Beruf Fachmann für Systemgastronomie
Welche Ausbildung benötigt man als Fachmann für Systemgastronomie?
In Deutschland absolvieren Männer und Frauen zunächst eine 3-jährige duale Ausbildung, bevor sie als Fachmann/-frau für Systemgastronomie arbeiten. Interesse an dessen/deren Tätigkeiten finden überwiegend Haupt- und Realschüler. Auszubildende benötigen je einen Ausbildungsvertrag sowie ein Attest über die körperliche und geistige Eignung für diesen Beruf. Letzteres brauchen ausschließlich minderjährige Personen.
Die Ausbildung verlangt den Besuch der Berufsschule an 1 bis 2 Tagen der Woche. Es kommt vor, dass der Unterricht ersatzweise im Block stattfindet. Angehende Fachleute für Systemgastronomie verbringen die restlichen Tage der Arbeitswoche im Ausbildungsbetrieb. Sie lernen die Praxis:
- in Selbstbedienungsrestaurants
- bei Caterern
- in Mensen
- in Kantinen
- in Raststätten
- in Fast-Food-Restaurants verschiedener Ketten
Nach dem 1. Ausbildungsjahr legen die Auszubildenden die Zwischenprüfung ab. Diese stellt ihren bisherigen Ausbildungsstand fest. Nach weiteren 2 Jahren endet die Ausbildung mit der Abschlussprüfung zum/zur Fachmann/-frau für Systemgastronomie.
Die Ausbildung zum/zur Fachmann/-frau für Systemgastronomie erfährt zum 01.08.2022 eine Neuordnung. Für Auszubildende, die den Beruf ab diesem Zeitpunkt erlernen, entfällt die Zwischenprüfung nach dem 1. Ausbildungsjahr. Der Grund ist, dass sich die Abschlussprüfung in eine gestreckte wandelt. Das bedeutet, dass der 1. Teil der Prüfung am Ende des zweiten Abschlussjahres vor der Industrie- und Handelskammer erfolgt, der 2. nach dem 3. Ausbildungsjahr. Das Ergebnis des 1. Teils fließt in die Endnote ein.
Der Fokus liegt verstärkt darauf, die fachpraktisch-gastronomische Kompetenz zu stärken. Zudem bilden Personalwirtschaft und Marketing Bereiche, denen die Ausbildungsbetriebe vermehrt Aufmerksamkeit schenken sollen. Dies hat zum Ziel, die kaufmännischen Kenntnisse der Auszubildenden zu erweitern.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachmann für Systemgastronomie?
§ 8 der Verordnung über die Berufsausbildung im Gastgewerbe beschäftigt sich mit den Fertigkeiten und Kenntnissen, die der/die Auszubildende zum/zur Fachmann/-frau für Systemgastronomie mindestens zu erwerben verpflichtet ist. Sie eignen sich im Betrieb und in der Berufsschule unter Anleitung an, wie sie Gästen gegenüber auftreten und wie sie diese beraten. Daneben erlangen sie Kompetenzen:
- im Verkauf
- im Marketing
- im Personalwesen
- in der Systemorganisation
- in der Kontrolle und Steuerung der betrieblichen Leistungserstellung
Um in der Lage zu sein, dieses für das Ausbildungsziel erforderliche Fachwissen zu erwerben, benötigt der/die Auszubildende verschiedene Fähigkeiten. Diese bringt er/sie teils aus der Schule mit. Fremdsprachenkenntnisse erleichtern das Bedienen internationaler Kundschaft. Daneben helfen Ihnen ausgeprägte Kompetenzen in der Mathematik und im Deutschen, dem Lernstoff zu folgen. Von Vorteil sind vertiefte Kenntnisse in der Hauswirtschaftslehre und in der Wirtschaft.
Marketingmaßnahmen durchzuführen, bedarf einer kaufmännischen Befähigung. Um Arbeitsabläufe vorzubereiten, braucht er/sie organisatorisches und planerisches Talent. Bei der Zubereitung und der Kontrolle von Speisen ist Beobachtungsgenauigkeit die Fähigkeit, die ein/e Fachmann/-frau für Systemgastronomie mit in den Beruf bringt.
Bei der Aufnahme von Bestellungen und der Zuordnung derselben zu verschiedenen Personen ist Merkfähigkeit gefragt. Daneben fördert es den Umsatz, wenn Sie als Fachmann/-frau für Systemgastronomie die Wünsche Ihrer Stammgäste kennen und sie mit Namen ansprechen. Handgeschick brauchen Sie zum Servieren von Mahlzeiten und Getränken. Ein freundliches Wesen, das Talent zu kommunizieren und Teamfähigkeit sind weitere unerlässliche Fähigkeiten, die Sie in die Ausbildung mitbringen.
Fachleute für Systemgastronomie befinden sich den Tag über auf den Beinen. Ihre Tätigkeiten finden überwiegend im Stehen und Gehen statt. Dazu benötigen sie eine gute körperliche Fitness. Stressfestigkeit, die Bereitschaft im Schichtdienst und an Wochenenden zu arbeiten sowie Flexibilität sind unabdingbar für die berufliche Tätigkeit in einer Systemgastronomie.
Wie viel verdient ein Fachmann für Systemgastronomie?
Die Gehälter von Fachleuten für Systemgastronomie hängen davon ab, in welcher Region sich der Betrieb befindet. Die tariflichen Entlohnungen liegen im Westen höher als im Osten. Großkonzerne zahlen den mitarbeitenden Fachleuten mehr als kleine Betriebe. Nach der Berufsausbildung erweitern Sie als Fachmann/-frau für Systemgastronomie Ihre Kompetenzen. Dies macht sich finanziell bemerkbar. Zudem spielen die Jahre Ihrer Berufstätigkeit eine Rolle sowie Ihr Verantwortungsbereich.
Während der Ausbildung erhalten auszubildende Fachleute für Systemgastronomie eine Ausbildungsvergütung, die sich jährlich erhöht. Die Vergütung beträgt bei tariflich gebundenen Betrieben im Durchschnitt im:
- Ersten Ausbildungsjahr ca. 823 € brutto/Monat
- Zweiten Ausbildungsjahr ca. 893 € brutto/Monat
- Dritten Ausbildungsjahr ca. 1.003 € brutto/Monat
Tariflich ungebundene Betriebe sind verpflichtet, ihren Auszubildenden zum/zur Systemkaufmann/-frau eine Mindestausbildungs- oder darüber hinausgehende Vergütung zu bezahlen. Die Beträge finden Ausbildungsbetriebe im Betriebsbildungsgesetz vor.
Als Berufseinsteiger verdienen Sie als Fachmann/-frau für Systemgastronomie ca. 1.500 € bis 1.800 € brutto/Monat. Übernehmen Sie die Rolle des/der Schichtleiters/-in (Shift Leader, Shift Supervisor m/w/d), erhalten Sie mehr Verantwortung, was sich finanziell bemerkbar macht.
Mit Berufserfahrung verdienen Fachleute für Systemgastronomie im bundesdeutschen Durchschnitt 2.065 €. Dieses Gehalt gibt der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit an. Die Verdienste beginnen bei ca. 1.717 € brutto/Monat und enden bei ca. 2.563 € brutto/Monat.
Welche Aufgaben hat man als Fachmann für Systemgastronomie?
Fachleute für Systemgastronomie haben zur Aufgabe, standardisierte Gastronomiekonzepte umzusetzen. Diese setzen höhere Stellen wie Konzerne fest. Sie gelten für alle untergeordneten gastronomischen Betriebe. Sämtliche Gerichte, egal, in welcher Stadt sich der Gast befindet, schmecken gleich.
Während der Ausbildung eignen Sie sich als angehende/r Fachmann/-frau für Systemgastronomie das Wissen an, das Sie für eine eigenverantwortliche Tätigkeit in diesem Beruf benötigen. Oberstes Ziel ist es, die Prüfung zu bestehen.
In der Ausbildung obliegt es Ihnen, sich mit dem Aufbau des Betriebes vertraut zu machen. Sie erfahren von Ihren Rechten und Pflichten und wie Sie Vorschriften zum Umweltschutz einhalten. Da Sie mit Lebensmitteln arbeiten, sind hygienische Maßnahmen ein wesentlicher Teil Ihrer Ausbildung.
Sie lernen, Gäste zu empfangen, sie zu beraten und zu informieren. Zu Ihren Aufgaben zählt es, Speisen zuzubereiten und zu präsentieren. Dabei halten Sie die Rezeptur ein und die Wirtschaftlichkeit im Auge. Sie lernen, welche Kriterien bei den Bestellungen der Waren zu beachten sind und was Sie bei der Warenannahme sowie der Lagerung beachten.
Auszubildende erfahren, wie Sie die Geräte, mit denen Sie arbeiten, wirtschaftlich einsetzen und wie diese zu bedienen, zu reinigen und zu pflegen sind. Angehende Fachleute für Systemgastronomie wissen mit Reklamationen umzugehen sowie Gasträume herzurichten und zu reinigen. In der Ausbildung ist es Ihre Aufgabe, zu lernen, wie Sie Personal sinnvoll einsetzen sowie alle kaufmännischen Bereiche zu durchlaufen.
Im Berufsleben setzen Sie die erworbenen Kompetenzen ein, um einen einwandfreien Betrieb sicherzustellen. Sie gewährleisten ihrem Berufsbild entsprechend die korrekten Abläufe in der Küche, im Einkauf, in Lager und im Service. Sie kümmern sich um den Einsatz des Personals, sind für die Qualität der Produkte verantwortlich sowie für die Kontrolle der Kostenentwicklung. Ferner gehört die Umsetzung von Marketingmaßnahmen zu Ihrem Aufgabenbereich. Bei all Ihren Arbeiten achten Sie darauf, dass diese den vorgegebenen Standards entsprechen.
Wo arbeitet ein Fachmann für Systemgastronomie?
Die Arbeitsorte eines/r Fachmanns/-frau für Systemgastronomie sind Gast- und Verkaufsräume, Lagerräume sowie die Küche und die Büroräume. Wo diese jeweils zu finden sind, hängt vom Einsatzgebiet ab. Seine/Ihre Aufgaben erledigt er/sie in einer uniformierten Arbeitskleidung. Wie diese aussieht, bestimmen die Konzerne oder übergeordneten Unternehmen. Bedeutend dabei ist der Wiedererkennungswert, das Corporate Identity.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachmann für Systemgastronomie?
Fachleute für Systemgastronomie mit Karriereabsichten feilen an ihrer beruflichen Perspektive bereits in der Ausbildung. Sie erwerben Zusatzkompetenzen durch die Weiterbildung zum/zur Barmixer/in. Den Arbeitsplatz zu sichern und sich für Aufstiegsweiterbildungen vorzubereiten, gelingt durch die Teilnahme an Anpassungsweiterbildungen. Hier bieten sich verschiedene Themenbereiche an, die von der Systemgastronomie bis zur Lebensmittelhygiene reichen.
Entscheiden Sie sich für eine Aufstiegsweiterbildung, liegt die zum/zur Betriebswirt/in für Catering und Systemverpflegung nahe. In diesem Tätigkeitsbereich verdienen Sie ca. 2.061 € bis 2.914 € brutto/Monat. Der Durchschnittsverdienst beträgt in Deutschland 2.435 € brutto/Monat (Entgelttabelle der Bundesagentur für Arbeit), in Hessen 2.629 € brutto/Monat.
Alternativen bieten die Aufstiegsweiterbildungen:
- Restaurantmeister/in
Gehalt ca. 2.014 € bis 2.824 € brutto/Monat
- Fachwirt/in Gastgewerbe
Gehalt ca. 2.061 € bis ca. 2.914 € brutto/Monat
- Betriebsleiter/in Hotel, Gaststätten
Gehalt ca. 2.823 € bis 5.341 € brutto/Monat
zum Vergleich: Ein/e Betriebsleiter/in für Systemgastronomie verdient ca. 2.257 € bis 3.649 € brutto/Monat
- Barmeister/in
Gehalt ca. 2.014 € bis 2.824 € brutto/Monat
- Gastronom/in
Gehalt ca. 2.257 € bis 3.649 € brutto/Monat
Ist es Ihr Bestreben, in die Konzernleitung aufzusteigen oder führende Aufgaben im Management zu übernehmen? Dafür bieten sich die Studiengänge Hotelmanagement und Betriebswirtschaftslehre an. Durch Ihre Ausbildung zum/zur Fachmann/-frau für Systemgastronomie schaffen Sie sich eine praxisbezogene Grundlage für Ihre spätere Tätigkeit im Management.