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Beruf Sozialpädagoge

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Beruf Sozialpädagoge

Beruf Sozialpädagoge

Welche Ausbildung benötigt man als Sozialpädagoge?

Der Beruf des/der Sozialpädagogen/in ist auch unter der Bezeichnung Sozialarbeiter/in bekannt. Für den Zugang zu diesem Beruf gibt es strenge Regeln.

Die Basis für den Zugang legen Sie mit einem Studium im Fach soziale Arbeit. Dazu benötigen Sie die fachgebundene Hochschulreife für das Studium an einer Fachhochschule oder die allgemeine Hochschulreife für ein Studium an der Universität.

Sie schließen das Studium mit dem Bachelor ab. Wer später einmal in leitenden Positionen tätig sein will, sollte unbedingt einen Master machen. Stellen in der Forschung und Wissenschaft erhalten Sie in der Regel nur mit Promotion oder Habilitation.

Ein Studienabschluss reicht nicht aus, um als Sozialpädagoge/in tätig zu werden. Sie benötigen nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums eine staatliche Zulassung. Diese müssen Sie bei der zuständigen Landesbehörde beantragen.

Erst mit dem Erhalt der staatlichen Zulassung dürfen Sie als Sozialpädagoge/in arbeiten. Für einige Arbeitsbereiche benötigen Sie zusätzliche Papiere, um arbeiten zu dürfen. Gerade im Umgang mit minderjährigen Kindern herrschen strenge Regeln. Zum Schutz der Kinder müssen Sie ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Das können Sie im Bürgerbüro des örtlichen Rathauses beantragen. In einigen Bundesländern kann der Antrag auch online über das Justizministerium erfolgen.

Wer nach der Erteilung der staatlichen Zulassung im kirchlichen Bereich tätig werden will, muss einen Nachweis über die Konfession erbringen. Die gilt auch, wenn Sie in Pfarrgemeinden oder in kirchlichen Organisationen arbeiten möchten. Die Konfession muss selbstverständlich der jeweiligen Religion zugehörig sein.

Welche Fähigkeiten braucht man als Sozialpädagoge?

Eine Grundvoraussetzung für dieses Berufsbild ist die Belastbarkeit. In einigen Arbeitsbereichen haben Sie es mit hilfebedürftigen Personen zu tun. Das können drogenabhängige Jugendliche, gewaltbereite Kinder oder schwerbehinderte Erwachsene sein. Sie müssen Ihre gesamte Arbeit nur unter diesem Aspekt betrachten. Die Probleme anderer Personen dürfen niemals auf Sie persönlich übergreifen.

Sie müssen sich durchsetzen können und stark sein. Dabei treten Sie autoritär auf, aber vermitteln ein kumpelhaftes Verhalten. Ohne soziale Kompetenzen geht in diesem Beruf gar nichts. Sie müssen sich immer anders auf Personen einlassen und sich in die Probleme anderer Menschen hineinversetzen können.

Eine ausgeprägte Bereitschaft zur Kommunikation ist unerlässlich. Sie können anderen Menschen nur helfen, wenn Sie ihre Probleme verstehen. Das gelingt nur, wenn Sie den Menschen zuhören und eine Basis für die Kommunikation finden.

In manchen Arbeitsbereichen benötigen Sie Durchhaltevermögen und viel Geduld. Sie werden Menschen treffen, die schlimme Dinge erlebt haben. Das Vertrauen zu diesen Menschen müssen Sie sich erarbeiten.

Wie viel verdient ein Sozialpädagoge?

Die Höhe des Gehaltes hängt ganz entschieden vom Arbeitgeber ab. Staatliche Institutionen geben viel höhere Löhne als private Träger. Einige öffentliche Einrichtungen zahlen Tariflohn. Den höchsten Lohn erhalten Sie in Bayern, Hessen und Hamburg. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Gehälter am niedrigsten. Der monatliche Bruttoverdienst liegt deutschlandweit zwischen ca. 2100 und 3200 €.

Während der Ausbildung:

Eine Ausbildungsvergütung wird während des Studiums nicht bezahlt. Sie können aber BAföG beantragen. Je nach privater Finanzsituation bekommen Sie Wohngeld oder soziale Unterstützung.

Als Berufseinsteiger:

Wie viel Sie als Berufsanfänger/in verdienen, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Einige Träger vereinbaren eine Einarbeitungszeit. In dieser Zeit ist der Verdienst geringer. Er steigt erst mit dem Übergang in einen festen Vertrag an.

Staatliche Organisationen locken schon Berufsanfänger mit einem tarifgebundenem Lohn. Hier erhalten Sie auch Zuschläge für die Wochenend- oder Nachtarbeit. Der monatliche Bruttoverdienst für Berufseinsteiger/innen schwankt zwischen ca. 2100 und 2700 € brutto.

Mit Berufserfahrung:

Berufserfahrene Sozialpädagogen/innen erhalten nach fünf Jahren Berufstätigkeit zwischen ca. 2500 und 3000 € brutto im Monat. Nach zehn Jahren erfolgreicher Tätigkeit überschreiten Sie die 3000-€-Grenze. Der Lohn hängt auch hier wieder vom Arbeitsort und vom Arbeitgeber ab.

Welche Aufgaben hat man als Sozialpädagoge?

Sie kümmern sich um Menschen mit sozialen Problemen oder sind allgemein in sozialen Bereichen tätig. Ihr Arbeitsfeld ist breit gefächert und die Personengruppen unterschiedlich.

Während der Ausbildung:

Während des Studiums bekommen Sie einen Einblick in die Sozialpsychiatrie. Sie ist eine Art Grundsockel für alle weiteren Fächer. Das Fach der Soziologie beschäftigt sich mit den einzelnen Personengruppen und durchleuchtet ihr soziales Leben. Zu diesen Personengruppen gehören Kinder und Jugendliche.

Gerade der Bereich Kinder und Jugendliche wird aus allen sozialen Perspektiven betrachtet. Das kann der Platz in der Familie oder das Verhalten in der Schule sein. Sie lernen theoretisch, wie Sie all diese Menschen optimal beraten und unterstützen können.

Alle Universitäten und Fachhochschulen verlangen Praktika. Die sollen Ihnen helfen, das theoretische Wissen praktisch umzusetzen. Das Studium ist die Basis, aber Ihre fachspezifischen Kompetenzen erlernen Sie erst im Laufe der Berufstätigkeit.

Im Berufsleben:

Sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen. Vergleichbar ruhig und kaum belastend sind Arbeitsbereiche in Kindergärten oder in der öffentlichen Verwaltung. Hier liegt Ihre Aufgabe hauptsächlich in der Betreuung und der sozialen Beratungsarbeit von Bürgern und Kindern. Die Betreuertätigkeit kann auch die gesetzliche Betreuung einer oder mehrerer Personen beinhalten.

In Kliniken und Krankenhäuser kümmern Sie sich um Patienten/innen, die ihre soziale Grundlage durch einen Unfall oder eine schwere Erkrankung verloren haben. Sie kommen auch zum Einsatz, wenn die Existent von Patienten/innen in Gefahr ist. Hier geben Sie Hilfestellung und unterstützen die mündliche und schriftliche Kommunikation mit den zuständigen Stellen. Eventuell vermitteln Sie den/die Patienten/in in eine Reha und beraten in finanziellen Fragen. Oftmals werden Sie auch hinzugezogen, wenn ein versuchter Suizid vorliegt.

Ein anderes Arbeitsgebiet bezieht sich nur auf die soziale Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Sie arbeiten in Einrichtungen für schwer erziehbare Jugendliche und helfen ihnen den Platz in der Gesellschaft zu finden. Einige Sozialpädagogen/innen arbeiten auch direkt in sozialen Brennpunkten. Dann betreuen Sie obdachlose Jugendliche und versuchen sie von der Straße zu holen. Sie bringen sie in Wohngruppen oder Heime unter und begleiten sie weiterhin auf ihren Weg in ein ganz normales Leben.

Eine Herausforderung ist die Arbeit mit Drogensüchtigen und Prostituierten. Nicht selten handelt es sich dabei um Jugendliche, dessen Leben schon früh aus den Fugen geraten ist. Hier brauchen Sie besonders viel Verständnis und Fingerspitzengefühl. Es ist schwierig, an diese Personengruppen heranzukommen.

Viele Sozialpädagogen/innen arbeiten auch in Gefängnissen oder anderen Justizvollzugsanstalten. Ihr Aufgabengebiet bezieht sich dann auf die sozialen Hilfestellungen für Straftäter. Darunter können auch verurteilte Mörder oder Vergewaltiger sein, die rehabilitiert werden und den Schritt zurück in die Gesellschaft gehen. Manche Straftäter haben lange Haftstrafen hinter sich und große Angst vor dem Leben außerhalb der Gefängnismauern. Sie nehmen die Ex-Häftlinge an die Hand und bringen sie ins Leben zurück.

Sie können auch in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig sein. Das können folgende soziale Beratungsstellen sein:

  • Suchtberatungsstellen
  • Soziale Beratungsräume für Prostituierte
  • Beratungsstellen für Demenzerkrankungen
  • Seniorenberatungsstellen
  • Jugendhilfeeinrichtungen in sozialen Brennpunkten (Cafés, Hausaufgabenbetreuung etc.)
  • Renten- und Reha-Beratungsstellen
  • Hilfestellen für Behinderte
  • Beratungsstellen von Sozialverbänden
  • Flüchtlingshilfe
  • Schuldnerberatungsstellen

Wo arbeitet ein Sozialpädagoge?

Ihr Arbeitsumfeld ist von Ihrer Beschäftigung abhängig. In der Regel arbeiten Sie in einem Büro oder in einem Beratungsraum. Dieser Raum kann sich in einer öffentlichen Einrichtung mit Publikumsverkehr befinden. Es gibt auch Büroräume, die als Beratungsräume dienen.

Es kann auch sein, dass Sie innerhalb einer großflächigen Einrichtung tätig sind. Sozialarbeiter/innen an einem Flughafen sind überall im Einsatz. Am Gate nehmen Sie gescheiterte Auswanderer in Empfang oder kümmern sich im Transitbereich um gestrandete Passagiere/innen. Ein Augenmerk liegt auch auf Obdachlose, die den Flughafen als Unterkunft nutzen.

In Heimen oder Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendlichen arbeiten Sie rund um die Uhr im Schichtdienst. Sie übernachten in einem eigenen Zimmer in der Einrichtung und frühstücken gemeinsam in einem Speisesaal.

Streetworker/innen arbeiten die meiste Zeit auf der Straße. Sie sind zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs und besuchen Obdachlose, Prostituierte und Jugendliche an den Sammel- und Schlafstellen. Hier führen Sie Gespräche in notdürftigen Unterkünften oder auf dem Bürgersteig.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Sozialpädagoge?

Die Aufstiegsmöglichkeiten in der Branche sind ausgezeichnet. Über eine erfolgreiche Tätigkeit können Sie zum Leiter einer Beratungsstelle aufsteigen. Ihre Chancen steigen, wenn Sie einen guten Draht zu den gefährdeten Personen haben.

Soziale Organisationen bieten eine ganze Reihe an internen Weiterbildungsmöglichkeiten an, die sich mit den sozialen Gruppen beschäftigen. Das können Schulungen im Bereich der verbesserten Kommunikation sein oder sich ganz allgemein mit den Veränderungen in der sozialen Arbeit beschäftigen.

Sie können auch zurück zur Universität gehen und einen Master machen. Der Master-Abschluss hat einen hohen Stellenwert. Mit einem Master erreichen Sie schneller eine Führungsposition und arbeiten in verantwortungsvollen Tätigkeiten.

Wer im Gesundheitswesen tätig ist, kann eine Weiterbildung zum/zur Qualitätsbeauftragten im Gesundheits- und Sozialwesen machen. Einige Schulungsinstitute bieten berufsbegleitende Kurse zum/zur Sozialtherapeut/in an.