Beruf Informationselektroniker
Welche Ausbildung benötigt man als Informationselektroniker?
Der Beruf des/der Informationselektroniker/in ist ein Handwerksberuf, den Sie in 3,5 Jahren dual erlernen. Dies bedeutet, dass Sie an 1 oder 2 vorbestimmten Tagen oder im Block die Berufsschule besuchen. Die restlichen Arbeitstage üben Sie sich in den praktischen Tätigkeiten Ihres Berufes unter Anleitung eines/r Ausbilders/-in.
Zunächst steht die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz an. Infrage kommen Ausbildungsbetriebe folgender Art:
- Softwarehäuser
- Hersteller von Bürosystemen
- Rundfunkveranstalter
- Betriebe des Informationshandwerks
Die Ausbildungsbetriebe stellen Auszubildende nach eigenem Ermessen ein. Das Gesetz schreibt keine bestimmte Vorbildung vor. Im Jahr 2020 entschieden sich 56 % der Ausbildungsbetriebe dazu, Bewerbern/-innen mit einem mittleren Bildungsabschluss eine Chance zum Erlernen des Berufes zu geben. Von den Auszubildenden dieses Jahrgangs waren 22 % in Besitz der Hochschulreife. Der Anteil derjenigen mit Hauptschulabschluss betrug 17 %.
Hat sich der ausbildende Betrieb dazu entschieden, Sie zum/zur Informationstechniker/in auszubilden, erhalten Sie einen Ausbildungsvertrag. Diesen unterschreiben das ausbildende Unternehmen und Sie. Sind Sie minderjährig, erfordert dies die zusätzlichen Unterschriften beider Elternteile. Ergänzend benötigen Sie, wenn Sie unter 18 Jahre alt sind, ein ärztliches Attest. Dieses attestiert Ihnen, dass Sie sich von der Gesundheit her für den Beruf Informationselektroniker/in eignen.
Abhängig davon, für welchen Bereich Sie einen Ausbildungsvertrag in den Händen halten, unterscheidet sich der Ausbildungsinhalt im dritten Ausbildungsjahr. Als Schwerpunkte kommen die Geräte- und Systemtechnik sowie die Bürosystemtechnik infrage. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind identisch.
Bevor Sie sich Informationselektroniker/in nennen dürfen, absolvieren Sie die gestreckte Gesellenprüfung. Der 1. Teil steht im 4. Ausbildungshalbjahr an. Ihre Ausbildung beenden Sie mit dem 2. Teil der Prüfung. Mit dem Abschluss sind Sie von Ihrem Wissen her aktuell. Nach der Neuordnung der Elektroniker-Ausbildungen zum 1. August 2021 entsprechen die Ausbildungsinhalte den neuesten Herausforderungen und Entwicklungen der IT.
Welche Fähigkeiten braucht man als Informationselektroniker?
Um die Ausbildung erfolgreich zu bestehen, bringen Sie einige Fähigkeiten mit, die Sie während der Ausbildungszeit erweitern. Bedeutend für Ihre Arbeit ist das technische Verständnis. Sie zeigen ein großes Interesse an Computern. Daneben sind Sie in der Lage, komplexe technische Probleme zu lösen. Zum Lesen schriftlicher Installationsanleitungen benötigen Sie ein gutes Textverständnis. Der Umgang mit Maschinen und Elektronik fällt Ihnen nicht schwer. Für Montage- und Reparaturarbeiten benötigen Sie:
- handwerkliches Geschick
- Fingergeschick
- Handgeschick
- eine gute Auge-Hand-Koordination
Informationselektroniker/innen erledigen die ihnen übertragenen Arbeiten konzentriert und sorgfältig. Sie erweisen sich als Organisationstalente, denen das Planen Freude bereitet. Angehörige dieses Berufes finden Gefallen daran, im Team zu arbeiten und mit der Kollegenschaft und den Kunden/-innen zu kommunizieren. Bei beratenden und erklärenden Tätigkeiten benötigen Sie ein gutes Verständnis für mündliche Äußerungen sowie ein ausgeprägtes mündliches Ausdrucksvermögen.
Wie viel verdient ein Informationselektroniker?
Die Gehaltshöhen von Informationselektronikern/-innen hängen von mehreren Faktoren ab. Sie unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern. Die höchsten Einkommen erzielen Sie in diesem Beruf in Baden-Württemberg mit einem Durchschnittsentgelt von 4.382 € brutto/Monat. In Hessen sind es etwa 4.121 € brutto/Monat, in Bremen 4.026 € brutto/Monat und in den östlichen Bundesländern zwischen 2.946 und 3.304 € brutto/Monat. Im Städtevergleich liegt Stuttgart mit 5.983 € brutto/Monat vorn, gefolgt von Frankfurt am Main mit 4.468 € brutto im Monat.
Daneben hängt das Einkommen eines/r Informationselektronikers/in davon ab, ob es sich um eine/n tarifgebundenen Arbeitgeber/in handelt oder der Betrieb lediglich die Mindestvergütungen zu zahlen bereit ist. Gute Voraussetzungen bei Gehaltsverhandlungen haben Sie mit dem Nachweis von Aufstiegs- oder Anpassungsweiterbildungen und dem damit verbundenen Erwerb von Kompetenzen, die über das Muss hinausgehen.
Während der Ausbildung zahlen tarifgebundene Betriebe entsprechend den tarifvertraglichen Vereinbarungen ihren Auszubildenden zum/zur Informationselektroniker/in eine Ausbildungsvergütung, deren Höhe sich innerhalb der einzelnen Bundesländer unterscheidet. Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung erhalten mit Stand vom 1. Oktober 2021 Auszubildende zum/zur Informationselektroniker/in die folgenden Vergütungen, die dem bundesdeutschen Durchschnitt entsprechen:
- Ausbildungsjahr ca. 764 € brutto/Monat
- Ausbildungsjahr ca. 821 € brutto/Monat
- Ausbildungsjahr ca. 899 € brutto/Monat
- Ausbildungsjahr ca. 955 € brutto/Monat
Gibt es in Ihrem Ausbildungsbetrieb keine Bezahlung nach tarifvertraglichen Bestimmungen, erhalten Sie eine Mindestausbildungsvergütung nach den im § 17 BBiG festgelegten Beträgen. Diese entsprechen für die Jahre 2022 und 2023 diesen Entgelten:
- Im 1. Ausbildungsjahr ca. 585 € brutto/Monat im Jahr 2022, ca. 620 € brutto/Monat im Jahr 2023
- Im 2. Ausbildungsjahr ca. 690 € brutto/Monat im Jahr 2022, ca. 732 € brutto/Monat im Jahr 2023
- Im 3. Ausbildungsjahr ca. 790 € brutto/Monat im Jahr 2022, ca. 837 € brutto/Monat im Jahr 2023
- Im 4. Ausbildungsjahr ca. 819 € brutto/Monat im Jahr 2022, ca. 868 € brutto/Monat im Jahr 2023
Als Berufseinsteigerverdienen Informationselektroniker/innen Gehälter von ca. 2.000 bis 2.300 € brutto/Monat. Mit den Jahren an Berufserfahrung und Erweiterung der Kompetenzen steigt der Verdienst an.
Mit Berufserfahrung rechnen Sie mit Gehältern von ca. 3.000 bis 4.800 € brutto /Monat. Das bundesdeutsche Durchschnittsgehalt beträgt ca. 3.840 € brutto/Monat.
Welche Aufgaben hat man als Informationselektroniker?
Während der Ausbildung bereiten sich angehende Informationselektroniker/innen auf die Tätigkeiten vor, die sie in ihrem späteren Berufsleben erwarten. In der Praxis und Theorie erlernen sie, wie ihr Ausbildungsbetrieb organisiert ist und über ihre Rechte und Pflichten als Auszubildende.
Sind Sie ein/e angehende/r Informationselektroniker/in, leiten Sie Ihre Ausbilder/innen an:
- technische Unterlagen zu lesen
- Ihre Arbeit zu planen und zu organisieren
- Infrastrukturen zu montieren und zu installieren
- bei der Inbetriebnahme von Systemen
- Systemkomponenten, Netzwerke und Anwendungssoftware zu installieren
- das Programmieren zu erlernen
- Fehler zu analysieren
- Geräte und Systeme instand zu setzen
- Kommunikations- und Informationssysteme zu konzipieren
- Benutzerschulungen durchzuführen
- Kunden zu betreuen und zu beraten
Zudem erfahren Sie beruflich Notwendiges zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit sowie über Maßnahmen zur Sicherheit und dem Gesundheitsschutz. Weitere Themen sind die Digitalisierung der Arbeitswelt sowie das Arbeits- und Tarifrecht.
Im Berufsleben führen Sie die erlernten Arbeiten selbstständig aus. In Ihrer Funktion als Informationselektroniker/in installieren Sie informationstechnische Systeme. Abhängig von Ihrem Schwerpunkt sind dies Computerarbeitsplätze, gebäudetechnische Anlagen oder Telefonanlagen. Diese befinden sich in Unternehmen oder privaten Haushalten. Daneben sind Sie bei Störungen und bei Fragen zur Bedienung der/die Ansprechpartner/in für die Kundschaft.
Wo arbeitet ein Informationselektroniker?
Informationselektroniker/innen verrichten ihrem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten in:
- den Wohnungen der Privatkunden
- den Innenräumen von Unternehmen
- Verkaufsräumen des Fachhandels
Bei Ihren Verrichtungen tragen Sie die vom/von der Arbeitgeber/in vorgeschriebene Arbeitskleidung, die aus Kleidungsstücken mit Firmenlogo oder einem Blaumann bestehen kann. Je nach Tätigkeit und Arbeitgeber/in ist es Ihnen erlaubt, in normaler Straßenkleidung Ihre Arbeit aufzunehmen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Informationselektroniker?
Nach Ihrer Ausbildung zum/zur Informationselektroniker/in arbeiten Sie als Geselle/-in in Ihrem Handwerk. Je nach Weiterbildung ist es Ihnen möglich, sich in Ihrem jetzigen Tätigkeitsbereich zu spezialisieren. Alternativ erweitern Sie in anderen Gebieten Ihre Kompetenzen und damit Ihre Einsetzbarkeit. Als Anpassungsweiterbildungen kommen etwa Lehrgänge mit den folgenden Themen infrage:
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
- Softwareentwicklung
- Elektrotechnik
Streben Sie eine Karriere an, kommen verschiedene Aufstiegsweiterbildungen in Betracht. Der Bachelor Professional, der Meisterbrief, erlaubt Ihnen die Leitung eines Betriebes in Ihrem Handwerk. Er befähigt als Ausbilder/in den Nachwuchs an die Aufgaben eines /r Informationstechnikers/-in heranzuführen. Besteht der Wunsch zu studieren, ist es dem/der Meister/in möglich, ohne Hochschulreife ein Studium, etwa der Elektrotechnik oder Automatisierungstechnik, aufzunehmen. Weitere Studienfächer, die Ihrem Interessengebiet entsprechen, sind die Technische Informatik sowie die Informations- und Kommunikationstechnik.
Ohne Studium bieten sich Aufstiegsweiterbildungen zum/zur Techniker/in, Manager/in oder Ausbilder/in an:
- Techniker/in – Elektrotechnik ohne Schwerpunkt
Gehalt ca. 3.720 bis 5.930 € brutto/Monat
- Techniker/in –Gebäudesystemtechnik
Gehalt ca. 2.900 bis 4.360 € brutto/Monat
- Techniker/in – Elektrotechnik (Automatisierungstechnik)
Gehalt ca. 3.760 bis 5.800 € brutto/Monat
- Techniker/in – Elektrotechnik (Information/Kommunikation)
Gehalt ca. 3.640 bis 6.200 € brutto/Monat
- Prozessmanager/in – Elektrotechnik
Gehalt ca. 3.720 bis 5.930 € brutto/Monat
- Ausbilder/in – Anerkannte Ausbildungsberufe
Gehalt ca. 3.030 bis 5.040 € brutto/Monat
Gleich, für welche Weiterbildung Sie sich entscheiden, bringt sie Ihnen Vorteile. Sie erhalten mehr Verantwortung und/oder steigen in eine leitende Position auf. Sind Sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen, erweitern Weiterbildungen Ihre Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz.