Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Lehre Mikrotechnologe
Gehalt: Was verdient ein Mikrotechnologe während der Ausbildung?
Die Ausbildung zum Mikrotechnologen ist eine duale Ausbildung. Aus diesem Grund
verdienst Du während der Ausbildung bereits ein Gehalt. Im ersten Jahr kannst Du
mit 930 Euro brutto rechnen. Im zweiten Jahr sind es um die 980 Euro brutto und im
dritten Jahr darfst Du Dich dann über ein sattes Ausbildungsgehalt von ungefähr
1.060 Euro freuen.
Was macht ein Mikrotechnologe?
Als Mikrotechnologe arbeitest Du in einem Labor oder in einer Werkstatt.
Mikrotechnologen sind hier mit der Herstellung kleinster Chips beschäftigt:
beispielsweise für Handys, Hörgeräte, Computer und Kameras. Bei ihrer täglichen
Arbeit sind sie auf innovative Maschinen und Anlagen angewiesen. Zunächst werden
in Reinräumen Kontakte auf Siliziumplatten angebracht. Auch die Herstellung von
Sensoren für Airbags gehört zum Tätigkeitsgebiet von Mikrotechnologen. Sie sind
nicht nur in den Produktionsprozess integriert, sondern auch für Qualitätsprüfung
verantwortlich, damit die Mikrochips und Speicherbausteine eine gleichbleibend gute
Qualität aufweisen. Bereits in der Ausbildung entscheidet sich der Mikrotechnologe
für einen Schwerpunkt: entweder Halbleitertechnik oder Mikrosystemtechnik.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung zum Mikrotechnologe mitbringen?
Wer eine Ausbildung zum Mikrotechnologen beginnen will, sollte mindestens die
mittlere Reife haben. Auch Bewerber mit Hochschulreife werden gerne als
Auszubildende in diesem Bereich eingestellt. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Du
an technischen Sachverhalten interessiert und dass Du handwerklich geschickt bist.
Zudem musst Du sorgfältig arbeiten und Dich über einen längeren Zeitraum
konzentrieren können. Wenn Du fasziniert bist von der Arbeit mit kleinsten Bauteilen,
dann ist die Arbeit als Mikrotechnologe genau das Richtige für Dich.
Lehre Mikrotechnologe
Wie verläuft die Ausbildung zum Mikrotechnologen (m/w)?
Die Ausbildung zum Mikrotechnologen ist eine duale Ausbildung, die drei Jahre in
Anspruch nimmt. Während der Lehrzeit hast Du Berufsschulunterricht und bist Du im Betrieb
tätig. Die Schule besuchst Du an ein oder zwei Tagen in der Woche. Als Alternative findet
der Unterricht in Blöcken statt. In der Berufsschule werden Dir alle wesentlichen
theoretischen Grundlagen vermittelt, die Du für Deine spätere Arbeit als Mikrotechnologe
brauchst. In den ersten beiden Lehrjahren lernst Du unter anderem:
- wie Du Deine Arbeit richtig planst und organisierst.
- wie Du Ergebnisse dokumentierst.
- wie Du Datenverarbeitungsanlagen steuerst.
- alles Notwendige zu den Themen Datenschutz und Qualitätsmanagement.
- die sachgemäße Entsorgung der Arbeitsstoffe.
- wie Du Produktionsprozesse optimierst.
- wie Du spezielle Tests durchführst.
- wie Du Einsatzgebiete absicherst.
In der Berufsschule warten dann neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und
Wirtschaft noch diese fachspezifischen Themen auf Dich:
- das Messen von Spannung, Strom und Widerstand
- der Aufbau und die Durchführung von Versuchen
- die Anfertigung technischer Zeichnungen
- die Auswertung von Messreihen
- die Bewertung von statistischen Materialien
Im Betrieb lernst Du zunächst die wichtigsten Arbeitsabläufe kennen, ehe Du selbst die
ersten Aufgaben übernimmst. Dein Ausbilder erklärt Dir zunächst die Sicherheits- und
Gesundheitsvorschriften. Danach lernst Du, warum die Arbeit unbedingt in Reinräumen
erfolgen muss und wie Du diese kontrollierst. Denn bereits winzige Staubpartikelchen
können erhebliche Schäden an den Mikrochips verursachen. Um die Luft also sauber zu
halten und die Staubfreiheit während der Arbeit gewährleisten zu können, arbeitest Du in
Reinräumen – Räume, in denen nicht das kleinste Staubpartikelchen zu finden ist.
Im zweiten Jahr der Ausbildung musst Du Dich dann für einen der beiden Schwerpunkte
entscheiden. Du kannst Dich entweder auf den Schwerpunkt Halbleitertechnik oder auf den
Schwerpunkt Mikrosystemtechnik spezialisieren. Wenn Du Dich auf Halbleitertechnik
spezialisierst, beschäftigst Du Dich überwiegend mit der Herstellung von Mikro-Chips. Diese
befinden sich zum Beispiel in Laptops, Smart-TVs oder in Autoradios. Bei der
Mikrosystemtechnik hingegen geht es darum, wie einzelne Elemente systematisch
miteinander vernetzt werden.
Welche Qualitäten brauchst Du für die Ausbildung zum Mikrotechnologen (m/w)?
Neben dem geeigneten Schulabschluss solltest Du auch noch diese Voraussetzungen
erfüllen:
- Du kannst uneingeschränkt mit Deinen Armen und Händen arbeiten.
- Du verfügst über eine gute Feinmotorik und hast eine gute Hand-Auge-Koordination:
Diese Qualitäten benötigst Du insbesondere bei der Arbeit am Mikroskop.
- Du hast eine robuste Haut an Deinen Händen: Da Du bei der Arbeit in Reinräumen eine
spezielle Schutzkleidung tragen musst, kann dies auch zu Hautirritationen führen.
Wenn Du während der Ausbildung viel Engagement zeigst, wird Dich Dein
Ausbildungsbetrieb bestenfalls übernehmen. Insbesondere Zusatzqualifikationen, die Du
bereits während der Ausbildung erwirbst, verhelfen Dir zu einem guten Ruf bei Deinen
Ausbildern. Als Mikrotechnologe kannst Du Dich während der Ausbildung zum Beispiel zum
Europaassistenten (m/w) qualifizieren. Du erweiterst Deine interkulturellen Kompetenzen und
vertiefst Deine Fremdsprachenkenntnisse. Wenn Du diese Zusatzqualifikation in Anspruch
nehmen willst, benötigst Du einen Realschulabschluss und musst überdies dazu bereit sein,
ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland zu absolvieren. Ansonsten kannst Du Dich
anderweitig bewerben oder aber eine weitere berufliche Weiterbildung in Angriff nehmen.
Diese Bildungsangebote sind denkbar:
- Industriemeister Elektrotechnik
- Leiterplattentechniker
- Mikrosystemtechniker
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kannst Du Dich auch für einen Studiengang an
einer Hochschule einschreiben. Diese Studiengänge knüpfen thematisch an Deine
Ausbildung an:
- Studium: Mikrosystemtechnik
- Studium: Automatisierungstechnik
- Studium: Mikrosystem und Nanotechnologie
Wie viel verdienen Mikrotechnologen (m/w) nach der Ausbildung?
Hast Du die Ausbildung zum Mikrotechnologen erfolgreich abgeschlossen, kannst Du
Dich auf ein Einstiegsgehalt zwischen 2.300 und 2.800 Euro brutto freuen. Je mehr
Berufserfahrung du sammelst, desto höher fällt auch Dein Gehalt als Mikrotechnologe aus.
Regelmäßige Weiterbildungen sind in jedem Fall sinnvoll, denn auch Zusatzqualifikationen
zahlen sich aus.
Welche Ausbildungsberufe ähneln der Ausbildung zum Mikrotechnologen (m/w)?
Wenn Du Dir noch nicht ganz sicher bist, ob Du wirklich als Mikrotechnologe arbeiten
möchtest, aber gerne etwas in dieser Richtung machen willst, kommen auch noch weitere
Ausbildungsberufe infrage. Als Elektroniker beispielsweise arbeitest Du auch im Bereich der
Elektronik und der Systemtechnik. Möglich wäre hier eine Spezialisierung auf Mikro-
Elektronik und Mikro-Systemtechnik.
Wissenswertes
Ausbildungsplätze im Beruf Mikrotechnologe (m/w/d) werden oft in diesen Branchen ausgeschrieben
- Elektrotherapiegeräten
- Hörgeräte
- Herzschrittmacher
- Computerchips
- Halbleiter
- Chips
- Forschungsgesellschaften
- Telekommunikationstechnik
- Orthopädie
- Zahntechnik
- Agrarwissenschaften
- Medizin
- Forschung
- Entwicklungslabors