss entsprechend geschützt werden.
Gerade bei der Anpassung der einzelnen Softwarebestandteile müssen Sie auch die Sicherheitsaspekte beachten. Auch die Schnittstellen müssen entsprechend programmiert werden.
Sie sind auch für den Support verantwortlich und geben Hilfestellung. Nach der Installation neuer Systemsoftware müssen Sie die Anwender/innen schulen. Für die Wartung und Optimierung der Systeme bleiben Sie aber auch weiterhin zuständig.
Wo arbeitet ein Systeminformatiker?
Systeminformatiker/innen arbeiten meist in Büros oder bei Kunden/innen direkt vor Ort. Hier kann Ihre Umgebung unterschiedlich sein. Entweder halten Sie sich auch hier in Büros auf oder Sie sind in Werk- oder Produktionshallen tätig.
In diesem Berufsbild gibt es eine Rufbereitschaft. Sollten Systemcomputer ausfallen oder Softwarefehler vorliegen, müssen Sie handeln. Diese Notarbeiten fallen auch an Wochenenden oder in den Abend- und Nachtstunden an. Unter Umständen können Sie auch im Schichtdienst beschäftigt sein.
Die Verantwortung für die Installationen erfordert, dass Sie für einen bestimmten Ortsbereich zuständig sind. In diesem Fall haben Sie wechselnde Arbeitsplätze und halten sich immer in anderen Unternehmen auf. Diese Unternehmen können auch im Ausland liegen.
Der IT-Support ist immer einem bestimmten Bereich zugeordnet. Hier übernehmen Sie dann beratende Aufgaben per Telefon oder Chat und müssen auch an Wochenenden und in den Abend- und Nachtstunden arbeiten. Sollten Sie am Telefon oder per Chat keine genaue Analyse durchführen können, dann müssen Sie zum Ort des Geschehens fahren und direkt an der Anlage nach Lösungen suchen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Systeminformatiker?
Der Beruf bietet zahlreiche Aufstiegschancen. In den meisten Unternehmen werden Sie regelmäßig geschult. Diese Branche entwickelt sich stetig weiter. Sie müssen Ihr Wissen immer auf dem neusten Stand halten. Das ist die beste Möglichkeit, schnell in Führungspositionen zu kommen.
Die Kammern und einige Fernlernschulen bieten Meisterkurse und technische Weiterbildungsmaßnahmen an. Diese Kurse können Sie neben der Berufstätigkeit absolvieren. Sie sind zudem förderungsfähig. Diese Kurse stehen zur Verfügung:
- Industriemeister/in für Elektrotechnik
- Techniker/in für Informatik
- Techniker/in für IT-Sicherheit
- Softwareentwickler/in
- Techniker/in für Elektrotechnik
- Fachwirt/in Technik
Sie haben an der Berufsschule die Möglichkeit, zusätzlich die fachgebundene Hochschulreife zu erwerben. Dieser Abschluss berechtigt zu einem Studium an einer Fachhochschule. Mit der allgemeinen Hochschulreife können Sie an einer Universität studieren. Folgende berufsnahen Studienfächer bieten sich an:
- Informatik
- Medizinische Informatik
- Wirtschaftsinformatik
- Elektrotechnik
- Informationswissenschaften
- Angewandte Informatik
- Bioinformatik
- Technische Informatik