Beruf Elektroniker für Betriebstechnik
Welche Ausbildung benötigt man als Elektroniker für Betriebstechnik?
Für die Arbeit als Elektroniker/in für Betriebstechnik benötigen Sie eine 3 ½-jährige Ausbildung im Handwerk oder der Industrie. Um einen Ausbildungsvertrag zu erhalten, bewerben Sie sich etwa bei:
- Elektroinstallationsbetrieben, die sich mit dem Einbau von technischen Gebäudeausrüstungen beschäftigen
- Energieversorgungsunternehmen
- Unternehmen, die mit Produktions- und Betriebsanlagen arbeiten
- Herstellern von industriellen Prozesseinrichtungen wie Anlagen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder speicherprogrammierte Steuerungen
Ausbildende Betriebe suchen Ihre Auszubildenden nach eigenen Kriterien aus. Das Recht schreibt keine bestimmte Schulbildung vor. Überwiegend entscheiden sich die Ausbildungsbetriebe für Bewerbende mit Mittlerer Reife. Ca. 61 % der Auszubildenden zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik weisen diesen Schulabschluss nach. Die Hochschulreife besitzen 29 % derjenigen, die diesen anerkannten Ausbildungsberuf erlernen.
Nachdem die Bewerber/innen, deren Eltern, wenn sie unter 18 Jahre alt sind, und das ausbildende Unternehmen den Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, meldet der Ausbildungsbetrieb diese zum Berufsschulunterricht an. Bis zum Ausbildungsbeginn bringt der Auszubildende bei Minderjährigkeit die ärztliche Bestätigung einer Erstuntersuchung bei. Diese bescheinigt seine gesundheitliche Eignung.
Die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik erfordert den Besuch der Berufsschule. Der Unterricht erfolgt regulär an bestimmten Wochentagen oder an mehreren Tagen im Block. Hier lernen die Auszubildenden das theoretische Wissen rund um ihren künftigen Beruf. In der Praxis üben sie sich unter Anleitung an den übrigen Tagen der Arbeitswoche im Betrieb.
Die gestreckte Abschlussprüfung erfolgt in 2 Abschnitten. Den 1. Teil absolviert der Prüfling vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres, den 2. nach der Mitte des 4. Ausbildungsjahres. Eine Zwischenprüfung sieht die Ausbildungsverordnung nicht vor. Mit Bestehen der Gesellenprüfung zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik endet die Ausbildung. Der Prüfling erhält den Gesellenbrief mit der Berufsbezeichnung und ein Prüfungszeugnis ausgehändigt oder zugesandt.
Um den Anforderungen der Ausbildung und der späteren beruflichen Tätigkeit gewachsen zu sein, bringt der Auszubildende bestimmte Fähigkeiten und Interessen mit.
Welche Fähigkeiten braucht man als Elektroniker für Betriebstechnik?
Entscheiden Sie sich für den Beruf des/der Elektroniker/in für Betriebstechnik, benötigen Sie Interesse an praktisch-konkreten Arbeiten wie Installationen und Montagen. Zeigen Sie ein solches an theoretisch abstrakt ausgelegten Tätigkeiten? Bei diesen erweitern Sie bestehende Systeme mit Anlagenteilen oder werten Anlage- und Diagnosedaten aus, um Prozessabläufe zu optimieren. Zusätzlich benötigen Sie eine Affinität zu organisatorisch prüfenden Tätigkeiten. Bei der Protokollierung der Ergebnisse und bei allen anderen Ihnen auferlegten Arbeiten zeigen Sie Engagement, Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit sowie die notwendigen Kompetenzen, die Sie sich in der Berufsschule und im Betrieb aneignen.
Für Ihre beruflichen Tätigkeiten als Elektroniker/in für Betriebstechnik benötigen Sie Fachkenntnisse in der Elektrotechnik sowie der Elektronik und der Elektroinstallation. Daneben erfordert der Beruf Fähigkeiten in der Prozessleittechnik sowie der:
- Gebäudeleit- und -systemtechnik
- elektrischen Energietechnik
- der Montage
- der Mikroelektronik
- der Elektromechanik
Diese Aufzählung der Kompetenzen ist nicht vollständig. Ein/e Elektroniker/in für Betriebstechnik hat Freude daran, Wartungs-, Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten auszuführen. Zum Verlegen von Kabeln und anderen Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen benötigen Sie in ihrem Beruf Talent für handwerkliche Tätigkeiten sowie Fingergeschick. Kürzen Sie elektrische Leitungen, erfordert dies eine gute Auge-Hand-Koordination.
Zum Lesen von Schaltplänen bringen Sie die Fähigkeit mit, figural-räumlich zu denken, um diese zu erstellen, ein zeichnerisches Talent. Daneben beweisen Sie bei ihren Tätigkeiten die Begabung, zu planen und zu organisieren. Bei allen Arbeiten sind Sie in der Lage, umsichtig vorzugehen. IT- und Mathematikkenntnisse zeigen sich von Vorteil.
Wie viel verdient ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Der Verdienst eines/r Elektroniker/in für Betriebstechnik hängt ab von der Branche sowie der Region, in der sich der arbeitgebende Betrieb befindet. Handelt es sich um ein großes Unternehmen, ist dieses überwiegend finanzstärker als eines von mittlerer oder kleiner Größe. Damit einher geht, dass dieses in der Lage ist, seinen Mitarbeitern/-innen ein höheres Bruttomonatsgehalt zu überweisen. Das Sammeln von Berufserfahrung und die Erweiterung der Kompetenzen wirken sich auf die Gehaltshöhe aus.
Während der Ausbildung erhalten Auszubildende zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik tarifliche Vergütungen oder vom Berufsbildungsgesetz festgelegte Mindestgehälter. Das Bundesinstitut für Berufsbildung errechnete anhand der in seiner Datenbank hinterlegten Informationen die durchschnittlichen Gehälter für Lernende des Berufs Elektroniker/in für Betriebstechnik. Die tarifliche Ausbildungsvergütung beträgt im bundesdeutschen Mittel:
- ca. 952 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
- ca. 1.040 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
- ca. 1.129 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr
- ca. 1.218 € brutto/Monat im 4. Ausbildungsjahr
Als Berufseinsteiger erwarten die Gesellen/-innen mit dem Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik durchschnittliche Gehälter von:
- ca. 2.200 bis 2.300 € brutto/Monat im Elektrohandwerk
- ca. 2.700 bis 2.800 € brutto/Monat in der Energie- und Versorgungswirtschaft
- ca. 2.900 bis 3.200 € brutto/Monat in der Metallindustrie
- ca. 3.100 bis 3.200 € brutto/Monat in Chemieunternehmen
Mit Berufserfahrung und ausgebauten Kompetenzen verdient ein/e Elektroniker/in für Betriebstechnik ca. 3.250 bis ca. 4.700 € brutto/Monat. Im Vergleich verdienen die Gesellen/-innen in Niedersachsen, in Baden-Württemberg und in Hessen höhere Gehälter als ihre Berufskollegen/-innen in Sachsen, Thüringen oder Berlin.
Welche Aufgaben hat man als Elektroniker für Betriebstechnik?
Während der Ausbildung obliegt es den angehenden Elektronikern/-innen für Betriebstechnik, sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Dazu erwerben sie das theoretische berufsbezogene Wissen sowie die alle praktischen Tätigkeiten, die auf sie im späteren Berufsleben zukommen. Das für alle anerkannten Ausbildungsberufe vorgeschriebene Berichtsheft ist sorgfältig zu führen und für die Zulassung zur Prüfung erforderlich.
In den Jahren der Ausbildung folgen Sie den Anweisungen der Ihnen höher gestellten Personen im Betrieb sowie insbesondere denen des/der Ausbilders/-in. Bei Ihren Tätigkeiten erhalten Sie Anleitung. Dieses hält Sie nicht davon ab, ihre Aufgaben gewissenhaft und mit Sorgfalt zu erledigen, sodass weder Ihnen noch anderen ein gesundheitlicher oder finanzieller Schaden entsteht.
Im Berufsleben kümmern Sie sich beispielsweise als Elektroniker/in für Betriebstechnik um die Installation und Wartung elektrischer Produktions-, Betriebs- und Verfahrensanlagen. Zudem gehört es zum Berufsbild, diese instand zu halten und Reparaturen daran auszuführen. Sie verdrahten, entwerfen Anlagenänderungen und montieren Schaltgeräte. Daneben gehören das Programmieren und das Konfigurieren von System und Sicherheitseinrichtungen zum Aufgabengebiet.
Ihr Organisationstalent setzen Sie für die Montage von Anlagen ein. Sind sie betriebsbereit, weisen Sie die an diese arbeitenden Personen in die Bedienung derselben ein. Daneben gehört die Überwachung von Dienstleistern und anderen an der Anlage hantierenden Arbeitern/-innen zu ihren beruflichen Tätigkeiten als Elektroniker/in für Betriebstechnik.
Wo arbeitet ein Elektroniker für Betriebstechnik?
Elektroniker/innen für Betriebstechnik arbeiten überwiegend in Werk- und Produktionshallen sowie in Werkstätten mit elektrischen Systemen und Anlagen. Zählt es zu ihren Aufgaben, Starkstromleitungen zu warten, sind sie im Freien beschäftigt. Sie zeigen sich für Auslandseinsätze vorbereitet und finden ihre Tätigkeitsorte außerhalb des Betriebes in den Produktionshallen der Kunden.
Bei ihren Arbeiten tragen sie den DGUV-Vorschriften und den VDE-Bestimmungen entsprechende Arbeitsschutzkleidung aus isolierenden Materialien. Die Gewebe der Schutzanzüge und Handschuhe bestehen zu mindestens 35 % aus Baumwollfasern. Sie tragen die aus zwei übereinander stehenden Dreiecken bestehenden Isolatorzeichen. Der Schutzhelm ist mit der Markierung 440 Volt versehen und hat ebenso wie die Sicherheitsschuhe eine isolierende Wirkung. Bei Arbeiten im Freien tragen Elektroniker/innen Warnwesten.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Elektroniker für Betriebstechnik?
Elektroniker/innen für Betriebstechnik, die ihre Berufschancen durch Aufstiegsweiterbildungen verbessern möchten, haben verschiedene Möglichkeiten. Nahe liegt als Geselle/-in der Besuch einer Meisterschule. Hier bieten sich die Fachrichtungen Veranstaltungstechnik oder bei der Industriemeister/innen-Weiterbildung die der Elektrotechnik an. Ihr Verdienst nach dem erfolgreichen Abschluss des Meisterlehrgangs beträgt als:
- Industriemeister/in für Elektrotechnik ca. 3.800 bis 5.900 € brutto/Monat
- Meister/in Veranstaltungstechnik ca. 3.100 bis 5.700 € brutto/Monat
Beabsichtigen Sie, Ihre Karriere mit einer Weiterbildung zum/zur Techniker/in für Elektrotechnik voranzutreiben, erwartet Sie ein Gehalt von ca. 3.700 bis 5.900 € brutto/Monat. Mit der Aufstiegsweiterbildung zum/zur Prozessmanager/in im Bereich Elektrotechnik verdienen Sie nach Ihrem Abschluss ca. 3.800 bis 5.950 € brutto/Monat.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kommen verschiedene Studienfächer infrage, mit denen Sie als Elektroniker/in für Betriebstechnik Ihre Karriereabsichten in die richtige Richtung lenken. Zu diesen gehören die Elektrotechnik und Mechatronik ebenso wie Energietechnik, die Automatisierungstechnik oder das Wirtschaftsingenieurwesen.