Beruf Fachkraft für Pflegeassistenz
Welche Ausbildung benötigt man als Fachkraft für Pflegeassistenz?
Das Berufsbild Fachkraft für Pflegeassistenz ist eine schulische Berufsausbildung mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung. Die Ausbildung findet in der Hauptsache an einer Berufsfachschule statt.
Während der schulischen Berufsausbildung sind Sie verpflichtet, verschiedene Praktika zu machen. Dabei sollen Sie die theoretischen Aufgabeninhalte umsetzen. Die Praktika müssen in Einrichtungen stattfinden, aus den Bereichen:
- Altenpflege
- Gesundheitspflege
- Krankenpflege
- Heilerziehungspflege
- Haus- und Familienpflege
Alle Einrichtungen müssen dem ambulanten, stationären oder teilstationären Fachbereichen zugeordnet sein.
Die gesamte Ausbildung basiert auf landesrechtlichen Regelungen. Daher kann die Ausbildungszeit zwischen 2 und 3 oder zwischen 2 und 4 Jahren liegen. Sie müssen in allen Bundesländern eine Abschlussprüfung ablegen. Nach erfolgreicher Prüfung dürfen Sie in folgenden Fachbereichen tätig werden:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Altenheime
- Pflegeheime
- Heime für Menschen mit Behinderungen
- Ambulante Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
- Ambulante Sozialdienste
- Ambulante Krankenpflegedienste
- Ambulante Altenpflegedienste
- Privathaushalte von Personen, die Pflege benötigen
- Kirchliche und soziale Dienste und Einrichtungen
In allen Bundesländern benötigen Sie mindestens einen Hauptschulabschluss. Da die Anzahl an schulischen Plätzen aber begrenzt und die Konkurrenz groß ist, kann der Hauptschulabschluss unter Umständen nicht ausreichend sein.
Unabhängig davon gibt es weitere Zugangsbedingungen:
- Polizeiliches oder erweitertes Führungszeugnis
- Nachweis / Attest über die gesundheitliche Eignung
Obwohl es sich um eine Berufsausbildung im medizinischen Bereich handelt, gibt es für den Zugang zur schulischen Ausbildung keine Impfpflicht. Die Praktika können Sie aber nur absolvieren, wenn Sie gegen Covid-19, Masern und Hepatitis A und B geimpft sind. Einige Bundesländer akzeptieren alternativ den Status der Genesung oder ein Immunitätsnachweis.
Sie sollten zu Beginn der Berufsausbildung 18 Jahre alt sein. Ansonsten müssen Sie eine ärztliche Bescheinigung über die sogenannte Erstuntersuchung vorlegen. Das Höchstalter liegt bei 24 Jahren.
Einige Schulen setzen ein persönliches Bewerbungsgespräch voraus. Ferner kann eine schriftliche Zugangsprüfung erforderlich sein. Es gibt auch Schulen, die ganz spezielle Bewerbungsverfahren anwenden. Hier wird der schulische Leistungsstand genauer betrachtet. Andere Schulen wenden eine einfache Reihenfolge an. Wer sich zuerst anmeldet, hat den Platz sicher.
An allen öffentlichen Schulen entstehen keine Lehrgangsgebühren. An privaten Schulen müssen Sie eine Art Studiengebühr oder Schulgeld entrichten. An vielen öffentlichen und an allen privaten Schulen zahlen Sie zusätzliche Prüfungsgebühren und Anmeldegebühren.
Ferner fallen Kosten für Lehrmaterialien, für Fachliteratur und für Arbeitsbekleidung an. Liegt die Schulen nicht an Ihrem Wohnort, zahlen Sie Anfahrtskosten und müssen sich zudem um eine Unterkunft kümmern.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachkraft für Pflegeassistenz?
Sie benötigen in jedem Fall Einfühlungsvermögen und viel Geduld. Die Menschen, mit denen Sie arbeiten, sind in Ihrem Leben eingeschränkt und reagieren langsamer. Sie sollten eine stabile Psyche haben und sich durch gar nichts aus der Ruhe bringen lassen.
Sie dürfen in gar keinem Fall Dinge persönlich nehmen. Gerade im Fachbereich der Demenz-Pflege können Patienten/innen aggressiv und beleidigend reagieren. Sie müssen sich bewusst machen, dass dieses Verhalten auf Krankheiten zurückzuführen ist.
Sie sollten in der Schule das Fach Ethik belegt haben. Auch mit Religion kommen Sie weiter. Wichtig ist, dass Sie die ethischen Grundsätze kennen, verstehen und achten.
Die deutsche Sprache müssen Sie fehlerfrei sprechen können. Die Patienten/innen sollten Sie verstehen. Sie müssen sich klar und deutlich ausdrücken. Es ist auch erforderlich, dass Sie fehlerfrei schreiben. In der Pflege müssen Sie Dokumente und Protokolle erstellen.
Erforderlich sind auch Kenntnisse im Fachbereich Hauswirtschaft. Im Idealfall wurde das Fach während Ihrer Schulzeit unterrichtet. Akzeptabel sind auch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Kompetenzen, die über ein Schülerpraktikum erworben wurden.
Wie viel verdient eine Fachkraft für Pflegeassistenz?
In diesem Berufsbild gibt es große Gehaltsunterschiede. Der Tariflohn im öffentlichen Dienst schwankt zwischen ca. 2.600 und 3.230 € brutto im Monat. In der freien Wirtschaft fangen die Löhne nach Tarifvereinbarung bei ca. 2.200 € brutto im Monat an. Außerhalb der Tarifvorgaben erzielen Sie ein Gehalt zwischen ca. 1.500 und 2.200 € brutto monatlich.
Während der Ausbildung:
Sie erhalten keine Ausbildungsvergütung. Unter Umständen haben Sie aber ein Anrecht auf BAföG.
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen erzielen ein monatliches Bruttogehalt zwischen ca. 1.500 und 1.800 €. Die Tariflöhne sind wesentlich höher. In Mecklenburg-Vorpommern erzielen Sie generell Gehälter, die unter dem deutschen Durchschnitt liegen.
Mit Berufserfahrung:
Die Tariflöhne steigen stetig an. Die Löhne in der gewerblichen Wirtschaft stagnieren dagegen auch für erfahrene Fachkräfte. Hier nehmen viele Kriterien Einfluss. Im Osten erzielen Sie generell niedrigere Gehälter. Im Gesundheitswesen und in der Altenpflege sind die Verdienste geringer als in sozialen Einrichtungen. Den höchsten Lohn erzielen Sie mit Abstand in Baden-Württemberg.
Die Löhne für erfahrene Fachkräfte schwanken zwischen ca. 1.900 und 2.500 € brutto im Monat. Unter Umständen erhalten Sie aber Zulagen.
Welche Aufgaben hat man als Fachkraft für Pflegeassistenz?
Fachkräfte für Pflegeassistenz kümmern sich um Menschen mit Behinderung, um alte Menschen und um pflegebedürftige Personen. Sie übernehmen soziale und hauswirtschaftliche Tätigkeiten und pflegen hilfsbedürftige Menschen.
Während der Ausbildung:
Jede Schule hat andere Schwerpunktthemen. Die Basisausbildung ist aber in allen Schulen gleich. Die Grundlagen basieren auf Vorgaben.
Zunächst setzen Sie sich allgemein mit der Pflege auseinander. Sie erfahren, was man generell bei der Pflege beachten muss und welche gesetzlichen Vorgaben es gibt. Zudem gibt es Hygienevorschriften und Sicherheitsbestimmungen.
Sie müssen immer auch mit Angehörigen und mit Kollegen/innen zusammenarbeiten und eventuell Maßnahmen vorab koordinieren. Jede Pflege hat eine individuelle Grundlage. Sie lernen, wie Sie Pflegepläne erstellen und auf die Menschen anpassen.
Jede Pflege hat einen anderen Hintergrund. Sie beschäftigen sich auch mit der temporären Pflege und lernen, wie man eine Rehabilitation unterstützt. Gerade hierbei kommt es auch darauf an, dass Sie die Menschen mental unterstützen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Reinigung. Jeder Reinigungsbereich unterliegt anderen Richtlinien. Bei bestimmten Erkrankungen ist eine besondere Reinigung erforderlich, damit Patienten/innen nicht gefährdet werden. Auch der Umgang mit Reinigungsmitteln und Desinfektionslösungen will gelernt sein.
Alle Arbeiten müssen dokumentiert werden. Sie müssen Protokolle erstellen. Daher werden auch die Fächer Deutsch, Betriebswirtschaft und Sozialkunde unterrichtet.
Im Berufsleben:
Zunächst einmal müssen Sie sich mit Ihrem Fachbereich vertraut machen. Menschen aller Bildungsschichten und jeden Alters können pflegebedürftig werden. Manchmal kann der Umgang auch schwierig sein. Patienten/innen mit psychischen Erkrankungen oder mit Demenzerkrankungen brauchen eine besondere Aufmerksamkeit.
Es ist wichtig, dass Sie den Menschen unterstützend zur Seite stehen. Aber Sie dürfen niemals übertreiben. Die Eigenständigkeit muss immer gefördert und möglichst lange erhalten bleiben. Mit der Zeit bekommen Sie ein Gefühl für Ihre Tätigkeiten.
Sie müssen Anregungen geben. Als Pflegekraft können Sie nicht rund um die Uhr da sein. Jede Hilfestellung muss daher vorab koordiniert werden. Sie stellen Medikamente zusammen, aber die Patienten/innen nehmen diese später alleine zu sich. Auch das Bett richten Sie so weit her, dass man später problemlos darin schlafen kann.
Angehörige übernehmen oft die Pflegeaufgaben, wenn Sie nicht zur Verfügung stehen. Hier muss ein enger Austausch stattfinden. Jede Arbeit muss abgesprochen werden. Nur so kann die Versorgung sichergestellt werden.
Sie müssen sich auch mit Hilfsmitteln vertraut machen. In der Ausbildung erhalten Sie nur ein Basiswissen, da selbst ein Rollstuhl völlig unterschiedlich konstruiert sein kann. Jede Montage und Demontage ist anders. Hier hilft nur ein ständiges Wiederholen der Montagevorgaben.
Wo arbeitet eine Fachkraft für Pflegeassistenz?
Sie arbeiten in erster Linie in Pflegeeinrichtungen oder privaten Räumen. Hier agieren Sie nah am Menschen. Körperkontakt ist in diesem Beruf notwendig.
Je nach Einrichtung sind Sie auch in Patientenzimmern und in Gemeinschaftsräumen tätig. Die Privaträume beinhalten auch Gartenflächen und Kellerräume. Es kommt immer auf die Tätigkeiten an.
Sie kommen mit Körperflüssigkeiten in Berührung und es kommt auch zwangsläufig zu Geruchsentwicklungen. Sie müssen daher die Hygieneregeln und Reinigungsvorschriften beachten. Hier hantieren Sie mit Reinigungsmitteln und benutzen Desinfektionslösungen. Es kann erforderlich sein, dass Sie eine Maske oder Handschuhe tragen.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachkraft für Pflegeassistenz?
Das Berufsbild bietet Ihnen ausgezeichnete Aufstiegschancen. Es gibt viele Weiterbildungen, die nur auf den Pflegebereich konzipiert sind. Auch Fernschulen konzentrieren sich häufig separat auf den Fachbereich soziale und medizinische Pflege. Hier haben Sie folgende Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Dorfhelfer/in
- Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in
- Haus- und Familienpfleger/in
- Wirtschafter/in für Hauswirtschaft
- Qualitätsbeauftragte/r für Sozialwesen
- Fachwirt/in für Gesundheitswesen
- Fachwirt/in für soziale Organisation
- Qualitätsbeauftragte/r für Gesundheitswesen
- Fachwirt/in für soziale Führung
- Fachwirt/in für Sozialwesen
- Betriebswirt/in für Hauswirtschaft
Mit der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife können Sie an einer Universität oder an einer Fachhochschule studieren. Folgende Studienfächer bieten sich an:
- Gesundheitswesen
- Sozialwesen
- Hauswirtschaft
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsökonomie
- Gesundheitswissenschaft
- Soziale Arbeit