Beruf Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice
Welche Ausbildung benötigt man als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Nach einer langen und mühsamen Suche haben Sie endlich die ideale neue Wohnung gefunden. Der Vertrag ist unterschrieben und nun ist es an der Zeit, einzuziehen. Die beste Versicherung, dass Ihr kostbares Hab und Gut sicher in Ihrem neuen Domizil ankommt, ist die Beauftragung einer Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice (oft abgekürzt als FMKU).
Viele Menschen setzen dieses Berufsbild mit Möbelpacker gleich – stämmige Männer für schweres Heben und körperlich anstrengende Tätigkeiten. Hinter diesem Job verbirgt sich jedoch einiges mehr. Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice haben ein breites Spektrum an Aufgaben und Verantwortungen und seit 2006 ist FMUK ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist eine dreijährige duale Berufsausbildung im Bereich Industrie und Handel. Die Ausbildung findet parallel in einer Berufsschule statt, in der theoretisches Wissen vermittelt wird, und in einem Ausbildungsbetrieb, in dem dieses Wissen in der Praxis angewendet wird.
Für die Zulassung zu diesem Ausbildungsprogramm besteht keine vorgeschriebene Bildungsvoraussetzung. Im Jahr 2020 haben 552 Azubis die Berufsausbildung begonnen. 57 % davon verfügten über einen Hauptschulabschluss und 26 % besaßen einen mittleren Bildungsabschluss.
Allerdings wird in diesem Beruf in der Regel ein Führerschein der Klassen B, C1 und C1E verlangt. Falls ein/e Bewerber/in diesen zu Beginn der Ausbildung nicht vorweisen kann, kann er/sie ihn im Rahmen der dreijährigen Ausbildungszeit nachholen. Viele Ausbildungsbetriebe verlangen auch ein ärztliches Attest, das eine ausreichende körperliche Eignung für den Beruf bestätigt.
Gute Kenntnisse in den Schulfächern Mathematik und Werken/Technik sind in diesem Beruf und in der Ausbildung von Vorteil. Einfache Berechnungen von Material- und Transportkosten sind wichtig, ebenso wie handwerkliches Geschick bei der Montage von Möbeln und Kücheneinrichtungen.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice sind zentrale Mitarbeiter/innen in der professionellen Umzugs- und Transportbranche. Sie benötigen körperliche Kraft zum Heben und Bewegen von Möbeln und schweren Gegenständen sowie handwerkliches Geschick bei der Montage und Demontage von Kücheneinrichtungen und Möbeln.
Zu den einzelnen Kompetenzen und Fähigkeiten, die Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice unbedingt für den Job mitbringen sollten, gehören:
- eine hervorragende körperliche Kondition sowie Ausdauer und Belastbarkeit
- technisches Verständnis bei der Installation und dem Anschluss von Elektrogeräten wie Öfen, Herden und Waschmaschinen
- ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen für die effiziente Beladung von Transportfahrzeugen
- eine systematische und strukturierte Arbeitsweise
- Kunden- und Serviceorientierung sowie Teamfähigkeit
Wie viel verdient eine Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Während der Ausbildung:
Wie bei allen dualen Ausbildungsberufen erhalten Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice während ihrer Ausbildungszeit eine Ausbildungsvergütung vom Ausbildungsbetrieb. Die Höhe dieser Vergütung richtet sich nach dem Tarifvertrag des jeweiligen Unternehmens und dem Bundesland, in dem dieses seinen Sitz hat. Eine Vergütung wird nicht gezahlt, wenn es sich ausschließlich um eine schulische Ausbildung an einer Berufsschule handelt oder wenn das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) absolviert wird.
Nachfolgend sind zwei Lohnbeispiele für FMKUs während der Ausbildungszeit dargestellt. Alle Gehaltsangaben sind monatliche Bruttobeträge und dienen nur zu Referenzzwecken. Das tatsächliche Einkommen kann aufgrund mehrerer Faktoren abweichen.
Vergütung während der Berufsausbildung für Ausbildungsbetriebe im Einzelhandel (alle Angaben sind monatliche Bruttolöhne und variieren je nach Bundesland):
- Ausbildungsjahr: € 785 bis € 960
- Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.065
- Ausbildungsjahr: € 965 bis € 1.180
Vergütung während der Berufsausbildung für Ausbildungsbetriebe im privaten Verkehrsgewerbe (alle Angaben sind monatliche Bruttolöhne und variieren je nach Bundesland):
- Ausbildungsjahr: € 660 bis € 1.045
- Ausbildungsjahr: € 710 bis € 1.125
- Ausbildungsjahr: € 760 bis € 1.210
Als Berufseinsteiger:
Nach Abschluss der Ausbildung können Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice mit einem Einstiegsgehalt zwischen € 1.800 und € 2.100 brutto monatlich rechnen. Wie bei der ausbildungsbezogenen Vergütung kann das Gehalt je nach Kollektivvertrag sowie Größe und Standort des Unternehmens variieren.
Auch die spezifischen Anforderungen der Stelle haben Einfluss auf das Einkommen. Positionen mit einem stärkeren Schwerpunkt auf der Montage von Kücheneinrichtungen und der Installation von Haushaltsgeräten werden in der Regel mit einem höheren Gehalt vergütet.
Mit Berufserfahrung:
Mit zunehmender Erfahrung steigt das Gehalt in diesem Beruf an, aber die Erhöhungen sind im Vergleich zu anderen Berufsgruppen eher gering. Das Durchschnittseinkommen in Deutschland für FMKUs liegt bei knapp über € 2.300 brutto monatlich. Das Höchstgehalt, das man in diesem Beruf erreichen kann, liegt bei etwas mehr als € 2.600 brutto monatlich. Wer mehr verdienen möchte, ist gut beraten, in eine Weiterbildung zu investieren, um die beruflichen Aussichten und Verdienstmöglichkeiten zu verbessern.
Welche Aufgaben hat man als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Während der Ausbildung:
Die Ausbildung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist äußerst praxisorientiert. Azubis beginnen sofort in ihren Ausbildungsbetrieben, viele der Aufgaben zu übernehmen, die sie auch nach Abschluss ihrer Berufsausbildung ausführen werden. Dabei werden sie von Ausbildern und Kollegen gecoacht und betreut. Entsprechend ihrer Zuverlässigkeit und ihrer Fähigkeiten werden ihnen sukzessive komplexere Aufgaben und größere Verantwortung übertragen.
Im Berufsleben:
Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice arbeiten in der Umzugsbranche. Sie verpacken und transportieren die persönlichen Gegenstände der Kunden, bauen Möbel auf und ab, montieren Küchen und schließen Haushaltsgeräte an. Zu den typischen Aufgaben und Tätigkeiten, die FMKUs ausführen, gehören:
- die professionelle Beratung der Kunden über Umzugsoptionen
- die korrekte Schätzung des benötigten Umzugsmaterials
- die Erstellung eines angemessenen und verbindlichen Angebots
- die Beantragung von Parkgenehmigungen und anderen für den Umzug erforderlichen gesetzlichen Genehmigungen
- die präzise und pünktliche Durchführung des Umzugs an den vereinbarten Umzugstagen
- die Demontage und Montage der Möbel
- die Entsorgung des gesamten Verpackungsmaterials nach dem Umzug
Wo arbeitet eine Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Die gängigsten Arbeitgeber für Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice sind:
- Unternehmen, die Kücheneinrichtungen und Einbaumöbel verkaufen und montieren
- Umzugsunternehmen
- Speditionsunternehmen
- Firmen, die auf die Auflösung von Nachlässen, Räumungen und Entrümpelungen spezialisiert sind
Darüber hinaus können FMKUs auch Beschäftigung bei Unternehmen der Möbelherstellung finden.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice?
Ohne Weiterbildung sind die Aufstiegsmöglichkeiten für Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice begrenzt. Eine beliebte Fortbildungsmöglichkeit ist die Meisterausbildung zum/zur Meister/in für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice.
Diese Ausbildung ist berufsbegleitend, dauert in der Regel zwei Jahre und schließt mit dem staatlich anerkannte Berufstitel Geprüfter Meister für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice/Geprüfte Meisterin für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ab. Mit einer Meister-Zertifizierung können FKMUs größere Organisations- und Managementaufgaben übernehmen, wie die Planung und Leitung von Umzügen, die Übernahme kaufmännischer Aufgaben, die Beratung von Kunden sowie die Ausbildung von Azubis.