Beruf Internist
Welche Ausbildung benötigt man als Internist?
Das Berufsbild Internist/in wird offiziell als Facharzt/-ärztin für innere Medizin bezeichnet. Sie erreichen den Zugang zu diesem Beruf über ein abgeschlossenes Studium im Bereich Medizin und einer anschließenden fachärztlichen Weiterbildung innerhalb des Fachbereiches der Inneren Medizin.
Sie müssen zunächst das Fach Humanmedizin studieren. Der Zugang zu diesem Studiengang ist gesetzlich streng geregelt. Sie benötigen die allgemeine Hochschulreife und hervorragende Schulnoten in nahezu allen Fächern. Einige Universitäten haben noch zahlreiche interne Zugangsregeln getroffen.
Sie können nach einem erfolgreichen Abschluss des Medizin-Studiums unmittelbar mit der Weiterbildung als Facharzt/-ärztin für innere Medizin beginnen. Die Weiterbildung findet an einer Universitätsklinik statt. Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, in einer internistischen Fachpraxis oder in Krankenhäusern mit internistischer Abteilung die Weiterbildung zu absolvieren.
Die Weiterbildung als Facharzt/-ärztin für innere Medizin dauert knapp fünf Jahre. Die Bundesärztekammer verwaltet und organisiert die gesamte Weiterbildung. Sie regelt auch alle Voraussetzungen, die Sie benötigen:
- Abgeschlossenes Medizin-Studium
- Approbation
- Berufshaftpflichtversicherung
Damit Sie als Facharzt/-ärztin tätig werden können, benötigen Sie oftmals einen sogenannten Fachkundenachweis bezüglich der Strahlenschutzverordnung. Ob der Nachweis tatsächlich erforderlich ist, hängt von Ihrem Tätigkeitsfeld ab.
Die Berufsordnung sieht außerdem vor, dass Sie sich an die Regelungen halten, die zur Fortbildung in einem Krankenhaus zu befolgen sind. Dazu gehört auch die regelmäßige Weiterbildung innerhalb des Fachbereiches der inneren Medizin.
Je nach Tätigkeitsschwerpunkt oder Praxisleistungen brauchen Sie ein Zeugnis darüber, dass Sie als flugmedizinische/r Sachverständige/r ausweist. Das Zeugnis wird von der Europäischen Union vorgeschrieben. Nur mit diesem Zeugnis dürfen Sie Tauglichkeitsuntersuchungen durchführen, die sich auf Personal in der Luftfahrt beziehen.
Nach Abschluss der Weiterbildung müssen Sie den Titel Facharzt/-ärztin von der Landesärztekammer anerkennen lassen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Internist?
Sämtliche medizinischen Fachkenntnisse haben Sie bereits mit dem Abschluss des Medizin-Studiums erworben. Idealerweise habe Sie während des Studiums ein Wahlmodul der Fachrichtung innere Medizin belegt. Besonders beliebt ist das Modul Gastroenterologie.
Während des Studiums haben Sie praktische Phasen durchlaufen. Diese sollte sich möglichst auch auf den Bereich der inneren Medizin beziehen. Auch die Famulatur sollten Sie in Teilen auf einer Station des Fachbereiches der inneren Medizin absolviert haben.
Es versteht sich von selbst, dass Sie sich für den Fachbereich interessieren müssen. Sie werden zukünftig nur innerhalb der inneren Medizin arbeiten. Daher sollten Sie auch ein Faible haben für die speziellen Behandlungsmethoden und Diagnostik.
Generell müssen Sie die Bereitschaft mitbringen, auch nach Abschluss des Studiums weiterzulernen. Bedenken Sie, dass ein Studium der Medizin schon, im Vergleich zu vielen anderen Studiengängen, länger dauert. Für die Facharzt-Ausbildung müssen Sie dann noch einmal weitere fünf Jahre einkalkulieren.
Wie viel verdient ein Internist?
Die Verdienste gehen weit auseinander. Es kommt darauf an, ob Sie selbst eine Praxis führen, innerhalb einer Praxisgemeinschaft beschäftigt sind oder in einem Krankenhaus arbeiten. Hinzu kommt noch die geografische Lage. Den höchsten Verdienst erzielen Sie in Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern liegt der monatliche Bruttolohn mindestens 1.000 € darunter.
Das monatliche Gehalt schwankt zwischen ca. 6.300 und 8.900 € brutto. Dazu erhalten Sie oftmals Zuschläge für die Arbeiten am Wochenende und in den Abend- und Nachtstunden. Auch der Rufdienst wird zusätzlich vergütet.
Während der Ausbildung:
Sie erhalten keine direkte Ausbildungsvergütung, da es sich um eine Weiterbildung handelt.
Ihre Arbeit wird aber trotzdem bezahlt. Die Höhe der Bezahlung ist unterschiedlich. Deutschlandweit schwanken die Weiterbildungsvergütungen zwischen ca. 4.940 und 6.300 € brutto im Monat.
Als Berufseinsteiger:
Der Einstieg in die fachärztliche Tätigkeit ist klar geregelt. Nach einem erfolgreichen Abschluss sollte Ihr monatliches Anfangsgehalt bei mindestens 6.000 € brutto liegen.
Mit Berufserfahrung:
Berufserfahrene Internisten/innen erzielen generell hohe Löhne. Die geografische Lage nimmt ebenso Einfluss, wie der Fachbereich und die Art der Beschäftigung. An diesen Beispielen können Sie sich orientieren:
- Internist/in, private Klinik in Nürnberg, ca. 7.140 € brutto im Monat
- Internist/in, Krankenhaus Abteilung für Diabetologie in Köln ca. 7.000 € brutto im Monat
- Internist/in, Praxis für Gastroenterologie in der Pfalz, ca. 6.500 € brutto im Monat
- Internist/in, Abteilung Geriatrie Klinikum in Berlin, ca. 6.300 € brutto im Monat
Welche Aufgaben hat man als Internist?
Internisten/innen behandeln Erkrankungen, die der inneren Medizin zugeordnet sind. Dazu gehören Krankheiten folgender Organe und Körperteile:
- Lungen
- Verdauungsorgane
- Blut
- Herz- und Kreislauf
- Lymphsystem
Dem Bereich der inneren Medizin sind folgende Fachrichtungen zugeordnet:
- Immunologie
- Allergische Erkrankungen
- Stoffwechsel
- Infektionskrankheiten
Während der Ausbildung:
Über die medizinischen und ärztlichen Fachkenntnisse und Kompetenzen verfügen Sie bereits durch Ihr Studium. Alle weiteren Tätigkeiten intensivieren Ihr medizinisches Wissen und führt Sie in den Bereich der inneren Medizin ein.
Sie lernen, wie man verschiedene fachspezifische Untersuchungsmethoden durchführt. Das können Untersuchungen sein, die man mit mithilfe von Geräten abwickelt oder Untersuchungsmethoden, die sich auf die einzelnen Körperflüssigkeiten konzentrieren. Hier einige Beispiele:
- Endoskopie
- Lungenfunktionsuntersuchungen
- Blutuntersuchungen
- Röntgenuntersuchungen
- Untersuchungen bei pathologischen Veränderungen
- Langzeit-EKG
- Stuhluntersuchungen
- Langzeitblutdruckmessung
- Gewebeproben
- EKG und EEG
- Ultraschalluntersuchungen
Während der Weiterbildung eignen Sie sich Kompetenzen aus dem, Fachbereich an. Mit der Zeit werden Untersuchungsmethoden zur Routine. Sie erkennen Krankheiten auf Anhieb, die später durch verschiedene Diagnostik bestätigt werden.
Sie führen auch entsprechende Operationen und kleine Eingriffe durch. Zunächst schauen Sie Ihren Kollegen/innen über die Schulter. Danach übernehmen Sie Teile der Operation, bis Sie irgendwann selbstständig operieren.
Im Berufsleben:
Der Bereich der Inneren Medizin ist breit gefächert. Sie kümmern sich um Patienten/innen mit Krankheiten in folgenden Bereichen:
- Verdauungsorgane
- Atmungsorgane
- Herz- und Kreislauf
- Harnwege
- Lymphsystem
- Stoffwechsel
- Infektionskrankheiten
- Allergien
- Immunerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Vergiftungen
Sie sehen sich die Leiden von Patienten/innen an und führen eine Untersuchung durch. Es ist wichtig, dass Sie klar und intensiv mit Patienten/innen kommunizieren. Nur so kommen Sie der Krankheit auf die Spur.
Basierend darauf ordnen Sie Untersuchungen an. Sie müssen selbst entscheiden, welche Methoden die optimale Diagnosestellung erlauben. Sie können auch einzelne Diagnoseoptionen miteinander kombinieren.
Nach Ablauf aller Untersuchungsmethoden stellen Sie eine Diagnose. Sie ordnen verschiedene Behandlungsmethoden an. Das können Medikationen oder therapeutische Behandlungsmethoden sein.
Unter Umständen operieren Sie die Patienten/innen. Sie beobachten und kontrollieren den Behandlungsverlauf, bis eine Besserung eintritt. Eventuell müssen Sie die Patienten/innen in eine Rehabilitationsmaßnahme bringen.
Durch verschiedene Präventionen können schwere Krankheitsverläufe verhindert werden. Sie geben die passenden Ratschläge dazu und ordnen bei Bedarf einen Ernährungsplan an. Zudem bleiben Sie auch nach der Heilung beratend tätig. Einige Krankheitsbilder erfordern regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Wo arbeitet ein Internist?
Internisten/innen arbeiten in Krankenhäusern und Kliniken oder sind selbstständig oder angestellt in Facharztpraxen tätig. Hier arbeiten Sie überwiegend in Untersuchungszimmern und Behandlungsräumen. Sie betreuen Patienten/innen in Krankenzimmern und führen hier Visiten durch.
Je nach Tätigkeitsfeld arbeiten Sie auch in Operationssälen. Sie nutzen eine Vielzahl an medizinischen Geräten, um die Operationen ordnungsgemäß durchführen zu können. Manchmal müssen Sie schnelle Entscheidungen treffen und Notoperationen durchführen. Unter Umständen entscheiden Ihre Tätigkeiten und Anweisungen über Leben und Tod.
Einige Internisten/innen arbeiten auch in Laboren. Hier hantieren Sie mit Körperflüssigkeiten und müssen zahlreiche Sicherheitsbestimmungen einhalten. Wer im Bereich der Ausbildung und dem Lehrbereich tätig ist, der arbeitet an Universitäten, in Lehrkrankenhäuser und an medizinischen Fakultäten. Hier lehren Sie in Hörsälen und praktischen Arbeitsräumen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Internist?
Wer als Internist/in tätig ist, der hat schon ein breites Weiterbildungsangebot erfolgreich abgeschlossen und hat erstklassige Karrieremöglichkeiten. Trotzdem können Sie Ihre Karriere durch weitere Bildungsschritte immer noch ausbauen.
Sie können noch einmal an die Universität gehen und einen Masterabschluss in verwandten Studiengängen machen. Folgende berufsnahen Fächer bieten sich an:
- Gesundheitsmanagement
- Medizinpädagogik
- Pflegepädagogik
- Gesundheitsökonomie
- Medizinische Informatik
- Gesundheitswissenschaften
Sie können den akademischen Weg auch an der Hochschule fortsetzen. In der Wissenschaft haben Sie hervorragende Aufstiegschancen. Über eine Promotion können Sie leitende Positionen an den Lehrstühlen und Fakultäten übernehmen. Die Berufung als Hochschulprofessor/in erhalten Sie über eine Habilitation.
Unabhängig davon können Sie auch mit dem Abschluss Facharzt/-ärztin für innere Medizin in führende Tätigkeitsfelder aufsteigen. Sie können als Chefarzt/-ärztin arbeiten oder eine Station oder Abteilung in einem Krankenhaus leiten.
Ferner bleibt Ihnen immer noch der Weg in die Selbstständigkeit offen. Sie können auch eine eigene Praxis führen. Alternativ können Sie auch in eine Gemeinschaftspraxis einsteigen.