Beruf Facility Manager
Welche Ausbildung benötigt man als Facility Manager?
Der Beruf des/der Facility Manager/in ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf. Es ist ein Berufsbild, das auf unterschiedlichen Fachbereichen basiert. Sie benötigen für den Zugang zum Beruf aber immer eine Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium.
Eine gute Basis für den Einstieg in den Beruf bildet ein Studium im Fach Facility Management. Sie können das Fach an einigen Universitäten oder Fachhochschulen studieren. Es wird als Hauptfach und als Nebenfach angeboten. Als Nebenfach ist es verschiedenen Ingenieursstudiengängen, Immobilienstudiengängen und betriebswirtschaftliche Studiengängen untergeordnet.
Sie benötigen für die Aufnahme des Studiums die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. An der Universität können Sie nur mit der allgemeinen Hochschule studieren.
Sie schließen das Studium mit einem Bachelor oder Master ab.
Facility Management kann man auch innerhalb einer Berufsakademie studieren. Sollten der Zugang zur Berufsakademie ohne Berufsausbildung erfolgen, sollten Sie sicherstellen, dass es sich um ein reguläres Studium mit Abschluss handelt. Einige Berufsakademien bieten Facility Management nur als Weiterbildungsmaßnahme an. Es handelt sich dabei nicht um eine Berufsausbildung und nicht um ein Studium.
Der Zugang zu diesem Berufsbild kann auch auf einem anderen Weg erfolgen, über Kombination einer Berufsausbildung und einer Weiterbildung. Folgende Berufe werden bei der Stellenvergabe bevorzugt:
- Elektroniker/in
- Elektrotechniker/in
- Mechatroniker/in
- Anlagenmonteure/innen
Die Fachrichtungen der einzelnen Berufe spielen hier eine untergeordnete Rolle. Generell ist der Zugang zu einer Weiterbildung aber auch aus anderen kaufmännischen und technischen Berufen möglich.
Wer aus einem reinen Kaufmannsberuf kommt, sollte aber technische Kompetenzen oder Tätigkeiten nachweisen können. Mit einer Weiterbildung zum/zur Techniker/in oder Berufsabschlüsse, die einen Bezug zum Gebäudemanagement haben, kann der Einstieg in den Beruf auch ohne eine Weiterbildung erfolgen.
Die Weiterbildung zum/zur Facility Manager/in wird von den örtlichen Handwerkskammern angeboten. Auch einige Akademien und private Schulungsinstitute haben die Weiterbildung im Programm.
Wer aus finanziellen Gründen keine Weiterbildung in Vollzeit absolvieren will, kann alternativ an einem Fernlehrinstitut studieren.
Folgende Aus und Weiterbildungsinstitute bieten Kurse an:
- Handelskammern
- Handwerkskammern
- TÜV
- Technische Schulungsinstitute (OHM, IFM, GTW)
Welche Fähigkeiten braucht man als Facility Manager?
Sie benötigen in jedem Fall technisches Verständnis. Sie müssen die technischen Hintergründe eines Gebäudes verstehen und den Verlauf von Leitungen und die Schaltflächen zuordnen können.
Ohne handwerkliches Geschick geht in dieser Branche gar nichts. Sie bedienen hier unterschiedliche Tätigkeiten im Handwerk. Mal wechseln Sie nur eine Glühbirne und ein anderes Mal müssen Sie ganze Schaltkreise kontrollieren. In seltenen Fällen kommen Sie ohne einen/eine Fachhandwerker/in nicht weiter.
Sie benötigen Organisationstalent und müssen sämtliche anfallenden Arbeiten innerhalb eines Gebäudes managen und durchführen.
Auch diese Branche ist oftmals an ein jährliches Budget gebunden. Fallen zu viele Reparaturen an, dann müssen Sie die Arbeiten einteilen. Sie priorisieren und entscheiden, welche Arbeiten zuerst durchgeführt werden müssen. Es wird erwartet, dass Sie verantwortungsbewusst, eigenständig und gewissenhaft handeln.
Auch die Kontrolle von Gebäuden gehört zu Ihrem Aufgabenbereich. Sie benötigen eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und müssen kleine Fehler aufspüren und beheben, bevor diese größere Schäden anrichten.
Freundlichkeit und ein hoher Grad an Kommunikationsfähigkeit sind unerlässlich. Sie kommen den ganzen Tag mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen.
Wie viel verdient ein Facility Manager?
Das Gehalt wird nach unterschiedlichen Kriterien bestimmt. Es kommt auf die Berufserfahrung und die Art der Ausbildung an. Die höchsten Löhne erhalten Sie in Süddeutschland. Im Osten liegen die Gehälter dagegen weit unter dem Bundesdurchschnitt. Die Bruttolöhne schwanken zwischen ca. 2.900 und 8.500 € brutto im Monat.
Während der Ausbildung:
Es wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Sie können aber unterschiedliche Unterstützungen erhalten. Bei einem regulären Studium haben Sie ein Anrecht auf BAföG. Viele Weiterbildungskurse werden von der Bundesagentur unterstützt.
Als Berufseinsteiger:
Die Einstiegsgehälter richten sich in erster Linie nach der Art der Ausbildung. Wer direkt von der Universität oder Fachhochschule kommt, wird geringer bezahlt als ein/eine Handwerker/in, der eine Weiterbildung abgeschlossen hat. Große Immobilienunternehmen zahlen mehr als Gebäudeunternehmen. Städtische Angestellte werden nach Tarif bezahlt. Das monatliche Einstiegsgehalt liegt zwischen ca. 2.900 und 3.700 € brutto.
Mit Berufserfahrung:
Mit jedem Jahr Ihrer Berufstätigkeit steigt Ihr Gehalt an. Auch Ihre Ausbildung spielt eine Basisrolle. Viele Unternehmen zahlen Tariflohn. Das geringste Gehalt erhalten Sie in Mecklenburg-Vorpommern. Generell sind die Löhne im Osten geringer als in den westlichen und südlichen Bundesländern. Das höchste Gehalt zahlen Unternehmen in Hessen. Berufserfahrene Fachkräfte kommen auf einen monatlichen Bruttolohn zwischen ca. 3.700 und 8.500 € brutto.
Welche Aufgaben hat man als Facility Manager?
Ihr Aufgabengebiet ist sehr vielfältig. Es ist eine Mischung aus handwerklichen und kaufmännischen Tätigkeiten.
Während der Ausbildung:
Das Aufgabenfeld hängt von der Art der Ausbildung ab. Das Studium und die Weiterbildungsmaßnahmen haben einen ähnlichen Ausbildungsinhalt. Allerdings wird jeder Bereich beim Studium wesentlich intensiver beleuchtet. Das vermittelte Wissen ist fundierter.
Ein Fachgebiet beschäftigt sich ausschließlich mit der Betriebswirtschaft. Hier erlernen Sie, ein Gebäude zu managen. Sie bekommen Einblicke in die Gebäudekosten und stellen Jahrespläne auf. Die sind entweder an einem Budget gekoppelt oder werden von Ihnen kalkuliert.
Sie erhalten einen Einblick in die naturwissenschaftlichen Grundlagen und den Einfluss auf Gebäude. Wind und Starkregen können Schäden anrichten. Durch eine falsche Belüftung können Gebäudeschäden entstehen. Wer die physikalischen Gesetze auf ein Gebäude anwenden kann, hilft Schäden zu verhindern und kann vorbeugende Maßnahmen treffen.
Elektrische Kenntnisse sollten grundsätzlich vorhanden sein. Diese intensivieren Sie während der Ausbildung. Ein großer Teil bezieht sich auf die Themen Sicherheit und Schutz. Sie lernen, welche Schutzmaßnahmen Sie treffen müssen, um gefahrlos elektrische Arbeiten durchführen zu können. Sie bekommen aber auch Schulungen, die zum Schutz der Allgemeinheit dienen. Sie müssen die Menschen und das Gebäude mit Schildern absichern oder eventuell Bereiche komplett sperren.
Der Fachbereich der Bautechnik und der Werkstoffkunde nimmt einen hohen Stellenwert ein. Sie müssen erkennen, wann Schäden behoben werden müssen. Sie tragen die Verantwortung dafür, wann Reparaturen notwendig sind.
Außerdem bekommen Sie während der Berufsausbildung Einblicke ins Mietrecht und lernen, wie man Gebäude technisch und strukturell wartet.
Im Berufsleben:
Das Berufsbild basiert auf alle Hausmeistertätigkeit, die aber noch zusätzlich gemanagt werden. Sie sind eine Art Mädchen für alles und ein/eine Ansprechpartnerin für alle Dinge, die mit einem Gebäude oder einer Immobilie in Zusammenhang stehen.
Facility Manager/innen machen Gebäude winterfest und halten sie sauber. Sie tauschen Glühbirnen aus und warten die Heizungsanlage. Nur in ganz seltenen Fällen ziehen Sie Fremdfirmen hinzu. Das muss aber in enger Absprache geschehen.
Manche Arbeiten führen Sie regelmäßig und streng nach Plan durch. Den Plan haben Sie erstellt und entwickelt. Es gibt aber auch Arbeiten, die nicht geplant sind. Sie greifen ein, wenn der Aufzug steckenbleibt oder das Türschloss nicht richtig funktioniert.
Die Mieter/innen verlassen sich auf Ihr Fachwissen. Sie übernehmen arbeiten in den einzelnen Wohnungen, die durch den Mietvertrag abgedeckt sind. Dann helfen Sie, wenn sich ein Fender nicht mehr öffnen lässt oder der Wasserdruck eingestellt werden muss.
Für alle Arbeiten haben Sie ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Das kalkulieren Sie vorab oder erhalten es von einer Immobilienfirma oder den Gebäudebesitzer/innen.
Wo arbeitet ein Facility Manager?
Die meiste Zeit verbringen Sie in einem Büro. Sie sind in einem Gebäude unterwegs und erledigen Arbeiten im Hausflur oder im Keller. Oftmals arbeiten Sie auch in Mietwohnungen oder in den Außenflächen des Gebäudes.
Je nach Tätigkeitsbereich arbeiten Sie auch auf Baustellen oder in Maschinenräumen. Das können auch Räume sein, in den Anlagen des Gebäudes untergebracht oder installiert sind.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Facility Manager?
Sie können durch gezielte Weiterbildungen schnell in höhere Positionen aufsteigen und mehrere Gebäude verwalten oder einen höheren Verantwortungsbereich zugeordnet bekommen.
Eine hervorragende Weiterbildungsmaßnahme ist ein Technikerkurs. Dieser Kurs wird von den Handwerkskammern angeboten. Folgende Kurse stehen zur Verfügung:
- Bautechnik
- Baubetrieb
- Bautechnik im Hochbau
- Bausanierung
Über die Handelskammer können Sie kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Weiterbildungskurse belegen. Hier steht der Kurs zur/zum Fachwirt/in für Immobilien zur Verfügung oder Kurse im Marketing.