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Der Beruf Goldschmied/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Es gibt drei unterschiedliche Fachrichtungen:
Jede Berufsausbildung dauert 3 ½ Jahre und ist als duale Ausbildung organisiert. Die theoretische Ausbildung findet in einer Berufsschule statt. Die praktische Ausbildung erhalten Sie in folgenden Einrichtungen:
Es gibt keine gesetzlichen Zugangsvoraussetzungen zu diesem Berufsfeld. Allerdings erfolgt der Eintritt in die Ausbildung in der Regel über die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Die Ausbildungsbetriebe achten auch auf die Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern.
Sie müssen in dieser Branche kreativ sein und ein Feingefühl für Ästhetik haben. Sie stellen den Schmuck her und müssen sicherstellen, dass er bei der Kundschaft gut ankommt. In einem seriösen Schmuckgeschäft bevorzugen Kunden/innen zeitlose Schmuckstücke. Ein angesagter Schmuckladen für junge Kunden/innen punktet eher mit außergewöhnlichen Schmuckstücken.
Die Idee zu einem Schmuckstück entsteht im Kopf, aber Sie müssen in der Lage sein, die Idee auf Papier zu bringen. Trotz der digitalen Technik werden die meisten Stücke noch immer mit Papier und Bleistift entworfen. Sie sollten daher zeichnerische Fähigkeiten mitbringen und Dinge vorab auf dem Papier gestalten können.
Neben den kreativen Tätigkeiten dominieren in diesem Berufsbild die handwerklichen Kompetenzen. Sie müssen den Schmuck nach Vorlage herstellen und nutzen dafür eine Vielzahl von Werkzeugen.
Auch technisches Verständnis ist unerlässlich. Der Schmuck wird nicht nur mit der Hand, sondern auch mit der Hilfe von Geräten und Maschinen hergestellt.
In jeder Hinsicht müssen Sie genau und gewissenhaft arbeiten. Schöne Schmuckstücke fertigt man nicht im Eiltempo an. Sie benötigen Geduld und müssen Arbeitsschritte eventuell wiederholen, um ein passendes Ergebnis zu erhalten. Auch Ausdauer ist unerlässlich.
Sie kommen auch mit Kunden/innen in Kontakt und beraten sie. Dazu benötigen Sie ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten.
Das Gehalt von Goldschmieden/innen unterliegt starke Schwankungen. In kleinen Betrieben im Osten ist der Verdienst am geringsten. Das höchste Gehalt erhalten Sie in großen Schmuckunternehmen in Baden-Württemberg. Der monatliche Bruttoverdienst schwankt zwischen ca. 1.800 und 2.500 €
Während der Ausbildung:
Im Vergleich zum späteren Verdienst wird eine hohe Ausbildungsvergütung gezahlt. Die Vergütungshöhe hängt Ausbildungsbetrieb und vom Bundesland ab:
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen können deutschlandweit ein maximales monatliches Bruttogehalt von 2.000 € erzielen. Im Osten liegt das Gehalt in der Regel sogar unter der 2000-Euro-Grenze. Auch Betriebe mit wenig Angestellten zahlen in der Regel nur maximal 1.800 € als Anfangsgehalt.
Mit Berufserfahrung:
Berufserfahrene Goldschmieden/innen erzielen ein monatliches Bruttogehalt zwischen ca. 2.000 und 2.500 €. Auch für Fachkräfte gilt, dass die Löhne im Osten wesentlich geringer sind als im Westen.
Goldschmieden/innen fertigen Schmuck an, den sie zuvor entwerfen. Es kann sich um allgemeine Entwürfe handeln oder um eine Sonderfertigung nach Kundenwunsch.
Während der Ausbildung:
Obwohl es drei verschiedene Fachrichtungen gibt, erfolgt die fachspezifische Berufsausbildung erst ab dem dritten Lehrjahr. Zuvor erlernen Sie Basiswissen. Die Arbeitsschritte bauen aufeinander auf. Sie sollen die Basisaufgaben ganz gezielt innerhalb Ihres Fachbereiches anwenden.
Das sind die Basisaufgaben bis zum dritten Lehrjahr:
Der Fachbereich Juwelen behandelt ab dem dritten Lehrjahr die Einarbeitung von Edelsteinen. Die Schmuckstücke werden mit Diamanten, Rubinen, Smaragden oder Saphiren besetzt.
Der Fachbereich Ketten ist auf die Entwürfe und Herstellung von Ketten spezialisiert. Sie lernen die unterschiedlichen Kettenarten kennen und bestimmen ihre Glieder. Sie müssen jedes einzelne Glied zusammenfügen und nutzen dafür unterschiedliche Arbeitsweisen.
Der Fachbereich Schmuck ist breit gefächert und beinhaltet die Herstellung und den Entwurf sämtlicher Schmuckstücke vom Ring über Armbändern bis hin zu Broschen. Die meisten Arbeiten werden geschmiedet. Zusätzlich übernehmen Sie auch Ausbesserungen vor oder reparieren die Schmuckstücke.
Im Berufsleben:
Goldschmieden/innen entwerfen und gestalten Schmuckstücke aller Art und fertigen sie an. Die Schmuckstücke bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die zur Schmuckherstellung geeignet sind. Sie besetzen den Schmuck zusätzlich mit Edelsteinen.
Bei der Herstellung kommen unterschiedliche Arbeitstechniken zum Einsatz, die auf das Material abgestimmt sind. Für die Herstellung nutzen Sie Schmuckwerkzeuge oder mechanische und elektrische Geräte und Maschinen.
Obwohl in der Berufsbezeichnung von Gold die Rede ist, verarbeiten Sie auch andere Materialien, wie Silber, Edelmetalle, verschiedene Legierungen und Platin.
Sie schmelzen die einzelnen Materialien und gießen Sie in passende Formen. Danach beginnen Sie mit der Feinbearbeitung. Überschüssige Flächen fräsen oder feilen Sie weg. Mit hochsensiblen Spezialbohrern entstehen Löcher für verschiedene Einfassungen, wie Diamanten, Perlen oder Edelsteine.
Sie nutzen auch feine Schlagwerkzeuge und winzige Fräsen, um den Schmuck zu gestalten und zu verschönern. Die filigranen Arbeiten sind besonders anspruchsvoll und nur mit viel Geschick erfolgreich möglich.
Auch kleine Lötkolben kommen zum Einsatz. Sie verflechten oder löten einzelne Glieder oder Schmuckteile zusammen. Dabei achten Sie, dass das Schmuckbasisstück mit dem Einsatz harmoniert und die Materialien aufeinander abgestimmt sind.
Sie gravieren auch Namen oder Zeichen in die Schmuckstücke ein. Es kann auch vorkommen, dass Kunden die Gravur von Menschen oder Tieren wünschen. Dann arbeiten Sie mit einer Vorlage.
Neben dem Entwurf und die Herstellung von Schmuckstücken sind Sie auch für den Verkauf zuständig. Sie beraten Kunden/innen beim Kauf und helfen ihnen dabei, ein passendes Schmuckstück zu finden.
Goldschmieden/innen sind in der Regel in Schmuckwerkstätten tätig. Hier arbeiten Sie mit unterschiedlichen Materialien und Werkzeugen. Sie nutzen auch mechanische und elektrische Geräte und Maschinen. Beim Gebrauch müssen gesetzliche Sicherheitsbestimmungen beachtet werden.
In der Industrie arbeiten Sie in Fabrikhallen, die in viele einzelne Werkstätten oder Arbeitsflächen unterteilt sind. Hier haben Sie einen engeren Kontakt zu Kollegen und müssen unter Umständen die Arbeitsschritte absprechen. Sie tragen Schutzbekleidung und müssen sich an die Arbeitsschutzbestimmungen halten.
Manchmal demonstrieren Sie Ihre Arbeit auch auf Messen und Ausstellungen. Dann arbeiten Sie mithilfe einer mobilen Werkstatt und sind in Messehallen tätig.
Der Beruf Goldschmied/in bietet Ihnen ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten. Da es sich um einen anerkannten Beruf im Handwerk handelt, organisieren die Handwerkskammern eine Vielzahl an Weiterbildungskursen. Dazu gehört die klassische Meisterausbildung zum/zur Gold- und Silberschmiedemeister/in oder zum/zur Industriemeister/in – Metall.
Einige Handwerkskammern und Schulungsinstitute bieten auch berufsbezogene Weiterbildungen in unterschiedlichen Bereichen an:
Wer im Besitz der fachgebundenen Hochschulreife ist, der kann das Fach Schmuckdesign an der Fachhochschule studieren. Auch einige Fernlerninstitute haben ähnliche Studienangebote im Programm.
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