Beruf Fachinformatiker für Systemintegration
Welche Ausbildung benötigt man als Fachinformatiker für Systemintegration?
Das Berufsbild Fachinformatiker/in für Systemintegration ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich der Informationstechnologie. Die duale Berufsausbildung dauert drei Jahre und findet abwechselnd in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsschule statt.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt eine Zwischenprüfung. Die Berufsausbildung schließt nach drei Jahren mit einer Abschlussprüfung ab. Die Abschlussprüfung beinhaltet eine Abschlussprojektarbeit und eine selbst erarbeitete Präsentation einer Systemlösung.
Der Zugang zur Ausbildung ist nicht gesetzlich geregelt. Da die Ausbildung aber enorm hohe Ansprüche stellt, erfolgt der Zugang meist über die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Der Zugang über den mittleren Bildungsabschluss kann nur erfolgen, wenn Sie ausgezeichnete Noten in den Fächern Mathematik und Informatik vorweisen können.
Obwohl die Lernansprüche sehr hoch sind, liegt die Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen bei ca. 80 %.
Welche Fähigkeiten braucht man als Fachinformatiker für Systemintegration?
Eine Grundvoraussetzung für den Zugang zu dieser Berufsausbildung sind IT-Kenntnisse. Sie müssen sich mit Computern und den Systemen auskennen. Im Idealfall sind Sie auch mit den Programmiersprachen vertraut.
Sie benötigen technisches Verständnis und müssen die Arbeitsweise von Computern verstehen. Ihr logisches Denkvermögen sollte überdurchschnittlich sein. Sie müssen sich sämtlichen Systemproblemen stellen und bereit sein, nach Lösungen zu suchen. Dazu ist ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen unerlässlich. Idealerweise können Sie Tätigkeiten und Kompetenzen in diesen Fachbereichen vorweisen.
Ohne Englischkenntnisse kommen Sie in diesem Beruf nicht weiter. Sie sollten auch fachspezifische Sprachkenntnisse im Bereich Technik und Informatik mitbringen. Generell sollten Ihre Englischkenntnisse über die schulische Ausbildung hinausgehen. Fachliteratur ist oft nur in englischer Sprache verfügbar.
Die Berufsinhalte verändern sich ständig, da die Systeme angepasst werden. Es gibt immer neue Programme und neue Software. Sie müssen daher lernwillig sein und die Bereitschaft haben, regelmäßig an Weiterbildungen teilzunehmen.
Die gesamte IT-Branche basiert auf einer hohen Kommunikation und Teamfähigkeit. Viele Probleme können nur durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Kenntnisse erfolgen. Sie müssen daher kommunikationsfähig sein und auch in stressigen Situationen den Überblick behalten.
Einige Arbeitssituationen erfordern auch ein selbstständiges Arbeiten. Hier decken Sie Ihren Arbeitsbereich ab und fügen Ihre Arbeitsinhalte mit Ihren Kollegen/innen später zusammen, bis ein Gesamtbild entsteht.
Wie viel verdient ein Fachinformatiker für Systemintegration?
Fachinformatiker/innen für Systemintegration können ein monatliches Bruttogehalt zwischen ca. 3.200 und 4.900 € erzielen. Die Verdiensthöhe richtet sich nach der Branche und der geografischen Lage.
Während der Ausbildung:
Während der dreijährigen Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung. Diese ist nach den Lehrjahren gestaffelt und wird monatlich gezahlt. Die Höhe der Vergütung ist von der Branche und vom jeweiligen Bundesland abhängig. Die höchste Vergütung erhalten Sie in Bayern. Folgende Gehaltsangaben gelten als Richtwerte:
- Im ersten Ausbildungsjahr zwischen ca. 700 und 1.050 € brutto im Monat
- Im zweiten Ausbildungsjahr zwischen ca. 770 und 1.100 € brutto im Monat
- Im dritten Ausbildungsjahr zwischen ca. 850 und 1.200 € brutto im Monat
Als Berufseinsteiger:
Berufseinsteiger/innen erzielen ein Gehalt von maximal 3.200 € brutto im Monat. Im Osten werden in kleinen Unternehmen noch Gehälter unter 3.000 € brutto im Monat gezahlt. Auch die Branche hat einen hohen Einfluss. In der Industrie erhalten Sie ein höheres Gehalt als im Handwerk.
Mit Berufserfahrung:
Fachinformatiker/innen für Systemintegration können monatliche Bruttogehälter über 4.000 €
Erzielen. Einige Unternehmen zahlen Tariflohn. Die Berufserfahrung nimmt einen hohen Einfluss auf die Bezahlung, wenn man sein Wissen auf dem neusten Stand hält. Im Osten sind die Löhne generell geringer als in den alten Bundesländern.
Welche Aufgaben hat man als Fachinformatiker für Systemintegration?
Sie sind für die gesamten Computersysteme innerhalb einer Abteilung, einer Firma oder mehreren Gesellschaften verantwortlich. Fachinformatiker/innen für Systemintegration sorgen dafür, dass alle Netzwerke und Systeme einwandfrei funktionieren. Sie beheben Fehler, suchen nach Lösungsansätzen und installieren Software und Hardware.
Während der Ausbildung:
Die Inhalte während der dualen Berufsausbildung sind nach Lehrjahren gestaffelt und bauen teilweise aufeinander auf. Zunächst müssen Sie sich mit allen vorhandenen IT-Systemen vertraut machen. Sie begleiten Kollegen/innen beim Kundenbesuch und studieren die Arbeitsweise.
Dann lernen Sie, wie man die verschiedenen Systeme konfiguriert und einrichtet. Dabei beachten Sie die Komponenten der Software und der Hardware. Sie führen eine Vernetzung durch.
Sie nehmen an Kundenbesuchen teil, die aufgrund von Computerausfällen zustande kommen. In diesem Fall lernen Sie, wie man bei einer Fehlersuche vorgeht. Sie nutzen einzelne Diagnosesysteme. Sobald der Fehler gefunden ist, müssen Sie den Fehlerverlauf und die Fehlersuche dokumentieren.
Im weiteren Verlauf erfahren Sie, wie man nach der Fehlersuche vorgeht und Störungen behebt. Nicht immer reicht eine Fehlersuche nach Empfehlung aus. Sie müssen eigenständig denken und jedes System von einer anderen Seite betrachten. Viele Fehler sind einzeln betrachtet nicht, als Fehler zu erkennen. Es kommt erst zu einem Funktionsausfall, wenn einzelne Komponenten aufeinander übergreifen.
Mit der Zeit arbeiten Sie auch aktiv an verschiedenen Projekten mit. Im letzten Ausbildungsjahr übernehmen Sie eigenständig eine Aufgabe innerhalb des Projektes. Der letzte Schritt der Berufsausbildung ist die eigenständige Planung und Problemlösung.
Im Berufsleben:
Fachinformatiker/innen für Systemintegration sind unentbehrliche Arbeitskräfte. Sie werden immer dann gerufen, wenn es Probleme mit Computern gibt. Zudem sind Sie für sämtliche digitalen Prozesse innerhalb eines Unternehmens verantwortlich. Sie planen die digitale Erweiterung oder Erneuerung und integrieren verschiedene Systeme.
Sie verstehen die gesamte digitale Arbeit in einem Unternehmen als ein komplexes System mit unterschiedlichen Komponenten und integrieren Software und Hardware. Fachinformatiker/innen für Systemintegration stellen sicher, dass alle Systeme optimal miteinander vernetzt sind.
Manchmal entsteht der Bedarf neuer Systeme erst bei der Arbeit. Sie werden gerufen und müssen die Bedürfnisse der Kollegen/innen verstehen. Darauf basierend erstellen Sie eine optimale digitale Lösung und bauen neue Systeme ein. Eventuell sind die alten und die neuen Systeme auch kompatibel. Dann vernetzen Sie sie.
Sie müssen die Mitarbeiter/innen in die neuen Systeme einarbeiten und halten unter Umständen Schulungen ab. Sie konfigurieren und passen die Systeme, solange an, bis eine optimale Leistung erzielt wird.
Digitale Probleme können immer auftreten. Sie müssen diese schnell und effizient beheben. Dazu nutzen Sie verschiedene digitale Werkzeuge und hören sich die Berichterstattung von Anwender/innen an. Sie müssen miteinander arbeiten, damit schnelle Lösungen gefunden werden können.
Sie führen nur bedingt Softwareanpassungen durch. Auch die Programmierung muss nicht zwangsläufig zu Ihrem Aufgabengebiet gehören. In vielen Unternehmen arbeiten Sie mit Fachinformatiker/innen für Anwendungsentwicklung zusammen. So soll sichergestellt werden, dass bei der Digitalisierung eines Unternehmens ein Optimum herausgeholt werden kann.
Wo arbeitet ein Fachinformatiker für Systemintegration?
Fachinformatiker/innen arbeiten in erster Linie in Büros und sind hier an Bildschirmen tätig. Die Büros können unterschiedlich groß sein und es kann sich auch um ein Großraumbüro handeln.
Sie sind auch bei Kunden/innen oder Kollegen/innen tätig. Dann arbeiten Sie direkt in den Unternehmen vor Ort oder halten sich in einer anderen Abteilung auf. Die Beratung findet in Besprechungszimmern oder Konferenzräumen statt.
Sie arbeiten immer mit oder an Computern und Servern. Sie nutzen Tools und Cloud-Anwendungen zur Einrichtung und Überwachung von Systemen. Ihre gesamte Arbeit findet vor einem Bildschirm statt.
Wer nur für den Support oder der Fehlerbehebung zuständig ist, der arbeitet oft im Schichtdienst oder an Sonn- und Feiertagen. Systeminstallationen und Anpassungen werden am Wochenende oder außerhalb der regulären Arbeitszeiten durchgeführt.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Fachinformatiker für Systemintegration?
Dieses Berufsfeld bietet Ihnen eine vielfältige Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten. Viele Weiterbildungen finden sogar regelmäßig innerbetrieblich statt. Sie erhalten Softwareschulungen und lernen sämtliche Systemerneuerungen detailliert kennen.
Wer im Besitz der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife ist, der kann an einer Universität oder Fachhochschule studieren. Einige Akademien erlauben den Zugang zum Studium auch ohne Abitur. Folgende berufsorientierte Studienfächer stehen zur Auswahl:
- Informatik
- Angewandte Informatik
- Systeminformatik
- Wirtschaftsinformatik
- Kommunikationstechnik
- Softwaretechnik
- Technische Informatik
Sie können auch eine technische Weiterbildung absolvieren. Die örtlichen Kammern und einige Fernschulen bieten ein breit gefächertes Angebot:
- Techniker/in für Informatik
- IT-Berater/in
- IT-Entwickler/in
- Techniker/in für Betriebsautomatik
- Softwareentwickler/in
- IT-Projektleiter/in
- IT-Ökonom/in
- Techniker/in für technische Informatik
- Betriebswirt/in
- Sicherheitskoordinator/in