Beruf Supervisor
Welche Ausbildung benötigt man als Supervisor?
Das Berufsbild des/der Supervisors/in erreichen Sie ausschließlich über ein Studium. Sie können Supervision in Verbindung mit anderen Fächern studieren oder sich für ein anderes Studium im sozialen Bereich entscheiden:
- Coaching und Supervision
- Beratung und Supervision
- Psychologie
- Pädagogische Psychologie
- Psychotherapie
- Kommunikationspsychologie
Für den Zugang zur Universität oder Fachhochschule benötigen Sie die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife.
Alternativ haben Sie die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zum/zur Mediator/in zu machen. Dieser Kurs wird von einigen Weiterbildungs- und Fernlerninstituten angeboten. Obwohl es sich um einen anerkannten Kurs handelt, erkennen nicht alle Arbeitgeber/innen diesen Abschluss als Supervision an.
Unabhängig vom Studiengang können Sie nicht direkt in dieses Berufsfeld einsteigen. Sie müssen Kompetenzen entwickeln und unterschiedliche soziale Tätigkeiten durchlaufen. In der Regel müssen Sie drei Jahre in einem sozialen Bereich gearbeitet haben, um die abschließende Berufsausbildung zum Supervisor/in absolvieren zu können. Akzeptiert werden auch Tätigkeiten im Bereich der Beratung, wenn sie einen Bezug zur sozialen Arbeitswelt haben.
Erst jetzt erfolgt die direkte Berufsausbildung zum/zur Supervisor/in. Viele Ausbildungs- und Weiterbildungszentren bieten solche Kurse. Sie sollten sich immer vorab bei der Gesellschaft für Supervision und Coaching erkundigen, ob die Form der Weiterbildung überhaupt anerkannt ist.
In jedem Fall anerkannt ist ein weiterführendes Studium mit Masterabschluss. Folgende Studiengänge stehen zur Auswahl:
- Beratung, Supervision und Coaching
- Kommunikationspsychologie
- Pädagogische Psychologie
- Psychotherapie
Die örtlichen Kammern bieten nebenberufliche Kurse im Bereich Supervision an. Der Zugang zu diesen Kursen ist an strikte Zugangsregeln gebunden. Der Kurs beinhaltet bis zu 300 Unterrichtsstunden.
Welche Fähigkeiten braucht man als Supervisor?
Ihre Fähigkeiten sollten sich auf unterschiedliche Bereiche beziehen und miteinander harmonieren. Soziale Kompetenzen sind unerlässlich. Sie sollten sich grundsätzlich in den gesellschaftlich-sozialen Bereichen auskennen. Es ist vorteilhaft, wenn Sie eine soziale Tätigkeit in der Freizeit oder im Ehrenamt ausüben.
Sie müssen soziales Verständnis haben und sollten über ein Basiswissen im Sozialrecht verfügen. Auch eine breit gefächerte Allgemeinbildung und weitgehende politisch-gesellschaftliche Kenntnisse sind unerlässlich.
Auch kommunikative Fähigkeiten sind eine Grundvoraussetzung für den beruflichen Erfolg. Sie kommen im Berufsalltag mit völlig unterschiedlichen Menschen aus allen beruflichen Fachbereichen und allen sozialen Schichten zusammen.
Die deutsche Sprache sollten Sie perfekt beherrschen. Sie müssen sich schriftlich und mündlich auf hohem Niveau ausdrücken können.
Wie viel verdient ein Supervisor?
Es gibt große Gehaltsunterschiede, die von vielen Kriterien abhängig sind. Den größten Einfluss haben der Fachbereich und die geografische Lage. Das höchste Gehalt erzielen Sie in Bayern und Baden-Württemberg. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen verdienen Sie im Monat bis zu 1.000 € weniger als in Süddeutschland.
Während der Ausbildung:
Die Berufsausbildung erfolgt über ein Studium. Sie erhalten keine Ausbildungsvergütung. Sie können aber unter bestimmten Umständen BAföG beantragen.
Als Berufseinsteiger:
Die Einstiegsgehälter für Supervisoren/innen liegen zwischen ca. 2.000 und 3.200 € brutto im Monat. Entscheidend für die Gehaltshöhe ist die Tätigkeit, das Bundesland und das Unternehmen:
- Supervisor/in im Hotel in Hamburg ca. 2.800 € brutto im Monat.
- Supervisor/in im Hotel in Berlin ca. 2.200 € brutto im Monat.
- Supervisor/in Operation in Magdeburg ca. 3.100 € brutto im Monat.
- Supervisor/in Customer Service in Hannover ca. 2.700 € brutto im Monat.
- Supervisor/in der Autoindustrie in NRW ca. 3.200 € brutto im Monat.
- Supervisor/in Sozialstation in Leipzig ca. 2.900 € brutto im Monat.
Mit Berufserfahrung:
Die Berufserfahrung wirkt sich im Bereich Supervision ganz entschieden auf das Gehalt aus. Mit jedem Berufsjahr steigt der Verdienst deutlich an. Je nach Tätigkeit und Bundesland liegt der monatliche Bruttoverdienst zwischen ca. 3.200 und 12.500 €:
- Supervisor/in Teamleitung Logistik in Cuxhaven ca. 7.900 € brutto im Monat
- Supervisor/in Kongresse in Leipzig ca. 3.600 € brutto im Monat
- Supervisor/in Ferienpark an der Ostsee ca. 3.300 € brutto im Monat
- Supervisor/in Maschinenbau und Elektrotechnik in Köln ca. 6.600 € brutto im Monat
Welche Aufgaben hat man als Supervisor?
Supervisoren/innen sind eine Mischung aus Coaches und Berater/innen. Mit gezielten Gesprächen hinterfragen sie die Zusammenarbeit und das soziale Verhalten innerhalb einer Abteilung oder eines Unternehmens. Sie bringen Mitarbeiter/innen in Gesprächsrunden zusammen und bewirken eine effektive und positive Zusammenarbeit.
Während der Ausbildung:
Während des Studiums lernen Sie die unterschiedlichen Arbeitsweisen im Bereich der Arbeitspsychologie kennen. Sie erarbeiten basierend auf der Organisationspsychologie einen Diagnostik- und Trainingsplan. Zudem beschäftigen Sie sich mit der Bewegungswissenschaft und lernen, wie man sportliche Bewegungen mit Entspannungspsychologie verknüpft.
Das gesamte Coaching basiert auf der empirischen Sozialforschung. Sie ziehen wissenschaftliche Schriften und Forschungsarbeiten heran, um besondere Techniken, unter anderem im Umgang mit Stress oder gezielte Entspannungsübungen, zu managen und entwickeln.
Einige Fächer sind nur Basisfächer. Hier lernen Sie unterschiedliche Fachbereiche kennen, um daraus besondere Techniken entwickeln zu können. Folgende Grundlagenfächer werden unterrichtet:
- Sportwissenschaft
- Ernährungswissenschaft
- Medizin
- Rechtswissenschaften
Des Weiteren werden Sie in unterschiedlichen Hauptfächern und psychologischen Fächern unterrichtet:
- Gesprächsführung
- Ernährungslehre
- Meditation
- Kommunikationspsychologie
- Lebensstile
- Kommunikationsfähigkeiten
- Coaching (Life Coaching und individuelles Coaching)
- Gesundheitspsychologie
- Philosophie
Im Berufsleben:
Das Aufgabenfeld im späteren Berufsleben hängt stark vom Beschäftigungsbereich ab. Die Grundaufgaben bestehen darin, dass Menschen dazu angeregt werden, ihre eigene Arbeit zu betrachten und ihr eigenes Handeln zu hinterfragen. Mit Ihrer Unterstützung lernen die Mitarbeiter/innen, ihre Schwächen zu finden und ihre Kompetenzen zu stärken.
Sie sind auch eine Art Schiedsmann/-frau, die bei Konflikten am Arbeitsplatz zum Einsatz kommt. Hier sorgen Sie dafür, dass die Konfliktparteien an einen Tisch kommen. Sie regen Sie an, offen über Störfaktoren und Verhaltensweisen zu reden.
Die Konfliktparteien können ganz unterschiedlich sein. Es kann sich dabei um Mitarbeiter/innen einer Abteilung oder verschiedenen Arbeitsbereichen handeln. Nicht selten sind auch ganze Teams oder Projektgruppen daran beteiligt. Oftmals sind diese sogar untereinander zerstritten, weil Sie zum bestehenden Projekt eine andere Arbeitsweise und unterschiedliche Lösungsansätze verfolgen.
Sie stehen inmitten von Anfeindungen und sind zunächst nur ein stiller und vor allem neutraler Zuhörer. Mit der Zeit bekommen Sie ein Gefühl dafür, wann der passende Moment zum Eingreifen gekommen ist. Sie gehen dann in die Phase über, die Sie selbst zum/zur kritischen Gesprächspartner/in macht. Ab diesem Zeitpunkt müssen Sie beweisen, dass Sie eine starke Führungspersönlichkeit sind, die Konflikte lösen kann.
Sie hören allen Konfliktparteien zu, aber Sie agieren immer neutral. Das Hauptaufgabenfeld liegt darin, dass Sie niemanden eigenständig behandeln. Ihre Aufgabe ist es, die Gruppe als eine Konfliktpartei zu betrachten und Lösungsansätze zu finden, die sich nur auf diese Gruppe und nicht auf eine einzige Person bezieht.
Sie können auch dann gerufen werden, wenn sich ein Konflikt ankündigt, aber noch nicht offen ausgebrochen ist. Dann entwickeln Sie Lösungs- und Coaching-Prozesse, die jedes Konfliktaufkommen im Keim ersticken.
Einige Unternehmen erwarten von Ihnen, dass Sie ständig zwischen den Mitarbeitern/innen vermitteln und Konfliktsituationen oder Unstimmigkeiten erst gar nicht aufkommen lassen. Sie geben Seminare, haben feste Beratungstermine für Betroffene und entwerfen Konzepte, die ein harmonisierendes Arbeitsumfeld sicherstellen.
Wo arbeitet ein Supervisor?
Sie arbeiten an verschiedenen Plätzen. Seminare können in Konferenzräumen, Seminarräumen oder Hörsälen stattfinden.
Einzelne Beratungsgespräche finden entweder in einem Beratungszimmer oder in einem Büro statt. Es kann auch sein, dass Sie in eine Abteilung gerufen werden, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Dann arbeiten Sie auch in Werkstätten oder Produktionshallen.
Bei der Vorbereitung Ihrer Arbeit halten Sie sich in einem Büro auf. Sie arbeiten hier an einem Computer. Es kann vorkommen, dass Sie recherchieren müssen. Dann sind Sie in der ganzen Firma unterwegs, um Informationen einzuholen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Supervisor?
Sie haben in diesem Berufsbild ausgezeichnete Aufstiegschancen. In erster Linie hängt Ihr beruflicher Erfolg auch von Ihrem eigenen Erfolg ab. Je mehr Konflikte Sie lösen, desto besser sind Ihre beruflichen Möglichkeiten. Dieses Berufsfeld lebt vom friedlichen Miteinander im beruflichen Alltag. Sie müssen nur dafür sorgen, dass Konflikte erst gar nicht aufkommen und alle harmonisch zusammenarbeiten.
Die örtlichen Kammern und private Lehrinstitute bieten Programme und Kurse an, die auf den Bereich Supervision und Coaching spezialisiert sind. Folgende Kurse stehen zur Auswahl:
- Gruppenarbeiten
- Das soziale Arbeitsumfeld
- Kommunikative Kompetenzen
- Konfliktmanagement
- Interkulturelles Konfliktmanagement
- Soziale Beratung am Arbeitsplatz
- Meditation im Beruf
- Beratungstechniken
Große Konzerne haben interne Weiterbildungskurse, die in regelmäßigen Abständen stattfinden.