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Beruf Chemielaborjungwerker

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Zur Berufsorientierung als Chemielaborjungwerker
Beruf Chemielaborjungwerker

Beruf Chemielaborjungwerker

Welche Ausbildung benötigt man als Chemielaborjungwerker?

Um den Beruf des/der Chemielaborjungwerkers/-in auszuführen, benötigen Sie eine zweijährige duale Ausbildung. Den Ausbildungsbetrieben steht es frei, ihre Auszubildenden nach eigenen Kriterien auszusuchen. Chancen auf einen Ausbildungsplatz geben diese Männern und Frauen mit einem Hauptschul- oder höherem Abschluss. Ca. die Hälfte der Auszubildenden besitzt nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung vor Ausbildungsbeginn die Mittlere Reife.

Vor Ausbildungsbeginn suchen Minderjährige einen Arzt auf. Er untersucht, ob diese sich körperlich und geistig für den Beruf eignen. Trifft dies zu, erhalten die Jugendlichen oder der ausbildende Betrieb eine Bescheinigung darüber. Bekommen Sie einen Ausbildungsvertrag zum/zur Chemielaborjungwerker/in, benötigt er die Unterschrift des Arbeitgebers sowie die Ihrige. Die Eltern unterschreiben beide, wenn Sie unter 18 Jahre alt sind. Mit den Unterlagen meldet Sie der Ausbildungsbetrieb zur Berufsschule an.

Diese lehrt Sie das theoretische Wissen, das Sie als Chemielaborjungwerker/in benötigen. Um sich dieses anzueignen, besuchen Sie die Berufsschule an 1 oder 2 Tagen in der Woche. Der Unterricht in Blöcken von 3 bis 4 Wochen ist möglich. Die überwiegende Zeit verbringen Sie im Betrieb. Dort üben Sie die dem Berufsbild entsprechenden praktischen Tätigkeiten unter Anleitung.

Während Ihrer Ausbildungszeit absolvieren Sie zwei Prüfungen:

  • die Zwischenprüfung vor dem Ende des 1. Ausbildungsjahres
  • die Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr

In der Zwischenprüfung beweisen Sie erworbenen berufsbezogenen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem schriftlichen sowie einem praktischen Teil. Die Abschlussprüfung fragt im schriftlichen 75-minütigen Abschnitt das Wissen im Fach Technologie ab. 90 Minuten befassen Sie sich während der Prüfung mit der technischen Mathematik. Der Teil Labortechnik nimmt 45 Minuten in Anspruch und die Wirtschafts- und Sozialkunde 30 Minuten. Eine mündliche Ergänzungsprüfung gibt dem Prüfling die Chance, bei schlechten Noten die Prüfung dennoch zu bestehen. Diese Angaben entsprechen denen der IHK Pfalz und dienen als Beispiel.

Um Spaß an dem Beruf zu haben, bringen Sie einige Fähigkeiten und Interessen mit. Mit diesen starten Sie vorbereitet in den Beruf.

Welche Fähigkeiten braucht man als Chemielaborjungwerker?

Die Vorbereitung für Ihre Tätigkeiten als Chemielaborjungwerker/in beginnt in der Schule. Im Chemieunterricht erlangen Sie Kenntnisse über die Eigenschaften von Chemikalien und deren Handhabung. Zum Berechnen von Mischungsverhältnissen benötigen Sie Rechenfertigkeiten, die Sie im Mathematikunterricht erhalten. Daneben erwerben Sie während Ihrer Schulzeit Wissen über physikalische Gesetzmäßigkeiten. Vertiefte Kenntnisse in diesen Fächern erleichtern Ihnen die praktische Arbeit im Betrieb. Im Berufsschulunterricht bilden sie die Grundlagen, die Sie bis zu Ihrer Prüfung vertiefen und vervollkommnen.

Die guten Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern ergänzen Sie durch Ihr ausgeprägtes Verständnis für die Technik. Sorgfältig und pflichtbewusst zu arbeiten, ist für Sie selbstverständlich und bedeutend in Ihrem Beruf als Chemielaborjungwerker/in. Sie bringen Freude am wissenschaftlichen Arbeiten mit und experimentieren gerne. Um Ursache und Wirkung chemischer Reaktionen zu verstehen, sind Sie fähig, abstrakt-logisch zu denken.

Finger- und Handgeschick sowie Auge-Hand-Koordination benötigen Sie beim Umgang mit Hilfsmitteln wie Pipetten und Pinzetten sowie für die Arbeit mit Geräten. Ein ausgeprägtes Farbsehvermögen, Durchhaltevermögen und Beobachtungsgenauigkeit brauchen Sie, um Veränderungen bei Versuchsreihen zu bemerken. Bei Ihren Tätigkeiten handeln Sie verantwortungsbewusst. Sie sind fähig, sich an rechtliche, die Sicherheit und die Umwelt betreffende Regeln zu halten.

Beim Umgang mit Fachliteratur helfen Ihnen Ihre Fähigkeiten, Texte zu erfassen, sich zu merken und diese zu verstehen. Bei den Versuchsreihen arbeiten Sie mit mehreren Kollegen/-innen zusammen. Das erfordert Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Wie viel verdient ein Chemielaborjungwerker?

Während der Ausbildung steht Ihnen eine Ausbildungsvergütung zu, die verschieden hoch ausfällt. In tariflich gebundenen Betrieben verdienen Sie mehr als in Unternehmen, die nicht den Tarifvereinbarungen unterliegen. Letzte zahlen Ihren Auszubildenden ein monatliches Bruttogehalt, das gleich oder höher als die im Berufsbildungsgesetz festgelegte Mindestausbildungsvergütung ist. Betrachten Sie die tariflich vereinbarten Ausbildungsvergütungen in den einzelnen Bundesländern, stellen Sie Unterschiede fest. Auszubildende zum Chemielaborjungwerker/in in der chemischen Industrie verdienen laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit Stand vom Juli 2021 in:

  • Berlin
    Im 1. Ausbildungsjahr ca. 1.046 € bis 1.055 € brutto/Monat
    Im 2. Ausbildungsjahr ca. 1.100 € bis 1.109 € brutto/Monat
  • Hamburg
    Im 1. Ausbildungsjahr ca. 1.040 € brutto/Monat
    Im 2. Ausbildungsjahr ca. 1.100 € brutto/Monat
  • Nordrhein-Westfalen
    Im 1. Ausbildungsjahr ca. 1.034 € bis 1.056 € brutto/Monat
    Im 2. Ausbildungsjahr ca. 1.129 € bis 1.153 € brutto/Monat
  • Thüringen
    Im 1. Ausbildungsjahr ca. 1.046 € brutto/Monat
    Im 2. Ausbildungsjahr ca. 1.100 € brutto/Monat

Die genannten Gehälter sind als Beispiele zu werten. Einen Anspruch auf Einkommen in dieser Höhe haben auszubildende Chemielaborjungwerker/innen nicht.

Als Berufseinsteiger warten auf Sie Gehälter von 2.000 € bis 3.000 € brutto/Monat.

Mit Berufserfahrung liegt Ihr Einkommen zwischen ca. 3.126 € und 4.894 € brutto/Monat. Einflussfaktoren bilden:

  • die Größe und Region des Unternehmens
  • die Jahre der Berufstätigkeit
  • tarifvertragliche Vereinbarungen
  • das Alter
  • Kompetenzen
  • der Verantwortungsbereich.

Männern bezahlen die Betriebe mit 4.263 € im Durchschnitt mehr als den Frauen. Diese verzeichnen auf Ihrem Gehaltskonto im Mittel 3.671 € brutto/Monat. Das Lebensalter macht sich ebenso bei der Höhe des Verdienstes bemerkbar. In der Altersgruppe unter 25 Jahre beträgt das mittlere Einkommen 3.255 € brutto/Monat. Sind Sie zwischen 25 und 54 Jahre alt, liegt es bei 3.934 € brutto/Monat. Mit einem Alter von über 55 Jahren belohnen die Betriebe Ihren Erfahrungsschatz mit durchschnittlichen 4.491 € brutto/Monat. Diese Daten entsprechen dem Datenstand des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit mit Stand 2020.

Welche Aufgaben hat man als Chemielaborjungwerker?

Während der Ausbildung zum/zur Chemielaborjungwerker/in befassen sich die Auszubildenden mit der Organisation ihres Ausbildungsbetriebes. Sie erlangen Kenntnisse, wie sie bei ihren Tätigkeiten die Umwelt schützen. Sie erfahren, wie sie schädlichen Einflüssen der chemischen Stoffe entgehen, mit denen sie arbeiten. Ein weiterer Bereich sind die Rechte und Pflichten während der Ausbildung.

An praktischen Fertigkeiten eignen sich die angehenden Chemielaborjungwerker/innen die Grundlagen der Metall- und Holzverarbeitung an. Beispiele dafür sind das Feilen, Meißeln, Raspeln und das Hobeln. Sie üben sich darin, Werkstoffe wie Gummi, Glas, Porzellan und Kunststoffe zu bearbeiten und zu behandeln. Die Auszubildenden lernen, spezifische Gewichte zu bestimmen.

Während des Arbeitstages arbeiten sie mit zahlreichen Geräten. Sie trainieren:

  • den Umgang mit Messinstrumenten und optischen Geräten
  • einfache Apparate aufzubauen
  • ihre Arbeitsgeräte und Laborzubehör zu reinigen, zu pflegen und instand zu halten
  • feste Stoffe zu trocknen, zu zerkleinern und zu vermischen
  • Lösungen herzustellen
  • Stoffe zu filtern, zu sublimieren, zu destillieren, zu extrahieren
  • Stoffe einzudampfen und zu kristallisieren
  • im Rahmen der Qualitätssicherung Versuchsabläufe zu überwachen
  • Experimente für Chemiker auszuwerten

Im Berufsleben hat ein/e Chemielaborjungwerker/in die Aufgabe, Chemiker/innen bei ihren Tätigkeiten zu unterstützen. Ihnen obliegt es, die chemischen Produkte so zu verbessern, dass sie die steigenden Anforderungen erfüllen. Sie führen Versuchsreihen durch, um Waschmittel für die Umwelt verträglich oder Oberflächen widerstandsfähiger gegenüber Kratzern zu machen. Daneben halten sie deren Resultate in Protokollen fest.

Wo arbeitet ein Chemielaborjungwerker?

Chemielaborjungwerker/innen arbeiten in Labors und Technika sowie an Prüfstationen. Diese befinden sich in Unternehmen der:

  • Kunststoff verarbeitenden Industrie
  • pharmazeutischen Industrie
  • chemischen Industrie

Beispiele für große und bekannte Unternehmen, bei denen Chemielaborjungwerker/innen Arbeit finden, sind:

  • BASF
  • Wacker Chemie
  • Bayer
  • Agravis
  • KWS

Bei ihrer Arbeit tragen sie je nach Art ihrer Tätigkeit Laborhandschuhe, einen Schutzkittel und eine Schutzbrille

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Chemielaborjungwerker?

Chemielaborjungwerker/innen mit Karriereabsichten, hängen direkt nach Abschluss ihrer Ausbildung eine weitere verkürzte an. Diese bildet sie zu Chemielaborant/innen weiter. In diesem Beruf verdienen sie ca. 3.130 bis 4.900 € brutto/Monat. Ihre Kenntnisse halten sie mit Anpassungsweiterbildungen in der Chemischen Technik oder in der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik aktuell.

Streben Sie als Chemielaborjungwerker/in oder Chemielaborant/in eine Position mit mehr Verantwortung an, eignen sich Aufstiegsweiterbildungen. Als deren Teilnehmer/in bilden Sie sich fort zum/zur:

  • Synthesetechniker/in – Chemie
    Gehalt ca. 3.970 € bis 6.313 € brutto/Monat
  • Techniker/in Chemietechnik
    Gehalt ca. 4.300 €bis mehr als 6.500 € brutto/Monat, Durchschnittsgehalt ca. 5.600 € brutto/Monat
  • Techniker/in Farb- und Lacktechnik
    Gehalt ca. 3.050 € bis 5.300 € brutto/Monat
  • Technischer Fachwirt/in
    Gehalt ca. 3.800 € bis 6.400 € brutto/Monat
  • Industriemeister/in – Chemie
    Gehalt ca. 5.600 bis über 6.500 € brutto/Monat

Chemielaborjungwerker/innen, die sich noch höher hinauswagen, studieren Wirtschaftsingenieurwesen, Chemieingenieurwesen oder Chemie. Dadurch ebnen sie sich den Weg in leitende Positionen in der Forschung, beispielsweise in der pharmazeutischen oder chemischen Industrie.