Beruf Detektiv
Welche Ausbildung benötigt man als Detektiv?
Für den Beruf Detektiv/in gibt es keine staatlich geregelte Ausbildung. In der Theorie steht er jedem offen, da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. In der Praxis üben ihn Personen aus, die in ihrem erlernten Beruf mit ähnlichen Aufgaben wie die eines/r Detektivs/-in betraut waren oder in Teilbereichen Kenntnisse besitzen. Beispielhafte Berufe sind:
- Jurist/in
- Kriminal- oder Zollbeamte/-innen und Beamte/-innen der Bundespolizei im mittleren Dienst
- Elektronikfachleute, die sich mit der Videoüberwachung und der Lauschabwehr auskennen.
Ist Detektiv/in Ihr Berufswunsch, fordern die Anbieter der Aus- und Weiterbildungen unterschiedliche Voraussetzungen. Wert legen diese auf eine deutsche Staatsangehörigkeit und einen einwandfreien Leumund. Um diesen nachzuweisen, bringen Sie ein Führungszeugnis und einen Beleg über die steuerliche Unbedenklichkeit bei. Daneben besitzen Sie eine Fahrerlaubnis der Klasse B. Die Institute setzen ein unterschiedliches Mindestalter für eine Ausbildung zum/zur Detektiv/in voraus. Überwiegend liegt dies zwischen 18 und 25 Jahren. Manche Schulungsanbieter verlangen eine Sachkundeprüfung gemäß der Gewerbeordnung.
Bringen Sie keine berufstypischen Kenntnisse aus Ihrem jetzigen Beruf mit, erwarten die Anbieter der Aus- und Weiterbildungen zum/zur Detektiv/in mindestens einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung in einem verwaltungstechnischen oder kaufmännischen Bereich. Die Lehrgänge dauern von mehreren Tagen bis zu etwa 2 Jahren. Welchen Abschluss Sie erhalten, hängt vom Bildungsanbieter und dem Weiterbildungsangebot ab. Beispiele sind:
- Privatermittler/in – Detektiv/in
- Private/r Ermittler/in – Kaufhausdetektiv/-in
- Privatdetektiv/in
- Bewachungsfachkraft im Handel
- Detektiv/-in
- Kaufhausdetektiv/in
Mit der Ausbildung ist es nicht getan. Ein/e Detektiv/in mit Erfolgsabsichten bildet sich lebenslang weiter. Neben dem ausgeprägten Lernwillen benötigen sie weitere Fähigkeiten, mit denen sich der nächste Abschnitt beschäftigt.
Welche Fähigkeiten braucht man als Detektiv?
Arbeiten Sie als Detektiv/in, leben Sie von Ihrer Diskretion. Da Sie persönliches und sensible Daten von vielen Menschen erfahren, sind Sie verschwiegen. Plaudern Sie Dinge aus, gefährdet dies Ihrem Ruf und die Ermittlungsergebnisse. Daneben sind Sie in rechtlichen Fragen kundig. Beim Observieren brauchen Sie Ausdauer und eine gute Beobachtungsgabe. Sie zeigen ein hohes Maß an Flexibilität. Detektive/-innen sind bereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie an Wochenenden zu arbeiten.
Bei Ihren Recherchen kommen Sie mit vielen Menschen zusammen. Bei Ihren Kunden/-innen und bei den Personen, bei denen Sie Erkundigungen einziehen, zeigen Sie sich einfühlsam. Sie besitzen die Gabe, zu kommunizieren. Dazu bringen Sie gute Deutschkenntnisse und Fremdsprachenkenntnisse mit. Manche Situationen erfordern von Ihnen Mut und Selbstbewusstsein. In gefährlichen Momenten sind Fitness und die Fähigkeit zur Selbstverteidigung gefragt. Analytisches Talent, Cleverness, Kreativität und Einfallsreichtum sowie abstraktes Denken helfen, die Aufträge zur Zufriedenheit der Auftraggeber/innen auszuführen.
Wie viel verdient ein Detektiv?
Wie viel Sie als Detektiv/in verdienen, hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere ob Sie als Angestellte/r arbeiten oder selbstständig tätig sind. Selbstständige benötigen Verhandlungsgeschick, um attraktive Verdienste zu erzielen. Daneben hängt es von der Art des Auftrags ab, wie hoch Ihr Stundenlohn ausfällt. Je nach Auftragslage schwankt das Einkommen. Sind Sie als Angestellte/r tätig, hängt das Gehalt von Ihren Gehaltsverhandlungen und der Finanzkraft des Unternehmens oder Detektei ab. Daneben spielt die Gefährlichkeit Ihrer Tätigkeit eine Rolle.
Während der Ausbildung: Auszubildende in einem anerkannten Ausbildungsberuf, die ihre Ausbildungszeit dual im Betrieb und in der Berufsschule verbringen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Die Ausbildung zum/zur Detektiv/in unterscheidet sich davon. Die Teilnehmer/innen der Lehrgänge bestreiten Ihren Lebensunterhalt anderweitig und bringen zudem die Gebühren für den Kurs oder das Seminar auf.
Als Berufseinsteiger: In den Anfangsjahren Ihrer Tätigkeit verdienen Sie als Detektiv/in ca. 1.600 bis 1.800 € brutto pro Monat. Der Erwerb von zusätzlichen fachlichen Kompetenzen kann Ihr Einkommen erhöhen.
Mit Berufserfahrung:
Bilden Sie sich fortlaufend weiter und konnten sich als Detektiv/ einen Namen machen, steigt Ihr Einkommen. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung rechnen Sie mit Gehältern von 2.000 bis 3.500 € brutto/Monat. Sind Sie seit vielen Jahren als Ermittler/in tätig, erzielen Sie Gehälter von 5.000 € brutto/Monat und darüber hinaus. Mit einem hohen Renommee und umfangreichen Kompetenzen sind Einkommen von bis zu 12.500 € brutto/Monat denkbar.
Welche Aufgaben hat man als Detektiv?
Während der Ausbildung erlernen Sie als Detektiv/in die erforderlichen Kompetenzen für Ihren Beruf. Dies geschieht in der Theorie und durch praktische Übungen. Sie üben:
- mit Menschen umzugehen
- die Methoden zur Deeskalation von Konflikten
- das Verhalten bei Entdeckung einer Straftat
- das Entdecken von Spuren, deren Sicherung und Auswertung
- Unterschlagungen und Betrügereien am Arbeitsplatz aufzudecken
- Verkaufsräume zu überwachen
- die Zusammenarbeit mit Behörden
- die auf den Beruf bezogenen rechtlichen Bestimmungen
- Methoden zur Verhinderung von Straftaten anzuwenden
- zu observieren und verdeckt zu ermitteln
Im Berufsleben: Das Berufsbild eines/r Detektivs/-in prägen Routineaufgaben. Sie versorgen als solche/r ihre Auftraggeber/innen mit privaten und geschäftlichen Informationen. Sie recherchieren bei Sorge- und Unterhaltsstreitigkeiten oder bei vermutetem Versicherungsbetrug. Für Arbeitgeber ermitteln sie zum Teil verdeckt, wenn es um vermutete Unterschlagungen oder Werksspionage geht. Bei Mitarbeiterdelikten wie vorgespielter Krankheit decken die Privatermittler/innen dies durch Observationen und Befragungen von Nachbarn und anderen Personen auf.
Geht es um Patentverletzungen, Kreditbetrug, Diebstahl oder Computerkriminalität, kommen Detektive/-innen den Verbrechern/-innen auf die Schliche. Ihre Tätigkeiten bestehen darin, sich bei Zeugen/-innen zu erkundigen, sich durch Archive zu arbeiten oder Behörden zu kontaktieren. Sind Sie als Kaufhausdetektiv/in beschäftigt, beobachten Sie die Verkaufsräume. Dabei legen Sie Ihr Hauptaugenmerk auf verdächtige Personen. Sie folgen diesen unauffällig und ertappen sie bei ihren Diebstahlversuchen. Sie übergeben die Diebe/-innen der Polizei und schreiben Anzeigen.
Wo arbeitet ein Detektiv?
Detektive/-innen finden eine Anstellung in Versicherungsbüros, in Detekteien oder im Einzelhandel. Ebenso kommen Sicherheits- und Wachdienste, Wach- und Schließgesellschaften sowie Firmen, die sich mit dem Objektschutz befassen als Arbeitgeber/innen in Betracht.
Sie sind häufig bei Recherchearbeiten am Computer und am Telefon in Büroräumen anzutreffen. Kaufhausdetektive/-innen arbeiten vorwiegend in Verkaufsräumen. Teils kommen Außenflächen, beispielsweise bei Gartencentern oder Baumärkten, als Arbeitsorte infrage. Sie verfolgen Verdächtige im Freien. In Wohn- und Geschäftsräumen verwickeln Sie Zeugen in ein Gespräch oder fahren zum Kunden, um sich vor Ort zu besprechen oder dort zu recherchieren. Sie sitzen stundenlang in Restaurants, Cafés oder im Auto, um zu observieren.
Die Kleidung passen Detektive/-innen den jeweiligen Bedingungen in der Weise an, dass sie im Umfeld, in dem sie ermitteln, nicht auffallen. Die Arbeitskleidung kann ein Arbeitsanzug (Blaumann) sein, aus einem Kittel bestehen, aus normaler Alltagskleidung oder aus Sportkleidung. Ermitteln Sie im Management ist Businesskleidung die angemessene Berufskleidung.
Die Arbeitsgeräte eines/r Detektivs/-in bestehen aus der Büroausstattung, technischen Geräten wie Aufnahmegeräte, Richtmikrofone, Funkgeräte und Kameras. Nachtsichtgeräte, Alarm- und Sicherheitsgeräte sowie Sprachverschleierungsgeräte sind Hilfsmittel, mit denen Detektive/-innen bei ihrer Arbeit zu tun haben und mit denen sie umgehen können.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Detektiv?
Detektive/-innen hören niemals auf, zu lernen. Sie passen sich mit Weiterbildungen an Neuerungen an, beispielsweise im Bereich:
- Personen- und Veranstaltungsschutz
- Onlinerecherche
- Wach- und Sicherheitsdienst
Besitzen Sie als Detektiv/in die Hochschulreife, erweitern Sie Ihre Karrieremöglichkeiten mit einem Bachelorstudium mit dem Studienfach Sicherheitsmanagement. Ohne Studium kommt für Angehörige dieses Berufes als Aufstiegschance der Einsatz als Teamleiter/in infrage. Die Möglichkeit besteht insbesondere bei großen Detekteien.