Beruf Innenarchitekt

Beruf Innenarchitekt

Welche Ausbildung benötigt man als Innenarchitekt?

Um Innenarchitekt/in zu werden, müssen Sie zuerst ein Studium abschließen. Für den Bachelorabschluss brauchen Sie in der Regel drei Jahre und ein angehängter Master dauert nochmal zwei Jahre. Viele Auftraggeber setzen ein Masterstudium voraus, sodass die meisten Absolventen sich dafür entscheiden. Sie können das Fach auch dual studieren. Voraussetzung für beides ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife.

Man darf sich nur Innenarchitekt/in nennen, wenn man in die Architektenliste der Architektenkammer eines Bundeslandes eingetragen ist. Jedes Land regelt die Voraussetzungen für die Eintragung individuell, doch generell müssen Sie ein Studium der Innenarchitektur abgeschlossen haben und bereits zwei Jahre im Beruf gearbeitet haben.

Welche Fähigkeiten braucht man als Innenarchitekt?

Das Berufsbild Innenarchitekt/in ist vielseitig und beinhaltet sowohl Ästhetik und kreative Elemente als auch Zahlen und Datenverarbeitung. Deshalb brauchen Sie Wissen und Fähigkeiten zu Themen der Kunst, der Architektur und der Werkstofftechnik. Neben Kreativität und einem Auge für Design sind also auch analytische Fähigkeiten und ausgeprägtes logisches und abstraktes Denkvermögen wichtig. Technisches Interesse und räumliche Vorstellungskraft, sowie Konzentrationsfähigkeit und eine genaue Arbeitsweise sollten Sie außerdem mitbringen.

Für den Umgang mit Kunden und Handwerkern benötigen Sie gute Kommunikation und eine klare Ausdrucksweise. Sie müssen Ihre Ideen darstellen und erläutern können und gut in der Beratung sein. Neben Selbstständigkeit bei Ihren Tätigkeiten, brauchen Sie allerdings auch gute Teamfähigkeit, um mit anderen zu kooperieren.

Wie viel verdient ein Innenarchitekt?

Ein Innenarchitekt/ eine Innenarchitektin verdient durchschnittlich ein sehr gutes Gehalt von rund 3.800 € brutto pro Monat. Der tatsächliche Verdienst hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Branche, dem Arbeitgeber, der Region, Ihrer Berufserfahrung und ob Sie nach Tarifvertrag bezahlt werden. Arbeitnehmer in Architektur- und Planungsbüros verdienen meist weniger als jene im öffentlichen Dienst oder der gewerblichen Wirtschaft. Die Größe des Unternehmens spielt ebenso eine Rolle.

Während der Ausbildung: Ein Studium wird in der Regel nicht bezahlt, Sie bekommen also nur eine Ausbildungsvergütung, wenn Sie zusätzlich zum Studium bereits in einem Betrieb arbeiten, zum Beispiel in einem dualen Studiengang.

Als Berufseinsteiger: In den ersten drei Jahren können Sie bis zu 3.300 € brutto im Monat erwarten. Je nachdem, in welchem Bundesland Sie arbeiten und bei welchem Unternehmen, kann diese Zahl abweichen. Zum Teil macht selbst die Stadt einen Unterschied. Des Weiteren ist es relevant, ob Sie einen Bachelor- oder Masterabschluss haben und ob Sie bereits Praktika absolviert und somit Erfahrung gesammelt haben.

Mit Berufserfahrung: Durchschnittlich verdienen Sie zwischen 3.200 € und 3.500 € brutto monatlich, wenn Sie etwa drei bis fünf Jahre in Ihrem Beruf tätig sind. Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung liegt Ihr Einkommen bei rund 4.100 € im Monat.

Bei großen Arbeitgebern kann das Gehalt auf bis zu 6.000 € brutto im Monat steigen. Nur selten verdienen Sie weniger als 2.500 €. Durchschnittlich liegt die Gehaltsspanne zwischen 32.000 € und 47.600 € brutto im Jahr. Wenn Sie sich selbstständig machen, bestimmt die Menge an Aufträgen, wie viel Sie verdienen können.

Am besten verdienen Sie in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern mit durchschnittlich 4.000 € brutto im Monat und am schlechtesten werden Sie in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg mit ca. 2.900 € bezahlt. Dort sind allerdings die Lebenshaltungskosten generell geringer.

Welche Aufgaben hat man als Innenarchitekt?

Die Aufgaben eines Innenarchitekten/ einer Innenarchitektin variieren mit jedem Projekt und umfassen ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Sie gestalten Innenräume, wählen Möbel aus, entwerfen Lichtkonzepte und berücksichtigen Nachhaltigkeit und Ökologie. Dabei beraten Sie Ihre Kunden, fertigen Skizzen an, beaufsichtigen die Umsetzung Ihrer Pläne und legen auch selbst Hand an.

Während der Ausbildung: Das Studium ist stark theoretisch orientiert, doch die meisten Studiengänge beinhalten auch ein Praxissemester, um Ihnen Einblicke in das Berufsbild zu eröffnen und damit Sie erste Kontakte knüpfen können.

In den Vorlesungen geht es zum Beispiel um Gestaltung, Konstruktion, Werkstofflehre und den technischen Ausbau. Sie lernen außerdem einiges über Kunstgeschichte, Planungsmethodik, Baurecht und Bauablauf und wie Sie Ihre Pläne entwerfen.

Im Berufsleben: Ein Projekt beginnt generell mit der Besprechung mit den Kunden über Wünsche, Vorstellungen und Budget. Dann bringen Sie diese mit den realistischen Möglichkeiten in Einklang und entwerfen erste Pläne, um den Kunden einen visuellen Einblick zu gewähren. Hier sind nicht nur Ihre fachlichen Kompetenzen wichtig, sondern auch Ihre kommunikativen Fähigkeiten. Sie müssen sich in die Kunden hineinversetzen, um Ihre Wünsche so gut wie möglich umsetzen zu können.

Ihr Konzept gestalten Sie als maßgetreue Skizze, die Sie nach Absegnung durch die Kunden in ein Computer-Aided-Design-Programm (CAD) übertragen, was dabei hilft, alle Beteiligten auf den gleichen Stand zu bringen und einen einheitlichen Plan zu haben. Anschließend bestellen Sie alle nötigen Materialien, Farben, Möbel etc. und beaufsichtigen die Umsetzung. Bei Fragen sind Sie der Hauptansprechpartner und koordinieren die Arbeiten von Handwerkern und anderen Mitarbeitern.

Bei der Auswahl der Materialien beachten Sie Vorschriften und Eigenschaften, die bestimmen, ob ein Material für Ihren Zweck infrage kommt. Messestände zum Beispiel haben strenge Brandschutzauflagen und nicht jeder Fußboden ist für alle Einsätze geeignet. Es erfordert Fachwissen, den Werkstoff mit den passenden Eigenschaften auszuwählen und Sie sollten stets Lebensdauer und Beschaffenheit im Auge behalten, wenn Sie Ihre Auswahl treffen. Zusätzlich müssen natürlich die Farben stimmen und Möbel ins Raum- und Lichtkonzept passen.

Um die richtige Atmosphäre zu schaffen, wählen Sie bestimmte Böden, Dekoartikel und Einrichtungsgegenstände, die zum Konzept passen und den gewünschten Zweck erfüllen. Eine Arztpraxis hat zum Beispiel andere Anforderungen als eine Grundschule oder ein Museum. Dazu kommen Aspekte wie die Auswahl der richtigen Wärmedämmung und andere Überlegungen zu Nachhaltigkeit und Ökologie.

Wo arbeitet ein Innenarchitekt?

Innenarchitekten/-architektinnen können für Büros für Innenarchitektur bzw. Architektur, Ingenieurbüros, Bauträger, Denkmalschutzbehörden, Möbelhersteller, Messebauunternehmen oder Raumausstattungsbetriebe arbeiten. Interessant sind auch Fernsehanstalten, Filmateliers und Theater. Oder sie machen sich mit einem eigenen Büro selbstständig. Während ihrer Projekte richten sie zum Beispiel folgende Bereiche ein:

• Messestände
• Konferenzräume
• Barrierefreie Senioreneinrichtungen
• Labore
• Wartezimmer
• Sporthallen und Schwimmbäder
• Kinos und Konzertsäle
• Restaurants und Bars
• Bibliotheken
• Mensen und Kantinen

Meist werden Sie von Firmen oder Privatpersonen beauftragt und Ihre Arbeitszeiten hängen davon ab, ob Sie angestellt sind oder selbstständig arbeiten. Generell haben Sie besser geregelte Zeiten als Angestellter, doch auch hier sind Überstunden nicht ungewöhnlich. Als Selbstständige haben Sie mehr Raum für Selbstverwirklichung, aber tragen auch ein höheres Risiko.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Innenarchitekt?

Sie können sich als Architekt auf verschiedene Gebiete spezialisieren und so Experte für bestimmte Themenbereiche werden. Möglich sind zum Beispiel Bauen im Bestand und Denkmalpflege, wo Sie mit vorhandenen Bausubstanzen umgehen. Dabei geht es oft um die Nutzungsänderung historischer Bauten, die eine Vielzahl an Vorschriften mit sich bringt und spezielle Kenntnisse erfordert.

Des Weiteren können Sie in der Ausstellungsgestaltung Räumlichkeiten wie Museen gestalten, wo Sie Objekte in Szene setzten und mithilfe szenografischer Gestaltungsmethoden Ausstellungsstücke, aber auch den Raum selbst inszenieren. Beleuchtung spielt hier eine große Rolle.

Die Lichtplanung ist wiederum eine eigene Disziplin, die wesentlich komplexer ist, als es zuerst scheint. Funktionalität und Atmosphäre in Einklang zu bringen ist nicht immer einfach und es ist eine Kunst, einen Raum optimal zu beleuchten.

Wenn Sie Ihr eigenes Unternehmen leiten, sind Sie für dessen Erfolg und die Mitarbeiter verantwortlich. Als Teil einer Organisation können Sie im Laufe der Zeit immer höhere Positionen erreichen und zum Beispiel Projektleiter werden.

Eine weitere Option ist, in die Lehre oder Forschung zu gehen und sich hier beispielsweise auf 3D-Druck oder nachhaltiges Bauen zu spezialisieren.