Beruf Operationstechnischer Assistent
Welche Ausbildung benötigt man als Operationstechnischer Assistent?
Ein/e Operationstechnische Assistent/in absolviert seine /ihre Ausbildung an einer Berufsfachschule. Diese sind eng mit von der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG) anerkannten Kliniken und Krankenhäusern verbunden. Die OTS-Schule besuchen Sie als Auszubildende/r für einen Zeitraum von 3 Jahren in Vollzeit und bis zu 5 in Teilzeit.
Zugang zu dieser Ausbildung erhalten Frauen und Männer mit einem mittleren Bildungsabschluss. Haben Sie einen Hauptschulabschluss, benötigen Sie zusätzlich eine mindestens 2-jährige abgeschlossene Berufsausbildung, um eine Ausbildung zum/zur Operationstechnischen Assistenten/-in zu beginnen.
Die Zugangsvoraussetzungen an den Fachschulen unterscheiden sich. Viele von ihnen verlangen von den Bewerbern/-innen, dass diese vor Ausbildungsstart volljährig sind. Manche Schulen bestehen auf ein abgeschlossenes Praktikum. Überwiegend verlangen sie ein Attest über die gesundheitliche Eignung sowie einen Impfnachweis gegen die Krankheiten Hepatitis B, Kinderlähmung, Tetanus, Masern und Röteln.
Die Ausbildung ist seit dem 1. Januar 2022 staatlich anerkannt. Die Ausbildungs- und Prüfungsordnung sieht einen Gesamtumfang von 4.600 Stunden vor. Diese teilen sich auf in die Bereiche:
- theoretischer Unterricht an der OTS-Schule – Umfang 1.600 Stunden
- praktische Ausbildung in der Schule angeschlossenen Krankenhäusern und Kliniken– Umfang 3.000 Stunden
In der Theorie erlernen Sie all das, was berufsspezifisch notwendig ist. Dies umfasst etwa:
- das Recht
- die Berufsfachkunde
- die Instrumentenkunde
- die Krankheitslehre
- die Lagerung
- die Anatomie
- die Physiologie
- die Materialienkunde
- der Umgang mit Nahtmaterialien
- die Organisationslehre
- die Betriebswirtschaftslehre
Nach der 3-jährigen Ausbildungszeit zeigen Sie bei der mündlichen, schriftlichen sowie praktischen Abschlussprüfung, dass Sie das notwendige Wissen besitzen, um in diesem Beruf zu arbeiten. Nach der Ausbildung spezialisieren Sie sich auf ein Gebiet, etwa auf die Unfallchirurgie, die Orthopädie oder die Allgemeinchirurgie.
Welche Fähigkeiten braucht man als Operationstechnischer Assistent?
Für den Beruf des/der Operationstechnischen Assistenten/-in benötigen Sie den Wunsch, im sozialen Bereich zu arbeiten. Sie bringen ein hohes Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen mit, da der/der Patient/in im Mittelpunkt steht. Es kommt vor, dass diese/r verstirbt. Damit dies Sie nicht aus der Bahn wirft, sind Sie für den Beruf psychisch stabil. Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit sowie eine hervorragende Kommunikationsfähigkeit sind Eigenschaften, von denen Ihre und die Sicherheit der Patienten/-innen abhängt.
Bei der Vorbereitung der Geräte und Materialien für die Operation benötigen Sie technisches Fachwissen sowie manuelle Geschicklichkeit. Da die Eingriffe am/an der Patienten/-in koordiniert ablaufen, haben Sie Gelegenheit, Ihr Organisationstalent und das zum planvollen Vorgehen zu beweisen. Ihre Tätigkeiten verrichten Sie in einem interdisziplinären Team, in dem einer auf den anderen angewiesen ist. Ein/e sterile/r Operationstechnischer Assistent/in kommt nicht ohne seinen/ihren Gegenpart, die nicht sterile Assistenz aus. Der Chirurg benötigt seine Assistenz, die ihm die Materialien und Instrumente anreicht. Daher ist Teamfähigkeit eine bedeutsame Eigenschaft eines/einer Operationstechnischen Assistenten/-in.
Bei Ihrer Arbeit zeigen Sie sich flexibel und beweisen Durchhaltevermögen. Letzteres benötigen Sie, weil Operationen Stunden dauern können. Über die gesamte Operationszeit bleiben Sie hoch konzentriert. In stressigen Situationen bewahren Sie Ruhe.
Wie viel verdient ein Operationstechnischer Assistent?
Während der Ausbildung erhalten Sie, wenn Sie Auszubildende/r an einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes sind, eine Ausbildungsvergütung von:
- ca. 1.190 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
- ca. 1.250 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
- ca. 1.350 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr
Daneben lehnen sich manche Einrichtungen den Tarifvereinbarungen des öffentlichen Dienstes TVAöD an. Private Kliniken zahlen ein niedriges oder höheres Ausbildungsgehalt.
Als Berufseinsteiger liegt die Vergütung bei ca. 2.400 € bis 2.790 € brutto/Monat.
Mit Berufserfahrung und der Anhäufung von Kompetenzen durch Weiterbildungen erzielen Sie Gehälter von ca. 2.790 bis 3.500 € brutto/Monat.
Welche Aufgaben hat man als Operationstechnischer Assistent?
Operationstechnische Assistenten/-innen betreuen Patienten/-innen vor, während und nach Operationen und Untersuchungen. Sie verantworten durch ihre Arbeit den reibungslosen Ablauf kleinerer Eingriffe und größerer Operationen.
Während der Ausbildung bereiten Sie sich in der Theorie und Praxis auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben vor. Sie lernen, den Hygienebestimmungen entsprechend zu arbeiten. Auszubildende zum/zur Operationstechnischen Assistenten/-in wirken bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mit.
Bei Katastrophen und in Krisen leiten sie Maßnahmen ein. Für ihre unterstützenden Tätigkeiten bei Operationen üben diese sich darin, die medizinisch-technischen Geräte vorzubereiten, diese zu bedienen und nachzubereiten. Daneben trainieren sie die Instrumentiertätigkeit für diverse operative Fachgebiete. Dazu bedarf es eines strukturierten und planvollen Vorgehens.
Zu Ihren Aufgaben in der Ausbildung zum/zur Operationstechnischen Assistenten/-in gehört die Assistenz in der Notfallaufnahme. Sie assistieren bei endoskopischen Eingriffen und bereiten Sterilgut auf. Zudem arbeiten Sie in der Anästhesie mit. Ein weiterer Lernbereich sind die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen. Dabei erfahren Sie, wie Sie Ihre Arbeit den Qualitätskriterien und den ökologischen und wirtschaftlichen Prinzipien entsprechend verrichten. Zudem halten Sie sich an die rechtlichen Bestimmungen.
Um Ihre Kompetenzen zu stärken, üben Sie sich darin, in Teams zu arbeiten, anzuleiten, zu beraten und zu kommunizieren. Sie erfahren, wie Sie Ihre Aufgaben bewältigen und Ihre Arbeit reflektieren.
Im Berufsleben bereiten Sie Operationen vor und sind bei deren Durchführung wesentlich in assistierender Funktion beteiligt. Ist der/die Patient/in im Operationssaal, bringen Sie in die korrekte Position.
Ihre sterile Assistenz besteht darin, den Ärzten/Ärztinnen die Materialien und Instrumente zu reichen. Der/die unsterile OTA arbeitet Ihnen zu und kümmert sich um die Dokumentation. Es liegt in Ihrem Bereich, die Atmung und den Kreislauf des/der Patientin im Auge zu behalten.
Sie verantworten in Ihrer Funktion als Operationstechnische/r Assistent/-in die Hygiene im Operationssaal. Dazu sterilisieren Sie die Instrumente und pflegen die technischen Geräte. Ihnen obliegt die Vorratshaltung der Materialien. Fehlt etwas, sorgen Sie für Ersatz. Zu Beginn Ihres Arbeitstages im Operationssaal machen Sie den Saalcheck, sodass jederzeit von Ihrer Seite aus alle Operationen reibungslos verlaufen und sämtliche Materialien und Instrumente zur Verfügung stehen.
Wo arbeitet ein Operationstechnischer Assistent?
Operationstechnische Assistenten/-innen arbeiten in Zentren für ambulantes Operieren sowie in Kliniken und Krankenhäusern. Dort sind sie ihrem Berufsbild entsprechend tätig in:
- der Notfallambulanz
- Operationssälen
- Endoskopieabteilungen
- Zentralen Sterilgut-Versorgungs-Abteilungen (ZSVA)
- Aufwachräumen
- Patientenzimmern
- Stationszimmern
Ihre Arbeitskleidung besteht aus funktionalen Schlupfkasacks mit Taschen, Schlupfhosen und bequemen OP-Schuhen, die den vorgeschriebenen Arbeitsrichtlinien entsprechen. Sie schützen die Schuhe vor Verletzungen. Diese Ausrüstung ergänzen Mundschutz, Hauben und Einweghandschuhe.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Operationstechnischer Assistent?
Operationstechnische Assistenten/innen halten Ihr Wissen auf dem aktuellen Stand. Dazu besuchen sie Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Medizinisch-technische Assistenz, Hygiene im Gesundheitsbereich oder Fachpflege im Operationsdienst. Ist es Ihr Bestreben, in Ihrem Beruf Karriere zu machen, wählen Sie aus verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Fachkrankenpfleger/in im Operations- und Endoskopiedienst
Gehalt ca. 3.430 bis 4.675 € brutto/Monat
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
Gehalt ca. 3.430 bis 4.680 € brutto/Monat
- Praxisanleiter/in für Pflegeberufe
Gehalt ca. 3.575 bis 5.358 € brutto/Monat
- Betriebswirt/in (FH) – Management im Gesundheitswesen
Gehalt ca. 2.580 bis 4.330 € brutto/Monat
Streben Sie eine Hochschulkarriere an, ergeben sich mit einem Studium in der Medizinischen Assistenz, des/der Gesundheitsmanagements, -ökonomie oder des der Humanmedizin weitere Chancen für eine verantwortungsvolle, erfüllende Aufgabe im Berufsleben.