Beruf Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk
Welche Ausbildung benötigt man als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk (früher: Fachverkäufer/innen im Nahrungsmittelhandwerk) wählen aus 3 Fachbereichen. Infrage kommen die dualen Ausbildungen zum/zur:
- Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Konditorei
- Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Fleischerei
- Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Bäckerei
Diese erhielten in Deutschland die Anerkennung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Ausbildungsbetriebe entscheiden sich frei für oder gegen sich Bewerbende auf einen Ausbildungsplatz. Im Beruf Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk erhalten überwiegend Hauptschüler/innen einen Ausbildungsvertrag. Ihr Anteil an den Auszubildenden beträgt 2 Drittel. Ein Viertel besteht aus Männern und Frauen mit einem mittleren Bildungsabschluss.
Die dreijährigen Ausbildungen beginnen jeweils am 01. August oder am 1. September des Jahres. Die Zwischenprüfung absolvieren die Auszubildenden am Ende des zweiten Ausbildungsjahres. Sind 3 Jahre Ausbildungszeit vorbei, legen die zukünftigen Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk die Gesellenprüfung ab.
Um erfolgreich zu arbeiten, besitzen Sie für den Beruf erforderliche Eigenschaften und Fähigkeiten. Manche von Ihnen gehören zu Ihrem Wesen, andere erwerben Sie in der Schule oder Ausbildung. Letztere dient dazu, vorhandene Fähigkeiten auszubauen und neue Kompetenzen zu erwerben.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk kommen täglich mit einer Vielzahl Menschen mit unterschiedlichen Charakteren in Kontakt. Um mit ihnen zu interagieren, sind Sie kommunikativ, aufgeschlossen und vorurteilsfrei. Sie sind fähig, mit Menschen jedes Alters verständlich zu kommunizieren.
Bei Konflikten sind Sie in der Lage, zur Konfliktlösung beizutragen. Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk bringen das Talent zum Verkaufen mit und besitzen ein freundliches Wesen. Sie arbeiten mit Sorgfalt und sind kunden- und serviceorientiert. Sie sind teamfähig und unterstützen Ihre Kollegenschaft bei Bedarf.
Handwerkliches Geschick benötigen Sie für Ihre Arbeit an verschiedenen Geräten, Handgeschick beim Umgang mit Schneidwerkzeugen und beim Einräumen von Regalen. Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk besitzen einen Sinn für Ästhetik, da es zu Ihren Tätigkeiten gehört, Waren verkaufsfördernd zu präsentieren. Gelegenheiten dazu ergeben sich beim Bestücken von Regalen, bei den Auslagen in der Verkaufstheke, bei der Zubereitung von Snacks sowie Back- und Konditorwaren und beim Gestalten des Schaufensters.
Bei Ihrer Arbeit als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk benötigen Sie Flexibilität. Sie sind im Schichtdienst tätig und Ihre Aufgaben wechseln häufig. Überwiegend arbeiten Sie im Stehen und im Gehen. Das erfordert Ausdauer und Durchhaltevermögen.
Zum Berechnen von Preisnachlässen und bei Kassentätigkeiten benötigen Sie Rechenfertigkeiten, die Sie von der Schule her mitbringen. Sie sind in der Lage, kleine Berechnungen ohne Hilfsmittel durchzuführen. Dies ist etwa erforderlich, wenn Ihrem Betrieb ein Café oder Imbiss angeschlossen ist.
Wie viel verdient ein Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Die Gehälter für Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk fallen unterschiedlich hoch aus. Einflussfaktoren sind die Region, in der sich der Betrieb befindet. Im Süden und Westen erzielen Sie im Durchschnitt mehr als in den östlichen Bundesländern. Große finanzstarke Betriebe sind in der Lage, ihren Mitarbeiter/innen monatlich ein höheres Entgelt zu überweisen als kleine Unternehmen. Mit dem Lebensalter steigt das Gehalt. Die Jahre, die Sie Erfahrungen in Ihrem Beruf sammeln konnten, bestimmen ebenso die Höhe Ihres Einkommens.
Während der Ausbildung bekommen die Auszubildenden zum/zur Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk für ihre Leistungen eine Ausbildungsvergütung. Diese beträgt bei tarifgebundenen Betrieben im bundesdeutschen Durchschnitt im:
- ersten Ausbildungsjahr ca. 676 € brutto/Monat
- zweiten Ausbildungsjahr ca. 757 € brutto/Monat
- dritten Ausbildungsjahr ca. 891 € brutto/Monat
Als Berufseinsteiger erhalten Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk ca. 1.500 € bis 2.000 € brutto/Monat. Steigt die Höhe des Mindestlohnes an, verdienen auch Sie mehr, sofern Sie nicht ohnehin ein höheres Gehalt mit Ihrem Arbeitgeber vereinbarten.
Mit Berufserfahrung erhalten Sie ca. 1.700 € bis 2.220 € brutto/Monat. Der Durchschnittsverdienst beträgt ca. 2.000 € brutto/Monat. Männer erhalten im Mittel ca. 200 € brutto/Monat mehr ausbezahlt als ihre Kolleginnen. Dieser Wert entspricht etwa dem der Entgelttabelle der Bundesagentur für Arbeit
Welche Aufgaben hat man als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Während der Ausbildung ist es Ihre Aufgabe als Auszubildende/r zum/zur Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk, die in Ihrer Fachrichtung erforderlichen praktischen und theoretischen Kenntnisse zu erlangen. Sie lernen, wie sich Ihr Ausbildungsbetrieb organisiert sowie Ihre Rechten und Pflichten als Auszubildende/r.
Daneben eignen Sie sich Ihrem Berufsbild entsprechende Kenntnisse an, etwa wie Sie:
- Kunden beraten und verschiedene Verkaufstechniken anwenden
- Waren ansprechend und verkaufsfördernd präsentieren
- Informations- und Kommunikationstechniken nutzen
- Waren verpacken und fachgerecht aushändigen
- kleine Gerichte zubereiten
- Lebensmittel lagern, Qualitätskontrollen durchführen
- den Bestand von Verpackungsmaterial und Betriebsmittel prüfen und nachbestellen
- Waren entgegenzunehmen und die Lieferung zu kontrollieren
- die Umweltschutzbestimmungen einhalten
Im Berufsleben hängen Ihre täglichen Aufgaben von Ihrer Fachrichtung ab. Arbeiten Sie als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Konditorei, verkaufen Sie Süßspeisen und heiße Getränke. Ihre Kreativität und Ihr künstlerisches Talent wenden Sie beim Dekorieren von Konfekt, Spezialitäten aus Schokolade oder Gebäck an. Sie wissen, wie die Produkte, die Sie verkaufen, schmecken und kennen die Inhaltsstoffe. Dies ist von besonderer Bedeutung, da sich unter Ihrer Kundschaft Allergiker und Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten befinden.
Sind Sie als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk in einer Fleischerei oder Fleischereiabteilung im Einzelhandel beschäftigt, verkaufen Sie Fleisch- und Wurstwaren. Sie bereiten Snacks zu und beraten Ihre Kundschaft hinsichtlich der Zutaten und der Zubereitung der Produkte. Ebenso sind Sie für das Anrichten und den Verkauf von Feinkostsalaten zuständig.
Als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk in einer Bäckerei verkaufen und dekorieren Sie Backwaren und backen Rohlinge. Sie füllen Regale mit Broten auf und präsentieren die Waren in einer Theke. Zu Ihren Aufgaben gehört zudem der Verkauf und die Zubereitung von Snacks. Ist ein Café angeschlossen, servieren Sie Torten und Backwaren sowie Getränke an den Tischen. Sie wissen stets, was sich in den Produkten befindet und welchen Geschmack sie besitzen. Mit dieser Kenntnis sind Sie in der Lage, Ihre Kundschaft zu beraten. Den Verkaufsraum und die Geräte halten Sie sauber. Sie kassieren und rechnen am Ende Ihrer Schicht ab. Sie erledigen Bestellungen, nehmen Waren und Rohlinge an, lagern die Produkte ein und überprüfen Sie auf Vollständigkeit.
Wo arbeitet ein Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk arbeiten in Büroräumen, wenn sie organisatorische Aufgaben erledigen. Bei Lieferungen und Prüfen der Bestände sind sie in Lagerräumen vorzufinden. Den Hauptteil ihrer Arbeiten führen sie in den Verkaufsräumen hinter der Theke aus. Teils verlagert sich der Tätigkeitsbereich an Tischen, die sich in Innenräumen oder im Außenbereich befinden. Es kommt vor, dass die Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk in Verkaufswagen auf Märkten hinter der Theke stehen und die jeweiligen Produkte an den Mann oder die Frau bringen.
Ihre Arbeitskleidung besteht aus den Hygienebestimmungen entsprechenden Schürzen oder Kasacks. Sie tragen Sicherheitshandschuhe, die Sie vor Schnitten und Sticken schützen, wenn Sie mit scharfen Messern oder gefährlichen Geräten hantieren. Beim Verkauf sind Einweghandschuhe gebräuchlich. Daneben tragen Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk Kopfbedeckungen. Möglich ist andere vorgeschriebene Kleidung, die vom Design her dem Corporate Identity der Kette oder des Unternehmens entspricht. Namensschilder erleichtern der Kundschaft die Kommunikationen mit Ihnen als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk?
Nach der Prüfung zum/zur Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk arbeiten Sie als Geselle/-in in Ihrem Fachbereich. Ihre Kompetenzen halten sie auf dem aktuellen Stand und erweitern diese. Dazu besuchen Sie Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen:
- kaufmännische Grundlagen
- Konditorei, Bäckerei, Fleischerei
- Handel
- Verkaufsförderung
Gehen Ihre Karriereabsichten weiter als die der Sicherung Ihres Arbeitsplatzes, erreichen Sie Ihr Ziel mit einer Aufstiegsweiterbildung. Mit deren Abschluss kommen Sie in Führungs- und Managementpositionen oder sie ebnet Ihnen den Weg zu einem Studium. An Studienfächern bieten sich die Handelsbetriebswirtschaft oder die Betriebswirtschaftslehre an. Mögliche Weiterbildungsberufe für Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk sind:
- Ausbilder/in für anerkannte Ausbildungsberufe
Gehalt ca. 3.200 € bis 5.100 € brutto/Monat - Verkaufsleiter/in im Lebensmittelhandwerk
Gehalt ca. 3.200 € bis 5.800 € brutto/Monat - Fachwirt/in – Handel
Gehalt ca. 3.600 € bis 6.100 € brutto/Monat - Betriebswirt/in – Handel
Gehalt ca. 3.600 € bis 6.100 € brutto/Monat
Gleich, für welche Weiterbildung oder für welches Studium Sie sich entscheiden – mit Ihrer Ausbildung als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk besitzen Sie eine gute Grundlage. Ihre praktischen Erfahrungen bringen Ihnen bei Ihren späteren Bewerbungen Vorteile.