Beruf Konditor
Welche Ausbildung benötigt man als Konditor?
Die Ausbildung zum Konditor findet dual im Betrieb und der Berufsschule statt. Sie dauert drei Jahre und endet mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Nach dem bestandenen Test erhalten Sie einen Gesellenbrief, der Ihnen den Einstieg in den Beruf erlaubt. Sie sollten zumindest einen Hauptschulabschluss haben, um einen guten Ausbildungsplatz zu bekommen.
Während der Ausbildung lernen Sie, Kuchen, Torten und anderes Feingebäck herzustellen, doch auch herzhaftes wie Brötchen und Brot gehören dazu. Zusätzlich wird der Umgang mit den Maschinen und ihre Instandhaltung gelehrt und der Kundenkontakt, die Beratung und der Verkauf sind ebenso Teil des Berufsbildes.
Welche Fähigkeiten braucht man als Konditor?
Kurz zusammengefasst, müssen Sie in der Lage sein, Süßwaren herzustellen, zu präsentieren und zu verkaufen. Dabei ist eine der wichtigsten Fähigkeiten des Konditors/ der Konditorin das sorgfältige Arbeiten. Zutaten müssen genau abgewogen werden und Sie müssen Rezepten folgen. Sie brauchen außerdem ein wenig handwerkliches Geschick und ein Auge für kreative Dekorationen und die Gestaltung von Kuchen und Torten.
Ihr Sinn für Ästhetik und Ihre Kreativität sind Kompetenzen, die Sie von anderen abheben. Dabei sollten Sie fähig sein, Ihre Visionen mit Kunden zu teilen und Kundenwünsche umzusetzen. Dazu gehört auch ein wenig Kommunikationsfertigkeit. Sie werden entweder im Team oder eigenständig arbeiten und alles in Handarbeit herstellen.
Es ist nicht ungewöhnlich, einen Großteil des Tages auf den Beinen zu verbringen. Es hilft, wenn Sie gut zu Fuß sind und gern körperlich tätig werden – zum Beispiel auch beim Reinigen der Rührmaschinen und anderer Hilfsmittel. Reinheit und Hygiene sind unheimlich wichtig beim Umgang mit Lebensmitteln und gehören genauso zu Ihren Tätigkeiten, wie das Backen.
Sie sollten sich nicht vor frühen Arbeitszeiten scheuen und auch am Morgen schon voller Begeisterung mit der Arbeit beginnen können. Es muss schließlich bei Verkaufsbeginn alles fertig zubereitet worden sein. Zu den Festtagen kann dieser Job ein wenig hektisch werden und die ein oder andere Wochenendschicht nötig machen. In einigen Betrieben wird generell in Schichtarbeit gearbeitet.
Wie viel verdient ein Konditor?
Die Ausbildungsvergütung für Konditorlehrlinge liegt im unteren Bereich, doch durchschnittlich verdienen Sie nach 10 Jahren 2.320 € brutto im Monat. Das sind etwa 27.840 € brutto im Jahr.
Während der Ausbildung: Im ersten Lehrjahr erhalten Sie zwischen 500 € und 650 € brutto im Monat. Je nachdem, ob Sie nach Tarifvertrag bezahlt werden, oder nicht. Im zweiten Lehrjahr steigt Ihr Gehalt auf 650 € bis 720 € und im dritten Jahr verdienen Sie ca. 780 € bis 850 €.
Als Berufseinsteiger: Nach der Berufsausbildung sind Sie in der Lage selbstständig zu arbeiten und benötigen keine Anleitung durch Ihre Ausbilder mehr, was Ihnen eine höhere Vergütung für Ihre Arbeit ermöglicht. In den alten Bundesländern liegen die Gehälter etwas höher als in den neuen und Sie verdienen durchschnittlich 2.040 € brutto im Monat. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise verdienen Sie durchschnittlich nur 1.860 € brutto monatlich, während in Schleswig-Holstein 2.560 € möglich sind. Die Lohnuntergrenze wird durch den Mindestlohn bestimmt.
Mit Berufserfahrung: Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Je mehr Sie sich fort- und weiterbilden, desto mehr Verantwortung erhalten Sie. Höhere Posten werden besser vergütet. Das Ablegen einer Meisterprüfung erlaubt es Ihnen, Führungspositionen zu übernehmen und steigert Ihr Einkommen dementsprechend.
Das Durchschnittsgehalt eines Konditormeisters liegt bei etwa 3.200 € brutto monatlich. Als Chefpatissier verdienen sie anfangs ca. 2.300 € und später bis zu 2.900 €, was sich in einem Sternerestaurant auf bis zu 4.000 € im Monat steigern lässt. Ein Chocolatier verdient noch ein bisschen mehr, was zeigt, dass Spezialisierungen und Weiterbildung gute Aufstiegschancen bieten, was das Gehalt angeht.
Die Branche spielt eine ebenso maßgebliche Rolle. Im Bäckerhandwerk liegt Ihr Verdienst niedriger als zum Beispiel im Hotelgewerbe und im Einzelhandel verdienen Sie generell noch mehr. Die Größe des Unternehmens trägt außerdem zu Unterschieden im Gehalt bei. Doch ein kleinerer Traditionsbetrieb ermöglicht oft mehr Kreativität und Eigeninitiative, die später in Ihrer Karriere von Vorteil sein können.
Welche Aufgaben hat man als Konditor?
Die Aufgaben eines Konditors/ einer Konditorin sind vielfältig und abwechslungsreich. Sie backen Kuchen, Torten und anderes Gebäck, stellen Pralinen, Süßspeisen, Eis und Konfekt her, kreieren Marzipan- und Zuckererzeugnisse und backen Käse- und Salzgebäck.
Alles beginnt mit den Rezepten, die Sie gut kennen und Dank Ihrer Erfahrung auch abwandeln und neu entwickeln können. Dann kommen das Backen und das Verzieren; verschiedenste Leckereien herstellen und anrichten. Die Präsentation ist beinahe so wichtig wie der Geschmack! Damit der immer stimmt, müssen Sie sich gut um die Zutaten zu kümmern wissen. Schließlich kommen noch der Verkauf und die Kundenberatung dazu.
Je nachdem wo Sie arbeiten und worauf Sie sich spezialisieren wird das ein oder andere den Hauptteil Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, doch generell gibt es viel Abwechslung, besonders, wenn Sie für Partys oder besondere Anlässe beauftragt werden. Hier ist Kreativität gefragt.
Während der Ausbildung: In den ersten Jahren erlernen Sie die Grundlagen: Abwiegen und -messen der Zutaten, ihre Verarbeitung und den Umgang mit den Maschinen, sowie die Reinigung der Rühr- und Mixgeräte. Backöfen und andere technische Geräte müssen Sie bedienen lernen und wissen, was für Probleme auftreten können.
Dazu kommen die Auswahl der Zutaten und die Herstellung von Teigen und Massen. Sie lernen, heiße Waren herzustellen, ebenso wie kalte Speisen.
Übersicht der Kernkompetenzen:
- Folgen von Rezepten
- Teig herstellen
- Ofenarbeit (Backen, Konditorei)
- Modellieren
- Roh- und Fertigmassen herstellen und verarbeiten
- Glasieren
- Garnieren
- Kalte Konditorei
Im Berufsleben: Der Alltag in der Konditorei besteht aus dem Vorbereiten und Herstellen der Backwaren, Süßspeisen und anderer Patisserieprodukte. Sie kneten, verzieren, füllen und portionieren. Teige werden in Form gebracht, auf Backbleche gespritzt und mit Obst verziert. Nach dem Backen glasieren Sie Torten, zuckern Kekse oder füllen Teigröllchen mit Buttercreme.
In manchen Betrieben werden auch Eiscreme, Desserts im Glas, Trüffelpralinen oder kleine Gerichte angeboten, für die Sie ebenfalls verantwortlich sind. Arbeiten Sie in einem großen Hotel oder Restaurant, können Sie sich auf die Herstellung bestimmter Dinge spezialisieren, zum Beispiel machen Sie dann nur Konfekt oder Speiseeis, Torten oder Backwaren.
Bei besonderen Anlässen, kreieren Sie Schaustücke oder Torten auf Kundenwunsch und sind verantwortlich für den Entwurf und die Umsetzung. Die Dekoration und schließlich das Anrichten sind ebenso wichtig. Ob für ein Event oder in Ihrem Betrieb, die Backwaren müssen gut aussehen und die Kunden ansprechen.
Konditoren/ Konditorinnen sind auch im Verkauf und bei der Beratung der Kunden gefragt. Ob im Café oder in der Konditorei, bei Fragen und Wünschen, sind Sie der beste Ansprechpartner.
Wo arbeitet ein Konditor?
Als Konditor/in arbeiten Sie meist in Konditoreien, Confiserien und Cafés oder Bäckereien, die Feinbackwaren anbieten. Große Hotels und Restaurants haben oft einen Patisseriebereich, in dem Konditoren/Konditorinnen arbeiten können. Des Weiteren können Sie in der Süß- und Backwarenindustrie angestellt werden. Hier stellen Sie zum Beispiel Speiseeis her.
Es ist außerdem möglich, auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten oder ins Ausland zu gehen. Beispielsweise im asiatischen Raum sind Konditoren/Konditorinnen aus Deutschland gern gesehen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Konditor?
Im Betrieb können Sie mit der Zeit und zunehmender Erfahrung immer höhere Posten besetzen. Vom Mitarbeiter zum Postenleiter und später zum Backstubenleiter zum Beispiel. An oberster Stelle stehen Betriebsleiter, die für Organisation, Verwaltung und wichtige Entscheidungen zuständig sind.
Nach abgeschlossener Ausbildung können Sie sich zum Konditormeister weiterbilden, was es Ihnen erlaubt, einen eigenen Konditoreibetrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden. Sie können nun auch Chefpatissier in einem Hotel werden.
Eine Weiterbildung zum Techniker für Lebensmitteltechnik ist eine weitere Option. Anschließend sind Sie verantwortlich für die Entwicklung und Herstellung sowie die Qualitätssicherung von Nahrungsmitteln.
Sie können ebenso Lehrer werden und in einer Fachschule unterrichten oder als Ausbildungsberater in einer Konditoreifachschule arbeiten.
Wenn Sie sich für ein Studium interessieren, können Sie an einer Universität Studiengänge im Lebensmittelbereich absolvieren, um in anderen Berufen in diesem Feld Fuß zu fassen. Hierzu gehören zum Beispiel Ernährungswissenschaften oder Lebensmitteltechnologie. Mit einem solchen Studium sind sie unter anderem in der Lebensmittelindustrie gern gesehen.