Beruf Packmitteltechnologe
Welche Ausbildung benötigt man als Packmitteltechnologe?
Verpackungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer modernen Wirtschaft. Von der Müsli-Schachtel im Supermarkt über die Versandkartons von Amazon bis hin zur edlen Hochglanzverpackung, die sorgfältig eine Parfümflasche umhüllt – Verpackungen sind überall. Ohne Papier-, Karton- und Kunststoffverpackungen wären der Versand und die Aufbewahrung von nahezu allem, was wir einkaufen, unmöglich.
Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen sind wichtige Mitwirkende bei der Herstellung der vielfältigen Arten von Verpackungen, die wir täglich verwenden. Unter dieses breite Berufsbild fällt eine Vielzahl von Tätigkeiten und Spezialisierungen. Alle Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen entwickeln und produzieren Verpackungen auf Basis von Kundenanforderungen. Von Versandkartons über Einkaufstaschen bis hin zu speziellen Hygieneprodukten ist die Palette der möglichen Produkte im Grunde grenzenlos.
Die Ausbildung zum/zur Packmitteltechnologen/Packmitteltechnologin ist eine dreijährige anerkannte duale Berufsausbildung in der Industrie, die parallel in einer Berufsschule und einem Ausbildungsbetrieb absolviert wird. Für die Zulassung zur Ausbildung besteht keine vorgeschriebene Bildungsvoraussetzung. Allerdings stellen die meisten Ausbildungsbetriebe in erster Linie Azubis ein, die mindestens über einen mittleren Bildungsabschluss verfügen.
Im Jahr 2020 wurden 294 Auszubildende in das Ausbildungsprogramm aufgenommen. Von diesen hatten 49 % einen mittleren Bildungsabschluss, 32 % einen Hauptschulabschluss und 14 % verfügten über die Hochschulreife.
Für diese Berufsausbildung ist es von Vorteil, gute Kenntnisse in den folgenden Schulfächern mitzubringen:
- Mathematik: Grundkenntnisse wie Dezimalzahlen, Brüche, Prozentsätze und Dreisatzberechnungen sind für die Berechnung des Materialbedarfs erforderlich
- Kunst: Verpackungsdesign ist Teil des Jobs und erfordert ein kreatives Auge
- Werken/Technik: die Steuerung von Bohr-, Schleif-, Feil-, Gewindeschneid- oder Sägemaschinen erfordert handwerkliches Geschick und ist ein Hauptbestandteil dieses Berufs
Welche Fähigkeiten braucht man als Packmitteltechnologe?
Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen nehmen eine Reihe von Aufgaben wahr, die von der Verpackungsgestaltung über die Bedienung von Produktionsmaschinen bis hin zur Qualitätskontrolle von fertigen Produkten reichen können. Dies erfordert unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten, unter anderem:
- ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten mit Kunden und Mitarbeitern
- räumliches und dreidimensionales Vorstellungsvermögen
- handwerkliches Geschick
- Sorgfältigkeit und eine präzise Arbeitsweise
- ein ausgeprägtes technisches Verständnis
- Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit
- schnelle Reaktions- und Entscheidungsfähigkeit
Wie viel verdient ein Packmitteltechnologe?
Während der Ausbildung:
Während ihrer Ausbildung erhalten Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen eine Ausbildungsvergütung vom Ausbildungsbetrieb. Die Höhe dieser Vergütung kann unterschiedlich ausfallen, je nach Kollektivvertrag des Ausbildungsbetriebs und dem Bundesland, in dem dieser ansässig ist. Eine Vergütung wird nicht gezahlt, wenn es sich ausschließlich um eine schulische Ausbildung an einer Berufsschule handelt oder wenn das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) absolviert wird.
Nachfolgend ist ein Beispiel für die Vergütung während der Ausbildung angeführt. Alle Gehaltsangaben sind monatliche Bruttobeträge und dienen nur zu Referenz- und Orientierungszwecken. Das tatsächliche Gehalt kann variieren.
Vergütung während der Berufsausbildung für Ausbildungsbetriebe gemäß Kollektivvertrag in der Papier-, Papp- oder Kunststoffverarbeitungsindustrie (alle Angaben sind monatliche Bruttolöhne und variieren je nach Bundesland):
- Ausbildungsjahr: € 1.030
- Ausbildungsjahr: € 1.110
- Ausbildungsjahr: € 1.190
Als Berufseinsteiger:
Nach Abschluss ihrer Ausbildung stehen Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen mehrere Karrieremöglichkeiten offen. Ein wichtiger Faktor, der die Höhe des Gehalts beeinflusst, ist die Branche, in der sie Arbeit finden. Wer in der Papier- und Pappindustrie oder der Kunststoffe verarbeitenden Industrie einsteigt, kann mit einem Anfangsgehalt zwischen € 2.200 und € 2.500 brutto monatlich rechnen. Im Vergleich dazu können sich diejenigen, die eine Anstellung in der Druckindustrie finden, auf ein etwas höheres Gehalt von € 2.400 bis € 2.700 brutto monatlich freuen.
Mit Berufserfahrung:
Mit zunehmender Erfahrung und dem Nachweis ihrer Fähigkeiten steigen die Gehälter für Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen dementsprechend. Das durchschnittliche Gehalt in Deutschland für diesen Beruf liegt bei etwas über € 4.000 brutto monatlich. Die meisten Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen mit fünf bis sieben Jahren Erfahrung verdienen zwischen € 3.400 und € 3.800 brutto monatlich. Mit zehn oder mehr Jahren Berufserfahrung steigen die Gehälter auf € 3.900 bis € 4.200 brutto monatlich. Gehälter am oberen Ende dieser Gehaltsskala sind normalerweise mit Managementpositionen wie Teamleiter oder Schichtleiter verbunden.
Das Gehaltsgefälle zwischen Ost und West in diesem Beruf ist extrem. Die Vergütung für Stellen mit ähnlichen Verantwortlichkeiten und Aufgaben kann zwischen Hessen und Mecklenburg-Vorpommern um mehr als € 1.250 brutto monatlich auseinander liegen.
Welche Aufgaben hat man als Packmitteltechnologe?
Während der Ausbildung:
In der Berufsschule erwerben Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen theoretische Grundlagen zum Thema Verpackung. Dazu gehören unter anderem die Funktionen von Verpackungen, die Verpackungsgestaltung und -entwicklung oder die Planung von Produktionsprozessen. In ihrem Ausbildungsbetrieb können die Azubis dieses Wissen dann in einer echten Produktionsumgebung anwenden.
Die Ausbildungsinhalte im Ausbildungsbetrieb sind äußerst praxisorientiert. Azubis beginnen schon früh, Verantwortung für viele der gleichen Aufgaben zu übernehmen, die sie auch in ihrer späteren beruflichen Laufbahn ausführen werden. Dabei werden sie von erfahrenen Ausbildungsleitern und Kollegen betreut und erhalten typischerweise komplexere Aufgaben und größere Verantwortung, je mehr Kompetenzen sie erlangen.
Zudem spezialisieren sich Auszubildende normalerweise im Ausbildungsbetrieb auf eine bestimmte Fachrichtung. Zu den angebotenen Spezialisierungen gehören:
- computerunterstütztes Verpackungsdesign
- Steuerungstechnik
- spezielle Fertigungsverfahren
- computergestützte Musterfertigung
Im Berufsleben:
Verpackungen erfüllen unterschiedliche Funktionen. Transportverpackungen müssen Produkte während der Lagerung und des Transports schützen und gleichzeitig so wenig wie möglich wiegen. Zudem sind das Recycling sowie umweltschonende Produktionsmethoden ein immer wichtigeres Thema. Konsumgüterverpackungen müssen auch die Produkte schützen, die sie enthalten. Darüber hinaus müssen sie ansprechend gestaltet sein und die Kunden zum Kauf animieren.
Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen sind die Fachleute, die eine breite Palette von Verpackungen entwickeln, gestalten und produzieren. Der Beruf erfordert eine ausgewogene Kombination aus kreativen und handwerklichen Fertigkeiten. Zu den typischen Aufgaben und Tätigkeiten, die Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen ausführen, gehören unter anderem:
- die Entwicklung individueller Verpackungsmaterialien auf der Grundlage von Kundenwünschen
- die Anfertigung von technischen Zeichnungen für Verpackungsmuster
- die Erstellung der Stanzformen für die Produktion
- die Auswahl von Materialien mit den passenden Eigenschaften, um Kundenanforderungen optimal zu erfüllen
- das Einrichten, Bedienen und Warten von Produktionsanlagen
- die Einhaltung von Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften bei der Produktion
- das Bedrucken von Verpackungen
- die Inspektion und Qualitätskontrolle der fertigen Verpackungsprodukte
Wo arbeitet ein Packmitteltechnologe?
Die meisten Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen finden eine Anstellung bei:
- Herstellern von Kartonagen
- Herstellern von Briefumschlägen und Versandtaschen aus Papier oder Pappe
- Herstellern von Verpackungs- und Versandmaterialien aus Kunststoff
- Druckereien, die sich auf den Druck von Verpackungsmaterialien spezialisiert haben
Sie finden auch Beschäftigung bei:
- Recyclingunternehmen
- Herstellern von Maschinen für die Papier- und Pappindustrie
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Packmitteltechnologe?
Das Gehalt steigt in der Regel mit den Jahren der Erfahrung in diesem Beruf und Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen können auch ohne zusätzliche Ausbildung in leitende Positionen wie Teamleiter oder Schichtleiter aufsteigen. Wer allerdings eine weitere Entwicklungsperspektive anstrebt, ist gut beraten, in Weiterbildung zu investieren. Hierzu steht eine Reihe von Angeboten zur Auswahl.
Eine Möglichkeit ist die Meisterweiterbildung zum/zur Industriemeister/in Papier- und Kunststoffverarbeitung. Die Ausbildungsdauer variiert je nach Bildungsanbieter. Als Faustregel sollte man mit 10 Monate in Vollzeit und zwei Jahre als berufsbegleitende Weiterbildung rechnen. Industriemeister/innen steuern Produktionsabläufe, sorgen für die Produktqualität und beaufsichtigen Mitarbeiter und Auszubildende.
Eine weitere Möglichkeit ist die Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Techniker/in der Fachrichtung Papiertechnik. Diese Weiterbildung befasst sich mit der Planung, Überwachung und Optimierung von Prozessen und Verfahren im Kontext mit der Herstellung und Verarbeitung von Papier und Karton. Dieses Weiterbildungsprogramm dauert zwei Jahre in Vollzeit und vier Jahre in Teilzeit und schließt mit einer staatlichen Abschlussprüfung ab.
Wer über die Hochschulreife verfügt, kann auch einen Studiengang wie Verpackungstechnik oder Papiertechnik an einer Fachhochschule beginnen. Die Investition in einen der oben genannten Bildungswege eröffnet Packmitteltechnologen und Packmitteltechnologinnen mit Sicherheit neue berufliche Perspektiven und Möglichkeiten.