Beruf Hotelfachfrau
Welche Ausbildung benötigt man als Hotelfachfrau?
Um Hotelfachfrau/-mann zu werden, müssen Sie eine dreijährige duale Ausbildung absolvieren. Sie verbringen abwechselnd Zeit in der Berufsschule und im Betrieb und haben so Gelegenheit, das Gelernte direkt in der Praxis umzusetzen. Der Fokus während der Ausbildung liegt auf Empfang und Reservierungen, doch auch die Bereiche Housekeeping und F&B (Food and Beverage oder Speisen und Getränke) werden Sie im Detail kennenlernen.
Es ist kein bestimmter Schulabschluss nötig, doch die meisten Bewerber haben zumindest die Mittlere Reife. Zudem sollten Sie in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik gute Noten vorweisen können, um sich für die Ausbildung zu qualifizieren. Nach bestandener Abschlussprüfung sind Sie staatlich anerkannte/r Hotelfachfrau/-mann.
Welche Fähigkeiten braucht man als Hotelfachfrau?
Um als Hotelfachfrau/-mann erfolgreich zu sein, sollten Sie Freundlichkeit und Offenheit mitbringen und kontaktfreudig sein, denn Sie verbringen einen Großteil Ihrer Zeit im Umgang mit Gästen. Dabei brauchen Sie die Fähigkeit, stets höflich und zuvorkommend zu sein. Es hilft, wenn Sie Spaß an einer Servicerolle haben und auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren. Englischkenntnisse werden oftmals vorausgesetzt und weitere Fremdsprachen sind von Vorteil.
Außerdem müssen Sie ein Organisationstalent sein, um Ihre Aufgaben unter einen Hut zu bringen und allen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu gehört auch, priorisieren zu können und wenn nötig anzupacken. Der Beruf erfordert in vielen Bereichen, dass Sie selbst Hand anlegen und gut im Team arbeiten. Unterstützen Sie Ihre Kollegen, um ein gutes Arbeitsklima zu erschaffen und die Arbeit gerecht zu verteilen.
Wie viel verdient eine Hotelfachfrau?
Durchschnittlich verdienen Hotelfachleute 2.120 € brutto pro Monat, was deutschlandweit im Mittelfeld liegt. Pro Jahr sind das etwa 25.440 €. Tarifverträge entscheiden schon in der Ausbildung darüber, wie hoch Ihr Verdienst genau ausfällt und neben regionalen Unterschieden gibt es auch zwischen Branchen Abweichungen.
Während der Ausbildung: Zu Beginn Ihrer Ausbildung verdienen Sie zwischen 720 € und 1.000 € brutto im Monat. Im zweiten Lehrjahr steigt die Ausbildungsvergütung auf ca. 810 € bis 1.150 € monatlich und im dritten Jahr erhalten Sie 920 € bis 1.300 €.
Als Berufseinsteiger: Nach dem Abschluss Ihrer Ausbildung verdienen Sie bis zu 2.000 € brutto pro Monat, doch mit zunehmender Berufserfahrung lässt sich das Gehalt noch um einiges steigern. Unter 1.500 € werden Sie nicht verdienen, da dies der gesetzliche Mindestlohn ist.
Mit Berufserfahrung: Wenn Sie einige Jahre im Beruf verbracht haben, können Sie mit einem Verdienst von rund 2.450 € brutto pro Monat rechnen. Faktoren, die das Gehalt beeinflussen, sind neben der Erfahrung, die Betriebsgröße, das Bundesland und ob Sie nach Tarifvertrag bezahlt werden, obwohl diese im Hotel- und Gaststättengewerbe nicht so weit verbreitet sind wie anderswo.
Mit den entsprechenden Weiterbildungen können Sie Ihr Gehalt auf über 3.000 € im Monat steigern, wenn Sie zum Beispiel Führungsaufgaben übernehmen und zu Experten in Ihrem Gebiet werden.
- Hotelmeister verdienen bis zu 2.210 € monatlich
- Restaurant-/ Barmeister verdienen bis zu 2.380 € monatlich
- Fachwirte im Gastgewerbe verdienen bis zu 2.440 € monatlich
Auch Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit erhöhen Ihre Einnahmen. Werden Sie nach Tarifvertrag bezahlt, verdienen Sie in der Regel besser und müssen keine Gehaltsverhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber durchführen.
Die Bundesländer im Vergleich (Bruttomonatsgehalt):
- Sachsen-Anhalt: 1.800 €
- Bremen: 1.900 €
- Hamburg: 2.150 €
- Bayern: 2.200 €
- Hessen: 2.250 €
Welche Aufgaben hat man als Hotelfachfrau?
Als Hotelfachfrau/-mann kümmern Sie sich um alles, was rund ums Hotel anfällt und sind der erste Ansprechpartner für die Gäste, deren Wohlergehen Ihre Priorität ist. Empfang, Service, Küche, Veranstaltungen und Housekeeping gehören alle zu Ihren Aufgaben und erfordern spezielle Kenntnisse und Kompetenzen.
Während der Ausbildung: Sie durchlaufen die unterschiedlichen Abteilungen des Ausbildungsbetriebes, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Umgang mit den Gästen liegt und wie Sie mit bestimmten Situationen umgehen können.
In der Berufsschule lernen Sie berufsspezifische und berufsübergreifende Themenbereiche kennen, wie die Warenwirtschaft, die Hotelorganisation und die Gastorientierung. Dazu kommen Fächer wie Englisch, Deutsch, Politik und Sport. In manchen Berufsschulen können Sie zusätzlich Differenzierungskurse belegen und zum Beispiel einen Koch-, Wein- oder Sprachkurs auswählen.
Zu Beginn lernen Sie den Bereich der Gastorientierung kennen, wo es um Gläser-, Besteck- und Geschirrkunde, sowie Getränkekunde geht. Sie werden in Küchen- und Servicearbeit eingewiesen und wie Sie Gästezimmer reinigen und richten. Auch die Warenwirtschaft wird hier behandelt.
Die Betriebsführung beinhaltet, wie man Anmeldungen registriert oder ablehnt und was hinsichtlich des Datenschutzes zu beachten ist. Beraten und Verkaufen im Restaurant sind die nächsten Themen und Sie lernen, wie Sie sich den Gästen gegenüber verhalten, wie Sie mit Beschwerden und Reklamationen umgehen und spezifische Fragen beantworten.
Zusätzlich werden Sie sich damit befassen, welches Verhalten am Empfang angemessen ist, wie Sie Angebote erstellen, wie Sie die Hotelkasse führen und wie Gästeaufträge durchgeführt werden. Marketing und die Planung des Personaleinsatzes gehören ebenso zu Ihren Tätigkeiten.
Im Betrieb zeigt man Ihnen die praktische Umsetzung der zuvor erlernten Grundlagen in Küche und Servicebereich und den Umgang mit den Gästen. Sie sammeln erste Erfahrungen beim Servieren von Speisen und bei der Mitgestaltung der Speisekarte. Zudem führen Sie Ihre ersten Verkaufsgespräche, reinigen Gästezimmer, richten sie her und helfen zum Beispiel Werbeaktionen oder ein Marketingkonzept zu erstellen.
Im Empfangsbereich führen Sie Check-ins durch und betreuen die Gäste. Sie lernen im Team zu arbeiten und die Büroorganisation und dürfen eventuell dabei helfen, Veranstaltungen vorzubereiten.
Im Berufsleben: Sie können in jeder Abteilung des Hotels arbeiten und dort verschiedene Aufgaben übernehmen. Die wichtigsten Bereiche sind die Rezeption, das Restaurant und die Verwaltung. In jedem Fall sind Sie dafür verantwortlich, dass Gäste den bestmöglichen Service erhalten und das Geschäft reibungslos läuft.
Rezeption: Sie checken neue Besucher ein und beantworten Fragen rund um das Hotel und die Umgebung. Dazu gehören Informationen zum Frühstück und der Weg zum Zimmer, sowie Transportmöglichkeiten zum Flughafen. Außerdem kennen Sie sich mit der Hotel-Software aus, um Reservierungen zu hinterlegen und zu prüfen und Sie nehmen telefonische Anfragen entgegen.
Restaurant: In der Küchenarbeit helfen Sie bei der Zubereitung von Speisen und beachten dabei die gängigen Hygienevorschriften. In der Gästebetreuung servieren Sie die Speisen, beraten bei der Auswahl von Gerichten und Getränken und sprechen Empfehlungen aus. Des Weiteren bringen Sie die Rechnung und kassieren ab.
Housekeeping: Sie bereiten die Zimmer für die Ankunft der Gäste vor und stellen sicher, dass alles gut gereinigt und aufgeräumt ist. Teilweise gehört dazu, dass Sie Staub wischen, aufräumen, Betten beziehen und die Badezimmer mit Hygieneartikeln ausstatten. In anderen Hotels sind Sie dafür verantwortlich, die Reinigungskräfte einzuteilen und ihre Arbeit zu überprüfen.
Verwaltung: Sie kümmern sich um verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben wie Buchhaltung und Personalwesen oder prüfen den Lagerbestand und erstellen Listen für den Einkauf neuer Waren. Auch die Bestellung und die Bezahlung der Waren übernehmen Sie.
Wo arbeitet eine Hotelfachfrau?
Hotelfachleute finden in allen Betrieben des Gastgewerbes und der Hotellerie Anstellung und mit ihren Kompetenzen können Sie beispielsweise in Hotels, Gaststätten, Pensionen, Restaurants und Cafés arbeiten. Auch in Kurkliniken oder Herbergen werden Leute mit Ihren Fähigkeiten gesucht.
In einem Hotel verbringen Sie den Großteil Ihrer Arbeitszeit am Empfang, in den Hotelzimmern oder in Lagerräumen, wohingegen Sie in einem Restaurant hauptsächlich in der Küche oder im Gastbereich tätig sind. In den Sommermonaten kann das auch draußen sein. In den meisten Betrieben tragen Sie bei der Arbeit eine einheitliche Serviceuniform, die meist aus Blazer und Bluse oder Jackett und Hemd besteht. Es kommt auf Ihren Arbeitgeber und den Bereich an, in dem Sie arbeiten.
Für gewöhnlich arbeiten Sie als Hotelfachfrau/-mann 40 Stunden pro Woche und das im Schichtdienst. Das bedeutet, dass Sie sowohl Früh- als auch Spätschichten haben werden und teilweise selbst nachts zum Beispiel an der Rezeption stehen müssen. Außerdem ist besonders an Wochenenden viel los, sodass Sie auch hier Schichten übernehmen werden. Dafür haben Sie dann einen anderen Tag der Woche frei.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Hotelfachfrau?
Sie haben in diesem Berufsbild gute Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Berufliche Weiterbildungen sind ebenso möglich wie ein Studium, das Ihnen neue Perspektiven eröffnet.
Eine Weiterbildung zum Hotelmeister dauert nur wenige Monate und anschließend können Sie leitende Funktionen übernehmen und allein Arbeitsabläufe planen und haben erweiterte Kenntnisse der Mitarbeiterführung und des Rechnungswesens.
Ein Fachwirt im Gastgewerbe dauert in Vollzeit fünf Monate und in Teilzeit etwa 18. Diese wirtschaftlich orientierte Fortbildung erlaubt es Ihnen, eine ganze Hotelabteilung zu leiten.
Wenn Sie die Weiterbildung zum Gastronomen anstreben, sollten Sie etwa ein Jahr dafür einplanen. Hier lernen Sie Arbeitsabläufe in Hotels oder Gaststätten zu planen und zu organisieren, Speisekarten zu erstellen und Lebensmittel einzukaufen.
Zu guter Letzt können Sie auch ein Studium beginnen. Voraussetzung dafür ist eine Hochschulzugangsberechtigung und Sie brauchen in der Regel drei Jahre für den Bachelor und weitere zwei Jahre für den Masterabschluss. Sie können zum Beispiel Tourismus studieren und anschließend im Management von Reiseveranstaltern, auf Kreuzfahrtschiffen oder bei Fluggesellschaften arbeiten.