Beruf Barkeeper
Welche Ausbildung benötigt man als Barkeeper?
Hotel- und Restaurantfachleute, die ihr Weiterbildungsjahr hinter der Bar verbringen, haben die Chance, sich im Anschluss in einer privaten Barschule auf die Prüfung zum/zur staatlich geprüften Barmixer/in IHK vorzubereiten. Die Abkürzung steht für Industrie- und Handelskammer. Angehende Barkeeper/innen finden zudem Zugang zur Barschule, wenn sie einen Abschluss in einem anderen fachgerechten anerkannten Ausbildungsberuf haben und 1 bis 2 Jahre Berufspraxis hinter der Bar vorweisen können. Ohne entsprechende Lehre fordert die IHK 4 Jahre Praxis im Beruf.
Neben diesen Nachweisen bedarf es einer Bescheinigung des Gesundheitsamtes und einer Belehrung. Vor der Anmeldung zum Lehrgang beantragen alle Teilnehmer/innen die Zulassung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer. Im Gastronomie- und Hotelbereich finden sich weitere Berufsbezeichnungen:
- Geprüfter Barkeeper/in (IHK)
- Barmixer/in
- Geprüfte/r Barmixer/in
- Bartender/in
- Barman/-maid
- Barmann/-frau
Die Dauer der Ausbildung und die Zulassungsvoraussetzungen zur Barkeeper/innen-Prüfung unterscheiden sich in den einzelnen Barschulen und Kammern. In Vollzeit dauert der Lehrgang zwischen ca. 1 bis 4 Wochen, in Teilzeit bis zu 3 Monate. Die Prüfung findet beispielsweise bei der IHK München schriftlich, mündlich und praktisch statt und ist mit Gebühren verbunden. Der schriftliche Teil umfasst die Fachtheorie Bar. Er unterteilt sich in die Prüfungsfächer Fachkunde Bar allgemein, Betriebsabläufe Bar sowie der Waren- und Getränkekunde.
Der Prüfungsteil Fachpraxis Bar beinhaltet eine schriftliche und mündliche Prüfung in den Bereichen Rezepturen sowie Gästeberatung und Verkauf. Daneben beweisen zukünftige Barkeeper/innen vor dem Prüfungsausschuss der Kammer ihre Kenntnisse im Aufbau eines Arbeitsplatzes, im Servieren und Präsentieren und in der Anwendung von Arbeitstechniken.
Welche Fähigkeiten braucht man als Barkeeper?
Barkeeper/innen bringen für eine erfolgreiche Berufskarriere spezielle Fähigkeiten mit in den Beruf. Einen hohen Stellenwert nehmen die Kontaktfreude und die Kommunikationsfähigkeit ein. Arbeiten Sie in diesem Beruf, stehen Sie in ständigem Kontakt zur Kundschaft. Plaudern Sie mit den Gästen, sprechen Sie laut und deutlich. Ihr Tonfall ist positiv und freundlich.
Sie beherrschen neben dem Small Talk die Fähigkeit des aktiven Zuhörens. Dabei beweisen Sie Empathie und eine offene Grundhaltung. Sie zeigen Ihrem Gegenüber, dass Sie ihn akzeptieren und schenken ihm bedingungslos Ihre Aufmerksamkeit, soweit es der Barbetrieb zulässt. Kommt es zu Unstimmigkeiten mit anderen Gästen oder zwischen Ihnen und dem/der Kunden/-in, bleiben Sie gelassen und tragen mit Ihrer Fähigkeit, Konflikte zu lösen, dazu bei, dass andere Personen nicht gestört werden und der Streit nicht eskaliert.
Während Ihrer Arbeit als Barkeeper treten Sie selbstbewusst und mit einem gepflegten Erscheinungsbild auf. Haben Sie eine gute Beobachtungsgabe, eine gute Menschenkenntnis und ein gutes Gedächtnis, besitzen Sie wertvolle Gaben für den Beruf des/der Barkeepers/-in. Gäste wissen es zu schätzen, wenn Sie sich an ihre Namen erinnern und/oder sogar ihre Vorlieben kennen. Bei der Aufnahme von Bestellungen ist ein gutes Kurzzeitgedächtnis von Vorteil. Ein hervorragendes Langzeitgedächtnis benötigen Sie, um sich die Rezepturen von Mixgetränken zu merken.
Bei Ihrer anstrengenden Arbeit als Barkeeper/in zeigen Sie sich belastbar und stressresistent. Sie arbeiten geschickt, sauber und effizient, wobei Ihnen Ihr Planungs- und Organisationstalent zugutekommt. Mit Ihrer Zuverlässigkeit stellen Sie sicher, dass die Bar gefüllt ist und alle Zutaten für Mischgetränke vorhanden sind. Bei Ihren Tätigkeiten sind Ihre fachlichen Kompetenzen gefragt. Sie beherrschen:
- den Barservice
- das Mixen von alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken
- das Kassieren
- die Zubereitung und das Anrichten von Beilagen
- das Servieren von Getränken und Beilagen
- die Abrechnung
- das Zapfen
- die Vorratshaltung
Neben diesen Kompetenzen sind Sie als Barkeeper/in fähig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste wohlfühlen. Um Ihrer internationalen Kundschaft gerecht zu werden, beherrschen Sie mindestens die englische Sprache. Weitere Fremdsprachenkenntnisse sind bei Arbeitgebern/-innen willkommen.
Wie viel verdient ein Barkeeper?
Wie viel ein/e Barkeeper/in verdient, hängt davon ab, in welcher Art von Betrieb er/sie eine Anstellung findet. Arbeitet diese/r in einer kleinen Kneipe, rechnet er/sie mit weniger Gehalt als in einem Fünfsternehotel. Ebenso entscheiden die Region, die Betriebsgröße, die Qualifikation sowie das Geschlecht über die Höhe des Einkommens. Im Schnitt verdienen Männer ca. 10 % mehr als Frauen. Das Grundgehalt ergänzen das Trinkgeld und Feiertags-, Wochenend- und Nachtzuschläge.
Während der Ausbildung erhalten Barkeeper/innen keine Ausbildungsvergütung, da es sich um eine Weiterbildung handelt. Das Schulgeld und die Prüfungsgebühren trägt er/sie selbst, sofern nicht der/die Arbeitgeber/in dafür aufkommt.
Als Berufseinsteiger verdienen Barkeeper/innen ca. 1.500 bis 2.000 € brutto/Monat, sofern sie einen Vollzeitjob ausüben. Mit den Jahren an Berufserfahrung und wachsenden Kompetenzen erhöht sich das Bruttomonatsgehalt eines/einer Barkeepers/-in.
Mit Berufserfahrung: liegt das durchschnittliche Gehalt in Deutschland bei ca. 1.850 € brutto/Monat. Die Gehaltsspanne reicht von ca. 1.500 bis 2.200 € brutto/Monat. In Bayern erhalten die Barkeeper/innen mit ca. 2.000 € brutto/Monat das durchschnittlich höchste Gehalt.
Welche Aufgaben hat man als Barkeeper?
Während der Ausbildung eignen Sie sich das erforderliche Wissen für Ihre spätere Arbeit und zum Bestehen der Barkeeper-Prüfung an. Sie erlernen die Fachbegriffe, alles über die Ausstattung einer Bar, die Bartypen und wie Sie die Arbeitsgeräte säubern und pflegen. Sie beschäftigen sich mit der Getränke- und Warenkunde und lernen die Betriebsabläufe einer Bar kennen.
Barkeeper/innen in Ausbildung eignen sich das Fachwissen an, wie sie alkoholische und nichtalkoholische Misch- und Mixgetränke herstellen sowie die verschiedenen Techniken dazu. Daneben erfahren sie, wie die Gästeberatung und der Verkauf kundenorientiert durchzuführen ist. Daneben beschäftigen Sie sich mit der Hygiene und dem Zertifikat HACCP sowie dem des Flairbartendings.
Im Berufsleben wenden Sie als Barkeeper/in das in der Ausbildung erlernte Wissen an. Dem Berufsbild entsprechend obliegt Ihnen die Aufgabe, die Bar auf die Gäste vorzubereiten. Dazu prüfen sie die Vollständigkeit der Bestände, die Sauberkeit der Bar und der Geräte und der Gläser sowie des Geschirrs. Öffnen Sie die Bar, empfangen Sie die Gäste freundlich. Schenken Sie überwiegend an junge Erwachsene aus, empfiehlt sich eher ein kameradschaftliches „Hallo“ als das förmliche „Guten Tag“, das eher in ein Fünfsternehotel oder bei älteren Personen passt.
Im Anschluss daran nehmen Sie die Bestellung auf und bereiten die gewünschten Getränke und Beilagen vor. Diese servieren Sie und erkundigen sich nach weiteren Wünschen des Gastes, für dessen Wohlergehen Sie während seiner Zeit in der Bar zuständig sind. Sitzt dieser an der Theke, schätzen Sie ab, ob er nach Unterhaltung sucht oder lieber ungestört sein Getränk genießt.
Ist Ersteres der Fall, betreiben Sie Small Talk und unterhalten ihn mit für Barkeeper typischen Showeinlagen, sofern Sie diese beherrschen. Sie hören ihm zu, wenn er mit Ihnen über seine Sorgen reden möchte. Manche Gäste wünschen, mit Ihnen bei freudigen Ereignissen zu feiern.
Macht der/die Kunde/-in Anstalten, die Bar zu verlassen, kassieren Sie ab und verabschieden ihn mit einem Lächeln und einem freundlichen Gruß. Dabei geben Sie ihm zu verstehen, dass sie sich freuen, ihn in der Bar wieder begrüßen zu dürfen. Im Anschluss daran räumen Sie auf und halten Ihren Arbeitsplatz und Ihre Arbeitsgeräte sauber. Am Ende des Arbeitstages rechnen Sie die Kasse ab.
Wo arbeitet ein Barkeeper?
Barkeeper/innen arbeiten überwiegend hinter dem Tresen in Bars, Restaurants, Hotels und anderen gastronomischen Betrieben. Mögliche Arbeitsorte sind zudem mobile Bars oder Sie sind im Showbarkeeping tätig. Ebenso finden sich Barkeeper/innen sie in den Bars von Kreuzfahrtschiffen wieder. Bei ihrer Arbeit, die sie zudem im Lager erledigen, tragen sie Berufskleidung, zu der eine Bartenderschürze gehört.
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es Barkeeper?
Um sich in Ihrem Beruf als Barkeeper/in einen Namen zu machen, besuchen Sie Anpassungsweiterbildungen, etwa in den Bereichen Küchenhygiene, Lagerwirtschaft oder Barservice. Auf diese Qualifikationen bauen Aufstiegsweiterbildungen auf, mit denen Sie Ihren Verantwortungsbereich ausbauen und Ihren Kompetenzen erweitern. Um Karriere als Barkeeper/in zu machen, bieten sich etwa die folgenden Weiterbildungen an:
- Barmeister/in – Gehalt ca. 2.000 bis 2.800 € brutto/Monat
- Fachwirt/in – Gastgewerbe – Gehalt ca.2.000 bis 2.900 € brutto/Monat
- Restaurantmeister/in – Gehalt ca. 2.000 bis 2.800 € brutto/Monat
- Hotelmeister/in – Gehalt ca. 1.400 bis 2.800 € brutto/Monat
Beabsichtigen Sie, nach Ihrer Tätigkeit als Barkeeper/in in das Management einzusteigen, bietet sich das grundständige Studienfach Hotelmanagement an.