Beruf Disponent
Welche Ausbildung benötigt man als Disponent?
Um Disponent/in zu werden, benötigen Sie zunächst eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung. Zum Beispiel in den folgenden Bereichen:
- Industriekaufmann
- Kaufmann für Büromanagement
- Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen
- Transportlogistiker
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Fachberater für Vertrieb
- Fachwirt
- Betriebswirt
Nach dieser Ausbildung können Sie eine Weiterbildung zum Disponenten/ zur Disponentin machen. Dafür wählen Sie einen Schwerpunkt aus der Branche, in der Sie später arbeiten möchten, oder in der Sie bereits Erfahrung haben. Sie können beispielsweise im Fuhrparkmanagement, der Lagerlogistik, dem Büromanagement, in Industrie und Handel, in der Tourismusbranche oder in Vertrieb und Spedition arbeiten. Diese Fortbildungen dauern in der Regel nur einige Tage, doch ein Aufbaustudium kann erforderlich sein, wenn Sie später mit Gefahrengütern oder im Schwerlastverkehr zu tun haben.
Wer Disponent/in im Personalwesen werden möchte, muss einen etwa halbjährigen Zertifikatskurs machen. Der Kurs endet mit einer Prüfung und wird von verschiedenen Institutionen angeboten. Die Kursinhalte umfassen zum Beispiel eine Einführung in das Arbeits- und Sozialrecht. Alternativ können Sie auch ein BWL-Studium mit Verkehrs- oder Logistikschwerpunkt absolvieren.
Welche Fähigkeiten braucht man als Disponent?
Wollen Sie als Disponent/in Anstellung finden, brauchen Sie zunächst ein paar grundlegende Fähigkeiten, wie Organisations- und Kommunikationstalent, da diese zwei Kompetenzen für alle Aspekte des Berufs notwendig sind. Dazu kommen Erfahrung im Controlling, im Umgang mit Office Programmen und mit ERP-Systemen. Gute Englischkenntnisse oder eine andere Sprache sind vorteilhaft.
Sie sollten selbstständig und strategisch handeln und denken können und analytische Fähigkeiten mitbringen. Doch sie müssen gleichzeitig auch gut im Team arbeiten und die Verantwortung für Ihre Mitarbeiter und Untergebenen übernehmen. Wenn es mal stressig wird, sollten Sie in der Lage sein, Ruhe zu bewahren und Sie benötigen ein wenig Geschick in der Planung und im Netzwerken.
Es ist außerdem nötig, fachliche Kompetenzen wie betriebswirtschaftliche und kaufmännische Kenntnisse, sowie Erfahrung im Personalmanagement zu besitzen. Diese sollten Sie bereits in Ihrer Ausbildung erworben haben. Wollen Sie als Quereinsteiger in einem Betrieb anfangen, sollten Sie sich gut mit Logistik und Vertrieb, dem Management und Projektmanagement oder der Personalführung auskennen.
Wie viel verdient ein Disponent?
Das Gehalt eines Disponenten/ einer Disponentin liegt im Durchschnitt zwischen 2.000 € und 4.000 € brutto im Monat. Die tatsächliche Summe hängt stark vom Aufgabengebiet, der Region und auch dem Land ab, in dem Sie beschäftigt sind. Dazu kommt, welche Zusatzqualifikationen Sie erwerben, Ihre Berufserfahrung und ob Sie eine Führungsposition innehaben. Sie können nach Tarifvertrag bezahlt werden, oder aber nach freier Gehaltsverhandlung.
In Baden-Württemberg verdienen Disponenten/Disponentinnen durchschnittlich 3.200 €, in Bayern rund 2.900 € und in Thüringen nur 2.300 € brutto monatlich. In Österreich liegt das Gehalt zwischen 1.900 € und 3.200 €.
Während der Ausbildung: Eine kaufmännische Ausbildung wird in den meisten Fällen gut bezahlt und Sie können mit einer monatlichen Ausbildungsvergütung von rund 500 € im ersten, 750 € im zweiten und etwa 900 € im dritten Lehrjahr rechnen.
Als Berufseinsteiger: Zu Beginn Ihrer Tätigkeit als Disponent/in können Sie mit einem Gehalt von ca. 25.000 € bis 29.000 € brutto im Jahr rechnen. Das sind etwa 2.000 € bis 2.400 € pro Monat. Mit einem abgeschlossenen Studium können es sogar rund 3.200 € brutto pro Monat sein.
Mit Berufserfahrung: Je mehr Berufserfahrung Sie gesammelt haben, desto höher fällt Ihr Gehalt aus und Sie können auf etwa 2.600 € mit einer Ausbildung und 3.800 € mit einem Studienabschluss hoffen.
In den Bereichen Tourismus, Handel, Industrie oder Personalwesen werden Sie selten viel mehr verdienen, doch beispielsweise in Rechts- und Steuerbereichen sind auch Gehälter von über 4.000 € brutto im Monat möglich. Leitende Positionen versprechen ebenfalls mehr Einkommen, doch sie gehen auch mit mehr Verantwortung und Stress einher.
Welche Aufgaben hat man als Disponent?
Als Disponent/in sind Sie für die fachgerechte und reibungslose Organisation von Abläufen in einem Unternehmen zuständig. Dabei kann es sich um Fuhrparks handeln, die Lagerverwaltung einer Firma oder das Personalmanagement. Disponenten/Disponentinnen sind in den unterschiedlichsten Bereichen gefragt. Das Berufsbild umfasst sowohl die Koordination von Waren und das Zusammenstellen von Flug- oder Fahrrouten als auch die sinnvolle Einteilung des Personals und das Knüpfen von Kontakten und den Aufbau eines Netzwerks.
Die Hauptaufgaben sind die Recherche, die Planung und Überwachung und die Kommunikation. Je nach Berufsbild ist der Fokus unterschiedlich gelegt und Sie übernehmen andere Aufgaben.
Während der Ausbildung: Während der Fortbildung zum Disponenten/ zur Disponentin werden je nach Schwerpunkt unterschiedliche Aspekte zur Sprache kommen. Für viele Branchen sind die rechtlichen Grundlagen des Gewerbes, EU-Recht und weitere Themen wie die Straßenverkehrsordnung und Sozialvorschriften wichtig. Sie lernen, wer wofür haftet und verantwortlich ist und was für Strafen es gibt.
Außerdem werden organisatorische Tätigkeiten wie Auswertung und Archivierung, Kostenberechnung und kaufmännische Grundlagen sowie die Disposition von Ressourcen behandelt. Bei einem Fokus auf das Personalwesen kommen noch Arbeitsrecht, Personalbeschaffung und -planung, Verwaltung und Ähnliches dazu. Sie lernen die Buchhaltung zu übernehmen, Bewerber zu beurteilen und einzustellen und Kosten zu berechnen. Auch den Umgang mit Softwareprogrammen bekommen Sie gezeigt.
Im Berufsleben: Sind Sie in einer Logistikfirma angestellt, kümmern Sie sich darum, dass Transportmittel effizient und wirtschaftlich genutzt werden und etwa der Frachtraum so ökonomisch wie möglich verwendet wird und die Waren auf dem kürzesten Weg transportiert werden. So kann es sein, dass Sie Dienstpläne für Fahrpersonal und Einsatzpläne für Fahrzeuge erstellen, sowie alle mit dem Fuhrpark zusammenhängenden Reparaturen und Wartungen planen.
Ihnen untersteht außerdem die Kontrolle von Lieferterminen, -mengen und -papieren und die Abstimmung von Zeitplänen und Fristen. Sie nehmen Aufträge entgegen und erstellen Angebote, bearbeiten Reklamationen und kontrollieren Fahrtbücher und Bordcomputer. Dabei bauen Sie sich ein Netzwerk auf, um die Effizienz von Abläufen zu steigern und Kosten zu senken. Hierzu gehört ebenso die Kundenbetreuung, wie die Suche nach neuen Zielgruppen.
Möglich ist es, diese Aufgaben zu erfüllen, da Sie als Disponent/in von der Geschäftsleitung rechtliche Vollmachten erhalten, die Ihnen die Entscheidungsgewalt für Ihren Arbeitsbereich übertragen. In einem bestimmten Rahmen haben Sie die volle Kontrolle und können auch Untervollmachten an Ihre Angestellten vergeben. Meist gibt es Vorschriften, die zum Beispiel das Überschreiten bestimmter Preisniveaus beim Wareneinkauf verhindern, doch davon abgesehen, sind Sie in Ihrer Arbeit unabhängig.
Im Personalbereich sind es keine Waren, die Sie delegieren und organisieren, sondern Personen. Sie übernehmen die Personaleinsatzplanung und stellen neue Mitarbeiter ein. Auch für die Entgeltabrechnungen sind Sie zuständig.
Generell übernehmen Sie kommunikative Aufgaben, wie die Absprache mit externen Firmen, Kollegen und Mitarbeitern, das Schreiben von E-Mails und das Annehmen von Telefonaten. In der Recherche vergleichen Sie Angebote und Preise und koordinieren Ressourcen entsprechend. Bei der Planung ziehen Sie alles in Betracht, was Sie zuvor gelernt haben, um reibungslose Abläufe zu garantieren. Sollte doch mal etwas kaputtgehen oder schieflaufen, sind Sie der Ansprechpartner für Fahrer, Kunden und andere Unternehmen.
Wo arbeitet ein Disponent?
Disponenten/Disponentinnen können in fast jedem Wirtschaftszweig zum Einsatz kommen. Sie können zum Beispiel in der Personalabteilung und dem Recruiting größerer Firmen einen Job finden, oder in den folgenden Branchen:
- Logistikunternehmen
- Speditionen
- Chemie und Pharmazie
- Elektrobranche
- Fahrzeug- und Maschinenbau
- Postverwaltungen
- Handel
- Tourismuswesen
- Nahrungsmittelindustrie
Je nach Berufsfeld unterscheidet sich Ihr Arbeitsplatz, doch meist werden Sie Zeit im Büro oder bei Kunden vor Ort verbringen. Sie überprüfen außerdem Warenlieferungen in Lagerhallen oder auf Lagerplätzen im Freien.
Ihre Arbeitszeiten hängen davon ab, ob Ihr Betrieb auch an Wochenenden und Feiertagen tätig ist und ob zum Beispiel Warensendungen verspätet sind. Überstunden sind nicht ungewöhnlich, auch wenn Sie sich um Probleme mit Fahrern oder Fahrzeugen kümmern müssen. Ihr Arbeitsvertrag regelt, ob Sie im Tages- oder Schichtdienst arbeiten und ob Überstunden bezahlt werden.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Disponent?
Der Bedarf an Disponenten/Disponentinnen ist groß, was Ihre Karrierechancen steigert. Mit zunehmender Erfahrung können Sie die Karriereleiter erklimmen und Führungspositionen einnehmen. Sie können vom Teamleiter zum Abteilungsleiter, bis hin zur Geschäftsführung aufsteigen.
Um in Ihrem Job voranzukommen, sollten Sie regelmäßige Weiterbildungen in Betracht ziehen, denn je mehr Kompetenzen Sie haben, desto besser sind Ihre Erfolgsaussichten. Spezialisierungen binden Sie zwar mehr an eine Branche, doch sie bieten auch gute Voraussetzungen, um mehr Verantwortung zu übernehmen und das Gehalt zu steigern.