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Beruf Berufskraftfahrer

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Beruf Berufskraftfahrer

Beruf Berufskraftfahrer

Welche Ausbildung benötigt man als Berufskraftfahrer?

Ein/e Berufskraftfahrer/in befördert Güter oder Personen. Um diesen Berufswunsch umzusetzen, absolvieren Sie eine dreijährige duale Berufsausbildung. Zum Start derselben erfüllt der/die Auszubildende die folgenden Voraussetzungen:

  • Vertrag: Vorliegen eines von dem/der Arbeitgeber/in und dem Auszubildenden unterschriebenen Ausbildungsvertrages
  • erforderlicher Schulabschluss: keiner, wünschenswert mindestens ein Hauptschulabschluss
  • Mindestalter: 16/18 Jahre
  • Eignung: Nachweis über die gesundheitliche Eignung durch augenärztliches Attest und Bestehen der medizinisch-psychologischen Eignungsuntersuchungen
  • Führerscheine: Führerschein der Klasse B

Den Ausbildungsaufbau regelt die Berufskraftfahrer-Ausbildungsverordnung – BKV. Diese sieht vor, dass Sie als Auszubildende/r im Rahmen des Berufsschulunterrichts und im Betrieb die für Ihren Beruf erforderlichen Kompetenzen erwerben. Bevor das 2. Ausbildungsjahr endet, legen Sie eine Zwischenprüfung ab. Diese dient dazu, Ihren Ausbildungsstand in der Theorie und Praxis zu ermitteln. Sie zeigt Ihnen und Ihrem/r Arbeitgeber/in, in welchen Bereichen Sie noch Kenntnislücken aufweisen.

Nach dem 3. Ausbildungsjahr legen Sie Ihre Abschlussprüfung zum/zur Berufskraftfahrer/in ab. Diese besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Handschriftlich beweisen Sie, dass Sie den beruflich relevanten Lehrstoff aus dem Berufsschulunterricht beherrschen. In der praktischen Prüfung zeigen Sie, dass Sie fähig sind:

  • Arbeitsabläufe eigenständig zu planen
  • Arbeitsabläufe selbstständig durchzuführen
  • Arbeitsabläufe zu kontrollieren
  • der Arbeitsorganisation dienliche Mittel anzuwenden
  • Maßnahmen auszuführen, die dem Umwelt- und dem Gesundheitsschutz sowie der Sicherheit förderlich sind

Zum Erwerb des Führerscheins der Klasse B und BE ist es Ihnen möglich, ab einem Alter von 16 ½ Jahren am Fahrschulunterricht teilzunehmen. Haben Sie mit dem Erreichen des 17. Lebensjahres die Fahrschulprüfung bestanden, erhalten Sie den Führerschein. Dieser erlaubt es Ihnen, im Rahmen Ihrer Ausbildung Beförderungsfahrten vorzunehmen, bis Sie das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Um die Fahrerlaubnis der Klasse C und CE zu erhalten, besuchen Sie ab einem Alter von 17 ½ Jahren die Fahrschule. Das Dokument bekommen Sie nach der erfolgreich absolvierten Führerscheinprüfung mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres ausgehändigt oder zugesandt. Der Führerschein ermächtigt Sie, diesen national im Rahmen der Berufsausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/in einzusetzen.

Mit Erhalt des Prüfungszeugnisses und Beendigung Ihrer Ausbildungszeit hindern Sie keine Vorschriften zum Mindestalter daran, Beförderungen im Güterverkehr durchzuführen. Die Kosten für den Fahrschulunterricht und die Prüfungsgebühren übernehmen überwiegend die ausbildenden Betriebe. Zur Ausübung Ihrer beruflichen Tätigkeiten benötigen Sie bestimmte Fähigkeiten, die Sie vor Beginn der Ausbildung besitzen und in dieser erwerben. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, welche Skills Sie für Ihren Job als Berufskraftfahrer/in benötigen.

Welche Fähigkeiten braucht man als Berufskraftfahrer?

Um den Anforderungen, die eine Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/in mit sich bringt, gerecht zu werden, benötigen Sie vertiefte Kenntnisse in verschiedenen Schulfächern. Mit Ihren Mathematikkenntnissen sind Sie in der Lage, den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs zu errechnen. Gute Noten in Physik helfen, die Fahrphysik von Kraftfahrzeugen zu begreifen. Das erlernte technische Verständnis aus dem Unterrichtsfach Werken/Technik nutzen Sie zum Ausführen von Reparaturen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind Hand- und handwerkliches Geschick hilfreich.

Beim Fahren im Straßenverkehr tragen Sie eine große Verantwortung als Berufskraftfahrer/in. Hier sind Beobachtungsgenauigkeit und Reaktionsschnelle gefragt. Diese benötigen Sie, um gefährliche Situationen schnell zu registrieren und entsprechend handeln zu können. Das Führen eines Fahrzeugs erfordert hohe Konzentration und ununterbrochene Aufmerksamkeit, auch wenn Sie über mehrere Stunden unterwegs sind.

In Ihrer Ausbildung und bei Ihren beruflichen Tätigkeiten kommen Sie in Berührung mit Formularen und Betriebsanleitungen. Diese zu verstehen und auszufüllen, erfordert gute Kenntnisse der deutschen Sprache und der Ausdrucksfähigkeit. Da Sie während Ihrer Arbeit viel mit ausländischen Personen zu tun haben, sind ausgeprägte Englischkenntnisse von Vorteil. Das Beherrschen weiterer Sprachen ist Ihrer Karriere förderlich.

Daneben sind fachliche Kompetenzen in Ihrem Beruf als Berufskraftfahrer/in gefragt. In Ihr Job erfordert insbesondere Kenntnisse darüber, wie Sie die Ladung sichern. Daneben benötigen Sie Kompetenzen in der Tourenplanung, im Güterverkehr und der Logistik sowie im Personenverkehr. Sie wissen Fahrassistenzsysteme zu bedienen und kennen die Zollvorschriften.

Wie viel verdient ein Berufskraftfahrer?

Das Gehalt eines/r Berufskraftfahrers/-in ist verschiedenen Einflussfaktoren unterworfen. Es hängt davon ab, ob diese/r mit oder ohne entsprechende Ausbildung arbeitet. Daneben spielen die Jahre an Berufserfahrung eine Rolle. Mitarbeiter/innen großer Unternehmen erhalten mehr Gehalt als die von mittlerer oder kleiner Größe. Zudem wirken sich die Arbeitszeit sowie die Anzahl und Dauer der Nacht- und Wochenenddienste auf die Höhe des Verdienstes eines/r Berufskraftfahrer/in aus.

Die Gehälter unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern. Über dem Durchschnitt liegen sie in Baden-Württemberg und Bayern. Niedrig sind sie in Schleswig-Holstein und Thüringen.

Während der Ausbildung: zum/zur Berufskraftfahrer/in bekommen Absolvierende einer dualen Ausbildung im privaten Verkehrsgewerbe eine tariflich festgelegte Ausbildungsvergütung von:

  • ca. 660 bis 1.045 € brutto/Monat im 1. Ausbildungsjahr
  • ca. 710 bis 1.125 € brutto/Monat im 2. Ausbildungsjahr
  • ca. 760 bis 1.210 € brutto/Monat im 3. Ausbildungsjahr

Lernen Sie den Beruf an einer Berufsfachschule, erhalten Auszubildende keine Vergütung. Nicht tarifgebundene Betriebe sind dazu verpflichtet, ihren Nachwuchskräften eine angemessene, im Berufsbildungsgesetz – BBiG festgelegte, Mindestausbildungsvergütung zu zahlen.

Als Berufseinsteiger rechnen Sie mit einem Gehalt von ca. 1.700 bis 2.200 € brutto/Monat.

Mit Berufserfahrung steigt das Gehalt eines/r Berufskraftfahrers/-in auf ca. 2.180 bis 3.080 € brutto/Monat an. Das Durchschnittsgehalt beträgt im bundesdeutschen Durchschnitt ca. 2.570 € brutto/Monat. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg erhalten Sie in Ihrem Beruf im Mittel mit ca. 2.770 € brutto/Monat die höchsten Verdienste.

Das Durchschnittsgehalt der in Bayern angestellten Berufskraftfahrer/innen beläuft sich auf ca. 2.650 € brutto/Monat. Sind Sie bereit, in Frankfurt am Main zu arbeiten, erwartet Sie ein Einkommen von ca. 3.200 € brutto/Monat. Münchener Betriebe zahlen im Mittel ca. 3.100 € brutto/Monat.

Welche Aufgaben hat man als Berufskraftfahrer?

Für diese Gehälter haben Berufskraftfahrer/innen einiges zu leisten. Nach dem Berufsbild führen diese für den Güter- oder Personenverkehr bestimmte Kraftfahrzeuge. Ist von Berufskraftfahrern die Rede,sind Busfahrer/innen oder Lkw-Fahrer gemeint.

Während der Ausbildung ist es die Hauptaufgabe eines/r angehenden Berufskraftfahrers/-in, sich das theoretische und praktische Wissen anzueignen, das seine/ihre spätere berufliche Tätigkeit erfordert. In erster Linie ist es das Ziel, die Abschlussprüfung zu bestehen. Um nachzuweisen, dass Sie in Ihrer Ausbildung die Gelegenheit hatten, alle festgelegten Ausbildungsinhalte zu erlernen, führen Sie ein Berichtsheft.

Im 1. Ausbildungsjahr erlernen Sie im Berufsschulunterricht die Funktionen der Kraftfahrzeuge sowie die Vorschriften im Straßenverkehr. Im Betrieb machen Sie sich mit der Verkehrssicherheit vertraut. Sie kontrollieren etwa, ob die Bremsen funktionieren und andere Systeme in Ordnung sind.

Wichtig für Sie zu wissen, wie viel Gewicht zuzuladen erlaubt ist. Das Beladen der Kraftfahrzeuge und die Sicherung der Transportgüter erfordert besondere Kenntnis, damit es nicht zu Unfällen kommt. Das Fahrzeug könnte bei falscher Beladung kippen. Nicht gesicherte Ladung, die hinaus- oder herabfällt, gefährdet den nachfolgenden Verkehr.

Was zu tun ist, wenn es zu einem Unfall kommt, ist Thema des 2. Ausbildungsjahres. Dazu lernen Sie Notwendiges zur Vertragsabwicklung und zur Kostenberechnung. Die Praxis verlangt von angehenden Berufskraftfahrern/-innen, sich in der Wartung des Kraftfahrzeuges zu üben. Sie prüfen die Profiltiefe, die Unversehrtheit der Reifen und den Ölstand. Daneben üben sie sich im Umgang mit Kunden oder Fahrgästen, je nach Spezialisierung.

Nach der Zwischenprüfung steht die Routenplanung sowie das Bedienen der Bordsysteme auf dem Lehrplan in der Berufsschule. Im 3. Ausbildungsjahr üben Sie sich im Führen des Busses oder des Lkws. Am Ziel angekommen, überwachen Sie das Ausladen der Güter.

Im Berufsleben befördern Berufskraftfahrer/innen Personen mit einem Linienbus an ihr Ziel. Alternativ betätigen sie sich als Reisebusfahrer/in, der/die Reisenden zum Urlaubsort hin und/oder wieder zurückfährt. Denkbar ist es, am Reiseziel zu verweilen und dort die Urlauber/innen zu den Sehenswürdigkeiten zu befördern. Im Linienverkehr fahren Sie die einzelnen Haltestellen an, um die Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen.

Arbeiten Sie als Berufskraftfahrer/in im Güterverkehr, gehört es zu Ihren Aufgaben, Waren im Inland von A nach B zu bringen oder als Fernfahrer/in die Güter ins Ausland zu transportieren. Zuvor beladen Sie das Fahrzeug oder überwachen diese Tätigkeit. Am Ziel angekommen entladen Sie je nach Vertrag die beförderten Waren selbst oder kümmern sich darum, dass dieses ordnungsgemäß verläuft.

Wo arbeitet ein Berufskraftfahrer?

Berufskraftfahrer/innen sind Angestellte von:

  • Speditionen oder anderen Transportunternehmen
  • Kurier- und Postdiensten
  • privaten oder kommunalen Bus- und Reiseunternehmen

Ihre Arbeiten verrichten sie überwiegend hinter dem Steuer sitzend im Inneren des Kraftfahrzeuges im Führerhaus. In stehender oder gehender Position führen sie ihre beruflichen Tätigkeiten im Freien aus, in Lagerhäusern sowie in Fahrzeughallen und Werkstätten. In den letzten beiden Innenräumen sind kniende oder liegende Positionen bei Reparatur- und Wartungsarbeiten möglich. Bekleidet sind sie mit angemessener Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhen oder beim Fahren mit normaler Alltagskleidung.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Berufskraftfahrer?

Für Berufskraftfahrer mit Ambitionen, Führungsaufgaben zu übernehmen, gibt es verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten durch Weiterbildungen. Infrage kommen:

  • Fachwirt/in für Güterverkehr und Logistik
    Gehalt ca. 3.000 bis 5.200 € brutto/Monat
  • Meister/in für Kraftverkehr
    Gehalt ca. 3.100 bis 4.100 € brutto/Monat
  • Fahrlehrer/in
    Gehalt ca. 2.300 bis 3.500 € brutto/Monat
  • Techniker – Kraftfahrzeugtechnik
    Gehalt ca. 2.800 bis 5.100 € brutto/Monat

Besitzen Sie als Berufskraftfahrer/in die Hochschulreife, kommen für Ihre Karriereabsichten als Beispiel die Studiengänge Logistik, Supply-Chain-Management oder die Fahrzeugtechnik infrage.