Beruf Krankenpfleger
Welche Ausbildung benötigt man als Krankenpfleger?
Wohl kein anderer Beruf ist so eng mit dem Ideal der Fürsorge verbunden wie die Krankenpflege. Krankenpfleger/innen betreuen und versorgen ihre Patienten rund um die Uhr. Sie lindern deren Schmerzen und sorgen dafür, dass sie sich von Krankheiten und Operationen in Ruhe erholen können. Zudem assistieren sie behandelnden Ärzten und Ärztinnen und verwalten die Patientenakten.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in (GuKP) ist ein reglementierter und staatlich anerkannter Heilberuf im deutschen Gesundheitssystem. Die Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme in das Ausbildungsprogramm zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist normalerweise ein mittlerer Bildungsabschluss. Auch ein Hauptschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Pflegeberuf wie Altenpflegehelfer/in oder Pflegediensthelfer/in kann anerkannt werden. Zudem sind üblicherweise die nachstehenden Belege erforderlich:
- Volljährigkeitsnachweis (18. Lebensjahr)
- ärztliches Gesundheitszeugnis über die gesundheitliche Eignung
- amtliches Führungszeugnis
- Impfnachweis gegen Masern sowie Hepatitis A und B
Das Ausbildungsprogramm ist anspruchsvoll. In den drei Jahren der Grundausbildung absolvieren Gesundheits- und Krankenpfleger/innen 2.500 Stunden praktische Berufsausbildung und 2.100 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht. Den Abschluss bildet die staatliche Prüfung am Ende des letzten Ausbildungsjahres.
Nach der Grundausbildung stehen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen verschiedene Weiterbildungsprogramme zur Auswahl. Mit dem Abschluss einer solchen Ausbildung können sie in besonderen Bereichen des Gesundheitswesens arbeiten, zum Beispiel in der Notaufnahme, in Kinderkliniken oder in der Palliativmedizin.
Die Weiterbildung erfolgt in der Regel berufsbegleitend und die Ausbildungsdauer hängt von den Anforderungen des Berufsbildes ab. Beispielsweise beträgt die Ausbildung für die Arbeit in einer Notaufnahme 1.850 Stunden. Für die Spezialisierung in der Onkologie sind etwas mehr als 3.000 Ausbildungsstunden erforderlich.
Welche Fähigkeiten braucht man als Krankenpfleger?
Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist ein fordernder Job. Zu den wichtigsten Kompetenzen und Fähigkeiten, die für den Erfolg in diesem Beruf benötigt werden, gehören körperliche Ausdauer und mentale Belastbarkeit.
Der Tag ist gefüllt mit der Pflege von Patienten, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen. Dies kann körperliche Kraft erfordern, z.B. indem man ihnen beim Aufstehen aus dem Bett hilft oder ihnen beim Gehen unter die Arme greift. Die Tätigkeit erfordert auch Geduld, Ruhe und Ausgeglichenheit. Die Pflege von Patienten kann seelisch und emotional äußerst fordernd sein. Dies gilt insbesondere für die Pflege älterer Menschen oder von Patienten mit unheilbaren Krankheiten.
Zu den weiteren Kompetenzen und Fähigkeiten, die für den Erfolg in diesem Beruf wichtig sind, gehören:
- ein ausgezeichnetes Organisationstalent und Flexibilität bei der Zeitplanung
- die Fähigkeit, bei Bedarf länger zu arbeiten, ohne die Konzentration zu verlieren
- Genauigkeit und Sorgfalt
- eine aufgeschlossene und einfühlsame Persönlichkeit
- ein echtes Interesse an der Verbesserung des Wohlbefindens von Bedürftigen
- ein Interesse an Medizin und Gesundheitsfürsorge
Wie viel verdient ein Krankenpfleger?
Während der Ausbildung:
Während ihrer Ausbildung erhalten Gesundheits- und Krankenpfleger/innen eine Ausbildungsvergütung. Diese wird vom Träger der praktischen Ausbildung bezahlt, in den meisten Fällen ein öffentliches Krankenhaus oder eine Klinik.
Die Höhe der Entlohnung wird üblicherweise durch den Kollektivvertrag für den öffentlichen Dienst festgelegt. Das tatsächliche Gehalt kann je nach Bundesland und anderen Faktoren variieren. Nachfolgend ist ein typisches Entlohnungsbeispiel dargestellt. Alle Gehaltsangaben sind monatliche Bruttobeträge und dienen nur zur Orientierung.
- Ausbildungsjahr: € 1.191
- Ausbildungsjahr: € 1.252
- Ausbildungsjahr: € 1.353
Als Berufseinsteiger:
Nach Abschluss der Grundausbildung und erfolgreicher Absolvierung der staatlichen Prüfung können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen mit einem Einstiegsgehalt zwischen € 2.200 und € 2.500 brutto monatlich rechnen. Es gibt erhebliche Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West. Die besten Einstiegsgehälter werden in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern geboten.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist kein Beruf mit üblichen Dienstzeiten. Das tatsächliche Gehalt kann aufgrund von Faktoren wie Überstunden, Nachtschichten, Feiertagsarbeit oder Bereitschaftsdiensten stark variieren. Diese Arten von Sonderarbeiten werden in der Regel mit einem Lohnzuschlag von 20 bis 30 Prozent über dem Grundgehalt vergütet.
Mit Berufserfahrung:
Mit einigen Jahren Erfahrung können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, die sich nicht weiterbilden und spezialisieren, mit einem Gehalt zwischen € 2.700 - € 3.200 brutto monatlich rechnen. Privatkliniken sind eine Möglichkeit, das Gehalt zu verbessern, da sie in der Regel besser zahlen als öffentliche Krankenhäuser.
Der beste Weg, das Gehalt zu verbessern, besteht in der Weiterbildung und der Spezialisierung auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich, z.B. auf einer Intensivstation oder in der Notaufnahme. Mit einer entsprechenden Weiterbildung können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen je nach Fachgebiet bis zu € 3.700 - € 3.900 brutto monatlich verdienen.
Welche Aufgaben hat man als Krankenpfleger?
Während der Ausbildung:
Die Berufsausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in gliedert sich in drei Abschnitte. In den ersten zwei Dritteln der Ausbildungszeit liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb von theoretischem Wissen in der Pflegeschule. Im letzten Drittel der Ausbildung wird der Schwerpunkt auf die praktische Berufsausbildung in Pflegeeinrichtungen gelegt.
Während der ersten zwei Drittel der Ausbildungszeit lernen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen die drei allgemeinen Versorgungsbereiche – stationäre Akutpflege, stationäre Langzeitpflege, ambulante Akut-/Langzeitpflege – kennen. Im letzten Drittel ihrer Ausbildungszeit können sie sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Je nach Spezialisierung kann dies auch die Ausbildungszeiten für eine eventuelle Weiterbildung verkürzen.
Im letzten Drittel ihrer Ausbildung absolvieren Gesundheits- und Krankenpfleger/innen im Wesentlichen die gleichen Aufgaben und Tätigkeiten, die sie auch in ihrer beruflichen Karriere ausführen werden. Allerdings werden sie in dieser Zeit genau beobachtet und erhalten auf der Grundlage ihrer bisherigen Leistungen sukzessive mehr Verantwortung und Aufgaben.
Im Berufsleben:
Die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Gesundheits- und Krankenpfleger/innen hängen stark von ihrem genauen Arbeitsumfeld ab. Zum Beispiel unterscheiden sich die Aufgaben in der Notaufnahme deutlich von denen in einem Kinderkrankenhaus oder in einer Einrichtung für betreutes Wohnen.
Allen Stellen, die unter das Berufsbild Gesundheits- und Krankenpfleger/in fallen, ist aber gemeinsam, dass sie sich um die physische und emotionale Pflege und Unterstützung von Menschen drehen, die dauerhaft oder vorübergehend nicht für sich selbst sorgen können. Die Aufgaben reichen von der Körperpflege über der Unterstützung bei der Wiedergewinnung der Mobilität bis hin zur emotionalen Unterstützung, indem man einfach einem Patienten die Hand hält und ihm zuhört.
Neben der Pflege von Patienten haben die meisten Gesundheits- und Krankenpfleger/innen auch eine Reihe von Verwaltungsaufgaben. Zu diesen Aufgaben zählt beispielsweise das Verwalten von korrekten und aktuellen Patientenakten, das Erstellen von Arbeitsplänen oder das Überwachen der Zimmer- und Bettenbelegung.
Wo arbeitet ein Krankenpfleger?
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen arbeiten in verschiedenen Betrieben. Dazu gehören:
- Krankenhäuser, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren
- Pflegeheime und Einrichtungen für betreutes Wohnen für Senioren
- Einrichtungen der ambulanten Pflege und Kurzzeitpflege
- Hospize
- Einrichtungen des betreuten Wohnens für Menschen mit Behinderungen
Mit einer zusätzlichen Ausbildung können sich weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen eröffnen. Zum Beispiel:
- in Kinderkrankenhäusern
- in Notaufnahmen
- auf Intensivstationen
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Krankenpfleger?
Die Berufsaussichten für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sind ausgezeichnet. Das Gesundheitswesen ist eine stabile Branche und derzeit besteht in der Pflege ein Fachkräftemangel. Zudem können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen aus einer Vielzahl von Fortbildungsmöglichkeiten und Spezialisierungen wählen.
Eine abgeschlossene Weiterbildung verbessert das Gehalt und die Attraktivität für potenzielle Arbeitgeber. Das Berufsbild Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist die Einstiegsstufe für etwa dreißig spezialisierte Berufsbilder in der Krankenpflege. Dazu gehören:
- Fachkrankenpfleger/in Hygiene
- Fachkrankenpfleger/in Anästhesie
- Fachkrankenpfleger/in klinische Geriatrie
- Fachkrankenpfleger/in Notfallpflege
- Fachkrankenpfleger/in Onkologie
- Fachkrankenpfleger/in Psychiatrie
- Fachkinderkrankenkrankenpfleger/in Intensivpflege
Wer im Gesundheitswesen noch weiter beruflich aufsteigen möchte, ist mit einem Medizinstudium am besten beraten. Aufgrund ihrer Grundausbildung und ihrer praktischen Berufserfahrung sind Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in der Regel bestens für die Herausforderungen dieses Studiengangs gerüstet.