Beruf Friseur
Welche Ausbildung benötigt man als Friseur?
Die Ausbildung zum/zur Friseur/in dauert drei Jahre und ist eine anerkannte Handwerksausbildung. Der Weg in den Beruf führt über eine duale Ausbildung. Alle praktischen Tätigkeiten erlernen Sie im Friseursalon. Ein bis zweimal pro Woche besuchen Sie die Berufsschule. Hier lernen Sie alle theoretischen Aufgabenbereiche kennen.
Für den Ausbildungsweg gibt es keine besonderen Voraussetzungen. Der Hauptzugang erfolgt über einen Hauptschulabschluss.
Welche Fähigkeiten braucht man als Friseur?
Die Grundvoraussetzung für diesen Beruf ist das Interesse an Frisuren und die Freude am Frisieren. Dazu benötigt man Fingerfertigkeit und handwerkliches Geschick. Der Hauptarbeitsbereich bezieht sich auf die Pflege und Gestaltung von Haaren. Deshalb sind Kreativität und Ästhetik unerlässliche Kompetenzen.
Menschen werden auch über ihre Frisur beurteilt. Die Frisur ist ein wichtiger Teil des äußeren Erscheinungsbildes. Schon bei der Gestaltung und Beratung übernimmt man ein hoher Grad an Verantwortung. Am Ende zählt nur, dass der/die Kunde/in zufrieden den Salon verlässt und sich mit der neuen Frisur wohlfühlt.
Gute Kommunikationsfähigkeiten sollte man ebenso mitbringen. Sie müssen jeden/jede Kunden/in freundlich begrüßen und eingehend beraten. Das setzt ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein voraus. Bei der Wahl einer neuen Frisur muss man sich auf Ihr Fachwissen verlassen können.
Sie benötigen Gespür für Menschen. Das gilt insbesondere bei der Auswahl einer Haarfarbe. Die Farbe sollte natürlich aussehen und zum äußerlichen Erscheinungsbild passen. Für das Mischen von Farben sind Chemiekenntnisse unerlässlich. Gerade hier muss man mit großer Sorgfalt arbeiten. Haarfarbe ist ein chemisches Gemisch, das mit der Kopfhaut in Verbindung kommt. Mischfehler können schwerwiegende Folgen haben.
Ihre Sinne müssen intakt sein. Jeder Arbeitsschritt hängt mit einem Ihrer Sinne zusammen. Das Sehvermögen und der Tastsinn bestimmt Ihre ganze Tätigkeit. Die Empfindung für Temperaturen ist beim Gebrauch von Wasser, Föhn und Trockenhauben unerlässlich.
Wie viel verdient ein Friseur?
Das Monatsbruttogehalt ist deutschlandweit fast auf einem Niveau und pendelt sich zwischen ca. 1500 und 2100 € ein. Das höchste Gefälle besteht zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Im Osten liegt das Gehalt im unteren Bereich.
Während der Ausbildung:
Im Vergleich zu anderen Handwerksberufen ist die Ausbildungsvergütung relativ konstant. Auch während der Ausbildung kann man im Westen höhere Gehälter erzielen.
- Bruttomonatsgehalt im 1. Ausbildungsjahr zwischen ca. 520 und 600 €
- Bruttomonatsgehalt im 2. Ausbildungsjahr zwischen ca. 610 und 710 €
- Bruttomonatsgehalt im 3. Ausbildungsjahr zwischen ca. 720 und 830 €
Als Berufseinsteiger:
Berufsanfänger/innen verdienen zwischen 1500 und 1600 € brutto im Monat. Das Gehalt steigt erst nennenswert an nach ca. fünf bis zehn Arbeitsjahren oder durch Zusatzausbildungen und Weiterbildungen.
Mit Berufserfahrung:
Erst nach fünf bis zehn Berufsjahren erreicht man ein Bruttogehalt von ca. 2100 € pro Monat. Höhere Verdienste sind selten.
Welche Aufgaben hat man als Friseur?
Das gesamte Aufgabengebiet ist extrem vielfältig und bezieht sich nicht nur auf das Frisieren der Haare. Ein Hauptarbeitsfeld ist die Kommunikation mit Kunden. Auch Reinigungsarbeiten und der Umgang mit chemischen Mitteln gehören zum täglichen Geschäft.
Während der Ausbildung:
Während der Lehre liegt das Hauptaugenmerk auf die Gestaltung der Haare. Sie lernen jeden Arbeitsschritt akribisch und müssen alle Arbeitstechniken aufeinander abstimmen. Ihr wichtigstes Arbeitsgerät ist die Schere. Die kommt mit der passenden Fingerfertigkeit zum Einsatz.
Jeder Auszubildende benötigt eine gewisse Routine. Übung macht bekanntlich den Meister. Bevor Sie den ersten Kunden/innen die Haare schneiden, üben Sie an Perücken. Die Haare von Kunden/innen schneiden Sie während der Ausbildung mit deren Einverständnis.
Gute Ausbildungsbetriebe organisieren Kunden/innen für Sie, die Sie nach Herzenslust frisieren dürfen. Das Haarstyling ist dann kostenlos.
Ein Hauptausbildungsinhalt liegt auf dem Kontakt mit Kunden/innen. Sie lernen, wie man bei einer Typenberatung vorgeht und Kundenwünsche erfüllt. Der Friseursalon ist ein Ort der Begegnungen und der gesellschaftlichen Kommunikation. Kundengespräche sind die Grundlage eines jeden Salons. Die Gesprächsinhalte sind nebensächlich.
Haare färben und Dauerwellen machen, gehören zum Arbeitsalltag. Dafür müssen chemische Lösungen angesetzt und gemischt werden. Sie lernen den verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Auch Hygieneregeln müssen während der Arbeit erfüllt werden.
Schon während der Lehrzeit sind Sie für die Terminvereinbarungen verantwortlich und lernen, wie man Kundendateien führt und Termine zeitgerecht plant. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr werden Sie auch in die Buchhaltung eingewiesen und Sie organisieren den Einkauf und Vertrieb vom Haarpflegeprodukten.
In Männersalons lernen Sie die verschiedenen Techniken der Rasur kennen. In Damensalons frisieren Sie Bräute und legen außergewöhnliche Hochsteckfrisuren an. Manchmal werden Kundinnen auch für bestimmte Anlässe geschminkt oder erhalten eine Maniküre.
Im Berufsleben:
Im Berufsleben dreht sich alles um die Haare. Diese Tätigkeiten bestimmen Ihren Berufsalltag:
- Haare pflegen
- Haare waschen
- Haare schneiden
- Haare färben
- Haare wellen
- Haare glätten
- Haare verlängern
- Haare formen und stylen
- Haare rasieren
- Haare trocknen und föhnen
- Haare hochstecken
Einige dieser Arbeiten können sich auch auf Barthaare, Nasenhaare und Augenbraue beziehen. Je nach Salon betreffen die Pflegetätigkeiten auch die Haut. Zudem werden Maniküre und professionelles Make-up in vielen Friseurbetrieben angeboten.
All diese Tätigkeiten sind mit weiteren Aufgabenfeldern verbunden. Damit Sie die Haare färben können, müssen Sie zuvor die passende Haarfarbe mischen. Bevor Sie mit dem Schneiden der Haare beginnen, müssen Sie den/die Kunden/innen eingehend beraten.
Viele Salons haben mit dem Verkauf und Vertrieb von Haarpflegemitteln ein zusätzliches Geschäftsfeld entdeckt. Ihre Aufgabe besteht darin, die Kunden/innen schon beim Haarewaschen darauf, aufmerksam zu machen und sie zum Kauf zu bewegen.
Der Verkaufsraum ist das Aushängeschild des Salons. Er sollte immer gepflegt und sauber sein. Deshalb gehören auch Reinigungsarbeiten zum Berufsbild dazu. Nach jedem/jeder Kunde/in müssen die Haare auf dem Boden und am Stuhl entfernt werden. Sobald der Laden schließt, müssen umfangreiche Reinigungsarbeiten durchgeführt werden.
Sie bedienen außerdem die Kasse und rechnen gewissenhaft ab. Zudem planen und vergeben Sie Termine und organisieren denn reibungslosen Ablauf im Salon. Für Kunden/innen sollten keine Wartezeiten entstehen.
Wo arbeitet ein Friseur?
Friseure/innen arbeiten überwiegend in einem Salon oder in einem Kosmetikstudio. Friseurketten und Franchiseunternehmen agieren nach strengen Marketinganalysen. Sie setzen auf eine Art offene Salons, die sich innerhalb von Einkaufszentren befinden.
Der Arbeitsplatz kann auch in touristischen Einrichtungen liegen. Dann arbeiten Sie im Kosmetiksalon eines Hotels oder auf einem Kreuzfahrtschiff.
Weitere Arbeitsorte sind Theater, Filmstudios oder TV- und Filmproduktionsunternehmen. Hier arbeiten Sie direkt am Set und sind an unterschiedlichen Drehorten tätig.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Friseur?
Wer sein Handwerk versteht, der kann schnell leitende Tätigkeiten übernehmen. Große Friseurbetriebe haben eine Vielzahl an Salons. Berufserfahrene Fachkräfte übernehmen die Leitung eines Salons oder organisieren den Betrieb eines Salons in einer bestimmten Region.
Motivierte Gesellen/innen absolvieren die Meisterprüfung. Kurse werden überall über die Kammern und die Innung angeboten. Ein Teil der Weiterbildungskosten wird vom Staat übernommen. Auskunft erteilt die zuständige Handwerkskammer.
Der Titel des Meisters/der Meisterin erleichtert den Einstieg in die Selbstständigkeit. Er vermittelt Vertrauen und einen hohen Grad an handwerklichem Können. Für Kunden/innen ist der Titel eine Art Gütesiegel. Außerdem dürfen Sie als Meister/in Lehrlinge ausbilden und können den Nachwuchs gewissenhaft an den Beruf heranführen.
Während der Berufsausbildung kann man in einigen Bundesländern die fachgebundene Hochschulreife erwerben. Sie berechtigt zum Studium an Fachhochschulen und an verschiedenen Akademien. In größeren Städten findet man Bildungseinrichtungen, die gymnasiale Kurse speziell für Handwerker/innen anbieten. Diese Kurse finden parallel zur beruflichen Tätigkeit statt. Nach zwei Jahren kann man die Prüfungen für die fachgebundene Hochschulreife und nach drei Jahren für die allgemeine Hochschulreife ablegen.
Mit dem Abitur kann man eine Vielzahl an handwerklich und künstlerisch basierten Fächern studieren. Es besteht auch die Möglichkeit, sich zum/zur Maskenbildner/in oder zum/zur Visagisten/in ausbilden zu lassen.
Zudem besteht die Möglichkeit, sich während der Lehre die Zusatzqualifikation des/des Europaassistenten/in zu erwerben. Die Zusatzausbildung wird über das Europäische Waren- und Wirtschaftsrecht geregelt.