Kepler Universitätsklinikum GmbH | Linz
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Es gibt viele Menschen, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten sowie geistigen oder körperlichen Behinderungen Schwierigkeiten haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Damit sich diese Menschen in die Gesellschaft integrieren und ihr volles Potenzial entfalten können, benötigen sie eine gezielte pädagogische Betreuung. Heilpädagogen und Heilpädagoginnen, fördern und unterstützen Menschen mit Verhaltensstörungen, psychischen Erkrankungen, Sinnesbehinderungen oder körperlichen Einschränkungen.
Die Ausbildung zum Heilpädagogen/zur Heilpädagogin ist eine auf Landesebene geregelte Weiterbildung, die in der Regel an Fachschulen absolviert wird. Je nachdem, ob diese Weiterbildung in Vollzeit oder Teilzeit stattfindet, dauert sie zwischen eineinhalb und vier Jahren. Wer über die Hochschulreife verfügt, kann auch ein Studium an einer Fachhochschule absolvieren, um die Bildungsanforderungen für das Berufsbild zu erfüllen.
Die Zulassungsvoraussetzungen zur Weiterbildung für diesen Beruf sind recht umfangreich. Je nach Bundesland ist ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss die minimale schulische Voraussetzung. Zudem ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem einschlägigen Beruf erforderlich. Zu den Ausbildungen, die diese Voraussetzung erfüllen, gehören unter anderem:
Berufliche Erfahrung ist zudem erwünscht. Bewerber/innen, die gerade ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben, werden nur in seltene Fälle zu Weiterbildungsprogrammen zugelassen. Mindestens ein einjähriges Berufspraktikum ist erforderlich, zwei bis drei Jahre Berufserfahrung verbessern die Zulassungschancen.
Vor Beginn der Ausbildung muss ein ärztliches Attest vorgelegt werden, das die gesundheitliche Eignung zur Berufsausübung bestätigt. Je nach Bildungseinrichtung oder Bundesland kann auch ein Führungszeugnis nach § 30a des Bundeszentralregistergesetzes erforderlich sein.
Viele private Bildungseinrichtungen für diesen Berufszweig sind an eine Religionsgemeinschaft angeschlossen. Die Ausbildung an diesen Einrichtungen kann auch die entsprechende Religionszugehörigkeit voraussetzen.
Um in diesem Beruf erfolgreich zu sein, sollen Heilpädagogen/Heilpädagoginnen Freude an der Arbeit mit Menschen haben und motiviert sein, deren Lebensqualität zu verbessern. Sie benötigen ein intrinsisches Interesse an der Pflege und psychologischen und pädagogischen Themen, sowie eine ausgeprägte Sensibilität für soziale Gerechtigkeit.
Weitere Kompetenzen und Fähigkeiten, die Heilpädagogen/Heilpädagoginnen für den Job mitbringen sollten, sind:
Während der Ausbildung:
Die Berufsausbildung zum Heilpädagogen/zur Heilpädagogin besteht in den meisten Ausbildungsgängen aus einem theoretischen Teil, der im Präsenzunterricht abgehalten wird, und einem praktischen Teil, der in einem Pflegeheim, einer Klinik, einem Therapiezentrum oder einer vergleichbaren Betreuungseinrichtung stattfindet.
Da es sich nicht um eine duale Berufsausbildung handelt, besteht keine Verpflichtung zur Zahlung einer Ausbildungsvergütung. Eine Vergütung wird nie für den theoretischen Teil der Ausbildung gezahlt. Für die praktische Komponente wird zwar oft eine Entlohnung geleistet, diese wird aber auf individueller Basis zwischen der jeweiligen Institution und dem Auszubildenden geregelt.
Als Berufseinsteiger:
Das Gehalt für Heilpädagogen/Heilpädagoginnen hängt von der Art der Einrichtung ab, in der sie eine Anstellung finden und davon, ob diese in öffentlicher oder privater Trägerschaft ist. Positionen im öffentlichen Dienst werden durch den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) geregelt. Hier liegt das Gehalt für Heilpädagogen/Heilpädagoginnen zwischen € 2.879 und € 3.909 brutto monatlich.
Die Größe der Betreuungseinrichtung und die genauen Aufgaben der Stelle bestimmen das Einstiegsgehalt. Die wenigsten frisch ausgebildeten Heilpädagogen/Heilpädagoginnen beginnen jedoch mit einem Gehalt von über € 3.000 brutto pro Monat.
Mit Berufserfahrung:
Beschäftigte im öffentlichen Dienst können mit zunehmenden Dienstjahren mit einem höheren Gehalt innerhalb ihrer Besoldungsgruppe rechnen. Wer für private Einrichtungen arbeitet, kann ebenfalls mit Gehaltserhöhungen rechnen, die sich nach den Dienstjahren richten. Generell ist anzumerken, dass in den meisten Fällen die Gehälter für Heilpädagogen/Heilpädagoginnen in öffentlichen Einrichtungen höher liegen.
Wer mehr als das maximale Gehalt der Besoldungsgruppe verdienen möchte, muss in die Weiterbildung investieren. In anderen Positionen in diesem Berufsumfeld, wie Sozialarbeiter/in oder Erziehungsheimleiter/in, wird mehr gezahlt. Diese Berufe erfordern jedoch eine zusätzliche Ausbildung und Zertifizierung.
Während der Ausbildung:
Die Ausbildung zum Heilpädagogen/zur Heilpädagogin umfasst praktische Ausbildungsabschnitte wie Praktika oder Hospitationen, die in Wohnheime für Menschen mit Behinderungen oder in anderen stationären oder ambulanten heilpädagogische Betreuungseinrichtungen stattfinden. In diesem Teil der Ausbildung erlernen und üben Heilpädagogen/Heilpädagoginnen unter der Anleitung und dem Coaching von Ausbildungsteams genau die Aufgaben und Tätigkeiten, die sie nach Abschluss ihrer Ausbildung ausüben werden.
Im Berufsleben:
Mittels gezielter pädagogisch-therapeutischer Maßnahmen fördern Heilpädagogen/Heilpädagoginnen bei den von ihnen betreuten Menschen vorhandene latente Fähigkeiten und beugen einem Fortschreiten der Behinderung vor. Sie helfen ihren Schützlingen, Beziehungen aufzubauen, verantwortungsvoll zu handeln und Aufgaben zu übernehmen. Dadurch ermöglichen sie ihnen, Sinn und Wert zu empfinden und sich körperlich und seelisch zu entfalten.
Bei der Behandlung schwerbehinderter Menschen helfen Heilpädagogen/Heilpädagoginnen auch bei der Körperpflege sowie beim Waschen und Anziehen. Zudem zeigen sie Angehörigen, wie sie diese Aufgaben durchführen können und coachen sie im Umgang mit Konfliktsituationen mit ihrem behinderten Familienmitglied.
Die konkreten Aufgaben von Heilpädagogen/Heilpädagoginnen können je nach Art der Pflegeeinrichtung, in der sie arbeiten, variieren. Zu den gängigen Tätigkeiten gehören unter anderem:
Die Fähigkeiten und Kompetenzen von Heilpädagogen/Heilpädagoginnen werden bei der Betreuung einer Vielzahl von Menschen mit besonderen Bedürfnissen benötigt. Daher finden die Fachkräfte, die diesen Beruf ausüben, bei verschiedenen Arbeitgebern interessante Stellen. Dazu gehören unter anderem:
Aufgrund des breiten Spektrums an Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, die Bedarf an den Fähigkeiten von Heilpädagogen/Heilpädagoginnen haben, gibt es eine Vielzahl von Positionen, aus denen diese Fachkräfte wählen können. Daraus ergeben sich auch zahlreiche Möglichkeiten für Stellenwechseln innerhalb des Berufs. Ohne zusätzliche Ausbildung ist es jedoch schwierig, über die Gehaltsgrenzen der Besoldungsgruppe hinaus zu verdienen.
In diesem Berufsfeld gibt es erfreulicherweise mehrere Universitäts- und Fachhochschulstudiengänge, die neue Türen und Perspektiven für das berufliche Fortkommen öffnen können. Die Teilnahme an diese Studiengänge setzt jedoch die Hochschulreife voraus.
Zu den Studienrichtungen, in denen ein Werdegang als Heilpädagoge/Heilpädagogin einen klaren Vorteil für das erfolgreiche Absolvieren des Studiums bietet, gehören:
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