Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KG | Knittelfeld
Kinderarztordination Gesund Wachsen | 1160 Wien
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Die Logopädie ist ein anerkannter medizinischer Heilberuf im deutschsprachigen Raum. Logopäden und Logopädinnen behandeln Patienten mit Sprach- oder Stimmstörungen auf ärztliche Verordnung. Die Behandlung von Schluckstörungen und die Schlucktherapie gehören ebenfalls zu diesem Beruf.
Die Ausbildung zum Logopäden / zur Logopädin ist in Deutschland einheitlich geregelt, dauert drei Jahre, findet an einer Berufsschule statt und endet mit einer staatlichen Prüfung und Zertifizierung. Sie umfasst insgesamt 1.740 Stunden theoretischen Unterricht und 2.100 Stunden praktische Anwendung, die in der Regel in einer Arztpraxis, einer Rehabilitationsklinik oder einem Krankenhaus absolviert wird. Als Alternative zu der schulischen Berufsausbildung bieten einige Fachhochschulen auch dreijährige Studiengänge in Logopädie an.
Die typische Bildungsvoraussetzung für den Zugang zur Ausbildung ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit mindestens zwei Jahren Berufsausbildung. Weitere Voraussetzungen sind unter anderem:
Solide Vorkenntnisse sowie gute Noten in den folgenden Schulfächern sind eine gute Voraussetzung für den Erfolg in der Ausbildung zum Logopäden / zur Logopädin:
Um erfolgreich zu sein, benötigen Logopäden und Logopädinnen vorrangig zwei Schlüsselfähigkeiten: eine große Portion Geduld und ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen für ihre Patienten. Logopäden und Logopädinnen arbeiten mit allen Altersgruppen, vom Kleinkind bis zum älteren Menschen und behandeln eine Vielzahl von Sprach- und Stimmbehinderungen. Diese reichen von Störungen, die mit dem Wachstum und der Entwicklung von Kindern zusammenhängen, bis hin zu Erwachsenen, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen wie einem Schlaganfall eine Sprachstörung entwickeln.
Unabhängig von Alter oder Ursache fühlen sich viele Betroffene wegen ihrer Sprach- oder Stimmstörungen verunsichert und genieren sich möglicherweise. Insbesondere Probleme wie das Stottern können von Patienten als Stigma empfunden werden, das sie von anderen Menschen unterscheidet. Das Verständnis und der Respekt für den emotionalen Zustand und die Befindlichkeit eines Patienten sind daher wesentliche Kompetenzen in diesem Beruf.
So sehr die Patienten auch wünschen, ihre Sprach- und Stimmstörungen möglichst rasch zu verbessern, kann die Behandlung oft viel Zeit in Anspruch nehmen. Der geistige Wunsch, etwas zu verändern, entspricht nicht immer den physischen Fähigkeiten. Deswegen benötigen Logopäden und Logopädinnen Geduld sowie die Fähigkeit, ihre Geduld auf ihre Patienten zu übertragen und sie zu motivieren und ermuntern, weiter auf ihre Ziele hinzuarbeiten.
Weitere Fähigkeiten, die Logopäden und Logopädinnen für den Job mitbringen sollten, sind:
Während der Ausbildung:
Da es sich bei der Ausbildung zum Logopäden / zur Logopädin um eine rein schulische Ausbildung handelt, erhalten Auszubildende in der Regel keine Ausbildungsvergütung während ihrer Ausbildungszeit. Für Auszubildende, die den praktischen Teil der Ausbildung in einem öffentlichen Krankenhaus oder anderen öffentlichen Einrichtungen absolvieren, können die tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes für diesen Teil der Ausbildungszeit gelten.
Als Berufseinsteiger:
Als Berufsanfänger können Logopäden und Logopädinnen mit einem Gehalt zwischen € 2.100 und € 2.400 brutto monatlich rechnen. Das Gehalt hängt von der Art der Klinik ab, in der sie arbeiten, sowie von der geografischen Lage. Positionen in privaten Praxen werden in der Regel besser bezahlt als in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und es gibt in diesem Beruf ein deutliches Ost-West-Gefälle.
Mit Berufserfahrung:
Nachdem sie Erfahrung gesammelt und einen Ruf aufgebaut haben, können Logopäden und Logopädinnen mit fünf oder mehr Jahren Erfahrung bis zu € 2.700 - € 3.100 brutto monatlich in einem Angestelltenverhältnis verdienen. Weitere Gehaltserhöhungen sind selten. Um ein höheres Einkommen zu erzielen, ist die Selbstständigkeit, verbunden mit dem Aufbau einer eigenen Praxis, die beste Option. Die Vergütung kann deutlich besser ausfallen, aber man benötigt auch geschäftliche Kompetenzen und die Bereitschaft, unternehmerische Risiken einzugehen.
Während der Ausbildung:
Während des ersten Teils der Berufsausbildung zum Logopäden / zur Logopädin liegt der Schwerpunkt vordergründig auf dem Erwerb von theoretischem Wissen. Dazu gehören grundlegende Kenntnisse über die Sprechorgane, typische Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen sowie die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang mit Patienten.
In der praktischen Phase ihrer Berufsausbildung beginnen Logopäden und Logopädinnen, die gleichen Aufgaben zu übernehmen, die sie auch in ihrem späteren Berufsleben ausführen werden. Unter Aufsicht und sorgfältiger Anleitung wird ihnen schrittweise immer mehr Verantwortung übertragen, bis sie alle Aufgaben und Tätigkeiten, die mit diesem Berufsbild verbunden sind, ausführen können.
Im Berufsleben:
Die Tätigkeiten einer Logopädin oder eines Logopäden lassen sich in drei Hauptaufgabenbereiche unterteilen: Diagnose, Beratung und Behandlung.
Der Behandlungsprozess beginnt in der Regel mit einer ärztlichen Anweisung oder Empfehlung. Patienten kommen meistens mit einer ersten Diagnose zu einem Logopäden oder einer Logopädin, aber dies reicht selten aus, um sofort einen Heilungsprozess zu initiieren. Ein Beratungsgespräch ist normalerweise der erste Schritt.
Dabei wird nicht nur die Sprachstörung besprochen, sondern auch das Umfeld des Patienten, mögliche Ursachen werden untersucht und eventuell werden Tests durchgeführt. Bei der Erstberatung sind viel Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt. Dies ist besonders wichtig bei der Behandlung von Kindern, da eine Vielzahl von Ursachen zu Verzögerungen der Sprachentwicklung beitragen können, von Hirnschäden über Hörstörungen bis hin zu psychologischen oder sozialen Problemen. Die Ermittlung des Auslösers ist entscheidend für die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode.
Nach der ersten Beratung wird ein Behandlungsplan erstellt. Die Behandlungsmethoden sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Patienten und ihre Sprach- und Stimmstörungen. Patienten, die stottern, benötigen Übungen, um ihre Artikulation zu verbessern. Patienten, die am Kehlkopf operiert wurden und nun ein elektronisches Sprachgerät benutzen, benötigen möglicherweise Unterstützung bei der Benutzung dieser Geräte und bei der Wiedererlangung ihrer Sprechfähigkeit. Kinder, die Konsonanten-Kombinationen oder Vokallaute falsch aussprechen, benötigen Übungen, die sowohl auf ihre Sprachstörung als auch auf ihr Alter und ihre Lernfähigkeit abgestimmt sind. Eines kann man mit Sicherheit sagen: Die täglichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten in diesem Beruf sind vielfältig und jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Chancen.
Logopäden und Logopädinnen können in verschiedenen Arbeitsbereichen eine Anstellung finden. Dazu gehören:
Die Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten in der Logopädie sind hervorragend. Es handelt sich um einen sicheren Beruf, der auch in Zukunft gefragt sein wird und der eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Typische Fortbildungsprogramme für Logopäden und Logopädinnen sind Atemtherapie, allgemeine Gesundheitsberatung oder Heil- und Sonderpädagogik.
Zudem kann man das in der Berufsschule erworbene Wissen mit einem aufbauenden Bachelor-Abschluss an einer Fachhochschule erweitern, etwa mit einem BA in Heilpädagogik oder einem BS in Ergotherapie oder Logopädie. Die meisten Fachhochschulen bieten diese Studiengänge berufsbegleitend an, damit Logopäden und Logopädinnen parallel zu ihrer Ausbildung weiterarbeiten können.
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