Beruf Softwareentwickler
Welche Ausbildung benötigt man als Softwareentwickler?
Der Beruf des/der Softwareentwicklers/-in ist nicht geschützt. In Stellenanzeigen zu finden, ist er unter dem englischen Begriff Software Developer/in oder Softwaredeveloper/in. Wege, in die berufliche Tätigkeit als solche/r einzusteigen und diese von Grund auf zu erlernen, gibt es vielfach:
- Quereinstieg durch autodidaktisch erlernte oder durch Schulungen angeeignete Kompetenzen
- Informatikstudium an einer Hochschule oder Berufsakademie
- ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium
- Ausbildung in einem informationstechnischen Beruf an Berufsfachschule oder Fachschule für Datenverarbeitung und Organisation
- 3 Jahre dauernde duale Ausbildung zum/zur Mathematisch-technischen Softwareentwickler/in
Der Beruf Softwareentwickler/in erfordert eine Spezialisierung, da das gesamte Gebiet zu umfangreich ist. Dabei deckt der/die Frontend-Entwickler/in (Front-End-Developer/in) die Bereiche Entwicklung und Darstellung einer Website ab. Der/die Backend-Entwickler/in kümmert sich um die serverseitige Programmierung der Website, Anwendung oder des Programms. Die Arbeit des/der Backend-Entwicklers/-in erfordert wiederum eine Spezialisierung, etwa auf eine Programmiersprache oder auf ein Framework. Beispiel für mögliche Spezialisierungen sind:
- Delphi-Entwickler/in
- PHP-Entwickler/in
- NET-Entwickler/in
- C#-Entwickler/in
Der/die Generalist/in unter den Softwareentwicklern/-innen ist der/die Full Stack Developer/in. Er/sie deckt mit seinem/ihrem Können beide Bereiche ab: das Frontend und das Backend.
Abhängig davon, welchen Weg Sie einschlagen, um später als Softwareentwickler/in zu arbeiten, hängt die Dauer der Aus- oder Weiterbildung ab. Ausgelernt haben Sie nie, da es immer wieder Neuerungen gibt und das Gebiet so umfangreich ist, dass es schwerfällt, alle Bereiche zu erlernen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Softwareentwickler?
Softwareentwickler/innen benötigen im Berufsalltag Kompetenzen in vielen Bereichen. Die Experten des Internets der Dinge sind fähig, komplette Systeme und Datenbanken zu verwalten. Sie wissen Programme zu entwickeln und welche Qualitätsmerkmale diese besitzen müssen. Nach Abschluss ihrer Entwicklungen gelingt es ihnen, diese zu testen. Sie kennen sich mit der IT-Sicherheit (IT-Security) aus und geben Hackern keine Chance, in ihre Anwendungen einzugreifen.
Arbeitgeber/innen setzen weitere Kompetenzen voraus, wenn Sie beabsichtigen, bei Ihnen als Softwareentwickler/in zu arbeiten. Sie fordern Kenntnisse:
- in der Softwaretechnik
- in der technischen Dokumentation
- in der Informationstechnik
- in der Datenbankentwicklung
- in der Treiberprogrammierung
- in der Programmierung von Web-Applikationen
Daneben kennen sie sich mit Machine Learning, der Systemintegration und dem Datenschutz aus. Flexibilität und ein agiler Verstand sind notwendig, um sich den fortlaufenden Neuentwicklungen und Anforderungen im IT-Bereich anzupassen.
Es reicht über die Jahre nicht aus, die Kompetenzen in den Programmiersprachen Python, Java, PHP, Ruby, JavaScript und Java zu besitzen. In wenigen Jahren sind es wieder andere Kenntnisse, die Sie für Ihren Beruf benötigen. Softwareentwickler/innen zeigen einen starken Willen, sich in Kursen, mit E-Learning oder selbstständig mit Büchern fortlaufend weiterzubilden. Das erfordert herausragende Englischkenntnisse.
Es liegt ihnen im Blut, sich neuen Herausforderungen zu stellen, denn Arbeitgeber/innen fordern viel von ihren Softwaredevelopern/-innen. Eine der gefragten Fähigkeiten ist die Schnelligkeit. Ihnen fällt es leicht, viele Ihrer Aufgaben gleichzeitig und in hoher Geschwindigkeit zu erledigen. Das setzt Belastbarkeit voraus. Daneben vermögen sie komplexe Probleme kreativ zu lösen. Sie besitzen ein gutes Zeitmanagement, sind teamfähig und wissen sich durchzusetzen.
Wie viel verdient ein Softwareentwickler?
Während der Ausbildung, verdienen Sie als Softwareentwickler/in kein Geld. Dies gilt im Studium, bei Weiterbildungen und wenn Sie sich selbst die erforderlichen Kenntnisse aneignen. Eine Ausnahme bilden die Mathematisch-technischen Softwareentwickler/innen. Sie erhalten während ihrer Ausbildung in Betrieb und Berufsschule eine Ausbildungsvergütung.
Wie hoch diese ausfällt, hängt von der Region bei tarifgebundenen Betrieben von den tarifvertraglichen Vereinbarungen ab. Andernfalls bekommen die Auszubildenden eine im Berufsbildungsgesetz geregelte Mindestvergütung. In der Metall- und Elektroindustrie beträgt diese:
- ca. 980 bis 1.050 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
- ca. 1.030 bis 1.100 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
- ca. 1.100 bis 1.200 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr
Als Berufseinsteiger: Wie viel ein/e Softwareentwickler/in bei seinem/ihrem Berufsstart verdient, hängt von den etwa als Freelancer beim Studium oder in Praktika gesammelten Erfahrungen ab. Das Durchschnittsgehalt, das Softwaredeveloper/innen als Junior erhalten, beträgt ca. 3.500 € brutto/Monat.
Mit Berufserfahrung: Das Gehalt eines/einer Softwareentwicklers/-in hängt als Berufseinsteiger/in und als erfahrene Kraft vom akademischen Abschluss ab. Ein Master rechnet mit einem höheren Einkommen als ein Bachelor oder jemand mit Diplom. Die Branche wirkt sich ebenso aus wie die Spezialisierung des/der Developers/-in. Bewerben Sie sich als Entwickler/in von Software im öffentlichen Dienst, bringen Sie mindestens einen Masterabschluss mit.
Neben der Qualifizierung in der Ausbildung wirkt sich der Grad der Verantwortung bei den Ihnen übertragenen Aufgaben auf das Gehalt aus. Als Führungskraft, etwa als Leiter/in eines Teams, ist ein Einkommen von bis zu 8.330 € brutto/Monat denkbar. Ein/e Full Stack Developer/in verdient ein Top-Gehalt von bis zu 10.000 € brutto/Monat.
Welche Aufgaben hat man als Softwareentwickler?
Während der Ausbildung: eignet sich ein/e Softwareentwickler/in das nötige Fachwissen für eine berufliche Tätigkeit als Developer/in an. Je mehr Kenntnisse er/sie besitzt, desto bessere Chancen ergeben sich, wenn Sie sich als solche/r bewerben.
Im Berufsleben: hängt Ihr Aufgabengebiet davon ab, auf welchen Bereich Sie sich spezialisiert haben. Bewerben Sie sich als Frontend-Entwickler/in treffen Sie auf abweichende Berufsbezeichnungen wie Frontend Engineer oder Webentwickler/in. In Ihrem Job programmieren Sie das, was die Kundschaft sieht, sind also für die Benutzeroberfläche der Website verantwortlich.
Fachleute bezeichnen dies als User Interface(UI) oder clientseitige Programmierung. Daneben setzen Sie in Zusammenarbeit mit dem/der Webdesigner/in das Layout um. Sie stellen sicher, dass Anwender von Smartphone und Computern die Websites fehlerlos aufrufen können. Ein/e Kollege/-in, mit der Sie in ständigem Kontakt stehen, ist der/die Backend-Entwickler/in.
Dessen/Deren Aufgabe ist es, Datenbanken und Software zu entwickeln und zu warten, die sicherstellen, dass der Serverbetrieb im Hintergrund reibungslos verläuft. Um zu gewährleisten, dass die vom Client-Programm angefragten Daten zur Website gelangen, erstellt ein/e Backend-Entwickler/in zunächst eine Konzeption sowie eine Bedarfsanalyse. Er/sie programmiert die Software und implementiert diese. Die Backend-Developer/innen ergänzen, erweitern und ändern fortlaufend die digitalen Prozesse.
Ein/e Full-Stack-Entwickler/in ist in der Lage, die überwiegende Anzahl an Tätigkeiten zu übernehmen, die mit der Web- und Softwareentwicklung zu tun haben. Full Stack Developer/innen unterstützen die Projektleitung. Sie planen, programmieren und testen die Softwares. Sie suchen nach Fehlern in Systemen, kümmern sich um die Administration sowie um das Management umfangreicher Projekte. Zum Berufsbild eines/-r Full-Stack-Entwicklers/-in gehört die Beratung anderer Softwareentwickler/innen.
Wo arbeitet ein Softwareentwickler?
Üben Sie den Beruf eines/-r Softwareentwicklers/-in aus, finden Sie bei EDV-Dienstleistern oder in den Büros von Ingenieuren/-innen für technische Fachplanung eine Anstellung. Weiter kommen Unternehmen für Telekommunikations- und Informationstechnik als mögliche Arbeitgeber/innen in Betracht. Daneben such System- und Softwarehäuser nach fähigen Softwareentwicklern/-innen.
Diese verrichten ihre Arbeit vorwiegend in Innenräumen, in Büros. Sie sind je nach Aufgabenbereich zudem in Besprechungs- und Schulungsräumen zu finden. Für Besprechungen etwa zur Implementierung von neuer Software fahren sie auch zum Kunden nach Hause. Bei ihrer Arbeit tragen sie überwiegend Businesskleidung. Je nach Unternehmen kommt auch legere Kleidung infrage.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Softwareentwickler?
Welche Aufstiegsmöglichkeiten ein/e Softwareentwickler/in hat, hängt von der Vorbildung ab. Arbeiten diese ohne Ausbildung, besteht die Chance, eine Weiterbildung zu besuchen. Haben Developer/innen diese abgeschlossen, kommt ein Studium infrage. Zu jeder Zeit ist es möglich, sich zu spezialisieren oder sich selbstständig zu machen.