Beruf Konstruktionsmechaniker
Welche Ausbildung benötigt man als Konstruktionsmechaniker?
Den Beruf Konstruktionsmechaniker/in erlernen Sie über eine 3 ½ jährige Berufsausbildung. Es handelt sich dabei um eine anerkannte Ausbildung im Handwerk, die auf dualer Basis erfolgt. Sie können die Ausbildung auch alternativ in der Industrie absolvieren.
Die Berufsausbildung findet abwechselnd in einer Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb statt. Der Ausbildungsbetrieb kann unterschiedlichen Fachbereichen zugeordnet sein:
- Stahlbaubetriebe
- Metallbaubetriebe
- Konstruktionsunternehmen
- Maschinenbauunternehmen
- Betriebe im Anlagenbau
- Werften
- Schiffsbauunternehmen
- Schienenbauunternehmen
- Schienenfahrzeugbaubetriebe
- Unternehmen im Flugzeugbau
Die Ausbildungsbetriebe entscheiden alleine über die Zugangsvoraussetzungen zur Berufsausbildung. Es gibt keine rechtlichen Bestimmungen. Der Zugang erfolgt aber in der Regel über den mittleren Bildungsabschluss. Einige Betriebe erlauben auch den Zugang über ein sogenanntes Berufsgrundbildungsjahr.
Welche Fähigkeiten braucht man als Konstruktionsmechaniker?
Sie können den Zugang zu dieser Berufsausbildung nur erreichen, wenn Sie handwerklich geschickt sind. Handwerkliches und technisches Verständnis ist eine Grundvoraussetzung. Sie arbeiten den ganzen Tag mit Maschinen und Werkzeugen.
Idealerweise besitzen Sie Grundkenntnisse in folgenden handwerklichen Bereichen:
- Fräsen
- Bohren
- Schneiden
- Feilen
- Schweißen
- Löten
Ein großer Vorteil ist, wenn Sie in der Schule die Fächer Werken oder Technik belegt haben. Sie sollten sich auch mit technischen Zeichnungen und Skizzen auskennen, diese verstehen und erstellen können.
Ausgezeichnete Noten im Fach Mathematik sind unerlässlich. Sämtliche Maßeinheiten sollten Sie kennen und problemlos umrechnen können. Ein Hauptaugenmerk liegt auf Längen und Flächen. Sie müssen auch Winkel bestimmen können.
Ferner benötigen Sie Grundkenntnisse im Fach Physik. Dadurch soll die Einschätzung von Materialien und die Wirkung von Kräften erleichtert werden.
Die Informatik spielt eine wichtige Rolle, da Sie auch mit informationstechnischen Geräten arbeiten. Auch bei der Arbeit mit CNC-Maschinen sind Informatik-Kenntnisse unerlässlich. Zudem sind Sie im späteren Berufsleben auch an Geräten zur Steuerungstechnik und an digitalen Diagnosesystemen tätig. Auch dafür brauchen Sie entsprechende IT-Kenntnisse.
Wie viel verdient ein Konstruktionsmechaniker?
Der Tariflohn für Konstruktionsmechaniker/innen schwankt zwischen ca. 3.000 und 3.360 € brutto im Monat. Die Höhe wird maßgeblich durch die einzelnen Bundesländer beeinflusst. In den ostdeutschen Bundesländern sind die Gehälter generell geringer als in allen anderen Bundesländern.
Während der Ausbildung:
Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt von der Branche ab. Das Metallhandwerk und die Elektroindustrie bilden die Orientierungswerte für die Vergütung:
Vergütungen im Metallhandwerk:
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 585 und 964 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 690 und 1.007 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 750 und 1.080 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr zwischen ca. 810 und 1.136 € brutto im Monat
Vergütungen in der Elektroindustrie:
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 976 und 1.050 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 1.030 und 1.100 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 1.100 und 1.190 € brutto im Monat
- Im vierten Ausbildungsjahr zwischen ca. 1.140 und 1.270 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Die Anfangsgehälter für Berufseinsteiger/innen sind im Vergleich zu ähnlichen Berufen gering. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erzielen Sie ein Einstiegsgehalt zwischen ca. 1.700 und 2.000 € brutto im Monat. In allen anderen Landesteilen schwanken die Anfangsverdienste zwischen ca. 2.000 und 2.400 € brutto im Monat.
Mit Berufserfahrung:
Berufserfahrene Kräfte können in den ostdeutschen Bundesländern ein maximales Gehalt von ca. 2.400 € brutto im Monat erzielen. Im Bereich der Elektroindustrie bis ca. 2.600 € brutto im Monat.
In allen anderen Bundesländern schwanken die Gehälter für erfahrene Konstruktionsmechaniker/innen zwischen ca. 2.400 und 3.200 € brutto im Monat. Auch bei erfahrenen Kräften ist die Bezahlung in der Elektroindustrie höher.
Welche Aufgaben hat man als Konstruktionsmechaniker?
Konstruktionsmechaniker/innen bauen unterschiedliche Konstruktionen aus Metall und Stahl. Dazu nutzen sie manuelle und elektrische Maschinen und Geräte.
Während der Ausbildung:
Zu Beginn der Berufsausbildung lernen Sie die unterschiedlichen Werkstoffe kennen. Sie müssen diese beurteilen und entscheiden, für welche Konstruktionen die Werkstoffe geeignet sind.
Eines der wichtigsten Aufgaben ist die Sicherheit. Sie erfahren, wie Sie Maschinen und Arbeitsplätze unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen einrichten. Sie müssen unter Umständen auch selbst Schutzbekleidung tragen.
Die Maschinen müssen nach dem Gebrauch gereinigt werden. Manchmal werden die Vorgänge und Arbeitsschritte an den Maschinen gespeichert. Sie unterliegen betrieblichen Datenschutzrichtlinien.
Sie erwerben Kenntnisse zum Umgang mit Datenträgern und die Datenweitergabe. Auch die Nutzung von Daten zur Arbeitsplanung und Verfolgung von Arbeitsschritten unterliegt strengen Regeln.
Im weiteren Verlauf Ihrer Berufsausbildung erlernen Sie Tätigkeiten innerhalb der Diagnoseerstellung und der Behebung von Fehlern. Diese sind notwendig, falls Maschinen mal nicht einwandfrei funktionieren.
Jede Maschine muss ordnungsgemäß gewartet und gepflegt werden. Dazu nutzen Sie Betriebsmittel. Auch die Steuerung muss regelmäßig kontrolliert werden. Diese basieren auf Probeläufe, die Sie auswerten. Die Analyse der Steuerungswerte dient zur Ausrichtung der Maschinen.
Sie konstruieren Bleche und Rohre oder fertigen Profile. Die Fertigung kann auch per Hand mit herkömmlichen Werkzeugen erfolgen. Ihre handwerklichen Kompetenzen bauen Sie immer weiter aus und perfektionieren sie.
Auch die Montage gehört zu Ihren Tätigkeiten während der Ausbildung. Dazu erwerben Sie Kenntnisse im Umgang mit Skizzen und technischen Zeichnungen.
Im Berufsleben:
Sie fertigen ständig neue Konstruktionen an. Die Fachbereiche sind völlig unterschiedlich. Sie arbeiten überwiegend in folgenden Fachbereichen:
- Konstruktionen von Aufzügen
- Konstruktionen von Werkhallen
- Konstruktionen von Abfertigungshallen, meistens innerhalb von Flughäfen
- Konstruktionen von Schiffsteilen und Schiffsrümpfen
- Konstruktionen von Schiffsaufbauten
Sie nutzen dazu unterschiedliche Maschinen und Geräte. Gerade Bleche und Stahlträger müssen oft genau auf den Millimeter erstellt werden. Dann ist der Gebrauch von CNC-Maschinen unerlässlich.
Die Kanten werden entsprechend gebogen und zusammengefügt. Dazu ist es notwendig, dass Sie Bohrungen vornehmen und die Bleche verschrauben. Sollte eine Verschraubung nicht möglich sein, dann werden die Bleche mit Nieten zusammengehalten.
Es kann auch vorkommen, dass Sie die Bleche verschweißen oder mit Klebstoff zusammenfügen.
Manche Bleche dienen nur als Grundkonstruktion. Sie werden als Hülle von Antrieben, Motoren oder Steuerungssystemen genutzt. Die Montage kann entweder direkt in der Werkhalle erfolgen oder vor Ort notwendig sein.
Große Konstruktionen beim Bau von Gebäuden oder Brücken können ohnehin nur direkt vor Ort montiert werden. Dann nutzen Sie mobile Maschinen und Werkzeuge.
Wo arbeitet ein Konstruktionsmechaniker?
In der Regel arbeiten Konstruktionsmechaniker/innen in einer Werkstatt oder einer Werkhalle. Entscheidend für den Arbeitsort ist immer die Größe der Konstruktionen. Hier nutzen Sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Werkzeugen, Geräten und Anlagen. Diese können elektrisch oder mechanisch angetrieben sein.
Einige Konstruktionen können immer nur direkt vor Ort eingebaut werden. Unter diesen Umständen kann Ihr Arbeitsort überall dort sein, wo Konstruktionen verarbeitet werden. Das können Baustellen und Gebäude oder eine Vielzahl an Orten im Freien sein.
Konstruktionsmechaniker/innen fertigen oft Schiffsteile an. Dann arbeiten Sie in Werften oder Produktionshallen von Werften.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Konstruktionsmechaniker?
Das Berufsbild bietet Ihnen zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten. Zu den beliebtesten und Erfolg versprechenden Weiterbildungen gehören Techniker/innen- und Meister/innen-Kurse. Diese Kurse können Sie über die örtlichen Handwerkskammern absolvieren. Folgende Kurse sind im Angebot:
- Industriemeister/in für Metall
- Techniker/in für Metallbautechnik
- Techniker/in für Gebäudetechnik
- Techniker/in für Konstruktion
- Techniker/in für Maschinentechnik
- Techniker/in für Metallbautechnik der Fachrichtung Leichtmetallbau
- Techniker/in für Stahlbau
- Metallbauermeister/in
Sie können auch an einer berufsorientierten oder kaufmännischen Weiterbildung teilnehmen. Viele Fernschulen und private Weiterbildungseinrichtungen haben unterschiedliche Kurse im Angebot:
- Schweißer/in
- Technische/r Fachwirt/in
- Konstrukteur/in
- Prozessmanager/in für Produktionstechnologie
Während der Berufsausbildung haben Sie die Möglichkeit, das Fachabitur nachzuholen. Das Fachabitur wird auch als fachgebundene Hochschulreife bezeichnet und berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule. Diese Studienfächer sind empfehlenswert:
- Konstruktionstechnik
- Maschinenbau
- Schiffbau
- Meerestechnik
- Bauingenieurwesen
- Wirtschaftsingenieurwesen