Beruf Apotheker
Welche Ausbildung benötigt man als Apotheker?
Immer dann, wenn wir uns niedergeschlagen und schlapp fühlen, statten wir ihnen einen Besuch ab. Wenn wir Medikamente benötigen, um wieder auf die Beine zu kommen, wenden wir uns vertrauensvoll an die freundlichen und sachkundigen Apotheker/innen in unserer Nähe.
Diese Experten in Sachen Gesundheit stehen uns mit Rat und Tat zur Seite, aber neben der Beratung in der Apotheke gibt es noch zahlreiche andere Tätigkeiten, die unter dieses Berufsbild fallen. Wer das anspruchsvolle Studium absolviert und die staatlichen Prüfungen zum /zur Apotheker/in bestanden hat, hat unterschiedliche Karrieremöglichkeiten.
Apotheker/in ist ein reglementierter Beruf. Er erfordert mindestens den Abschluss eines achtsemestrigen Studiums in Pharmazie an einer Universität oder gleichwertig anerkannten Fachhochschule. Daran schließt sich eine einjährige praktische Ausbildung und das erfolgreiche Ablegen des Staatsexamens an. Erst dann erhält man seine Approbation und wird Apotheker/in.
Der Mindeststudiengang für diesen Beruf schließt mit einem Bachelor ab. Viele Apotheker/innen setzen ihr Studium jedoch mit einer Spezialisierung und dem Abschluss eines Master- oder Doktortitels fort. Dieser wird oft berufsbegleitend absolviert und kann je nach Fachrichtung und Studiendauer zwischen zwei und acht Semestern dauern. Einige der zahlreichen weiterführenden Studiengänge sind:
- Arzneimittelforschung
- Arzneimittelwissenschaften
- Drug Discovery and Development
- Drug Research and Technology
- Pharmazeutische Forschung
Das grundlegende Studium der Pharmazie umfasst die Vermittlung wissenschaftlicher und praktischer Fachkenntnisse in den Bereichen pharmazeutische Chemie, Biologie, Toxikologie, Pharmakologie, Pathologie, Arzneimittelherstellung und klinische Pharmazie. Die Aufnahme zum Studiengang Pharmazie setzt die Hochschulreife voraus. Je nach Universität oder Fachhochschule kann für die Zulassung zum Studiengang eine Aufnahmeprüfung, ein anderes Auswahlverfahren oder ein individuelles Gespräch erforderlich sein. Wer sich für diesen Studiengang interessiert, sollte in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik gute Schulnoten vorweisen können. Spitzenleistungen in Mathematik sowie in Englisch und Latein sind ebenfalls von Vorteil.
Welche Fähigkeiten braucht man als Apotheker?
Apotheker/innen benötigen eine ausgewogene Mischung aus Fachkompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten. Bei der Erfüllung von Rezepten stellen sie sicher, dass Kunden verstehen, wie und in welcher Dosierung die von ihrem Arzt verschriebenen Medikamente einzunehmen sind. Beim Verkauf von rezeptfreien Arzneimitteln hingegen ist es ihre Aufgabe, den Kunden genau bei der Beschreibung ihrer Symptome zuzuhören und geeignete Präparate zur Linderung ihrer Beschwerden und Schmerzen zu empfehlen. Das erfordert ein umfassendes Wissen über die von ihnen vertriebenen Arzneimittel und ausgezeichnete Zuhör- und Beratungskompetenzen.
Weitere Kompetenzen und Fähigkeiten, die Apotheker/innen für den Job mitbringen sollten, sind:
- eine präzise und sorgfältige Arbeitsweise
- Einfühlungsvermögen und Diskretion
- hervorragende organisatorische Fähigkeiten
- Teamgeist
- umfassendes pharmazeutisches Wissen und die Bereitschaft, sich über neue Entwicklungen ständig auf dem Laufenden zu halten
Wie viel verdient ein Apotheker?
Während der Ausbildung:
Während des Studiums erhalten Apotheker/innen in Ausbildung keine Ausbildungsvergütung. Zudem darf man diesen Beruf nicht ausüben, bevor das formale Studium, das Berufspraktikum und die staatliche Prüfung abgeschlossen sind. Einige Studierende arbeiten während ihres Studiums in typischen studentischen Teilzeitjobs. Die Anforderungen des Studiums sind jedoch anspruchsvoll. Die Kombination von Teilzeitarbeit und Studium erfordert ein hervorragendes Zeitmanagement sowie viel Engagement und Ausdauer.
Als Berufseinsteiger:
Berufsanfänger/innen in einem angestellten Verhältnis in einer Apotheke können in ihrer ersten Position mit einem Gehalt zwischen € 2.900 und € 3.600 brutto pro Monat rechnen. Der größte Faktor, der sich auf das Einkommen auswirkt, ist der Ort, an dem sich die Stelle befindet.
Mit Berufserfahrung:
Mit zunehmender Erfahrung steigt das Gehalt. Im Durchschnitt verdienen Apotheker/innen in Deutschland etwa € 4.600 brutto pro Monat. Es gibt ein deutliches Ost-West-Gefälle bei den Gehältern mit einem durchschnittlichen Unterschied von über € 1.400 brutto monatlich beispielsweise zwischen vergleichbaren Positionen in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Wer sich für die Eröffnung einer eigenen Apotheke entschieden hat, befindet sich in der Regel am oberen Ende der Verdienstskala. Ein abgeschlossenes Master- oder Doktoratsstudium und ein Wechsel in eine andere Position, z. B. in der pharmazeutischen Forschung, kann ebenfalls zu einem höheren Gehalt führen.
Welche Aufgaben hat man als Apotheker?
Während der Ausbildung:
Das Pharmaziestudium besteht hauptsächlich aus Präsenzunterricht, bis die Grundausbildung abgeschlossen ist und man das Praxisjahr beginnt. Während des Praktikums arbeitet man in einer Apotheke und führt die gleichen Aufgaben und Tätigkeiten wie die approbierten Kolleginnen und Kollegen aus, allerdings unter deren Aufsicht und Anleitung.
Im Berufsleben:
Die genauen Aufgaben und Tätigkeiten von Apotheker/innen hängen stark von ihrem Arbeitsort ab. Einige der häufigsten Aufgaben von Apotheker/innen, die in einer Apotheke arbeiten, sind:
- der Verkauf von Arzneimitteln, sowohl von rezeptpflichtigen als auch von rezeptfreien Medikamenten
- die Beratung von Kunden über die richtige Dosierung und Art der Einnahme von Arzneimitteln
- die Herstellung von Medikamenten im hauseigenen Apothekenlabor
- die Bevorratung von Medikamenten und die Kontrolle der Lagerbestände
- die Betriebsführung einer Apotheke, einschließlich Kassenführung, Marketing und Werbung sowie grundlegende Buchhaltung
Im Vergleich dazu haben Apotheker/innen, die in Krankenhäusern oder Forschungslaboratorien arbeiten, andere Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Dazu gehören:
- die Entwicklung und Erprobung neuer Medikamente und Arzneimittel
- die Durchführung von klinischen Studien im Rahmen der Arzneimittelzulassung
- die Erstellung von Gebrauchsanweisungen und technischer Dokumentationen für Arzneimittel
- die Durchführung ordnungsgemäßer Prüfungen und gesetzlicher Kontrollen für die Zulassung und den Vertrieb von Arzneimitteln
Wo arbeitet ein Apotheker?
Der bekannteste Arbeitsplatz für Apotheker/innen ist zweifellos in einer Apotheke, wo sie ärztliche Rezepte erfüllen und Kunden über verschiedene Arten von rezeptfreien Medikamenten beraten. Dies ist jedoch nicht die einzige Beschäftigungsmöglichkeit, nachdem man die erforderliche Ausbildung für diesen Beruf absolviert hat.
Vor allem Apotheker/innen, die das Studium fortsetzen und sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren, können interessante und herausfordernde Beschäftigungen in verwandten Branchen finden. Karrieremöglichkeiten in anderen Bereichen eröffnen sich unter anderem:
- in der pharmazeutischen Industrie im Bereich der Arzneimittelforschung und -entwicklung
- in der chemischen Industrie
- in der Lehre an Universitäten und Fachhochschulen
- in Prüfinstitutionen
- in Verwaltungspositionen bei den Krankenkassen
- in Versand- oder Internetapotheken
Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es als Apotheker?
Ein gängiger Karrierepfad für Apotheker/innen ist der Schritt in die Selbstständigkeit und die Übernahme einer bestehenden oder die Eröffnung einer eigenen Apotheke. Dies erfordert eine Personalkonzession – eine an die Person gebundene öffentlich-rechtliche Erlaubnis zum Betrieb einer Apotheke. Der Betrieb einer eigenen Apotheke kann das Einkommen erheblich verbessern, vor allem wenn der Standort eine hohe Kundenfrequenz bietet. Man sollte jedoch die potenziellen Gewinne gegen die wirtschaftlichen Risiken abwägen, die mit der Führung eines eigenen Unternehmens verbunden sind.
Weitere Aufstiegsmöglichkeiten liegen in der Spezialisierung und zusätzlichen Ausbildung. Wer einen höheren akademischen Bildungsgrad abschließt, hat zahlreiche weitere Perspektiven, beispielsweise in der Hochschulbildung sowie in der Forschung und Entwicklung in der Privatwirtschaft oder an öffentlichen Forschungseinrichtungen.